Extreme Unwetterschäden in der Eifel

eta176
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Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von eta176 »

Ahrtal: Aufgrund von Unwetterschäden wird der
Zugbetrieb auf den Linie RB 30 und RB 39 eingestellt.

Remagen->Ahrbrück: Großstörung. (Quelle: zuginfo.nrw) Aufgrund von Unwetterschäden
wird der Zugbetrieb auf den Linien RB 30 und RB 39 eingestellt. Bisher haben wir leider keine
Informationen zur Dauer der Sperrung.
Besonders stark hat es die Gemeinde Schuld betroffen, in der in der Nacht sechs Häuser auf-
grund des Hochwassers eingestürzt sind.

Zugverkehr zwischen Kall und Trier Hbf eingestellt
Unwetterschäden stören den Bahnverkehr an mehreren Abschnitten zwischen Kall und Trier Hbf.
Der Zugbetrieb zwischen Kall und Trier wurde eingestellt. Bisher haben wir leider keine Informa-
tionen zur Dauer der Sperrung. Ein Ersatzverkehr zwischen Trier Hbf und Euskirchen sei einge-
richtet. Da aufgrund von Bauarbeiten bereits ein SEV zwischen Euskirchen und Köln besteht, ist
aktuell die gesamte Eifelstrecke zwischen Ehrang und Kalscheuren ohne Zugverkehr.
.
Rolf
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Rolf »

Bei Facebook auf der Seite der Gruppe "Eifelpendler" gibt es ein Foto einer Eisenbahn-Ahrbrücke bei Altenahr. Wenn ich es richtig erkenne bei den Wassermassen, ist es die Brücke westlich von Altenahr, die völlig zerstört zu sein scheint. Hier ist wohl ein Neubau fällig.
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Heiner Neumann
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Heiner Neumann »

Hier gibt's Bilder aus Gerolstein:

https://www.facebook.com/vulkaneifelbahn

Gruß

Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist :shock: !!!

Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
Carsten Frank
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Carsten Frank »

Rolf hat geschrieben: Do 15. Jul 2021, 16:42 Wenn ich es richtig erkenne bei den Wassermassen, ist es die Brücke westlich von Altenahr, die völlig zerstört zu sein scheint. Hier ist wohl ein Neubau fällig.
Das ist die Brücke östlich vom Haltepunkt Altenahr. Unter der Brücke der Grossraumparkplatz.
Auf dem Bild sind Links die 3 Tunnel (Bahn, Fahrradweg, Straße) hinter der Brücke der Flussarm rechts von den Bäumen ist normal ein Tennisplatz.
Rolf
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Rolf »

Carsten Frank hat geschrieben: Do 15. Jul 2021, 20:59
Rolf hat geschrieben: Do 15. Jul 2021, 16:42 Wenn ich es richtig erkenne bei den Wassermassen, ist es die Brücke westlich von Altenahr, die völlig zerstört zu sein scheint. Hier ist wohl ein Neubau fällig.
Das ist die Brücke östlich vom Haltepunkt Altenahr. Unter der Brücke der Grossraumparkplatz.
Auf dem Bild sind Links die 3 Tunnel (Bahn, Fahrradweg, Straße) hinter der Brücke der Flussarm rechts von den Bäumen ist normal ein Tennisplatz.
In der Tat, das passt eindeutig besser. Gut erkannt. Dann ist die noch ziemlich neue Fahrrad-Brücke auch im Eimer. Und die lag sehr hoch über der Straße und dem Ort. Das Wasser steht ja fast bis zur Oberkante bzw. dem Rest, was davon übrig ist. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es darunter aussieht. Wahnsinn!
Carsten Frank
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Carsten Frank »

Der Pegel Altenahr ist abends um 20:45 noch im steilen Anstieg bei schon 5,75m (!) ausgefallen
http://www.hochwasser-rlp.de/karte/einz ... l/ALTENAHR
eta176
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Pressemitteilung des SPNV-Nord

Beitrag von eta176 »

Wir müssen gegenwärtig davon ausgehen, dass die Ahrstrecke und Eifelstrecke monatelang gesperrt sind.
Die Perspektive der linken Rheinstrecke zwischen Koblenz und Köln ist unklar, da diese gegenwärtig unter-
brochen ist. Ca. zehn Fahrzeuge sind bei DB Regio NRW durch das Hochwasser auf Monate unbrauchbar.

Im Einzelnen:
Im Ahrtal sind mindestens sieben Eisenbahnbrücken und bis zu 20 km Streckengleis nicht mehr vorhanden.
In Kreuzberg sind zwei Fahrzeuge der DB Regio NRW eingeschlossen. Der morgen eigentlich beginnende Neu-
bau des EStW *) fällt aus, da weitgehend keine Infrastruktur mehr vorhanden ist. Ein SEV ist nicht einrichtbar.

Die Eifelstrecke von (Trier -) Ehrang über Gerolstein bis Hürth (- Köln) ist komplett gesperrt, ein konkretes
Lagebild der Schäden ist der DB noch nicht bekannt, die Strecke ist zur Zeit schlicht nicht erreichbar. Zu be-
fürchten sind auch hier erhebliche Schäden.
Bei DB Regio NRW sind mindestens acht Fahrzeuge eingeschlossen und z.B. in Gerolstein durch Hochwasser wohl
technisch erheblich geschädigt. Aus den starken Regenfällen von 2016 ist bekannt, dass Fahrzeuge mit diesen
Schäden monatelang ausfallen. Die morgen beginnenden Baumaßnahmen in Kordel und Daufenbach werden wohl
stattfinden.

Die Pellenzstrecke ist (auch?) westlich von Mayen gesperrt, so dass Kaisersesch nicht angefahren werden kann.
Dort muss auch eine Brücke geprüft werden. Die ab nächste Woche geplante Baumaßnahme in Thür findet wohl
wie geplant statt.
________________________________________________________________________________________

*) Die am 14.07.2021 herausgegebene PM der DB zum Baubeginn eines ESTW hatte sich keinen Tag später "erledigt" :cry: :
DB modernisiert im Ahrtal: Busse statt Bahnen zwischen Ahrbrück und Ahrweiler
Um den Zugverkehr flexibler und zuverlässiger zu machen, entsteht zwischen Walporzheim und Ahrbrück ein
neues elektronisches Stellwerk (ESTW).

https://www.spnv-nord.de/artikel/https- ... hrweiler-x
.
Carsten Frank
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von Carsten Frank »

Heute Mittag wurde Bonn - Kall und Euskirchen - Münstereifel im Tiefflug mit einem Eurocopter abgeflogen.
Direkt sind viele Stellen wohl noch kaum erreichbar
hochwald
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von hochwald »

Ist wirklich absolut heftig, Danke für die Bilder aus Gerolstein, wie oft das wohl schon vorgekommen ist dass die kompletten Gleisanlagen abgesoffen sind ... Ahrstrecke, also da gabs im Krieg wohl weniger Schäden ... naja sowohl an Kyll als auch an Ahr werden es wohl rund 500 jährliche gewesen sein, wenig tröstlich bei den vielen Opfern.

Zu den Pegeln ... ja eine Schande, die sind in der LFU in Mainz gehockt (bei der Wasserwirtschaft wurde ja auch gespart und zentralisiert in den letzten Jahrzehnten) und haben geshen wie sich ein Pegel nach dem anderen verabschiedet hat. Statt große Warndreiecke mit "Pegel defekt, Höchstes Risiko" auf der offiziellen HW-Warnseite mit den Pegeln anzuzeigen, lief alles irgendwie weiter, ABER an der Ahr sind die Pegel einfach stehen geblieben, in Kordel etwa lief er kurioserweise weiter und erst bis 821 auf! Dann - wie überall nachdem alles längst vorbei war- "Pegel defekt" und nurmehr die modellierte Kurve die dann für Kordel etwa gut 6 m angab (was auch realisitsich ist). Also im Fall Pegel Kordel hat das vielleicht in Ehrang sogar was gebracht "Achtung" ... an der Ahr musste man schon genau lesen ... letzte Pegeleintrag/letzte Stunde ... ein Versagen des HWMZ, an der Ahr hat man 3-4h verspielt. Wie in den alpinen Ländern müsste man da einfach viel mehr Personal vor Ort haben, Pegelwachen die dann auch sofort Alarm auslösen können, bin immer noch entsetzt...
TroubadixRhenus
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von TroubadixRhenus »

Wenn man sich die Schäden der Ahrtalbahn ansieht - wie der Kollege hier schon meinte: Die Schäden dürften schlimmer als im Mai 1945 sein - stellt sich ja fast die ängstliche Frage, ob die Strecke überhaupt wieder aufgebaut wird! Zumindest ob je wieder Züge bis Ahrbrück fahren... Ich wäre mir da nicht so sicher.
TroubadixRhenus
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Re: Extreme Unwetterschäden in der Eifel

Beitrag von TroubadixRhenus »

hochwald hat geschrieben: Di 20. Jul 2021, 12:10 ...bin immer noch entsetzt...
Es hat sich letztlich wohl einfach niemand vorstellen können, dass es SO schlimm werden könnte. Wobei der Deutsche Wetterdienst wohl durchaus die Regenmengen in etwa vorhergesagt hatte. Die Wetterwarnungen müssen dann aber bei den Ländern, Kreisen und Kommunen entsprechende Konsequenzen haben. Bei den Warnsystemen kocht ja jede Gegend wieder ihr eigenens Süppchen, weshalb ja offenbar auch der Warntag 2020 ein ziemlicher Fehlschlag war: Bei uns um Rhein-Siegkreis gibt es z.B. ein ziemlich dichtes Sirenennetz, teilweise mit netzausfallsicheren elektronischen Sirenen, die mittlerweile fast alle über POGSAG, ein halbdigitales System zur Ansteuerung der Sirenen, durch die integrale Rettungsleitstelle ausgelöst werden können, und die dann ALLE auch die Signale "Feueralarm", "Warnung der Bevölkerung" sowie "Entwarnung" geben können.

In RLP ist es meines Wissens dagegen noch so, dass längst nicht alle Sirenen das Signal "Warnung der Bevölkerung" geben können. Die werden vermutlich zumindest teilweise sogar noch über den alten 4m-Analogkanal ausgelöst. Diese Sirenen können auch meist nur das Signal "Feueralarm" geben. Das sind dann auch meist noch die alten schweren Motorsirenen, die durchweg nicht netzausfallsicher sind.

Und jetzt mal Hand aufs Herz in die Runde: Wer kann HIER eigentlich die Sirenensignale unterscheiden??? Das ist ja auch so eine Sache, dass die breite Bevölkerung die Warnsignale überhaupt kennt, und sich entsprechend verhält.

"Warnung der Bevölkerung" hört sich z.B. (nicht nur beim Probealarm bei mir vorm Fenster) so an:

http://photosammlung.magix.net/album/al ... 107218625/

...und bedeutet erstmal: möglichst geschlossene Räume aufsuchen und Rundfunkgeräte einschalten.

Aber damit geht der Mist dann los: WELCHEN SENDER??? Bei uns macht dann die Feuerwehr auf "Radio Bonn-Rhein-Sieg" sogar direkt Durchsagen uind kickt das reguläre Programm raus. Der WDR war dagegen nach bisheriger Erfahrung stets völlig überfordert. Man meldet zwar landesweit schnell jeden verlorenen Auspufftopf auf den Autobahnen, aber wenn ein ganzer Landstrich absäuft, oder sich bei Evonik in Niederkassel-Lülsdorf eine Chlorgaswolke auf den Weg macht, dudelt man das Regelprogramm weiter.

Ja! Man muss da wirklich entsetzt sein! Mit einem guten und EINHEITLICHEN Warnsystem, dass auch regelmässig getestet wird, und ausreichend mit dem Bürger kommuniziert wird, hätte man vermutlich schon zahlreiche Menschenleben retten können, sowie auch einige Sachwerte, etwa Fahrzeuge, in Sicherheit bringen können.
eta176
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Sirenensignal: "Warnung der Bevölkerung"

Beitrag von eta176 »

Hallo in die Runde,
vielen Dank für die interessanten Beiträge zur Hochwassermeldezentrale - und auch zur Sirenenwarnung.
Musste mich jetzt selbst mal schlau machen, wie sich "Warnung der Bevölkerung" anhört:

Signal: Auf- und abschwellender Heulton / Dauer: 1 Min.
Bedeutung: Akute Gefahr für die Bevölkerung

- Hochwasser
- starkes Unwetter
- Großbrand

- gefährlicher Schadstoffaustritt
- Vorfall in Kraftwerken und Fabriken
- Terroranschlag
- Amoklauf

Was ist zu tun?:
- Rundfunkgeräte einschalten
- Gebäude aufsuchen [schon fragwürdig, denn da wäre "Gebäude verlassen" fast wichtiger... ]
- Fenster und Türen schließen
- Klimaanlage und Lüftung ausschalten
- Anweisungen der Behörden befolgen
- Nachbarn informieren
- Notrufleitungen nicht blockieren
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