Ahrtalbahn [Sammel]: Schäden, SEV, Wiederaufbau

eta176
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Ahrtalbahn [Sammel]: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von eta176 »

Ich versuche zum Thema Hochwasserzerstörung, SEV und kommenden Wiederaufbau
jetzt noch mal einen neuen Thread aufzumachen, der weniger allgemein gehalten ist,
sondern nur die Ahrtalbahn behandeln soll. Vergleichbares könnte ja dann auch für die
Eifelstrecke (Ehrang-Euskirchen) angelegt werden, sobald sich dort etwas Neues ergibt ...


Der SPNV-Nord hat am heutigen Freitag, 13. August nachfolgende PM veröffentlicht:

Hintere Ahrtalbahn steht wegen weitgehender Zerstörung lange Zeit nicht für den SPNV zur Verfügung
- Entwicklung eines Konzepts des Schienenersatzverkehrs (SEV) zwischen Ahrbrück und Ahrweiler -
Ausblick Schienennahverkehr - Update vom 13.08.2021


Das neue SEV-Ausbaukonzept soll den hinteren Streckenabschnitt der Ahrtalbahn – in
Abhängigkeit von der tatsächlichen Befahrbarkeit der Straßen – wieder für den öffent-
lichen Schienenersatz-Nahverkehr nutzbar machen. Verwoben wird dieses mit dem für
das neue Schuljahr nötigen Schülerverkehr, welchen der Verkehrsverbund Rhein-Mosel
(VRM) organisiert. Die SEV-Linien werden durch DB Regio und den SPNV-Nord mit den
vom VRM und Landkreis Ahrweiler in Planung befindlichen lokalen Busverkehren insbe-
sondere für die Schülerverkehre abgestimmt.

Das vom SPNV-Nord beauftragte Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio kann hoffent-
lich im 4. Quartal 2021 wieder stündlich Züge bis Walporzheim anbieten. „In der ersten
Stufe des Schienenverkehrs wird wohl nur stündlich zwischen Remagen und Walporzheim
gefahren werden. Sobald sich die Lage der Schieneninfrastruktur weiter gebessert hat,
hoffen wir auch das bisherige Angebot mit 2 Zügen pro Stunde anbieten zu können. Wann
der von der Verbandsversammlung des SPNV-Nord beschlossene 20- min-Takt auf dem vor-
deren Abschnitt fahren kann ist noch unklar,“ so Verbandsdirektor Thorsten Müller und wei-
ter: „Die betroffenen DB-Unternehmen DB Netz, DB Station&Service sowie DB Regio und
deren Kolleg*innen sind bei dem Wiederaufbau sehr engagiert und wir führen sehr konstruk-
tive Gespräche.“

Die nächste SEV-Stufe besteht voraussichtlich aus fünf Teillinien und baut auf dem vom
Landkreis Ahrweiler provisorisch eingerichteten Umsteigeknoten Gelsdorf auf:
• Ahrweiler – Remagen (= bereits bestehender SEV)
• Mayschoß – Dernau – Ahrweiler (nach Befahrbarkeit)
• Ahrbrück – Altenahr – Gelsdorf – Ahrweiler – Bad Neuenahr
• Mayschoß – Rech – Dernau – Gelsdorf
• Gelsdorf – Meckenheim Bf (= Anschluss nach Bonn über Voreifelbahn bzw. Voreifelbahn-SEV).

Um zum Schulstart mit dem neuen SEV-Konzept an den Start gehen zu können, ist noch viel
Planungsleistung und Abstimmung erforderlich. Sobald die Fahrpläne einen entsprechenden
"Reifegrad" erreicht haben, werden diese dann auch veröffentlicht werden.
.
edit: [Sammel] in den Titel eingefügt
Zuletzt geändert von eta176 am Fr 30. Sep 2022, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
wostei
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Re: Ahrtalbahn: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von wostei »

Frage zu Remagen-Walporzheim: Der Abschnitt ist ja zweigleisig. Warum kann dann erst nur wieder ein Stundentakt gefahren werden? Ist die Strecke so beschädigt dass man erst mal nur ein Gleis wieder aufbauen kann? Gerade in dieser Situation wäre doch ein 20- oder zumindedt 30-Minuten-Takt notwendig selst wenn nur als Pendel Remagen-Walporzheim.
Wolfgang
Carsten Frank
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Re: Ahrtalbahn: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von Carsten Frank »

Am stärksten beschädigt ist im unteren Abschnitt der Bereich des Hp Heimersheim
http://www.ahrtalbahnfreunde.de/startse ... gsangebot/

Ob man da allerdings problemlos eingleisig fahren kann?
Gleiswechselbetrieb gibt es ja vermutlich nicht, da müsste man also die Stellwerkstechnik umrüsten.
Da die Fahrzeit Remagen - Walporzheim nur die 26 Minuten beträgt wäre aber sicher auch ein Pendel auf einer komplett eingleisigen Stichstrecke denkbar, ggf mit 2 Triebwagen die sich in Remagen abwechseln.
BSchötz
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Re: Ahrtalbahn: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von BSchötz »

hallo,soweit ich gelesen habe,ist bei der Überflutung des Bahnhofs Heimersheim der Damm des zweiten Gleises weggerissen worden,der erst mit grösserem Aufwand wieder herstellbar ist.Es gibt also einen eingleisigen Abschnitt.Gruss,Bruno
wostei
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Re: Ahrtalbahn: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von wostei »

Wenn es so ist, wird wohl das ahrseitige Richtungsgleis Remagen nicht befahrbar sein, dann wird man sich wohl etwas einfallen lassen müssen um betrieblich nur auf dem nördlichen Gleis zu fahren. Da kein GWB gibt es dafür kein ESig in Remagen. Denkbar wäre Stichstreckenblock, Pendel Remagen-Walporzheim mit Fahrzeit je Richtung 20 Minuten im Stundentakt. Oder vorübergehend Zugleitbetrieb?
Wolfgang
eta176
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SPNV-Nord: SEV-Konzept zum Schulstart am 30.08.

Beitrag von eta176 »

SEV-Konzept für die gesamte Ahrtalbahn zum Schulstart ab 30.08.2021
Mit dem Schulstart wird ein aus mehreren Linien bestehendes SEV-Konzept von Ahrbrück
bis nach Remagen umgesetzt. Die Züge der RB 30 pendeln derzeit nur zwischen Bonn Hbf
und Remagen. Bislang konzentriert sich der SEV an der Ahrtalbahn auf den vorderen Ab-
schnitt zwischen Remagen und Bad-Neuenahr-Ahrweiler.

Bild

Das von DB Regio organisierte neue SEV-Konzept umfasst folgende Linien:
  • Hauptlinie Ahrbrück – Kreuzberg (Ahr) – Altenahr – Gelsdorf – Ahrweiler – Bad Neuenahr
  • Hauptlinie Dernau – Walporzheim – Ahrweiler – Bad Neuenahr – Heimersheim – Lohrsdorf – Bad Bodendorf – Remagen
  • Zubringerlinie Mayschoss – Rech – Dernau
  • Zubringerlinie Gelsdorf – Dernau
Das neue SEV-Konzept funktioniert wie folgt:
Ahrabwärts bietet die Hauptlinie Ahrbrück – Bad Neuenahr mit Anschluss an die Hauptlinie
Dernau – Remagen in Bad Neuenahr eine schnelle Verbindung nach Remagen. Aus Richtung
Mayschoss besteht mit der Zubringerlinie Mayschoss – Dernau Anschluss an die Hauptlinie
Dernau – Remagen in Dernau. Ahraufwärts funktioniert dies genau umgekehrt.

Die Zubringerlinie Gelsdorf – Dernau ist in Gelsdorf mit der Hauptlinie Ahrbrück – Bad Neuen-
ahr verknüpft, womit sie eine Anbindung des oberen an den mittleren Teil des Ahrtals und in
umgekehrter Richtung ermöglicht. Außerdem bietet sie in Dernau Anschluss an die Hauptlinie
Dernau – Remagen, was ahrabwärts und -aufwärts gilt.

Die Fahrzeiten der Busse auf der Straße sind mit denen der Züge auf der Schiene nicht konkur-
renzfähig. Da dieser Zustand über die Straße insbesondere zwischen Ahrbrück und Walporzheim
leider noch lange andauern wird, möchten wir Anregungen für Verbesserungen gerne aufgreifen.
Sie können zugesendet werden an
info@spnv-nord.de.

Verbandsdirektor Thorsten Müller ergänzt für die Schienenverkehre: „Die für den Herbst geplante
Baumaßnahme an der Station Ahrweiler Markt wird nach aktuellem Stand durchgeführt werden. Die
nächste geplante Änderung im SEV-Konzept wird erfolgen, sobald die Strecke Remagen – Walporz-
heim wieder befahrbar sein wird. Die Infrastrukturunternehmen der DB engagieren sich sehr erfreu-
lich für diesen Abschnitt.“

Die Fahrplanzeiten des neuen SEV-Konzepts zwischen Ahrbrück und Remagen sind in Kürze, späte-
stens ab 01.09., über die elektronischen Auskunftssysteme abrufbar.

Aktuelle Informationen zum Bahnverkehr und SEV sind parallel auf www.bahn.de/aktuell und unter
www.vrminfo.de zu finden.

Quelle: SPNV-Nord, Stand: 26.08.2021
https://www.spnv-nord.de/artikel/sev-ko ... 26082021-x
.
eta176
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[SPNV-Nord] Eifel- und Ahrtalstrecke besser aufbauen

Beitrag von eta176 »

Der Zweckverband SPNV-Nord hat am 14. Sept. 2021 die nachfolgende Presseinformation
zum Wiederaufbau der Eifelstrecke und Ahrtalbahn an einen 156 Adressaten umfassenden
Verteiler geschickt. Man darf gespannt sein, wie die Veröffentlichungen und Reaktionen sind:

Eifel- und Ahrtalstrecke besser aufbauen
Auch nach über acht Wochen kann noch kein Zug die durch das Hochwasser verwüsteten und
zerstörten Eisenbahnstrecken im Ahrtal und entlang der Kyll fahren.
Die betroffenen Mitglieder des SPNV-Nord richten einen dringenden Appell an den Bund als
Eigentümer und Verantwortlichen der Schieneninfrastruktur.

Katrin Eder, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Mobilitätsministerium:
„Durch den Beschluss im Bundestag und Bundesrat wurden bereits einige begrüßenswerte
Erleichterungen für einen raschen Wiederaufbau in die Wege geleitet. Die Planungspro-
zesse sind verkürzt und die Möglichkeiten etwa für neue Leit- und Sicherungstechnik ge-
schaffen worden. Der Wiederaufbau sollte dazu genutzt werden, notwendige Optimierun-
gen an der Strecke vorzunehmen, um die Schieneninfrastruktur zukunftsfähig aufzustellen.
Hierbei soll die Elektrifizierung der Strecken und der zweigleisige Ausbau ermöglicht werden,
um künftig klimaneutrale Mobilität und eine Fahrgastverdopplung auf der Schiene erreichen
zu können.“

Andreas Ludwig, Beigeordneter der Stadt Trier und amtierenden Verbandsvorsteher SPNV-Nord
setzt sich stark für eine attraktive Verbindung zwischen Trier und Köln ein: „Wir brauchen un-
bedingt schnelle umsteigefreie Reisezeiten zwischen beiden Städten. Für den Trierer Raum und
die Eifel sind die Fernverkehrsanbindungen in Köln sehr zentral und wir müssten auf der Relation
Trier – Köln in die Nähe von 90 min Fahrzeit kommen. Der Wiederaufbau muss die Reisezeiten
deutlich verbessern. Dafür ist die Beseitigung der vielen eingleisigen Streckenabschnitte und
eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit erforderlich.“

Landrat Günther Schartz (Landkreis Trier-Saarburg) betont die Bedeutung elektrischer Züge:
„Die Streckencharakteristik durch die Eifel spricht sehr für moderne elektrische Züge. Ohne die
Elektrifizierung bleibt die Region Trier und die Eifel abgehängt. Elektrische Züge sind für die Klima-
und Mobilitätswende zwingend erforderlich. Beim Wiederaufbau muss eine schnelle Umsetzung der
Elektrifizierung berücksichtigt werden. Auch die vielen alten untergegangenen Stellwerke müssen
jetzt durch moderne elektronische oder digitale Stellwerke ersetzt werden, die erst einen leicht-
gängigen Zugverkehr ermöglichen.“

Landrätin Julia Gieseking (Landkreis Vulkaneifel) ist ein besserer Aufbau der Schiene auch für die
Wirtschaft in der Eifel wichtig:
„In meinen Gesprächen mit der heimischen Wirtschaft im Landkreis Vulkaneifel hat insbesondere
der Gerolsteiner Brunnen uns aufgefordert, bis spätestens 2030 durch eine Elektrifizierung der
Strecke die Voraussetzungen für klimafreundliches Wirtschaften zu schaffen. Wir brauchen schnell
und nicht erst in 10 Jahren diese Verbesserungen in der Eifel. Neben der Logistik profitiert davon
auch der Arbeitsmarkt, weil Menschen schnell und klimafreundlich mit dem Zug zur Arbeit fahren
können und nicht immer das Auto brauchen.“

Michael Billen (1. Kreisbeigeordneter des Eifelkreises Bitburg-Prüm), der derzeit die Amtsgeschäfte führt,
geht auf die Bauweise der Schiene ein: „Wir haben gesehen, wie schnell die offene Bauweise der
Schiene dem vielen Wasser nicht mehr standhalten konnte. Der Bahnschotter ist weggeschwemmt,
Dämme sind abgetragen, Brücken unterspült, eingestürzt und in den Fluten weggerissen worden.
Insbesondere unsere Schüler sind die Leidtragenden, denn die sind besonders auf die schnellen
Schienenverbindungen angewiesen und leiden jetzt unter den langen Fahrzeiten auf der Straße.
Wir müssen jetzt unsere Schiene wieder so resilient aufbauen, dass beim nächsten Hochwasser
nicht wieder alles vorne anfängt.“

Horst Gies (1. Kreisbeigeordneter im Kreis Ahrweiler) ist immer noch fassungslos ob der sehr
massiven Zerstörungen der Schienen im Ahrtal und geht auf das Planungsrecht ein:
„Wir können die Schiene nicht genau so aufbauen wie es war, dann hält es dem nächsten Hochwasser
wieder nicht stand. Der Bund als Eigentümer muss dem Infrastrukturbetrieb der Deutschen Bahn sehr
viel Planungserleichterung und beste Finanzierungsmöglichkeiten geben, dass die Schiene schnell und
resilient aufgebaut werden kann. Wir brauchen für die Mobilität der Bürger zur Arbeit, zur Schule, in
der Freizeit, für den Tourismus und für die vielen Ausflugsmöglichkeiten im Ahrtal schnell wieder den
Schienenverkehr. Die Züge müssen aus Bonn schnellstmöglich mindestens bis Ahrbrück und gerne wei-
ter bis Adenau wieder fahren können und bitte nicht erst in fünf Jahren.“

Alle Beteiligten werden aufgefordert, einen beschleunigten Wiederauf- und -ausbau der durch die
Unwetterkatastrophe zerstörten bzw. beschädigten Schieneninfrastruktur voranzutreiben.

Der SPNV-Nord hat zusammen mit dem Nahverkehr Rheinland (NVR) für das zukünftige Zugangebot
und den sich daraus ergebenden Infrastrukturbedarf eine Fahrplanstudie beauftragt. Mit DB Netz ist
abgestimmt, dass deren Aufbauplanungen und die Studie verknüpft werden. Die Ergebnisse werden
schon im 4. Quartal 2021 erwartet.
yogibaer
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Re: [SPNV-Nord] Eifel- und Ahrtalstrecke besser aufbauen

Beitrag von yogibaer »

eta176 hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 16:39
Michael Billen (1. Kreisbeigeordneter des Eifelkreises Bitburg-Prüm), der derzeit die Amtsgeschäfte führt,
geht auf die Bauweise der Schiene ein: „Wir haben gesehen, wie schnell die offene Bauweise der
Schiene dem vielen Wasser nicht mehr standhalten konnte. Der Bahnschotter ist weggeschwemmt,
Dämme sind abgetragen, Brücken unterspült, eingestürzt und in den Fluten weggerissen worden.
Insbesondere unsere Schüler sind die Leidtragenden, denn die sind besonders auf die schnellen
Schienenverbindungen angewiesen und leiden jetzt unter den langen Fahrzeiten auf der Straße.
Wir müssen jetzt unsere Schiene wieder so resilient aufbauen, dass beim nächsten Hochwasser
nicht wieder alles vorne anfängt.“
Kann mir bitte jemand erklären wie Herr Billen sich das vorstellt.
Im Ahrtal sind betonierte Brücken, egal ob Eisenbahn- oder Straßenbrücke, samt ihrer Fundament weggerissen worden.
So tief kann man kaum ein Fundament gründen um diesen gewaltigen Kräften entgegenzuwirken.
Offene Bauweise ist, für meinem Verständnis seiner Aussage, die oberirdische Bauweise. Was soll da bitte eine nicht offene Bauweise sein?
Soll alles durch einen Tunnel unterirdisch verlaufen? Dann bitte ich Herrn Billen die dann Ertrunkenen persönlich dort herauszuholen.

Fragende Grüße
Jürgen
eta176
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Re: [SPNV-Nord] Eifel- und Ahrtalstrecke besser aufbauen

Beitrag von eta176 »

yogibaer hat geschrieben: Di 14. Sep 2021, 22:00 Kann mir bitte jemand erklären wie Herr Billen sich das vorstellt.
Im Ahrtal sind betonierte Brücken, egal ob Eisenbahn- oder Straßenbrücke, samt ihrer Fundament weggerissen worden.
So tief kann man kaum ein Fundament gründen um diesen gewaltigen Kräften entgegenzuwirken.
Offene Bauweise ist, für meinem Verständnis seiner Aussage, die oberirdische Bauweise. Was soll da bitte eine nicht offene Bauweise sein?
Soll alles durch einen Tunnel unterirdisch verlaufen? Dann bitte ich Herrn Billen die dann Ertrunkenen persönlich dort herauszuholen.
Fragende Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,
ich vermute. dass er für Streckengleise in Richtung "Feste Fahrbahn" denkt, vergleichbar mit der
NBS Köln-Rhein/Main, Nürnberg-Ingolstadt etc. Allerdings kann auch die unterspült werden, da sie
auf einer (wenn auch verdichteten) Tragschicht aufliegt ... Da stelle ich mir die Wiederherstellung
nach einem Schadensfall allerdings deutlich komplizierter vor. Man hat ja nach dem ICE-Brand bei
Dierdorf gesehen, welche Mühen das Heraustrennen und der Neubau eines entsprechenden kurzen
Abschnitts bereitet hat. Das dürfte bei "konventionellem Oberbau" wahrscheinlich schneller gehen.
Gruß HaPe
Carsten Frank
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Re: Ahrtalbahn: Schäden, SEV, Wiederaufbau

Beitrag von Carsten Frank »

Gerade der Schotteroberbau hat ja eigentlich den Vorteil das er schnell und ohne Spezialbauteile mit langen Lieferzeiten instandgesetzt werden kann?
Es geht sicher in erster Linie eher darum den aufwändigeren Unterbau an gefährdeten Stellen besser zu sichern (Böschungssicherungen gegen Ausspülungen, tief genug gegründete Stützmauern, evtl. auch hier und da noch zusätzliche (Rohr)Durchlässe einbauen um Überspülung von Dämmen zu verhindern auch so sonst kein Gewässer ist...
Wo jetzt der Schotter besonders weggespült wurde (Bereiche um Brücken etwa) könnte man evtl. mit Schotterverklebung das Ausspülen etwas reduzieren.
eta176
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[SPNV-Nord] Marienthal erhält SEV-Halt, DB Netz beginnt Räumung

Beitrag von eta176 »

Update des SPNV-Nord vom 17.09.2021:

Marienthal wird nach Bürgerforderungen ab 20.9. in den SEV eingebunden
Stabilität des SEV wird verbessert - Bahn beginnt im oberen Ahrtal mit Aufräumarbeiten


Täglich fahren die SEV-Busse Remagen – Dernau durch Marienthal – halten aber nicht, da es vorher
auch keinen Bahnhalt gab. Einige Marienthaler Bürger haben sich deswegen auch an den 1. Kreis-
beigeordneten Horst Gies gewandt, um den Halt einzufordern.
Horst Gies hat nun gute Nachrichten: „Ab Montag den 20.09. soll der Bus nun auch in Marienthal
halten. Auch die Schüler müssen dann nicht mehr lange Fußwege auf sich nehmen. Ich bin froh,
dass dieser Wunsch der Bürger rasch umgesetzt werden kann.“
Die Schienenstrecke hatte dort bis zum 14.07. eine Ahr-Schleife abgekürzt. Somit hatte Marien-
thal keinen eigenen Haltepunkt, die SEV-Busse fuhren nun sehr zum Ärger der Bürger ohne Halt
durch den Ort.

SEV im Ahrtal soll stabiler werden
Immer wieder beschweren sich Eltern beim SPNV-Nord über die Unzuverlässigkeit der SEV-Busse:
Busse kommen zu spät oder gar nicht an, Schüler kommen nicht zur Schule.
Der SPNV-Nord hat mit dem Verkehrsunternehmen nach Lösungen gesucht und so auch Ursachen
erfahren. Die Straßen-Infrastruktur entlang der SEV-Linien ist nur eingeschränkt oder gar nicht
befahrbar. Kurzfristige Sperrungen oder Bautätigkeiten erschweren die Einhaltung des Fahrplans.
So kommt es auch vor, dass Fahrten vorzeitig enden oder ganz ausfallen. Bei alledem fehlt dann
bislang auch die Kommunikation zu den Fahrgästen. Das Verkehrsunternehmen will mit zusätzlichen
Fahrzeugen, weiterem Fahrpersonal und Technik für Echtzeitdaten gegensteuern.

Die Straßensituation wird sich erst langsam verbessern, sodass weiterhin Verständnis erforderlch ist.
Dennoch fordert der SPNV-Nord vom Verkehrsunternehmen weitere Verbesserungen: Die Fahrgäste
benötigen gerade dann Informationen, wenn es hakt oder der Bus nicht kommt. Basis dafür sind
Echtzeitinformationen jedes Busses, die schnell eingerichtet werden müssen.

Bahn startet Aufräumarbeiten im oberen Ahrtal
Die Aufräumarbeiten an der Schienenstrecke nehmen nun auch im oberen Ahrtal Fahrt auf. Bei der
vom Landkreis Ahrweiler durchgeführten Zukunftskonferenz wurde Thorsten Müller, Verbandsdirektor
des SPNV-Nord, angesprochen, wann denn die Bahn beginne, aufzuräumen.
Thorsten Müller: „Auf unsere Anfrage hat die DB Netz schnell reagiert und konnte von den schon ein-
geleiteten Maßnahmen berichten. Die DB Netz hat Unternehmen gebunden und ist auch den gesamten
Bereich zwischen Walporzheim und Altenahr abgegangen
.“

Horst Gies ergänzt: „Ich bin froh, dass die Baustelleneinrichtung läuft und die ersten Großbagger
zur Bahnberäumung anrücken. Die noch im Fluss stehenden markanten Brückenreste in der Kurve
bei der „bunten Kuh“ gehören mit zu den ersten Maßnahmen. So schön diese Brücken anzusehen
waren, so sehr brauchen wir andere Bauformen, die bei einem neuen Hochwasser nicht im Wege
stehen. Die Aufräumarbeiten bei der Schiene sind ein gutes Signal für den Wiederaufbau unseres
einst wunderschönen Ahrtals.“

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