Alsenzbahn vor 20 Jahren (Teil 1, m.15 B.)

Historisches aus unserer Region
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Pille
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Registriert: Di 27. Feb 2007, 00:02

Alsenzbahn vor 20 Jahren (Teil 1, m.15 B.)

Beitrag von Pille »

Hallo an Alle !

Da ich zur Zeit mit der Vorbereitung eines neuen Beitrags nur langsam vorankomme, m?chte ich heute einmal die Bilderserie zur Alsenzbahn zeigen, die vor einigen Monaten schon im HiFo gezeigt wurde und aufgrund des regionalen Bezugs vielleicht auch hier auf Interesse sto?en k?nnte. Aufgrund der Bilderanzahl habe ich die Serie auf mehrere Etappen verteilt..

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Ein Blick auf die Streckenkarte verdeutlicht die Geographie dieser Linie. Die in einem 1865 zwischen Preu?en und Bayern ? beide Staaten ber?hrten sich zwischen Eberburg (bayerisch) und Bad M?nster am Stein (preu?isch) ? geschlossenen Staatsvertrag projektierte und 1871 er?ffnete Verbindung von der Pfalz an den Rhein durchquert das Nordpf?lzer Bergland entklang dem namensgebenden Fluss Alsenz. Eine Besonderheit stellt die in zwei Varianten erfolgte Streckenf?hrung von Enkenbach nach Hochspeyer und von dort ?ber die Hauptstrecke Neustadt (Weinstrasse) ? Kaiserlautern weiter in die Barbarossastadt oder ?ber den 1875 er?ffneten Verlauf ?ber Eselsf?rth und Kaiserslautern West. Leider verf?ge ich im s?dlichen Streckenabschnitt ?ber keine historischen Aufnahmen, der Schwerpunkt meiner Bilder aus der Mitte der achtziger Jahre
liegt zwischen Ebernburg und Imsweiler. Bilderg?nzungen sind nat?rlich gerne gesehen!

Zu der Zeit, als ich mit der Kamera das Alsenztal unsicher machte, dominierten dort noch 212, 218 und 515, die Dieselloks vom Bw Kaiserslautern, die ETA?s , die zum Fahrzeugtausch mit der Glan ? und Lautertalbahn dort verkehrten, vom Bw Worms. Kaiserslautern verf?gte noch ?ber eine Handvoll altroter V 100, die ein begehrtestes Ziel darstellten, sowie ?ber die geschlossene Nummernreihe 218 361 bis 388, die sich bis einschlie?lich 218 375 ebenfalls noch in altrot zeigten. Die Maschinen stammten aus der Werksanlieferung, w?hrenddessen wurde das Farbkonzept auf beige ? t?rkis umgestellt (interessanterweise gab es aber schon niedrigere Nummern in beige- t?rkis, die wohl aus einem anderen Baulos stammten). Ende der achtziger fielen noch 218 361, 363 und 365 in den blaubeigen Farbtopf, ehe dann in gro?em Stil die wenig widerstandsf?hige neurote Latzvariante um sich griff. Neben ?historischem? Fahrzeugmaterial bestach die zweigleisige Alsenzbahn auch noch ?ber eine herrliche Infrastruktur mit Schrankenposten urigster Gestaltung, von denen auch einige zu sehen sein werden. Von der alten Herrlichkeit ist kaum noch etwas ?brig geblieben, eine erneute Fotoexkursion im letzten Sommer zeigte in erschreckendem Ma?e, wie die Vegetation um sich greift und ehemalige Topmotive nahezu eliminiert. Tauchen wir also ein in eine Zeit unverf?lschter Bundesbahn:

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Am 3.6.86 ?berqueren 515 535 + 815 603 als E 3263 mit der Nahe die ehemals preu?isch-bayerische Staatsgrenze bei Bad M?nster. der Grenzbahnhof Ebernburg verf?gte ?ber ausgedehnete Lokbehandlungsanlagen, die auf alten Postkarten noch erkennbar sind.

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Am S?dende diese Bahnhofs passiert 218 364 am 12.12.84 ein heute in Privatbesitz befindliches Stellwerk. ?Insider? werden sich vielleicht erinnern, dass an diesem Tag die Leerprobefahrt der 23 105 nach erfolgter Aufarbeitung im AW Kaiserslautern erfolgte, welche ebenfalls schon Thema hier im Forum war!.

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Die ?lteste vorzeigbare Aufnahme dieser Serie zeigt 218 379 am 22.11.83 mit E 2129 zwischen Ebernburg und Altenbamberg .

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Aus mehreren Ver?ffentlichungen ist der Ort Altenbamberg mit seiner gleichnamigen Burg vielen Eisenbahnfreunden bekannt. Auch hier w?chst der Bahndamm kontinuierlich zu, am 12.11.89 war es aber noch m?glich, 218 364 auf einer der Flussbr?cken abzulichten. Altenbamberg verf?gt ?brigens heute noch ?ber das einzige Form ? Vor ? und Hauptsignal der Strecke, welches die Aufgabe eines Deckungssignals f?r den platzbeschr?nkten Bahnhof erf?llt. Im aktuellen Lok-Magazin (M?rz 2007) findet sich ?ber dieses Signal ?brigens ein kleiner Artikel :oops: .

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Hier sehen wir nun die erste Kuriosit?t an Schrankenposten, den P 2214 in exponierter Hanglage, stets besetzt von einer freundlichen Schrankenw?rterin. Am 25.4.88 beobachtet diese vorschriftgem?? 212 113 mit ihrer ?g 66260, einer heute nicht nur im Alsenztal verschwundenen Zuggattung.

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In der Gegenrichtung passiert 218 363 den Posten am Abend des 8.7.84 mit dem E 3267. Wie alle Posten ist auch dieser mittlerweile abgerissen und der dazugeh?rige B? geschlossen worden.

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Langj?hrige G?terzug ? Starleistung war der sog. ?Opelzug? mit Teilen vom Opelwerk R?sselsheim nach Kaiserslautern. 218 364 hat am 2.5.90 die Ehre, bei der Fahrt mit dem 57506 durch Altenbamberg von der klassischen Stelle auf der Anh?he fotografiert zu werden.

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Eine weitl?ufigere Perspektive mit Blick auf Altenbaum ? und Ebernburg sowie den zwischen Norheim und Bad M?nster an der Nahebahn gelegenen Rotenfels zeigt 218 375 mit dem E 3270 am 16.8.87. Bei der Lok handelte es sich um h?chste Seriennummer in altrot.

Manchmal gibt es Bilder, wo es mir schwer f?llt, mich zwischen zwei gleichen Motiven zu entscheiden. Daher sollen weder die 218 ? Doppeltraktion noch der ETA ?hinten runter fallen?, sondern beide gezeigt werden:

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W?hrend am 1.7.86 der E 3269 von 218 377 + 218 368 in Richtung Altenbamberg bef?rdert wird, freuen sich einen Tag zuvor ein 515 mit seinem Steuerwagen auf die vor ihnen liegenden Tage im Glan ? und Lautertal (E 3274).

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Ihre ?Pfalzwoche? hinter sich haben 515 535 + 815 603, als sie am 26.2.86 als E 3263 auf Altenbamberg zusteuern. Auch an dieser Stelle f?llt es heute sogar schwer, einen der ?blicherweise heute hier verkehrenden Talenttriebwagen ohne Geb?sch abzulichten.

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Wenige Meter weiter n?hern wir uns einer weiteren Rarit?t, dem idyllischen Posten 2211. Noch wird das ?Geb?ude? von 260 029 und ihrer ?bergabe nach Alsenz am 19.3.86 verdeckt.

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Etwas mehr ist schon auf dem n?chsten Bild zu sehen, wo 218 386 an der herrlichen sp?tsommerlichen Bl?tenpracht von P 2211 vorbeif?hrt. (27.9.85, E 3286)

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Und hier steht er nun in voller Pracht: ?Holzveranda?, ohne flie?endes Wasser, ohne Strom, mit Kohlenofen. Einer der Postenw?rter hat mir erz?hlt, dass man bei Dunkelheit mit einer batteriegespeisten Lichtquelle den Betrieb aufrechterhalten musste, im Winter, bis der Ofen fr?hmorgens hei? wurde, bei Eisesk?lte. Arbeitsbedingungen bis kurz vor der Jahrtausendwende ...

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Auch wenn meine mir bekannten Mitstreiter (Hallo, Andreas ... 8) ) glauben m?gen, ich h?tte keine beige ? t?rkisen V 100 fotografiert, nein, gelegentlich bin ich auch ?ber meinen Schatten gesprungen. Diesem Umstand verdanken wir die Aufnahme von 212 239 n?rdlich von Hochst?tten, entstanden am 17.8.85 vor dem E 3265.

Im zweiten Teil werden wir unsere Reise ab Hochst?tten (Pfalz) fortsetzen, ich hoffe, es hat bis dahin gefallen!

Gr??e vom Doc,

Frank H

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schimi
Direktor A15
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Registriert: Di 26. Jul 2005, 02:32

Beitrag von schimi »

Die Bilder sind ja der Oberhammer. Danke f?r diesen tollen Beitrag.
Gruß: Schimi
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