und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

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Florstädter
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und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Florstädter »

Moin ....

es reißt nicht ab , vorgestern Dahlhausen heute Oberasbach (Landkreis Fürth)

Der Lkw Fahrer hat es nicht überlebt , die Lokführer stehen unter Schock .
Den Hinterbliebenen mein Beileid und den Lokführern gute Besserung .

Warum der Lkw auf dem BÜ zum stehen kam ist noch unklar , im Text steht etwas
von einem Hinderniss oder weil der tiefliegende Autotransporter auf dem BÜ
aufgesetzt hat . Das Kennzeichen des Lkw ist unkenntlich gemacht ,
also deshalb darüber keine Vermutungen .


Br.de Mittelfranken Stand: 21.05.2014

Zug gegen Lkw Schweres Zugunglück in Oberasbach

Am Bahnübergang in Oberasbach (Landkreis Fürth) ist ein Autotransporter von einem Zug
erfasst worden. Der Lkw-Fahrer wollte offenbar die Gleise queren, als er zwischen den
Schranken stehen blieb. Er starb noch an der Unfallstelle.

http://www.br.de/nachrichten/mittelfran ... r-100.html

Gruß Uwe
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Florstädter »

hier noch ein weiterer Bericht bei nordbayern.de

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ ... -1.3658542
Manche Leute haben das Bahlsen-Syndrom: Sie haben einen an der Waffel und sie gehen einem auf den Keks
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Dieselpower
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Dieselpower »

Florstädter hat geschrieben: Das Kennzeichen des Lkw ist unkenntlich gemacht, also deshalb darüber keine Vermutungen.
Ohne da eine Mutmaßung äußern zu wollen - Ein LKW voller Gebrauchtwagen (definitiv keine Neuwagenlieferung!)...da brauche ich jetzt kein Kennzeichen unkenntlich zu machen - da reicht mir das, was ich mit eigenen Augen schon in diversen Ländern südlich der Alpen und östlich der Oder-Neiße-Linie gesehen habe...wobei das inländische Trucker auch zunehmend hinbekommen - mein Nachbar ist auch LKW-Fahrer, den solltet Ihr mal über seine Kollegen reden hören...der Azubi auf der 152 dürfte jedenfalls geimpft sein!
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KPO9
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von KPO9 »

Also in meinen Augen wird ein Bü-Unfall von seiten der Strafverfolgung zu leicht genommen um mehr Abschreckung und damit wiederum ein mehr an Aufmerksamkeit zu Erzeugen.

Hier ein aktuelles Beispiel von der "Voreifelbahn" (link zum Nachbarforum)

KPO9
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Dieselpower
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Dieselpower »

Selbstverständlich werden Bü-Vergehen viel zu sehr auf die leichte Schulter genommen - wer als Tf in ländlichen Regionen unterwegs ist, weiß ein Lied davon zu singen. Ein Andreaskreuz scheint für viele Autofahrer zu bedeuten: Das Blinklicht und die Schranke sind nur eine Empfehlung, denn wenn Du meinst, die Zeit reicht noch zum drüber fahren, dann darfst Du das...
Und wenn dabei Anlagen beschädigt werden...na und? Sei's drum, wird schon einer kommen und reparieren...

Aber vor einer Baustellenampel nachts um drei, Baustellenlänge 10 Meter, schnurgerade und übersichtlich, keine Sau unterwegs...da wird brav gewartet... :roll:
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Pflatsch »

Dieselpower hat geschrieben:
Florstädter hat geschrieben: Das Kennzeichen des Lkw ist unkenntlich gemacht, also deshalb darüber keine Vermutungen.
Ohne da eine Mutmaßung äußern zu wollen - Ein LKW voller Gebrauchtwagen (definitiv keine Neuwagenlieferung!)...da brauche ich jetzt kein Kennzeichen unkenntlich zu machen - da reicht mir das, was ich mit eigenen Augen schon in diversen Ländern südlich der Alpen und östlich der Oder-Neiße-Linie gesehen habe...wobei das inländische Trucker auch zunehmend hinbekommen - mein Nachbar ist auch LKW-Fahrer, den solltet Ihr mal über seine Kollegen reden hören...der Azubi auf der 152 dürfte jedenfalls geimpft sein!
Es war ein Fahrzeug der Firma Mosolf.
Sie transportieren Neuwagen, Rentfahrzeuge und deren Rückläufer.
Die Fahrer werden regelmäßig geschult und ob es ein hiesiger oder osteuropäischer Lohnkutscher war den der 56 Jährige mit dem höchsten Preis bezahlt hat, sollte hier wohl nicht diskutiert werden.

Die Fahrzeuge der Firma Mosolf sind meistens so wie das verunglückte Fahrzeug kurze Maschinenwagen mit Eurolohr Anhänger.
Diese niederflurigen Autotransporter, 6 Meter Maschienenwagen und 12 Meter lange Anhänger haben so tiefliegende Deichseln bei einem Maß von 8 Meter Länge vom Kupplungskopf bis Mitte Achsen des Anhängers die bei Fahrbahnunebenheiten, Bahnübergänge wie dieser dazu führen können das das Fahrzeug schlicht auf der Antriebsachse des Maschienwagens ausgehebelt wird und somit unweigerlich fest sitzt.


Ach ja: nix Azubi, die 152 114 befand sich auf einer Probefahrt mit Werkstattpersonal.
Florstädter
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Florstädter »

Moin ...

solche Vorkommnisse werden immer zu Diskussionen führen ,
ob dabei etwas gescheites rauskommt sei dahingestellt .

Der Fahrzeugtyp ist schon bekannt , man sieht es auch auf den Bildern .
Kurze Sattelzugmaschine mit langem Tandemhänger , der dann bauartbedingt ,
weil auch noch sehr tief liegend , mit den Enden sehr gerne aufsetzt .
Ich gehe mal davon aus das dieser Umstand dem Fahrer bekannt gewesen sein muß ,
man kann ihn aber nicht mehr fragen .
Vielleicht hat er die Unebenheit des BÜ einfach nicht richtig erkannt .

Ob der Autotransporter noch der genannten Firma gehört kann ich nicht sagen ,
den auch diese Firma dürfte ihre Fahrzeuge nach einer gewissen Zeit abstoßen .
Zumindest habe ich schon Fahrzeuge dieser Firma mit Ausländischen Kennzeichen
aber noch in den Hausfarben gesehen .
Deshalb auch keine Ahnung ob Fahrzeug und Fahrer noch dem Hausrecht ( Weiterbildung )
unterliegen .
Was aber letztendlich egal ist , ich gehe davon aus das der Fahrer die Situation
am BÜ falsch eingeschätzt hat und deshalb hängen blieb .

Gruß Uwe
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Dieselpower »

Nun ja, das mit dem Azubi stand halt im Pressetext...

Und Uwe hat recht, ich habe schon so manches süd(ost)europäische Fahrzeug lange nach deren Karriereende beim Unternehmer noch in deren Hausfarben gesehen. Selbst die ausgemusterten MB-Gelenkbusse der 300er Reihe der Kölner Verkehrsbetriebe fuhren in Split noch jahrelang mit dem Doppelkopfadler mit dem Köln-Wappen und dem KVB AG-Schriftzug verziert in rot-weiß herum. Nicht mal die Werbung für den Kölner Zoo an der Fahrerkabine hat man entfernt.

Und nach Mutmaßungen, die in Bahnforen natürlich meist gegen den Straßenverkehrsteilnehmer gehen, immer Entschuldigungen zu suchen, mag ja eine hehre Absicht sein, aber de facto tragen diese zu 99% die Schuld eines Bü-Unfalls.
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Florstädter »

Moin ...

Wie es aussieht hat der Autotransporter auf dem BÜ aufgesetzt und dabei ist seine
Antriebsachse angehoben worden wodurch er den BÜ nicht mehr aus eigener Kraft
verlassen konnte .
Bei DSO hat der Unfall wieder einmal eine Riesen Diskussion ausgelöst , das wichtigste daraus steht wohl hier :

geschrieben von: 628 268-5 Datum: Heute, 09:19:52
Zitat : Mit der Schuldzuweisung würde ich hier vorsichtig sein.
Anscheinend kennst du die Örtlichkeit nur aus den Bildern.
Der Bahnübergang ist nicht Lokführer überwacht sondern vom Fahrdienstleiter.
Es gibt keine Bü-Signale die dem Lokführer signalisieren, dass der Bahnübergang nicht
ordnungsgemäß geschlossen ist.
Diese Störmeldung geht beim Fdl ein, der dann wiederum einen Nothaltauftrag abgeben
muss.
Und wenn man jetzt weiß, dass dort 130 km/h erlaubt sind und der Einschaltkontakt
für den Bü ca. 1000-1200 Meter vor dem Bü liegt kann man sich ausrechnen,
dass es ca. 30 Sekunden Zeit waren.
Zumal die Schranken sich erst nach Ca. 15 Sekunden senken.
Das heißt dem Fdl blieben max. 10-15 Sekunden Zeit den Zug zu stoppen.
Und da lässt es sich definitiv nicht mehr verhindern.
Ich hoffe damit ist dem einen oder anderen klar geworden,
wie wohl der Ablauf vor dem Unfall gewesen sein muss.

Zitat Ende

Dieser Beitrag war die Antwort für jemanden der zuvor dem Lokführer eine Mitschuld
anhängen wollte :roll: :cry:

http://www.drehscheibe-online.de/foren/ ... ?2,6963734

Gruß Uwe
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Re: und schon wieder ein Lkw auf den Schienen

Beitrag von Dieselpower »

Tja, das ist eben das gefährliche Halbwissen bei DSO - die hätten sich gern vorletzten Montag in meinen Unterricht setzen können, dann hätte ich auch ihnen erklärt, warum ich die FÜ-Anlagen (fernüberwacht) für die unsichersten halte (Wenn es denn "unsichere" Bahnübergänge überhaupt gibt, das ist ja dann die nächste Diskussion...), die Vorwarnzeit (Störmeldung an Fdl, Notruf, Reaktionszeit des Tf...) im Falle einer Störung reicht in der Regel NICHT aus - war zufälligerweise Thema des Unterrichtsabschnittes...wäre das vor gut zwei Wochen passiert, hätte ich ein schönes, anschauliches Beispiel gehabt.
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