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15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 08:29
von Steffen
Moin,

sehr viel Glück hatte ein betrunkener Jugendlicher, der neben dem Gleisen eingeschlafen war und so nur knapp vom Zug verfehlt wurde.

Die SWR Landesschau berichtet darüber hier:

https://www.ardmediathek.de/swr/video/l ... EyNjI2ODM/

Von "rasenden Zügen" im Nahetal würden Pendler träumen...

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 13:25
von eta176
Ab welcher Geschwindigkeit beginnt eigentlich "rasen"?
.

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 20:25
von Steffen
Für die Presse rast ein Zug immer, selbst bei HP2...

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 22:17
von Dieselpower
Das kommt ganz drauf an, wenn es um die Fahrzeiten geht, "schleichen" die Züge bei 60 "mit Schneckentempo".
Beamt man jedoch einen Bü-Sünder weg, ist der gleiche schleichende Zug plötzlich "gerast". Ganz einfach also! :wink:

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 23:20
von eifelhero
Entweder sind meine Erziehungsmethoden antiquarisch,
oder ich ich habe da einen Trend nicht mitbekommen. :o
Regt sich denn mittlerweile keiner mehr auf, das ein"Kind",auch mit 15 noch eins,sternhagelvoll irgendwo rumliegt? :oops: :oops: :oops:

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Fr 26. Jun 2020, 06:44
von Dieselpower
Heinz, ich muß mich auch immer belehren lassen, daß wir heute in anderen Zeiten leben, wenn ich gewisse Dinge in Frage stelle....
Es kommt eben heute bei uns (auch anderswo, aber besonders bei uns) doch darauf an, wer wann was macht.

Sieht man z.B. sehr gut daran, daß eine bestimmte politische Clique das Wahlrechtsalter auf 16 herabsetzen will, weil sie sich aus dieser verdrehten Jugend gewaltigen Stimmenzuwachs erhofft (was auch auf der Hand liegt, belegbar an Erstwählertrends & Co.), gleichzeitig aber keine Hand daran anlegen mag, was Verantwortungen anbelangt, so wäre man dann 730 Tage vorher noch völlig strafunmündig, und würde dann aufgrund irgendwelcher fadenscheiniger Gutachten auch danach noch x Jahre nach Jugendstrafrecht verurteilt. Frei nach dem Motto: "Ich will über alles mitbestimmen, aber die Konsequenzen daraus soll ein anderer ziehen!". Und da ja unsere Jugend - gerade politisch - eher Trends oder gar den heute ach so wichtigen "Influencern" folgt, als sich Gedanken zu machen (weil sie das aufgrund ihrer permanenten Onlinezeit auch gar nicht mehr können - was man nicht weiß, googelt man, oder fragt "Tante Wiki" anstatt z.B. den Großvater, weil der war ja N... - Jahrgang 1942 :roll: ), hätte die Bevölkerungsgruppe, die den ganzen Jokus finanziert, noch weniger zu lachen...

Insofern ist ein besoffener 15jährger heute keinen Aufreger mehr wert. Fahr mal bei mir eine Spätschicht mit, und staune! Und das nicht in Großstadt oder Ballungszentrum, sondern im ländlichen Raum...und nicht an Karneval, Kirmessamstag oder Silvester, sondern einfach - na, sagen wir Dienstag nächste Woche...Was bei uns noch taggenau nachgehalten wurde ("Ab morgen darfst Du Bier trinken!"), ist heute ein verschwommener Bereich vom ersten Schultag bis zum dritten unehelichen Kind oder der zweiten Entziehung...


PS: Die raren positiven Ausnahmen mögen mir die verallgemeinernden Worte über ihre Altersgenossen verzeihen. Auch ich habe eine Nichte, die aus der Masse positiv hervorsticht - und es auch entsprechend schwer hat. Heute nennt man das "Mobbing".

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Sa 27. Jun 2020, 11:15
von TroubadixRhenus
"Die Jugend war schon immer schlecht". Das ist nix neues. :wink:
Wenn ich dran denke was "wir" in den 70er-80er-Jahren veranstaltet haben. Und beim "Verantwortung übernehmen" hat sich dann auch niemand vorgedrängelt.

Was den Alkohol angeht: Wer konnte und wollte, der hat auch in der "guten alten Zeit" als Halbstarker mit den Kumpels gezecht, bis sich die Balken bogen. Vielleicht fiel es nicht so auf, weil es noch kein Internet gab und noch nicht jedes Gelage viral durchs Netz ging. Die Medien (damals meist die Tageszeitung, ein bischen Radio und schwarz-weiß-Fernsehen) haben wohl auch deutlich weniger Aufsehen gemacht, wenn mal jemand am Strassenrand oder eben in Gleisnähe seinen Rausch ausgepennt hat. Das war dann eher Thema beim nächsten Stammtisch in der Dorfkneipe und gut ist. Weil die Alten haben ja damals selbst deutlich ungehemmter mit-/vorgesoffen als heute. Das Bier auf der Arbeit (gerade bei der Eisenbahn!), der Schnaps beim Geschäftstermin... Selbst Kindstaufen arteten nach den Erzählungen der Altvorderen häufig in wahre Saufgelage aus - damit der Nachwuchs schon mal mitbekam was Sache ist. :lol:

Und hinterher noch Auto gefahren - bis knapp unter 0,8 Promille (vor 1973 sogar 1,5 Promille!) sogar völlig legal! Irgendwo mussten die ca. 20.000 Verkehrstoten p.A. in den 70ern ja her kommen. Für Delikte, mit denen man sich heute blitzschnell das ganze Leben versauen kann, gab es früher ein paar "Du, du ,du..." oder sogar Anerkennung - wenn man im Zustand der Volltrunkenheit noch geradeaus fahren konnte!

Das soll keinesfalles den heutigen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen relativieren und verharmlosen, aber der Vergleich zu früher? Da scheint mir mitunter doch etwas "Romantik" im Spiel zu sein. :wink:

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Sa 27. Jun 2020, 15:44
von eifelhero
Ja Thomas,
in manchen Dingen magst du Recht haben,
Ich erinnere mich auch noch an die Zeiten, wo der mit der geringsten Promillezahl automatisch der Fahrer war, aber das Alter hat mich doch etwas erschrocken! :)

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Sa 27. Jun 2020, 18:02
von TroubadixRhenus
Mit 15 mit Vollrausch im Gleis einpennen ist auf jeden Fall besonders erschreckend, das sehe ich auch so! Habe einen Neffen, der in dem Alter ist, der aber auch meines Wissens noch nie Alkohol getrunken hat. Könnte ich mir bei ihm auch nicht vorstellen - auch wenn er nicht unbedingt ein Engel ist. 15 ist aber ein unglaublich problematisches Alter, wo leider so ziemlich alles passieren kann. Wer mal ehrlich an seine eigene Zeit denkt, wird das vermutlich bestätigen können inklusive diverser "Da-hab-ich aber-echt-Schwein-gehabt-Situationen".

Letztlich meinte ich lediglich, dass diese früher/heute-Vergleiche wenig bringen. Die Menschen kommen im Grunde erst mal alle ziemlich gleich auf die Welt. Die weitere Entwicklung wird durch durch die jeweils herrschenden Einflüsse und Zwänge sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Natur wesentlich mitbestimmt. "Child of Time" ist jeder mehr oder weniger.

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: Sa 27. Jun 2020, 21:31
von TroubadixRhenus
Dieselpower hat geschrieben: Fr 26. Jun 2020, 06:44 Und da ja unsere Jugend - gerade politisch - eher Trends oder gar den heute ach so wichtigen "Influencern" folgt, als sich Gedanken zu machen (weil sie das aufgrund ihrer permanenten Onlinezeit auch gar nicht mehr können - was man nicht weiß, googelt man, oder fragt "Tante Wiki" anstatt z.B. den Großvater, weil der war ja N... - Jahrgang 1942 :roll: ), hätte die Bevölkerungsgruppe, die den ganzen Jokus finanziert, noch weniger zu lachen...
Habe ich ja glatt überlesen. Aber über welche verschungenen Gedankenwege kann man nun hier die Brücke zur NS-Zeit schlagen, frag ich mich gerade? Etwa weil da auch irgendwie alles besser war? Zum Geleit: Wir sprechen hier von den "Missetaten" eines 15-jährigen. In der besagten NS-Zeit wurden 13, 14, 15-jährige allerdings von Staatswegen zu ganz anderen Taten genötigt - die sie letztlich als Kanonenfutter zu verüben hatten. Wenn wir hier schon solch abenteuerliche Bögen schlagen wollen - kann ich auch! :shock:

Lass einfach diese Seitenhiebe sein! Ich bin Jahrgang 1968, mein Vater 1936. Ich denke, dass ich über meinen Paps und seine Kriegstraumata die Folgen dieser Dreckszeit noch unmittelbar miterfahren habe! Das gehört nicht hier her, aber ich habe damit nicht angefangen. Ich schätze Dich als Eisenbahnkollegen sehr, aber hier werden wir vermutlich nicht überein kommen.

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: So 28. Jun 2020, 11:09
von Dieselpower
Nun, das geschriebene Wort kann schneller falsch verstanden oder interpretiert werden, als das gesprochene mit Verwendung von Stimme und Betonung - ein Phänomen der sozialen Medien. Passiert leider viel zu häufig mit unverhältnismäßigen Folgen...Da ich öffentlich angesprochen wurde, hier die öffentliche Antwort anstatt einer PN (bevor die Bitte, gewisse Dinge privat auszutragen, kommt).

Meine Ansichten mögen manchem "nostalgisch verklärt" oder ähnlich erscheinen, muß man auch nicht mögen, es gibt aber auch Menschen mit ähnlicher Ansicht, und ich lasse mir die Äußerung nur ungern verbieten, bloß weil die meisten eine andere ("Mainstream") vertreten. Übrigens: auch meine Eltern (Baujahr 1940/41) waren/sind Kriegskinder, und um diese Erfahrung beneide ich sie weiß Gott auch nicht.

Ich habe nur jemanden zitiert, der seinen Großvater aufgrund seines "Jahrgangs", der in diese Zeit gefallen ist, ungern um Rat fragen will, denn damals waren ja alle N... (Offenbar ab Geburt nach seiner Ansicht) - daß sein Großvater 1945 noch im Kleinkind- und zur Gründung der BRD gerade im Einschulungsalter war, ließ er nicht gelten...lies den bemängelten Satz unter dem entsprechenden Aspekt bitte noch einmal, bevor du urteilst. Der Seitenhieb ging hier auf die "Lieber Tante Wiki als Onkel Wolfgang fragen"-Mentalität mit einer skurrilen Begründung, die nicht von mir stammt, sondern lediglich wiedergegeben wurde.

Und wenn man sich Meldungen von selbsternannten Sprechpolizisten und N-Jägern der aktuellen Zeit mal ganz neutral zu Gemüte führt, kommen da ganz andere Gedankensprünge in diese unsäglichen 12 Jahre zu Tage - das nimmt bisweilen forensische Züge an, wenn in Autokennzeichen, EDEKA-Werbung, Familien in der klassischen ("romantisch verklärt", wer heute nicht jedem Trend folgt?) Vater-Mutter-Kinder-Konstellation und Mädchen mit blonden Zöpfen usw. völlig abstrakte bis schwachsinnige Bezüge um jeden Preis hineinfabuliert werden...Manche bevorzugen eben diese Form der Familie noch anstelle bunter Patchwork-WGs.

Re: 15-Jähriger aus Kirn schläft im Gleisbett - Zug rast vorbei

Verfasst: So 28. Jun 2020, 11:15
von Dieselpower
TroubadixRhenus hat geschrieben: Sa 27. Jun 2020, 18:02 Letztlich meinte ich lediglich, dass diese früher/heute-Vergleiche wenig bringen. Die Menschen kommen im Grunde erst mal alle ziemlich gleich auf die Welt. Die weitere Entwicklung wird durch durch die jeweils herrschenden Einflüsse und Zwänge sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Natur wesentlich mitbestimmt. "Child of Time" ist jeder mehr oder weniger.
Habe ich etwas anderes behauptet?