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Re: Umweltfreundlich durch die Wiener Innenstadt

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 09:25
von bigboy4015
Hmm...
kann es sein das das zeitlich nicht stimmt.

Wenn ich mich nicht schwer irre fahren diese 12 Busse seit zwei Jahren in Wien.

Re: Umweltfreundlich durch die Wiener Innenstadt

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 11:33
von schwellensittich
Moin,

die Italo-Elektrobusse rollen erst seit Mai 2014 durch Wien.

Was du vielleicht meintest, waren die Testfahrten von verschiedenen Anbietern im Jahr Mitte 2012 und Anfang 2013, nach denen dann der Auftrag nach Bella Italia erteilt wurde.

http://derstandard.at/1395363369224/Wie ... t-die-Welt

Vor 2 Jahren waren diese Italiener sicher nicht im Einsatz :wink:

Auch Hybride wird es geben.

http://www.wienerlinien.at/eportal2/ep/ ... ntId/68343

Viele Grüße
Michael

Re: Umweltfreundlich durch die Wiener Innenstadt

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 16:49
von bigboy4015
Komisch auch im verlinkten Text steht das die Rampinis seit 2012 im Einsatz sind...
Im Text steht auch über die Einsätze im Winter 12/13.

http://mobil.derstandard.at/13898596283 ... tromschlagHier ein Artikel aus dem Februar 2014 über einen Unfall aus dem aber auch hervorgeht das die Rampini seit Herbst 2012 fahren.

Re: Umweltfreundlich durch die Wiener Innenstadt

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 08:08
von schwellensittich
Moin,

alles stimmt und jeder hat recht, denn:

seit 2012 war der erste (und einzige) Bus zu ersten Tests in Wien in Betrieb. Damals wurde geplant, bis 2013 die Flotte um weitere 11 Fahrzeuge zu erhöhen (Bericht in der Zeitschrift Stadtverkehr, damals wurde Elektromobilität als der Innenstadtretter hoch gelobt)

Ich zitiere mal aus dem Siemens Pressebericht zum Thema E-Busse in Wien


"Elektrisch angetriebene Busse mit Antriebs- und Ladetechnologie von Siemens fahren sein einigen Monaten im Linienbetrieb in Wien. Die Verkehrsbetriebe planen nun, bis Mitte 2013 zwei Strecken ausschließlich mit eBussen zu bedienen. Auch während der Skiweltmeisterschaft im österreichischen Schladming transportierte einer dieser Elektrobusse rund 6000 Passagiere und legte dabei mehr als 1000 Kilometer völlig emissionsfrei zurück. Dieser Elektrobus war Teil des Umweltkonzeptes der Großveranstaltung, da er emissionsfrei und extrem leise fährt und im Vergleich zu einem konventionellen Dieselbusdeutlich weniger Energie verbraucht. Im Schladming wurden die Busse über Nacht geladen.

Für den Linienbetrieb in Wien verfügen die Fahrzeuge zusätzlich über modernste Ladetechnologie. Ihr Energiespeicher kann innerhalb von 15 Minuten nachgeladen werden. An den Endhaltestellen verbinden sich die Busse dazu über einen ausfahrbaren Stromabnehmer mit der Stromversorgung der der Wiener Straßenbahn. Durch diese Nachladetechnik konnte man ein kleineres Batteriesystem einsetzen und gleichzeitig die Investition in die Infrastruktur verringern. Dank ihres regenerativen Bremssystems können die Elektrobusse auch Energie zurückgewinnen. Sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, wird die Energierückgewinnung aktiviert.

Das Antriebssystem dieses Fahrzeuges hat einen deutlich höheren Wirkungsgrad als ein konventioneller Dieselantrieb. Neun Lithium-Eisenphosphat-Akkus mit einer Kapazität von insgesamt 96 Kilowattstunden versorgen den Motor über einen IGBT-Wechselrichter - der Gleichstrom in Drehstromwandelt - mit genug Energie für bis zu 150 Kilometer. Dabei wird aus den Batterien nicht nur der Antrieb gespeist, sondern auch die gesamte Bordelektronik einschließlich Heizungs- und Klimaaggregat.

Elektrobusse leisten einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz und machen unsere Innenstädte lebenswerter, während sie geringere Betriebskosten als Dieselbusse haben"


-> was hier nicht steht, ist, daß nur EIN Bus in Wien aktiv war. Ein zweiter diente als Erprobungsträger für die neuen Batterien, fuhr aber nicht im Fahrgastbetrieb.

Ich bin im Sommer 2013 extra mal nach Wien gereist, um mir die Busse live anzusehen. Es war das erste Joint-Venture von Siemens und dem Bushersteller Rampini, der auch für die Evobus (Setra und Benz) Fahrgestelle für Midibusse liefert.
Nur, im Juli und August standen beide Busse still und wurden mit neuen "Akkus" versorgt. Auch die Ladestation machte Probleme. Bei feuchter Witterung kam es zu Aufladungen und Überschlägen aufs Fahrzeug. Ein Fahrer berichtete mir damals recht freimütig von den neuen Bussen bei einer Führung durch den Betriebshof. Mich interessierten aber mehr die alten Busse, wenn ich ehrlich bin und nicht die teils ziemlich zerlegten neuen Italiener :wink:

Man muß aber zugeben, es war der erste Großversuch mit neuen E-Bussen im echten Alltagsbetrieb und die Busse sind wirklich gut. Außer, daß die Wiener die Ohren aufmachen müssen. Man hört die Dinger nämlich nicht.

Im Übrigen... hier ist ein Bericht über den ersten im Fahrgasteinsatz stehenden E-Bus in Wien. Es war März 2013. Nur verzögerte sich die Indienststellung der weiteren Busse bis Juni 2014. Bei Siemens eigentlich völlig normal. Bei Bombardier wäre es vermutlich Sommer 2020 geworden :mrgreen:

http://www.siemens.com/press//de/presse ... 309-03.htm

Info zum Bus selbst:

http://www.mobility.siemens.com/mobilit ... ere-de.pdf

(ja, damals ging man noch von einer zügigen Inbetriebnahme der neuen Busse aus... was jedoch nicht klappte)

Man muß aber dazu erwähnen, daß der Bus im Sommer mit voll aufgeladener Batterie nur 150km Reichweite hat, im Winter dagegen nur etwa 120km.
Ein moderne Dieselstadtbus kann zwischen 500 und 600km erreichen. Der EBus muß also nach nur vier Innenstadtkursen an die Tanke.

Man muß das mal scharf kalkulieren, ob der (sehr teure) Bus sich wirklich lohnt. Wien hat natürlich die Busse recht günstig bekommen, da Siemens hier noch Feldforschung betrieb und betreibt. Ein Bus ist ständig als Versuchsträger mit neuer Steuertechnik oder noch leistungsfähigeren Batterien im Probebetrieb. Man erkennt ihn von außen nur daran, daß sich am Dach etwas ändert.

Also, so haben wir alle recht und jeder kann zufrieden sein :wink:

Viele Grüße
Michael