Alle Jahre wieder ...

Rolf
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Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Rolf »

... wird die Bahn überrascht von solch' lästigen Veranstaltungen wie "Happy Mosel". Da herrscht dann völlig unvermittelt großer Andrang, insbesondere von Fahrradfahrern, die für die Verantwortlichen bei Bahn und Besteller plötzlich und völlig unvorhersehbar in großer Zahl vom Himmel gefallen zu sein scheinen. Was fällt diesen Leuten nur ein?! Um diese lästigen Beförderungsfälle besonders nachhaltig abzuschrecken, haben sich die Beteiligten heute wieder etwas ganz Schlaues einfallen lassen: Eine einzige Hamsterbacke, dazu passend noch diejenige Einheit mit dem programmatischen Namen "Oberbillig", erreichte um ca. 18:20 Uhr, also unmittelbar nach Beendigung der Veranstaltung, den Bahnhof Schweich, um nach Trier weiter zu fahren. Wie in den Jahren zuvor erprobt, gelang es auch in diesem Jahr wieder, ein Dutzend Beförderungsfälle nachhaltig zu verprellen und mitsamt Fahrrad am Bahnsteig stehen zu lassen. Wer es in den Zug geschafft hatte, konnte immerhin das erprobte Fahrgefühl nach Sardinen-Art genießen. Die Bahn hat also wieder alles getan, um sich nachhaltig in Szene zu setzen und lästige Beförderungsfälle vom Hals zu schaffen! Bravo! Bei mir hat die Erziehung der letzten Jahre bereits gefruchtet: Happy Mosel bloß nicht mit Fahrrad! Wir sind daher von Reil bis Schweich lieber mit Inlineskates gefahren und konnten uns ohne sperrige Fahrräder erfolgreich einen Platz im RE zurück nach Reil sichern. Der Zug in Gegenrichtung hatte sogar bequeme Dostos in ausreichender Zahl; vermutlich ein Versehen der Verantwortlichen. Hier die Hamsterbacke "Oberbillig" beim erfolgreichen Aussperren der Beförderungsfälle; spontan mit dem Handy dokumentiert:
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Dieselpower
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Dieselpower »

Ahhhhh, Du hast ihn erwischt....den "Oberbilligen Hamster"! Sehr schön!

Ich warte schon seit längerem darauf, ihn mal zu Gesicht zu bekommen, da wir "drüben" damals ein wenig unterstützt haben, daß die Gemeinde mit dem sehr passenden Namen auf dieser Karre erscheint. Dutzende Forianer stimmten beim Namenswettbewerb mit, ohne die Gemeinde überhaupt zu kennen... :lol:

Bei uns droht ein ähnliches Fiasko an der Sieg. Es ist zwar die Rede von "Zusätzlichen Zügen mit Gepäckwagen" (Wo auch immer sie diese ausgestorbene Gattung aufgetrieben haben wollen...), aber mit einzelnem 442-Schrott herumzufahren, und die zahlenden Kunden zu verärgern, das hat man auf der am stärksten frequentierten Strecke der ehem. BD Köln das ganze Jahr über gut drauf, das bekommen die sicher auch bei "Siegtal Pur" oder wie das heißt, hin!

Ich persönlich bin kein Freund von solchen Happenings, ist es für die Anwohner doch oft mit Unannehmlichkeiten wie riesigen Umwegen und überfüllten Zügen verbunden. Aber jeder wie er mag. Mich nervt es einfach, wenn man das Siegtal nur queren (!) will, und dafür erst mal 6 zwecklose Stichfahrten von parallelführenden Straßen bis ran ans Siegtal und zurück machen darf. Ob Wied, Sieg, Sayntal...irgendwo ist dauernd so eine Verkehrsbehinderung im Gange, wenn man mal seinen wohlverdienten Wochenendausflug machen will. Nach Mc Murphy immer genau da, wo man gerade hin möchte/muß.
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Bernhard Reifenberg
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Bernhard Reifenberg »

Nur mal so am Rande:

Gefahren wird das, was bestellt ist.
Und wenn der Zweckverband in Koblenz "Happy Mosel" nicht auf dem Schirm hat, kann man DB-Regio keinen Vorwurf machen!

Das ist eben so.
Beschwer Dich in Koblenz, mal sehen, welche Reaktion kommt.
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Lochris
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Lochris »

Der "DB Bahn" ist vermutlich weniger ein Vorwurf zu machen als dem ganzen Nahverkehrssystem. "Einfach mal einen Gepäckwagen dranhängen" ist nicht mehr, nicht zuletzt, weil das Wagenmaterial nicht mehr existiert...
Merkwürdig fand ich die Tatsache, dass zusätzliche Züge zwischen Trier und Bullay angeboten wurden, nicht aber zwischen Bullay und Koblenz.
Und warum war an diesem Tag die Fahrradmitnahme im RE verboten? Hatte man Angst vor zu großem Andrang? Der wurde durch das Verbot in den RBs (wie oben gezeigt) doch noch größer.

Bei DSO wurde das Thema vor einigen Tagen schon durchdiskutiert, es ist eigentlich ein Unding, dass zwei so sehr harmonierende Verkehrsmittel so schlecht kombinierbar sind. Beide sind umweltfreundlich und günstig und mit dem Rad kann man wunderbar die Tatsache ausgleichen, das die Bahn eben nicht "vor jeder" Haustür hält.
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Horst Heinrich
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Horst Heinrich »

Veranstaltungen wie "Happy Mosel", "Tal ToTal" usw. bringen der Bahn nichts außer Spesen, Verspätungen und mehr Aufwand.
Die Bahn ist ein Verkehrsmittel und keine Organisation zur Bespaßung Volkes.
Da man den Konzern privatisiert und ihn zum Rechnen mit spitzem Bleistift verdonnert hat, tut er das auch und kalkuliert ganz banal kaufmännisch: Aufwand minus Ertrag und bei negativem Saldo fährt man sein Engagement eben zurück.
Die einstige Behörde hat rechnen gelernt - das ist aber nun auch wieder vielen nicht recht, die nach ihrem Privatvergnügen mitsamt ihrem Spielzeug am liebsten zum Nulltarif nachhause gebracht werden wollen.
Ein Happy-Mosel-Kombiticket für 8 Euro, gültig für Radler plus Fahrrad einen ganzen Sonntag lang, würde ich vorschlagen, der Gegenwert von zwei 0,4 Liter Weinschoppen und die Welt wäre auch für die DB wieder etwas mehr in Ordnung.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Bernhard Reifenberg
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Bernhard Reifenberg »

Fahrradverbot im RE war immer schon bei Happy-Mosel und Saarpedal.
Damit soll verhindert werden, dass ganze Heerscharen mit ihren Rädern ein pünktliches Weiterkommen verhindern.
Horst Heinrich
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Horst Heinrich »

Bernhard Reifenberg hat geschrieben:Fahrradverbot im RE war immer schon bei Happy-Mosel und Saarpedal.
Damit soll verhindert werden, dass ganze Heerscharen mit ihren Rädern ein pünktliches Weiterkommen verhindern.
Ich bin auch froh, daß das durchgehalten wird, denn der "gewöhnliche RE-Reisende" hat seinen Preis u.a. für das pünktliche Vorankommen gezahlt.

Jeder zahlende Fahrgast subventioniert mit seiner Fahrkarte die kostenlose Fahrradmitnahme, auch der, der kein Rad mitführt. Gewissermaßen die ungefragte Einführung des Gemeinlastprinzips.
Besser wäre hier aber das Verursacherprinzip:
Wer ein Fahrrad im Zug transportiert, zahlt dafür.
So war es noch vor 20 Jahren. Stichwort: Fahrradkarte.

Jetzt wird es nicht lange dauern, bis der erste hier wieder den "veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen" das Wort redet und mir den Erfolg der kostenlosen Fahrradmitnahme im rheinland-pfälzischen Nahverkehr vorrechnen will.

Doch damit, daß etwas von vielen getan wird, wird es nicht richtiger.

Ein Fahrrad eliminiert statistisch gesehen 0,5 Sitzplätze, das Ein- und Ausladen sorgt für Verzögerungen im Betriebsablauf.
Das ist alles haarklein quantifizierbar.
Diese Zeche wird jemand bezahlen müssen, wenn es der reisende Fahrradfahrer schon nicht tut.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Dieselpower
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Dieselpower »

Ich muß dem Horst Heinrich ("wie üblich" - werden jetzt sicher manche sagen... :lol: ) voll und ganz zustimmen. Könnte an einer in vielen Dingen gleichen Grundeinstellung liegen... :wink:

Ich habe aber noch eine andere Idee...wenn der einst gebührenpflichtige Fahrradtransport für sattelzuggroße Vehikel nun gratis (also allgemeinfinanziert) ist, vielleicht dürfte man für den Preis einer damaligen Fahrradkarte sein Motorrad mitnehmen, die 4 Euro zahl ich gern, und meine 600er ist kaum voluminöser und schwerer, als mancher 3-Zi-KDB-Drahtesellastzug. Ich erwarte allerdings barrierefreien Zugang für motorisierte Zweiräder und auto- und fahrradfreie Tage auf landschaftlich schönen, kurvenreichen Routen, mit entsprechendem Transportvolumen im SPNV - und einen garantiert klimatisierten Wagen für die Träger von Schutzkleidung. Dann könnte man schön mit dem Motorrad bis zum nächsten RE-Halt fahren, damit dann in die Stadt, und dort den Rest des Weges zurücklegen und nur einen minimalen Parkplatzaufwand beanspruchen - ökonomisch und ökologisch sinnvoll.

Dieser Beitrag könnte Spuren von Ironie, Weizen, Nüssen und Milch enthalten...
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Heiner Neumann
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Heiner Neumann »

Du hast die Spuren von Senf in Deiner Aufzählung vergessen Markus! Aber den hast Du ja schon dazu gegeben!!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Gruß

Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist :shock: !!!

Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
Rolf
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Rolf »

Ich würde gerne für die Fahrradmitnahme zahlen, wenn ich dafür einen Stellplatz bekäme. Diese Regelung der Kostenlosen Fahrradmitnahme kenne ich übrigens nur aus RP. In NRW gilt sie m. W. nicht, da ist eine Fahrradkarte nötig. Wenn RP aber das Fahrrad im Zug so bewusst fördert, wie es der Fall ist, sollte man auch für die nötigen Kapazitäten sorgen. Genau das tut das Land (bzw. die nachgeordneten Institutionen wie der Zweckverband) jedoch nicht. Diesen Widerspruch gilt es erst mal aufzulösen.

Die Bahn verspielt mit solchen Erlebnissen die Chance, neue Kunden zu gewinnen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich finde das als Bahn-Fan sehr bedauerlich.

Ich habe übrigens aus den letzten Jahren gelernt: Zu "Happy Mosel" sind wir mit dem Auto nach Reil gefahren, ganz gegen meine sonstige Gewohnheit. Ich finde es traurig, dass es notwendig ist und nicht per Bahn möglich ist.

Im Übrigen zur Sinnhaftigkeit der Veranstaltung: Happy Mosel ist der einzige Tag im Jahr, an dem man das Tal mal ohne den z. T. infernalischen Lärm der Straße und die damit verbundenen Einschränkungen (Sicherheit, Abgase) genießen kann. Wie zur Bestätigung erlebte ich im Anschluss an die Veranstaltung Folgendes: Ich war noch mit meiner Frau in Bernkastel-Kues, als ein hochgradig gestörter Motorradfahrer die kurze Strecke auf der Brücke nutzte, um sein Geschoss bei Höllenlärm innerorts auf geschätzte 150 km/h (oder eher mehr) zu beschleunigen und dann wie ein Irrer in den Verkehr einzufädeln. Wie zur Bestätigung der hochgradigen Persönlichkeitsstörung das gleiche Schauspiel 5 Minuten später nochmal in gleicher Richtung (er muss also eine Runde gefahren sein). Dem Idioten ging es also offenkundig nur um den Terror. Leider erlebt man das bei Motorradfahrern öfter (auch wenn ein großer Teil nicht so fährt). Deswegen lieben wir die autofreien, motorradfreien Tage.
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Dieselpower
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Dieselpower »

Die Diskussion um das Verkehrsverhalten einiger Motorradfahrer (aber auch etlicher Fahrradfahrer, die ebenso rücksichtslos oder aus Dummheit zu gefährlichen Situationen beitragen) wollen wir ja nicht erneut auffrischen...

Was die Kapazitäten betrifft: Wie soll man es machen, wenn keine "gescheiten" Züge mehr auf deutschen Gleisen fahren? Da könnte der ZV SPNV Nord bestellen, was er will. Mit was soll man fahren? Da es so gut wie keine lokbespannten Züge mehr gibt, kann man auch nirgendwo einen Wagen a la Bauart Bduu einstellen, das sind die ehemaligen Halbgepäckwagen, umgebaut aus den alten BDms-D-Zug-Wagen. Außerdem wird dann wieder über die Fußbodenhöhe gemault. Soll man das ganze Jahr über Triebwagen vorhalten, die über "ausgeräumte" Fahrgasträume verfügen für ein paar Veranstaltungen im Jahr, über deren Sinnhaftigkeit sich ebenfalls vortrefflich streiten läßt? Und selbst wenn - bei den kastrierten Bahnhöfen mit ihren cm-genau weggekürzten Bahnsteiglängen - wo will man damit noch halten? Einfach die Plastikbahnen verdoppeln und verdreifachen geht da meist auch nicht.

Und jetzt bitte keine Lösungsvorschläge wie variabel bestuhlbare Triebwagen mit ausbaubaren Sitzen. Dafür müßte man VOR und NACH jeder Veranstaltung einen Teil der Flotte aus dem Verkehr ziehen, um sie in der Werkstatt "radlertauglich" um- und wieder rückzubauen - und wo sollen dann die "normalen" Reisenden sitzen (von den Radlbesitzern abgesehen)? Und woher soll man während der Umbauten Reservefahrzeuge nehmen, wenn schon das ganze Jahr über bei der klitzekleinsten Unregelmäßigkeit Züge ausfallen, oder nur in Einzel- statt Doppeltraktion fahren? Das ist eben einer der Nachteile einer bleistiftspitzenden, privatisierten Eisenbahn ohne jedwede Reserven, und da meine ich jetzt nicht allein die DB mit. Obwohl die sich den Vorwurf gefallen lassen müsste, theoretisch noch die meisten Alternativen zu haben, wenn sie nicht so halsstarrig wäre, bürokratischer und umständlicher, als es die Bundesbahn je war. Leihweise ein paar Plastikbähnchen aus einem anderen kleinstaaterischen Verkehrsverbund zu holen geht allerdings auch nicht ohne weiteres, die haben eine andere Fußbodenhöhe und die Schaku anders belegt...außerdem gibt sowieso die Bahn XY nix an die Bahn YZ ab, weil "Nein nein nein nein, das sind meine Plastikbähnchen - ätsch!" - Sandkastenniveau! :roll:

Theorie und Praxis liegen oft meilenweit auseinander, die Bahnen in Deutschland sind das beste Beispiel dafür...
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Re: Alle Jahre wieder ...

Beitrag von Rolf »

Dieselpower hat geschrieben:Die Diskussion um das Verkehrsverhalten einiger Motorradfahrer (aber auch etlicher Fahrradfahrer, die ebenso rücksichtslos oder aus Dummheit zu gefährlichen Situationen beitragen) wollen wir ja nicht erneut auffrischen......
Fahrradfahrer machen aber keinen unnötigen Krach und können mit ihren 0,2-PS-Gefährten nicht so viel Unheil anrichten wie ein Irrer auf einem 150-PS-Geschoss. Dass Fahrradfahrer bisweilen aber auch Mist bauen, stimmt allerdings. Und Autofahrer, und Fußgänger ... die Motorradfahrer sind allerdings die Schlimmsten, gerade auch gemessen an ihrer Zahl.
Dieselpower hat geschrieben:...Was die Kapazitäten betrifft: Wie soll man es machen, wenn keine "gescheiten" Züge mehr auf deutschen Gleisen fahren? Da könnte der ZV SPNV Nord bestellen, was er will. Mit was soll man fahren? Da es so gut wie keine lokbespannten Züge mehr gibt, kann man auch nirgendwo einen Wagen a la Bauart Bduu einstellen, das sind die ehemaligen Halbgepäckwagen, umgebaut aus den alten BDms-D-Zug-Wagen. Außerdem wird dann wieder über die Fußbodenhöhe gemault. Soll man das ganze Jahr über Triebwagen vorhalten, die über "ausgeräumte" Fahrgasträume verfügen für ein paar Veranstaltungen im Jahr, über deren Sinnhaftigkeit sich ebenfalls vortrefflich streiten läßt? Und selbst wenn - bei den kastrierten Bahnhöfen mit ihren cm-genau weggekürzten Bahnsteiglängen - wo will man damit noch halten? Einfach die Plastikbahnen verdoppeln und verdreifachen geht da meist auch nicht.

Und jetzt bitte keine Lösungsvorschläge wie variabel bestuhlbare Triebwagen mit ausbaubaren Sitzen. Dafür müßte man VOR und NACH jeder Veranstaltung einen Teil der Flotte aus dem Verkehr ziehen, um sie in der Werkstatt "radlertauglich" um- und wieder rückzubauen - und wo sollen dann die "normalen" Reisenden sitzen (von den Radlbesitzern abgesehen)? Und woher soll man während der Umbauten Reservefahrzeuge nehmen, wenn schon das ganze Jahr über bei der klitzekleinsten Unregelmäßigkeit Züge ausfallen, oder nur in Einzel- statt Doppeltraktion fahren? Das ist eben einer der Nachteile einer bleistiftspitzenden, privatisierten Eisenbahn ohne jedwede Reserven, und da meine ich jetzt nicht allein die DB mit. Obwohl die sich den Vorwurf gefallen lassen müsste, theoretisch noch die meisten Alternativen zu haben, wenn sie nicht so halsstarrig wäre, bürokratischer und umständlicher, als es die Bundesbahn je war. Leihweise ein paar Plastikbähnchen aus einem anderen kleinstaaterischen Verkehrsverbund zu holen geht allerdings auch nicht ohne weiteres, die haben eine andere Fußbodenhöhe und die Schaku anders belegt...außerdem gibt sowieso die Bahn XY nix an die Bahn YZ ab, weil "Nein nein nein nein, das sind meine Plastikbähnchen - ätsch!" - Sandkastenniveau! :roll:

Theorie und Praxis liegen oft meilenweit auseinander, die Bahnen in Deutschland sind das beste Beispiel dafür...
Das stimmt alles. Aber es hätte Sonntag ja schon gereicht, die Hamsterbacke in Doppeltraktion zu fahren. Wenn ich mich richtig erinnere, tun sie das ja werktags auch. Also müssen die Dinger ja sonntags irgendwo ungenutzt rumstehen. Oder sie waren tagsüber als Sonderzüge im Einsatz, wenn sie keiner braucht, weil die Leute ja mit dem Fahrrad unterwegs sind. Mir wurde berichtet, dass diese Sonderzüge im Tagesverlauf entlang der Mosel kaum genutzt wurden. Was mich wenig überrascht, offenbar aber die Verantwortlichen. Alles eine Sache der vernünftigen Planung. Aber die gibt es schon seit Jahren nicht.
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