Der Umbau des Bahnhofs Gießen in Bildern

[eta176]

Gießener Allgemeine - (Artikel vom 30.09.2009)
Bahnhof: Haupt-Bahnsteige sind aufgestockt
Die neue Unterführung samt Aufzügen soll ab Dezember weitgehend nutzbar sein,
bekräftigt Lange: »Der Rohbau ist fertig bis auf den Zugang zum Gleis 4/5.«
http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... d,113.html

[Alanenfürst]

Hallo,

vielleicht am Rande zum Umbau des Bahnhofs erwähnt. Wenn ich mich richtig erinnnere, gab es Anfang der 80ziger Jahre eine Zwangsvereinigung der Städte Gießen un Wetzlar zu Stadt Lahn. Die Zwangsehe hielt aber nicht lange, und wurde wenn die Erinnerung nicht trügt, höchstrichterlich wieder geschieden. Das Autokennzeichen war übringens L. Als nach der Wende das L wieder für Leipzig stand, wurde dies durch eine vierstellige Nummer unterschieden.

Nun meine Frage, gab es Bemühungen oder Bestrebungen die Bahnhöfe der Stadt Lahn umzubenennen ?

Einen schönen Tag wünscht noch

Matthias

[eta176]

Hallo Matthias,
eigentlich hast Du Deine Frage schon selbst beantwortet
Seit 31.07.1979 gibt es die Stadt Lahn nicht mehr, weshalb sollten die Bahnhöfe deshalb umbenannt werden?

Zur "Historie":

Die Stadt Lahn wurde zum 1.1.1977 im Zuge der Gebietsreform in Hessen als kreisfreie Stadt gebildet. Sie hatte
ca. 156.000 Einwohner und war gleichzeitig Verwaltungssitz des damals durch Vereinigung des Dillkreises mit den
Landkreisen Gießen und Wetzlar neu gegründeten Lahn-Dill-Kreises.
Die Stadt umfasste die frühere kreisfreie Stadt Gießen, die Stadt Wetzlar sowie 14 weitere umliegende Gemeinden.
Nach Bürgerprotesten löste man die Großgemeinde zum 31.07.1979 wieder auf; bleibendes Resultat war für Gießen
der Verlust der einstigen Kreisfreiheit.

Bereits 31 Monate nach ihrer Gründung wurde die Stadt Lahn wieder aufgelöst. Vor allem für die SPD, die die
Reform maßgeblich vorangetrieben hatte, blieben die Auseinandersetzungen um die Lahnstadt nicht ohne Folgen:
Bei der Kommunalwahl im März 1977 kippten die mittelhessischen Wähler zahlreiche SPD-Politiker aus ihren Rathaus-
sesseln und brachten die Christdemokraten – erklärte Gegner der Lahnstadt – an die Macht. In der Stadt Lahn
gelang der Union bei den Kommunalwahlen in Hessen 1977 ein Erdrutschsieg. Die CDU erzielte einen Zuwachs
von 30,2 % und kam insgesamt auf 50,7 %

Bei der Deutschen Bundesbahn war es nicht möglich, eine Fahrkarte nach Stadt Lahn zu erwerben, da diese nicht
im Tarifverzeichnis aufgeführt war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lahn_%28Stadt%29

[Basaltlunkerschotter]

....den Ausführungen von eta ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. In der Erinnerung sehe ich noch die Ortseingangsschilder an den zuführenden Strassen, die Lahn-Gießen oder Lahn-Wetzlar lauteten und seinerzeit flugs montiert wurden, aber als Umbenamung einer Bahnstation ist mir nichts bekannt. L als KFZ Kennzeichen für Lahn 1 oder Lahn 2, -klar das gab es. Vermutlich nur wenige oder gar keine Kfz führen heute noch diese alte Bezeichnung innerhalb der Ex-Gemarkung mit Bezug auf die Ex Stadt Lahn.
In der Stadt Gießen wird gelegentlich von Politikern die Umbenamung des Gießener Pbf. in "Gießen Hbf" diskutiert. Hintergrund ist die Ergänzung um den Haltepunkt am "Oswaldsgarten" (Main-Weser-Bahn) sowie den immer noch geplanten Haltepunkt Ebelstrasse/Riegelpfad sowie den beiden anderen vorhandenen Haltepunkten "Licher Strasse" an der Vogelsbergbahn und "Erdkauterweg" an der Lahn-Kinzig-Bahn. Aber der letzte Wort hat hierbei die Bahn AG selbst.

[Sven Ackermann]

Wieder zurück zum eigentlichen Thema und zum aktuellen Stand gestern nachmittag:

12.10.2009:





Der erste Glaskasten (Aufzugsschacht) ist an Bahnsteig 2/3 montiert.




Und hier sieht man, wie weit nach Süden das neue Bahnsteigdach mal reichen wird.

[Basaltlunkerschotter]

...aktuellen Stand gestern nachmittag....und hier sieht man, wie weit nach Süden das neue Bahnsteigdach mal reichen wird.

Und hier mal wieder ein kleines Upgrade zurück:



schlappe 100 Jahre zurück offenbart sich das Ensemble wie dargestellt. Klar, dass ich nicht der Bildautor war, um 1910 war es ein F. Arthur Schule; Photograph aus Leipzig-Gohlis. Rechts auf Gleis 9 ein Vierachser (nach Limburg/Koblenz ?) und in Gleis 1 wartet irgendetwas unterm Dach in Richtung Marburg oder Grünberg. Erschienen im Lumdatalbahn-Kalender in 2002; Kalenderblatt Dezember 2001. Von den hier in Positur stehenden Personalen ist mir namentlich leider Niemand bekannt. Orange trägt auch keiner -sehr verwerflich !! Man darf davon ausgehen, dass der Bereich bis Gleis 5 wahrscheinlich überdacht war. Laut Info ist diese Konstruktion aber schon deutlich vor dem 2. WK wieder demontiert worden. Überbleibsel bis in die Gegenwart sind die gußeisernen Säulen am Bahnsteig von Gleis 1.

[Basaltlunkerschotter]

628 436 hört sich besser an.

Es war an jenem Samstag im Juli 1995 weder der 426 noch 436, sondern defintiv der 628 455-5, die Leistung RB 8472, die eben nur Samstags verkehrte; die E 10 zog den RE 3610 gen Kassel

[RMK]

Das sah doch noch nach was aus!
Der Mist, den die heute da aufstellen, passt doch überhaupt nicht zum EG.

[Basaltlunkerschotter]

....den die heute da aufstellen, passt doch überhaupt nicht zum EG.

Klar, in 1910 war doch der gesamte neue Gießener-Bahnhof gerade 4 Jahre alt. Wer jetzt "falsch" ruft, dem gebe ich sogar Recht, denn den Gießener Bahnhof gabs seit Inbetriebnahme der Main-Weser-Bahn anno 1852, der alte Pbf. lag halt nur etwa an der Stelle, an der sich seit Dez. 2003 "Gießen-Oswaldsgarten" befindet.


Architektur wandelt sich eben im Laufe der Zeit. Ob es nachher zum EG aus 1906 passt ? -stimmt, den Ästheten irritiert es.
Die politisch Verantwortlichen in der Stadtverwaltung stört es anscheinend nicht. (?)
Zumindest die Farbwahl scheint mit der von 1910 zu harmonieren.

Auf dem Bahnhofsvorplatz, dem Ort interferenten Grauens per Gummibahn, gibts ja auch noch einiges zu tun......

[Sven Ackermann]

Mal wieder was Neues vom...

20.10.2009:



Die Dachträger sind jetzt auf kompletter Länge montiert.




Bis auf Höhe des Aufzugs ist die Eindeckung des Daches schon fortgeschritten.




So sieht das fast fertige nördliche Dachende nun aus.




Auch an der Lücke im Tunnel zwischen den Gleisen 1 und 11 gibt es Fortschritte, es werden eifrig Schalungen gezimmert und Bewehrung aufgebaut.

Danke übrigens @ BLS für die tollen historischen Bilder zwischendurch!

[Basaltlunkerschotter]

Keine(r) der hier versammelten User wird jemals außer Zweifel stellen, dass ein Bahnhof immer aus zwei Seiten besteht. Gleisseite und Strassenseite.
In diesem Beitrag wurde und wird bisher eigentlich nur um die gleisseitigen, doch umfangreichen Modernisierungen berichtet. Es gibt aber auch noch den Bahnhofsvorplatz, ein "Schmuckkästchen" par elegance.

Die Diskussionen um die Modernisierung der Gießener Bahnhofsvorplatzes spricht Bände. -seit Jahrzehnten immer wieder mal etwas. Es ist noch nicht so sehr lange her, als die Stadt den Bahnhofsvorplatz kaufte, um eigene Pläne realisieren zu dürfen bzw können.

Es liegt nun wieder ein aktueller Pressetext vor:
http://www.giessener-anzeiger.de/lokale ... 981035.htm



ein "historisches" Bild hänge ich auch gleich noch dran, es zeigt den Einbau des Fußgängerüberweges per Kran am nördlichen Bahnsteigende im Februar 1994


die Gummibahnsteige sind dort wo damals gerade die Kräne standen. ganz unten eine der Fahrspuren der dortigen Einbahnstrassenregelung.

[Klaus aus FG]

Da Gießen - für eine Stadt dieser Größe eher ungewöhnlich - über zwei voneinander unabhängige Tageszeitungen verfügt, möchte ich noch einen zweiten Link einfügen. Nachdem Basltlunkerschotter uns zu den im "Anzeiger" veröffentlichten Planung für den Bereich vor dem Bahnhof geführt hat, möchte ich Euch zeigen, was heute in der "Allgemeinen" als Traum der Stadtväter und -mütter für den Bereich hinter dem Bahnhof kursiert:

http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... d,113.html