Mehr Information am Bahnsteig...

[Bahnminister]

Hallo,

es ist bei der Bahn eine Neue Richtlinie rausgekommen, die Informationen am Bahnsteig regelt.
Zukünftig solle es z.b. nicht mehr "Wir bitten um Verständniss", sondern "Wir bitten um Entschuldigung" heißen.

Für Begründungen bei Zugverspätungen, Ausfall etc. soll auch nicht mehr die Pauschalaussage "wegen Verzögerung im Betriebsablauf" genutzt werden, sondern die im IRIS angegebenen Gründe.
Die Pauschalaussage soll nur dann noch genutzt werden, wenn im IRIS kein Grund bekannt ist.

So soll der Kunde besser Informiert werden.

[Rolf]

Naja, immerhin ein kleiner Schritt. Was im RIS steht, kann ich mir (auch mobil) selbst im Internet durchlesen; sinnvollerweise mache ich das stets vor Fahrtantritt bzw. vor Antritt der Fahrt zum Bahnhof. Besser wäre es allerdings, wenn das RIS präziser und zuverlässiger würde und alle (!) Züge angezeigt würden, auch die der Privaten.

[eta176]

Hallo Tim,
die Regelung ist doch schon seit einiger Zeit bekannt und wird auch schon so angewandt.

Zur Informations-Verbesserung sollen ja angeblich auch die neuen - im Rahmen der "Bahn-
hofs-Offensive" angekündigten - elektronischen Reisenden-Informationen an den Stationen
dienen, deren Installation mit ca. 5.000 Euro pro Stück zu Buche schlägt.
Wie ich jetzt von RMV-Mitarbeitern erfahren haben, werden diese Laufband-Anzeigen nur im
Verspätungsfall aktiv, ansonsten haben sich die Reisenden gefälligst an den Aushängen zu
erkundigen. Als Kontrolle, ob die Anlagen überhaupt in Betrieb sind, habe man jetzt aber eine
"blinkende Zusatzanzeige" erwirkt ...

Gruß HP

[Rolf]

Die neuen Stationsanzeigen sind ein großer Fortschritt. Dass die Kunden endlich zeitgemäß informiert werden können, wurde aber auch höchste Eisenbahn!

Zunächst dachte ich, dass dort nur die Informationen aus dem RIS 1:1 abgebildet sind (dann wäre das Anzeigesystem für mich uninteressant, da ich die Infos vor Fahrtantritt auch mit meinem Handy abrufen kann, was ich stets mache, um meine Fahrten zw. Köln und Bonn auf Basis mehrerer Alternativen ggf. umplanen zu können). Das ist aber nicht immer der Fall: In Köln-West waren dort schon mal Verspätungen der MRB angezeigt oder in Köln-Deutz war schon mal zu lesen, dass sich das Multifunktionsabteil am anderen Ende des Zuges befindet. Im RIS stand das jeweils NICHT. Das heißt für micht, dass der Datenfluss noch nicht optimal koordiniert ist (obwohl entsprechende Daten offenbar vorliegen) und dass wertvolle Kundeninformationen im Ausnahmefall tatsächlich verfügbar sind. Warum aber macht man das nicht zur Regel? Dass es - viel zu selten - funktioniert, beweist ja, dass es kein Ding der Unmöglichkeit ist. Hier ist noch viel, sehr viel zu tun, damit die Bahn auch informationstechnisch endlich auf der Höhe der Zeit ist! Ein gut informierter Kunde ist nur halb so verärgert, wenn er über Abweichungen vom Betriebsablauf optimal informiert ist.

[Dieselpower]

Na dann greif ich mal die Info-Mängel auf.
Es kommt auch immer noch vor, daß auf der NBS Köln-Rhein/Main Züge in umgekehrter Reihung fahren. Das ist nicht weiter tragisch, und oft auch betrieblich kaum zu ändern (besonders in Anbetracht der dreierlei Wege, die die Züge in Köln nehmen), was mich aber immer wieder ärgert, das Ding kommt dann auch noch mit "+3", was den Halt auf ein Minimum reduziert - auch noch nicht schlimm, aber warum zum Teufel wird das erst ausgerufen, wenn die Karre schon fast zum Halten gekommen ist???
Das ist doch mindestens seit Abfahrt in Köln bekannt, daß der falsch rum steht! Und da die Ansagen ja meines Wissens eh zentralisierter Herkunft sind, wo ist das Problem, den Leuten im F-Bereich frühzeitig zu sagen, daß ihr Wagen heute im A-Bereich hält? Das ist zwar in dem Moment blöd und lästig für die, die sich zeitig postiert haben, verhindert jedoch das Chaos gegenläufiger Fahrgastströme am Bahnsteig, wo die Aussteigenden noch dazu kommen bzw. im Zug (ist ja sowieso so eng in dem Ding).

[I-O Freak]

Halte diese Informationssysteme auch für sehr wichtig. In Idar-Oberstein sollte solch eine Tafel vor dem Bahnhof installiert werden, damit die Busse die Zugankunft abwarten. Denn sehr oft fahren Busse ab, obwohl in diesem Moment der Zug grade angekommen ist. Das ist vor allem im Überlandverkehr ärgerlich wo die Busse zum Teil seltener als alle 2 Stunden fahren. Normal wäre ja genug Puffer dafür vorhanden, dass die Busse bis zu 5 Minuten Zugverspätung abwarten. Von diesem Gesichtspunkt (also Umstieg Bahn - Bus) halte ich dieses Informationssystem für äußerst sinnvoll.
Dennoch an den meisten RE-Bahnhöfen werden Verspätungen durchgesagt, sodass diese Tafeln an Regional-Bahn Stationen sinnvoller wären.

Nunja, wie auch immer. Mehr Informationen sind immer gut, möge es kosten was es wolle.

Gruß Rouven

[Rolf]

... Mehr Informationen sind immer gut, möge es kosten was es wolle.

Mit dem ersten Teil bin ich voll und ganz einverstanden. Beim zweiten Teil ist zu ergänzen, dass das in Zeiten schnellsten Datentransfers (Internet) technisch überhaupt kein Problem mehr ist, alle Informationen, die etwa der in der Zugleitzentrale zusammenlaufen, an den Stationen zu präsentieren. Und das muss noch nicht mal teuer sein.

In Taiwan habe ich ein solches Info-System erlebt. Dort funktioniert es prima und man ist in Echtzeit ständig auf dem Laufenden. Tolle Sache! Vielleicht fahren unsere DB-Verantwortlichen mal da hin, um davon zu lernen (früher kamen die Asiaten zu uns, um zu lernen, wie man eine moderne Bahn betreibt. So ändern sich die Zeiten).

Ja, und sogar in Zeiten der guten alten Reichsbahn bzw. Bundesbahn, als (für viele hier) alles besser war, die Leute ohnehin besser erzogen waren und auch immer an Andreaskreuzen gehalten haben, gab es schon solche Informationssysteme: In Mayen auf dem Bahnhofsvorplatz habe ich vor wenigen Jahren noch eine verblichene, altmodische Anzeige gesehen, die wohl mit einer Lampe betrieben wurde. Schaltet man sie ein, erscheint ein Schriftzug im Sinne von "Zug hat Verspätung - Bus bitte warten", oder so ähnlich. Das verblichene Gerät sah aus, als sei es schon ziemlich alt und auch schon lange nicht mehr in Benutzung. Aber immerhin: Es beweist, dass sowas geht (auch in der Provinz) und zumindest theoretisch funktioniert (hat). So gesehen wird es höchste Eisenbahn, dass die "moderne" DB mit den heute viel besseren technischen Möglichkeiten endlich wieder da anknüpft, wo man schon vor langer Zeit angekommen war. Alles andere ist im "Informationszeitalter" einfach nur peinlich!