Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Historisches ausserhalb der Region
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Dieselpower
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Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Dieselpower »

Hallo zusammen...

31 Jahre ist es nun her, daß die letzten (physischen) Mauern zwischen den geteilten deutschen Staaten gefallen sind. Leider existieren in vielen Köpfen jedoch weiterhin unsichtbare....
Ich persönlich halte die Wiedervereinigung für eine tolle Sache, die zwar dank einiger Charakterschweine in Politik, Wirtschaft und auch der einfachen Bevölkerung nicht wirklich überall ohne Verlierer von Statten ging, aber letztendlich auch für beide Seiten überwiegend Vorteile gebracht haben.

Auf die Eisenbahn gemünzt kann man ein paar Beispiele nennen...die weite Verbreitung der heute allmählich schwindenden BR 243 (DB 143), der (im Ost UND West) zweithäufigsten Ellok-BR nach der 140. Die moderne Maschine kam dem überalterten DB-Bestand gerade recht. Der plötzlich behobene Lokführernotstand im Westen, der bereits kurz vor der Wendezeit Fahrt aufnahm, und durch freigesetzte und umzugswillige Reichsbahnlokführer kurzfristig behoben werden konnte. Im Odenwald z.B. klang es von den meisten V100 herab sehr sächsisch. Verlängertes Leben von Fahrzeugen durch zahlreiche neue, nicht selten erst mal improvisierte, aber dennoch erfolgreiche Ost-West-Verbindungen, die 40 Jahre lang keine oder nur untergeordnete Rollen spielten....manche wurden sogar nach 40 Jahren leeren Schotterbetts wiedererrichtet.
Die Verlierer waren die von der DR vernachlässigten, und nun unter Westregie massiv ruinierten und stillgelegten Nebenbahnen der fünf neuen Länder, welche den Kahlschlagsfanatikern gerade recht kamen, immerhin lenkte dies den Focus von einigen auf der Kippe stehenden West-Nebenbahnen ab, wenigstens vorübergehend. Die kleine und mittlere Industrie auf der Fläche, oft der Hauptgrund für einen Schienenstrang, wurde - nicht ohne Hilfe von "Treuhand" und Co. - weitgehend "abgewickelt", teilweise mit absurder Argumentation, selbst große LPGs mit Gleisanschluß sind heute nur noch Ruinen. Ein ganz individuelles "Opfer" der Wiedervereinigung war die 1989 erschienene, äußerst vielversprechende BR 240, die als "DE1024" von MaK in drei Prototyp-Exemplaren gebaute, mächtige Universallok wurde angesichts hunderter "Russen" der V300-Familie aus Lugansk einfach nicht mehr benötigt. Nach einer zweiten, erfolgreichen Einsatzkarriere bei der Kölner HGK hieß es im letzten Jahr Abschied nehmen von dem 3600 PS starken und 160 km/h schnellen Edelhirsch, das letzte Exemplar folgte im Februar, das aber mit der alten Maschine nach Umbau nicht mehr viel gemein hatte. Ich berichtete darüber...

Ich wollte aber noch einmal versuchen, einen Bildbeitrag zum Mitmachen aus der Taufe zu heben, darum genug der Vorrede, nun zu den ersten Bildern. Es sollen aber nicht Allerweltskonstellationen wie 143 in Verkehrsrot mit Dostos, 232 mit Brammenzügen oder sonstiges Alltagsgedöns gezeigt werden, - das kennt man ja alles in- und auswendig - sondern Spezialitäten. Kuriose Zugbildungen und Einsätze rund um die turbulente Wendezeit. Bilder, die man kurz zuvor noch für unmöglich gehalten hätte. Auch gerne besondere Zusammentreffen VOR der Wiedervereinigung, Lokwechsel in Helmstedt, Hof & Co.

Drehen wir das Rad der Zeit wieder einmal zurück in eine spannende Zeit, eine Zeit des Aufbruches, der guten Musik und der beiden abwechslungsreichen Staatsbahnen, die zunächst unter "Unternehmen Zukunft - Die Deutschen Bahnen" miteinander arbeiteten, bevor die Privatisierung 1994 das schleichende Ende für Daseinsfürsorge, flächendeckende Mobilität, Reisekomfort und weltweite Reputationen einläutete...

Wir beginnen in Halberstadt, genau zur Zeit der großen Umnumerierungen Anfang 1992. Im ersten Licht eines Januarmorgens begegnen uns die (bereits mit Aufklebern beschriftete...wo mögen die Metallschilder bloß sein?) 112 377-7 mit dem 12 KVD 18-21 AL4 Motor und die bereits noch weiter verstärkte und bereits ins DB-Konzept umbezeichete 204 464-2 mit der Motorvariante AL5 mit 1500 PS und Klebeziffern....Der markante Wasserturm ist in den Dampfschwaden der Weichenheizungen kaum zu sehen.
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Und hier sehen wir den (alten) Berliner Hbf mit einem Zug, dessen Existenz nur drei Monate im Spätsommer 1990 währte, und den man noch kurz zuvor niemals für möglich gehalten hätte. In Rot-Weiß mit DR-Emblemen kam der IC "Max Liebermann" in Form eines VT 601 (Aus Italien zurückgeholt!) daher, der auf den Spuren des legendären "Fliegenden Hamburgers" die neue Hauptstadt mit Hamburg verband. Wer sich heute in den grauenhaften Transportgestellen eines ICE4 auf dieser Strecke quälen muß, kann diese zwar deutlich früher wieder verlassen, als die Hochkomfortsessel des alten Renners, doch wer fühlt sich in dem sterilen Ding schon so wohl, wie in dem altehrwürdigen Schienenrenner....? Zum Glück hatte ich mich für die Abschlußfahrt nach Moskau entschieden (Statt nach Frankreich oder Capri), so daß ich wenigstens zwei Standbilder von diesem kurzen Intermezzo besitze....wir warteten auf den D 291 - eine tolle Reise!
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So, ein kleiner Appetitanreger ist ausgeworfen, bin mal auf die Resonanz gespannt...
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Heiner Neumann
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Heiner Neumann »

Hallo Marko, das ist eine wunderbare Idee mit diesem Themenstrang. Da muß ich auch mal mein Archiv durchflöhen, was ich da noch so zu bieten habe. Bis dahin noch etwas mehr aus der "Neuzeit" vom 29.04.2017 aus dem Bw Bochum-Dahlhausen, ebenfalls unter dem Motto "Ost trifft West".

Von Gerolstein aus ging es mit dem Schienenbus nach Bochum.

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Hier standen dann mehrere Ost- und West-Loks zum Vergleich nebeneinander.

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Teilweise standen sie auch hintereinander.

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Etwas aus der Ferne noch die E-Loks der "Güterzugabteilung".

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Und noch zwei Prachtstücke im Sonnenlicht.

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Gruß

Heiner
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Heiner Neumann
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Heiner Neumann »

Ich habe jetzt mal in meinen Archiven gegraben und etwas hervorgekramt. Wir schreiben das Jahr 1995. Im Februar 1995 unternahm ich eine Sonderfahrt nach Oberhof mit dem legendären TEE-Triebwagen VT 11.5. Auf der Hinfahrt kam es im Bahnhof Neustadt / Saale zur ersten Begegnung von Ost und West. Unser Sonderzug traf auf den Eilzug (später RE) von Meiningen nach Schweinfurt.

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Für die drei Wagen ist eigentlich keine "Ludmilla"-Doppelbespannung erforderlich, Wahrscheinlich wurde in Schweinfurt eine weitere Lok benötigt.

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Ausfahrt mit "Volldampf"!

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Gruß

Heiner
Zuletzt geändert von Heiner Neumann am Fr 8. Okt 2021, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Dieselpower
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Dieselpower »

Nun ja, da das Thema offenbar nur geringes Interesse zu wecken scheint, hier noch mal ein Beitrag von mir, aber dann sollte es offenbar auch gut sein...schade!

Wolkenschaden, aber sehenswert, finde ich. Kurz nach der Wende rollten bereits abgestellte Wagen wieder - und das ordentlich. Ein ganzer Park yl-Wagen kommt hier in Nordhausen angefahren - alle Wagen mit Aufklebern "Leihweise XXX" (Leider ist mir der Heimatbahnhof entfallen, vermutlich Halle (S)...) und befördert von ner waschechten Ludmilla auf einem "DR-Binnenverkehrszuglauf". Es dürfte sich hier um den E 854 aus Halle handeln, der hier endete...


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Heiner Neumann
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Heiner Neumann »

Einfach schade, daß hier überhaupt keine Rückmeldungen oder weitere Beiträge in diesem nicht gerade kleinen Forum erfolgen. Deshalb auch von mir nur noch ein kurzer Beitrag und das soll's dann auch gewesen sein.

232 553 verläßt mit ihrem Personenzug nach Meiningen den Bahnhof Oberhof.

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Ein Bild vom Bahnhof Oberhof.

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Aus Richtung Arnstadt kommt 232 206 mit einem Interregio von Berlin nach Würzburg.

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Im Blockabstand folgt der RE von Erfurt nach Schweinfurt in Form eines Triebwagens der Reihe 614. Diese Fahrzeuge hießen hier nur "der lahme Schweinfurter", da die Bergstrecke ihnen schwer zu schaffen machte.

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So weit zu diesem Thema.

Gruß

Heiner
Zuletzt geändert von Heiner Neumann am Fr 8. Okt 2021, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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reinout
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von reinout »

Heiner Neumann hat geschrieben: Do 7. Okt 2021, 14:53 Einfach schade, daß hier überhaupt keine Rückmeldungen oder weitere Beiträge in diesem nicht gerade kleinen Forum erfolgen.
Sorry, ich habe keine Bilder zu dieses Ereignis.
Sorry, ich finde es auch ein bisschen blöd um immer wieder "tolle Bilder, mit freundlichen Grüßen, Reinout" zu schreiben ohne wirklich etwas inhaltliches beitragen zu können.
Aber solche "es gibt keine Rückmeldung" Berichte, dann fühle ich mich doch immer ein bisschen beschwert... Hätte ich doch so ein "tolle Bilder"-Bericht schreiben müssen?

Auf meine Berichte im Modellbahnteil des Forums bekomme ich auch selten Rückmeldung. Sollte ich daraus die Schlußfolgerung ziehen, damit mal aufzuhören? Nein, weil ich weis das es ein paar Leute gibt die darin interessiert sind, obwohl sie *zurecht* nicht jedes mal "toll" hineinschreiben :)

Reinout
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Heiner Neumann
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Heiner Neumann »

Hallo Reinout,

natürlich hast Du Recht, nicht jeder hat Bilder aus dieser Zeit und kann etwas zum Thema beisteuern. Auch nur die einfachen Kommentare wie "sehr schön" oder ähnliches bringen natürlich nichts. Aber bei einem Forum mit fast 500 Mitgliedern könnte man doch erwarten, daß zu verschiedenen Themen doch etwas mehr beigesteuert werden kann.

Gruß

Heiner
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TroubadixRhenus
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von TroubadixRhenus »

Ich habe die Zeit unmittelbar nach dem Mauerfall mit einem Tramper-Monatsticket erlebt - im Winter 1989/90. Bilder kann ich leider auch nicht bieten (die Dias von damals zu sichten wird eine Lebensaufgabe für die Rente, denn das Register ist mir leider abhanden gekommen). Daher kann ich nur Erinnerungen beisteuern, etwa an die ersten Begegnungen mit den ersten 243/143, die vor den Eilzügen auf der Schwarzwaldbahn eingesetzt wurden.

Unvergessen auch die völlig überfüllten Züge von Würzburg Richtung Hof. Dabei wollte ich einfach nur ziemlich arglos und naiv das DDM in Neuenmarkt-Wirsberg besuchen. :lol:

Und dann im Mai 1990 das erste TMT mit „DR“: Erste Fahrt nach Leibzig. Man zuckelte damals noch sehr gemütlich mit zwei röhrenden 232er vorneweg über ziemlich ausgelutschte Gleise, woran man am ehesten ausmachen konnte, dass man die „Grenze“ überquert hatte, denn die Sperranlagen waren bereits wenige Monate nach Grenzöffnung gründlich demontiert worden!

Unvergessen auch die „romantischen“ Postkartenansichten der im Frühlingsgrün liegenden urigen Dörfer - zumindest beim Anblick aus der Ferne. Kohls „blühende Landschaften“? Kam man allerdings näher, dann entpuppten sich diese Dörfer eher als eine Ansammlung von halb verfallenen Ruinen. „Lost Places“ würde man so etwas heute nennen - wobei die Dörfer allerdings von Menschen bewohnt waren.

An einem Unterwegsbahnhof stand ein gemütlicher altroter Ost-Schienenbuss, aus dem gerade (weniger gemütlich) eine Horde Skinheads ausstieg. Sogar die Gerüche waren irgendwie speziell: Im Bundesbahn-Bm hatte ich davon zunächst wenig mitbekommen, aber in Leipzig Hbf ausgestiegen überfiel mich diese ganz spezielle Melange aus Pertinax und einem heißgelaufenen Staubsaugermotor. Zumindest hat mein Geruchssinn diese Assoziationen bei mir damals ausgelöst. In den Straßen Leipzigs wechselte der Geruch dann eher auf „Abwasserkanal“.

Es war damals eben alles noch sehr authentisch, und die Neugier war groß, sich das alles mal anzusehen. Zugegeben war ich dann am frühen Abend wieder froh im gewohnten Bundesbahn-Bm mit seinen vertrauten Putzmittelgerüchen zu sitzen. Irgendwie ahnte ich, dass das mit dem Zusammenwachsen nicht so einfach wird. Dieser Prozess ist ja leider bis heute noch nicht wirklich abgeschlossen.
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Günter T
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Günter T »

Hallo Thomas,

Danke für Deinen Bericht. Ich habe vor etwa 30 Jahren ganz ähnliche Erfahrungen gemacht.
Das Zusammenwachsen war natürlich sehr spannend, da ich damals auch beruflich in Bonn schwerpunktmäßig damit beschäftigt war. Man hätte in jener Zeit auch noch viel mehr in den neuen Bundesländern unterwegs sein müssen ....

Aber auch hier im Westen bekam man relativ viel davon mit. Zum Beispiel, wenn Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn am Rhein eingesetzt wurden.
Ein besonders schönes Exemplar begegnete mir am Abend des 13. April 1991 auf der Moselbrücke in Koblenz. Da war 143 928 mit ihrem 57027 unterwegs nach Süden.


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Leider muss ich - wie auch Heiner und Reinout - feststellen, dass historische Themen im MRF allenfalls noch eine Handvoll Recken hier wirklich interessiert. Es ist halt ein Regionalforum geworden, das sich auf Gegenwart und Zukunft beschränkt. Ich schaue deshalb immer weniger in "Damals" rein; und so habe ich die tollen Berichte zu diesem Thema auch erst ziemlich spät bemerkt.
Noch weniger interessiert es hier m. E., wenn historische Berichte außerhalb der MRF-Region eingestellt werden.
Gleichwohl noch einmal ein solches Bild, das am 16. Juli 1983 in Hof entstanden war. Es zeigt die 132 700-6 der DR beim Absetzen von einem Wagenpark, der um 9.21 Uhr als E 2067 zurück nach Plauen (an 10.23) fuhr.

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Zwei Klicks auf ein Bild vergrößern Dieses.

Es grüßt in die benachbarte Metropole am Rande der Wahner Heide
Günter
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Zuglaufschild vom Sommer 1998 (Regelmäßige Wochenendfahrten mit der 01 1531-1
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Dieselpower
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von Dieselpower »

Ursprünglich als "Lose Bildersammlung" geplant, versuche ich mich noch mal mit einem "Beitrag im Beiitrag" mit dem Unterthema:

Der Trabbi kommt (....endlich!) - die ersten 143er an der Sieg
Als nach der Wende die Zeitschriften voller Bilder waren, wo überall DR-Loks ins Westnetz einsickerten, war bei uns im "langweiligen" Rheinland diesbezüglich weiterhin "tote Hose", an der Sieg tummelten sich die "üblichen Verdächtigen" wie die 140er mit den Alltagsordnungsnummern 702, 740-743, die wunderschönen blauen Bügelfalten 110 315 und 320, aber partout nix "östliches" - bis man mir den Samstag als Geheimtip empfahl, so wurde ein Nahverkehrszugpaar Köln - Siegen bespannt, und der Ng 63195 Gremberg - Niederschelden (Abstellung des Wagenzuges, Lz nach Siegen und irgendwann weiter nach Kreuztal) gefahren....von Siegen nach Au bekam man sie dann auch schon etwas öfter zu Gesicht...

Beginnen wir mit der 143 903, die bei Bach - zwischen Merten und Eitorf gelegen - den in Ostrichtung ersten Tunnel der Siegstrecke verläßt, und über die Sieg poltert.
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An einem anderen Samstag im Sommer 1991 braust Schwesterlok mit dem um einen Wagen verkürzten gleichen Zug (es müßte der 6563 sein, will mich aber nicht festlegen) bei Eitorf heran. Rechts unten im Bild sichtbar liegt noch das Anschlußgleis der Schöller Wolle.
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Aber wie gesagt gab es am späteren Nachmittag ja auch noch den ostwärts fahrenden Ng 63195, der ein sicherer Kandidat war, hier überquert er eine der Siegschleifen bei Merten im eingleisigen Abschnitt:
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Nicht selten führte er eine Lademaßüberschreitung mit sich - so wie an jenem trüb-sonnigen Samstag, als er im Bahnhof (als er den Namen noch verdiente) Eitorf auf ein freies Gegengleis wartet, seine Lü "Dora" zwingt in zu dieser Pause.
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Der Ausblick vom Bahnsteig in Siegen Richtung Bw hat durch die Hüttentalstraße extrem an Reiz verloren, vor 30 Jahren schien das Bw noch mitten im Grünen zu liegen, als sich diese beiden Schwestern zwischen ihren Leistungen ausruhen:
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....was natürlich nicht heißt, daß sie "im Stall" nichts zu suchen hatten:
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Und noch einmal der 63195 bei der Durchfahrt durch den noch weitgehend von "Modernisierung" - also Rückbau - verschonten Bahnhof Herchen:
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Und einmal nutzte ich diesen Zug auch tatsächlich als "Fahrgast" auf dem - nicht ganz umwegfreien Weg von Porz-Heumar nach Eitorf. Mit der City-Bahn nach Köln, Nahverkehr bis Gremberghoven, Ng bis Niederschelden, Lz nach Siegen und mit Eilzug nach Eitorf zurück....eine der zahlreichen Mitfahrten beim freundlichen Personal, die an meiner Berufswahl nicht ganz unschuldig sind. Hier vor dem Aufrüsten an der Drehscheibe in KG:
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In Niederschelden bleibt der Wagenpark stehen....
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Aber die Lok - wie es sich für diese Zeiten gehört - schläft im Bw - in Siegen ist das Licht schon bescheiden am frühen Abend!
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Aus Richtung Siegen war es schon der eine oder andere Nahverkehrszug, der in Au wendete, In Ermangelung einer kompatiblen Steuerleitung mußte man den Zug jedoch umfahren.
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Aber nur bis Betzdorf, hier wurde der Park wieder stehen gelassen, und Lz nach Siegen gefahren...
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All dies ist nun schon 30 Jahre her, auf der Siegstrecke ist es langweilig geworden, lediglich der Güterverkehr hat trotz der kastrierten Infrastruktur zugenommen, aber so richtig reizen will mich das kunterbunte Neubaueinerlei nicht mehr. Mag ein Fehler sein, diese Epoche nicht festzuhalten, aber das ist alles nicht mehr meine Bahn, das ganze Gerümpel auf den gerupften und geschundenen, kaputtmodernisierten Bahnhöfen.
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HDE
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Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von HDE »

Hallo an Günter und Dieselpower,

einfach phänomenal eure Aufnahmen, vielen Dank.

War der 57027 ein Rasselstein-Umleiter ?
Solch ein Foto (=Güterzugleistung) kannte ich bisher nicht !

Wenige Aufnahmen in alter Farbgebung (Baureihe 143) konnte ich ebenfalls machen, aber mit DB-Logo.
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Gruß
Hans-Dieter
HeinzM
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Registriert: Mi 7. Feb 2018, 13:09

Re: Ost trifft West - Zum Tag der dt. Einheit

Beitrag von HeinzM »

Auch von mir herzlichen Dank an Günter und Dieselpower für die schönen Aufnahmen und historischen Bericht. Mit der Elektrifizierung der Siegstrecke wurden die Bahnhöfe Eitorf, Herchen, Schladern ja noch nicht so radikal zurückgebaut, sondern erst später mit dem Bahnsteigneubau.

Viele Grüße
Heinz
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