Streckensperrung am Sonntag 05.07.2015

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Sebbel
Inspektor A9
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Streckensperrung am Sonntag 05.07.2015

Beitrag von Sebbel »

Servus,

da fuhr ich schon mit Bauchkribbeln am Sonntag Mittag mit RE von Bullay ab 15:10 Uhr nach Koblenz, weil so gut wie jeder Zug aus dem Pott wegen Unwetter ausfiel oder 120 min Verspätung hatte, da kamen wir nur bis Cochem. Dort standen wir 2 Stunden im zum Glück gut klimatisierten Süwex, weil bei Hatzenport ein Unfall geschah. Nach dem warten sammelten wir dann unterwegs die gestrandeten des Unglückszugs in Hatzenport ein, die sichtlich durch die Hitze erschöpft und das Ereignis geschockt waren. Darunter ein Haufen Kinder vom Chor Fest in Trier.

Neben dem Unglück steht die Tatsache, das trotz über 100 jähriger Betriebserfahrung auf der Moselstrecke nie eine zuverlässige Nachricht aus der Betriebszentrale kommt, damit das Zugpersonal in diesen Situationen dem Fahrgast klar schildern kann, das xy Stunden Verspätung bei einem Vorfall wie in Hatzenport garantiert sind. Stattdessen wird man ständig vertröstet das es bald weitergeht, weil es die Zentrale meldet und doch geschieht nix. In den meisten Fällen sind die Feuerwehr, der Rettungsdienst oder die Polizei so früh am Ort des Geschehens, das durch einen Lagerbericht der Retter an die Bahn, spätestens 15-20 Minuten nach dem Unglück für die Betriebszentrale Daten zur Verfügung stehen. Mit Hilfe von Erfahrungswerten und dem Lagebericht sollten dann eigentlich klare Aussagen möglich sein, wann es frühestens weitergeht. Dieser ständige hektische Aktionismus, Fährgäste schnellstens umzuleiten, führt meistens zu mehr Hektik und Chaos. Wie am Sonntag. Da wurden unsere Fahrgäste auf zwei RB in Cochem umgeleitet, die bis Moselkern fuhren, wo angeblich Busse hinkommen sollten. Am Ende haben wir diese Leute wieder eingesammelt und sie standen umsonst in der Hitze.

Es ist für mich einfach nicht nachvollziehbar, das die Bahn in Rheinland-Pfalz seit Jahrzehnten konstant an Zuverlässigkeit und Sauberkeit abbaut. Das Zugpersonal ist da oft außen vor, da es selbst viel zu viele widersprüchliche Infos aus der Zentrale bekommt, wenn etwas passiert. Wir hatten im Zug einen Eisverkäufer, der hatte auf Grund seiner schon länger andauernden "Betriebserfahrung" von Anfang an die richtige Einschätzung, weil er das nun mehrfach erlebte. Warum schafft das die Betriebszentrale nicht???

Meine letzten 6 Fahrten am Sonntag oder Montag Richtung Süddeutschland von Bullay aus, habe ich alle mit Verspätungen zwischen 1,5 bis nun 3,5 Stunden hinter mich gebracht. Und nur weil auf der Moselstrecke nix rund lief. Die Verspätung durch Streik oder Unwetter habe ich hier ausgelassen. Rheinland-Pfalz braucht dringend ein Lösung mit einem Zugverkehr, der direkte Umsteigefreie Züge aus dem Raum Trier in das Rhein Main Gebiet mit Anschluss in Mainz, Frankfurt Flgh. und Frankfurt Hbf garantiert. Denn auch die Anschlüsse in Koblenz sind seit langer Zeit unfassbar unzuverlässig. Ansonsten wird u.a. auch mit dem Hochmoselübergang der Fahrgastschwund für die Fernreisen aus und in diese/r Region dramatisch weitergehen. Der IC Bus reicht da nicht!!!

Gruß
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Rolf
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Re: Streckensperrung am Sonntag 05.07.2015

Beitrag von Rolf »

Das ist einfach nur peinlich, was die DB da liefert. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, kann ich das heutzutage problemlos per Live-Schaltung im Internet verfolgen und ggf. in Sekunden der ganzen Welt mitteilen, wenn ich nur will. Aber die DB agiert noch nach dem System Buschfunk bzw. Hörensagen, wenn überhaupt. Im Zeitalter modernster Kommunikationsmittel ist das einfach nur ein oberpeinliches Armutszeugnis!
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