E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

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Günter T
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E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Günter T »

Hallo,

in meinem jüngsten Beitrag "Triebwagen in Mainz" hatte ich auch diese zwei Bilder des E 3390 eingestellt, der Euer besonderes Interesse geweckt hat:



Am Nachmittag des 19. Oktober 1978 steht in Mainz Hbf auf Gleis 13 der E 3390 (Mainz Hbf 14.56 - Wiesbaden Hbf 15.12 - Niedernhausen 15.34 - Limburg 16.16 - Westerburg 17.23 - Altenkirchen 18.20) bereit zur Abfahrt - am Zugschluss der 515 642. Auf dem Nachbargleis 12 ist 515 527 abgestellt.

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Nun ein Blick auf die Zugspitze des E 3390 mit dem 515 524-7.

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Da ich damals öfter mit diesem Zug nach Wiesbaden gefahren bin und nicht selten beim Tf Platz nehmen durfte, fiel mir natürlich auf, dass die drei vorderen Fahrzeuge nur bis Wilsenroth liefen. Der folgende Reihungsplan belegt dies:


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Nach meiner Erinnerung wurde die dreiteilige Einheit (515, 815, 815) als Lto nach Limburg zurückgeführt.


Interessant ist auch die betriebliche Abwicklung (Reihung siehe oben) des Gegenzuges E 3397, den ich Euch hier aus dem Kursbuch gescannt habe (AK - LIM).

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Herrliche Zeiten, die eine Nachbildung auf der Modellbahn möglich erscheinen lassen. Der Fahrplan erfordert aber schon ein bisschen Zeit. :) :) :)






Als Bonus hänge ich heute (am 25. September 2018) vom gleichen Ort ein Foto vom 7. März 1978 des 5634 (Mainz Hbf - Wiesbaden Hbf - Niedernhausen) dran, der nach meiner Erinnerung von einer Limburger 216 geschoben wurde - an der Zugspitze entsprechend ein BDnf 738. Dem folgten ein ABn sowie ein Bn.

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Es grüßt Euch
Günter


edit: Bilder am 25.09.2018 neu gescannt und eingebunden.
Zuletzt geändert von Günter T am Mi 26. Sep 2018, 09:10, insgesamt 3-mal geändert.
gt

Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von gt »

Hallo Günter,

das Triebwagenthema, in Verbindung mit dem E 3390 hat schon was. Über die Bild- und Textdokumentationen, die dann hier entstehen kann ich immer wieder nur staunen.


Besten Dank und Grüße

Gerd
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KoLü Ksf
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von KoLü Ksf »

Hallo Günter,

habe dies in meinem Altpapierbestand gefunden. Ist zwar ein 1/2 Jahr später, aber immerhin

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515er als Eilzug. Da würde ich heute auch noch mal gerne mitfahren.

Danke für deinen interessanten Beitrag
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Klaus aus FG
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Klaus aus FG »

Günter T hat geschrieben:
Da ich damals öfter mit diesem Zug nach Wiesbaden gefahren bin und nicht selten beim Tf Platz nehmen durfte, fiel mir natürlich auf, dass die drei vorderen Fahrzeuge nur bis Wilsenroth liefen. Der folgende Reihungsplan belegt dies:


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Nach meiner Erinnerung wurde die dreiteilige Einheit (515, 815, 815) als Lto nach Limburg zurückgeführt.



Es grüßt Euch
Günter

Und diese Rückführung macht mich jetzt ein wenig stutzig. Denn wenn mich nicht alles täuscht, durfte in 515/815-Zügen die Zahl der Steuerwagen nicht größer als die der Triebwagen sein, vmtl. wegen zu geringer Leistung der ETA. Dazu passt auch der von mir am 27.7.1994 in 515 536 fotografierte Dauerbremszettel, der nur solche Zugbildungen kennt und die Reihung ETA-ESA-ESA explizit als "nicht gestattet" aufführt:

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Andererseits gibt´s natürlich bei der Bahn nichts, was es nicht gibt. Und gerade bei einer Leerfahrt hat man da vielleicht auch mal fünfe gerade sein lassen...
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Günter T
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Günter T »

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für diesen hochinteressanten Auszug aus dem Buchfahrplan für den 3390.
Wilsenroth war eben damals eine Metropole, in der man massenhaft ausstieg - nur eine kleine Minderheit wollte weiterfahren ..... :lol: :lol: :lol:
Und Camberg zum Beispiel genoss das Flair repräsentativer Fernverbindungen ....

Durch Deinen Beitrag angeregt, bin ich dann auch mal in meine Altpapierabteilung gestiegen, wo ich schließlich das entsprechende Heft der BD Ffm für 78/79 fand. Gegenüber dem Sommer 1979 bestand keine Änderung, so dass Dein Scan hier genau zu meinen Bildern passt.
Dann ließ mich Deine Aktion nicht mehr los, und ich entdeckte dann noch bei mir den BFP für den Abschnitt Mainz Hbf - Limburg, auf dem der 3390 ein echter Eilzug war:


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Hallo Klaus,

Deine Bedenken teile ich. Aber es gibt nur zwei Möglichkeiten:
- Ein 815 ist entgegen der Unterlagen bis Altenkirchen mitgefahren.
- Bei einem Lto ließ man tatsächlich "Fünfe gerade sein" und eine 515+815+815-Fuhre rollte doch zur Lahn hinab. So stand's in der Zp CR.

Vielleicht kriegen wir das hier noch raus :) :) :)


Es grüßt euch
Günter
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Zuglaufschild vom Sommer 1998 (Regelmäßige Wochenendfahrten mit der 01 1531-1
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KoLü Ksf
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von KoLü Ksf »

Hallo Günter,

wenn ich deinen mit meinem Buchfahrplan vergleiche, dann hat sich Wilsenroth im Sommer 1979 nicht mehr als "Nabel der Welt" sehen dürfen, denn der 815 fuhr ab diesem Zeitpunkt wie man erkennen kann bis Westerburg.

Was mich in diesem Zusammenhang mal interessiert ist, warum wird ein Beiwagen nicht bis Altenkirchen mitgenommen. Sind die Betriebskosten hierfür tatsächlich höher zu bewerten als die Abstellung auf einem Unterwegsbahnhof. Abkuppeln, irgendwo hin rangieren und beim Gegenzug wieder die gleiche Prozedur.

Herzliche Grüße
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Günter T
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Günter T »

Hallo Wolfgang,

eine Mitnahme des 815 (2. Fahrzeug ab Wiesbaden bzw. Limburg) bis Westerburg war mir im BFP bislang nicht aufgefallen - Dein Hinweis war zutreffend.
Im BFP 78/79 war es auch genau so angeordnet.
Damit widersprechen sich die Vorschriften. Dieser Zustand reicht bis 1980; das habe ich in den Zp CR (Ffm) und BFP überprüft.
Was gilt nun? Ich meine, ein BFP regelt die Geschwindigkeiten. Und die Cp CR ist für den Fahrzeugeinsatz zuständig.
Wie es sich dann in der Realität abgespielt hat, vermögen nur Zeitzeugen zu belegen.

Regelungswirrwar schon bei der Deutschen Bundesbahn? Ich mag es kaum glauben :shock: :shock: :shock:

meint scherzhaft
Günter
Carsten Frank
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Carsten Frank »

Na gut, max. ein ESA pro ETA war sicher in erster Linie eine Sache der Leistung.
Vielleicht hat man da wirklich eine Ausnahme gemacht (gab ja auch 795 mit zwei 995). Und von Wilsenroth nach Limburg könnten die ESA ja fast ganz ohne ETA kommen wenn man ihnen einmal Schwung gibt :-)
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von 216 »

Hier der Umlaufplan 1979 ;-)

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Hier lief eine zweite 515 Einheit auf dem Laufweg von Mainz bis Wilsenroth beim 3390 mit (Tag 1 und 9).

Gruß Martin
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Günter T
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Günter T »

Hallo Martin,

gute Idee, den Umlaufplan hier einzustellen.
Winter 78/79 besitze ich nicht, aber dafür Sommer 1978. Hieraus habe ich die von dir angesprochenen zwei Plantage herauskopiert und zusammengesetzt.
Der grundsätzliche Geschehensablauf mit der Trennung in Wilsenroth ist unverkennbar.

Bild

Der hintere Zugteil rollte dann als Leerzug 34487 zurück nach Limburg. Nur der Verbleib des ersten 815 ist nicht geklärt - das schaffen wir vielleicht auch noch.

Danke für das Einstellen des Umlaufplanes.

Es grüßt dich
Günter
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von 216 »

Hallo Günter, laut den beiden Umlaufplänen ist der 3390 als 515+815+515 gefahren. In Wilsenrot wurde scheinbar ein 515 abgehängt. Der Rest 515+815 muß scheinbar bis Altenkirchen gefahren sein (erkennbar am Strich unter der Leistung ab Wilsenroth). Dieser Strich zeigte an das es sich um eine Ganitur mit Beiwagen gehandelt hat.

Gruß Martin
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Klaus aus FG
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Re: E 3390 - Endstation für Zugteil in Wilsenroth (1978,m3Scans)

Beitrag von Klaus aus FG »

Das sieht nach dem Umlaufplan schon so aus, dass tatsächlich auch der zweite 815 in Wilsenroth abgehängt wurde. Denn ab Wilsenroth ist im Umlaufplan ein Strich unter der Zugleistung, die übliche Kennzeichnung eines allein fahrenden Triebwagens. Leider gibt es immer nur Umlaufpläne für Tfz, nicht aber für die Bei- und Steuerwagen. Aber es sieht tatsächlich so aus, dass der eine ETA zwei ESA nach Limburg befördert hat. Vielleicht gab's ja auch in den 70ern die Beschränkung noch nicht (was ich aber nicht so recht glaube), schließlich ist "mein" Bremszettel erst von 1994. Ich denke, man hat tatsächlich analog der Sache "795 mit zwei 995" die Regelungen flexibel ausgelegt, schließlich ging's ja vornehmlich bergab. Und mit ein wenig Gottvertrauen - der 3390 startet in Mainz (Bischofssitz!), die Leerfahrt endet in Limburg (auch Bischofssitz!) - kann da nichts schief gehen.
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