Eine Urlaubsgeschichte
Ungef?hr 1963 fuhren wir mit dem Auto in Urlaub, und mit was f?r einem Auto, n?mlich diesem:
n?mlich einem Fiat 500, der hatte die Farbe blau ? hellblau, um genau zu sein.
Darin sa?en 4 Personen und das Urlaubsgep?ck, ein Graus..... aber zum Gl?ck ging?s nicht weit, nur ca. 150 km, in den Odenwald, n?he Eberbach.
Meine Eltern mussten bereits nach Hause und ich durfte noch eine Woche l?nger bleiben, um mit der Bahn nach Hause zu fahren.
Also Samstags in Erbach im Odenwald in den Zug nach Darmstadt gestiegen, soweit mir in Erinnerung ein VT98. In DA angekommen, so gegen 11.30, suchte ich mir den Anschlusszug aus, D-Zug M?nchen - Dortmund, ab ca. 11.45 (jahrelang eine Standardfahrplanlage in DA). Also ging meinen Zuschlag, DM 2,-- (gabs damals noch), l?sen, und als ich an den Bahnsteig zur?ckkam, kam auch schon der Zug. Zuerst Leute aussteigen lassen, dann die anderen rein lassen, dann kam ich an die Reihe, ich passte gerade noch rein und konnte die T?r hinter mir schliessen, weiter kam ich nicht, so nach dem Motto: "Geniessen Sie Ihren Urlaub in vollen Z?gen".
Mainz kam, ich stieg nicht aus, dachte: "Naja, in Bingen oder Bingerbr?ck wird der schon halten". Bingen kam, keine Spur einer Bremsung, Nahebr?cke ..."jetzt muss er doch so bremsen, dass er halten kann!"...
Aber Pustekuchen, es war einer der vielen Durchl?ufer Mainz - Koblenz. In Koblenz angekommen, musste ich nat?rlich irgendwie zur?ckkommen, aber wie, ohne Geld? N?chster Zug nach Bingerbr?ck war ein Nahverkehrzug, mit E 41 und 4yg-Wagen, in den stieg ich nat?rlich ein, mit ziemlichem Herzklopfen. Der Schaffner kam auch bald nach der Abfahrt und verlangte die Fahrkarte. Ich gab sie ihm, in der Erwartung eines "Donnerwetters", aber......
...er nahm die Karte, sah sie an, dann sagte er :"Nach Bad Kreuznach, da mu?t Du in Bingerbr?ck umsteigen!", und weg war er. Gl?ck gehabt, nicht wahr?
So kam ich dann mit ungef?hr 3 Stunden Versp?tung bei meinen Eltern an, die sich nat?rlich Sorgen gemacht hatten.....
Aber Handy? Gab?s noch nicht! Telefon? Hatte nicht jeder!
K?nnt ihr euch erkl?ren, warum ich das Gl?ck hatte?
Einige andere Erinnerungen
In den 60-er Jahren kam die Diesellok auch auf die Nahestrecke, aber vorher waren die V200 auf der Rheinstrecke immer einen Besuch in Bingerbr?ck wert, und in der Presse hatte die Bahn damals noch ihren Stellenwert, neue Lokomotiven wurden noch in der Tagespresse vermeldet. Auch die Eloks mussten ab 1957 besichtigt werden (E10, E40, E41). Wie sagte man damals : "Es ist unheimlich, wie schnell die auf Touren kommen". Im Jahre 1965 begann meine Lehre, und von der Laderampe meiner Firma konnte ich die Pariser D-Z?ge mit der V200 beobachten, auch den VT08/VT12, der bis Ende der 60-er Jahre in diesem Plan lief.
1968 erfolgte dann die Versetzung nach Kirn/Nahe. H?tte ich damals einen Fotoapparat gehabt!!!!! Was gab es in Kirn nicht zu sehen, das BW war zwar schon geschlossen, aber an jedem Tag, an dem ich Sp?tschicht hatte, benutzte ich den letzten Eilzug nach KH, mit V160 (216) bespannt, und was stand da auf dem G?terbahnhof in Kirn? 3 (!) G?terz?ge in Richtung Naheabw?rts, jeder mit einer 50 bespannt, und die waren nicht gerade leicht, gesch?tzte 1000 t f?r jeden, und dahinter spielte eine weitere 50 Rangierlok, etwa so: Wagen zur?ckziehen, abkoppeln, kr?ftig anfahren, heftig bremsen, und das gleiche von vorne. Wie gesagt: H?tte......., das w?ren Bilder geworden.
1970/71 war ich dann beim Bund, auch da war was mit der Bahn, n?mlich eine Fahrt T?rkism?hle - Vilseck (Truppen?bungsplatz Grafenw?hr), der fuhr T?rkism?hle - Mz.-Bischofsheim mit 50, Gewicht lt. einem beteiligten Eisenbahnersohn damals etwa 1200 t, MzBi - Aschaffenburg 140, Aschaffenburg - N?rnberg 150, N?rnberg - Vilseck 044. Das Ger?usch der anfahrenden 44-er in N?rnberg Rbf werde ich nie vergessen! Zur?ck ging es nat?rlich auch mit der Bahn, aber daran habe ich keine Erinnerung mehr, denn unser Vaterlandsverteidigungsverein hat mir so wenig Spa? gemacht, dass ich fast alle Reminiszenzen daran verloren habe.
Wolfgang Reiter
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