Rüdesheim: DB investiert und plant neuen Hp am Adlerturm

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eta176
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Rüdesheim: DB investiert und plant neuen Hp am Adlerturm

Beitrag von eta176 »

Schon am 07.07.2020 hatte die DB Pressestelle Frankfurt eine Meldung zu aktuellen und zukünftigen Investitionen
in Rüdesheim mit nachfolgender - "selbstbeweihräuchernden" - Einleitung versehen:
"Der Start der Deutschen Bahn in ein Jahrzehnt der Investitionen ist auch in Rüdesheim am Rhein zu spüren." :roll:

Umfangreiche Investitionen am Rhein:
Nachhaltige Impulse für Stadtentwicklung in Rüdesheim

• Fußgängerunterführung am Bahnhof Rüdesheim fertiggestellt
• Erneuerung von drei weiteren Fußgängerunterführung in 2021
• Neuer Bahnhof und Schallschutzwand in Planung • Über 60 Mio. Euro Gesamtinvestition

Nach vielen Jahren aktiver Nutzung wurde die Fußgängerunterführung „Rottland“ in unmittelbarer Nähe zum
Bahnhof Rüdesheim am Rhein erneuert und nun in Betrieb genommen. Drei weitere Fußgängerunterführungen
sowie eine Eisenbahnüberführung, ein neuer Bahnhof und eine Schallschutzwand im Stadtgebiet sind bereits
in Planung. Insgesamt werden in den nächsten Jahren über 60 Millionen Euro in Bahnprojekte im Bereich des
international beliebten Reiseziels investiert.
„Sehnlichst haben die Rüdesheimerinnen und Rüdesheimer und auch unsere Gäste die Fertigstellung der Unter-
führung am Bahnhof erwartet. Endlich wieder eine sichere fußläufige Verbindung vom Bahnhof direkt zum Rhein
– heute ist ein schöner Tag!“, feiert der Rüdesheimer Bürgermeister Klaus Zapp die Freigabe. „So kann es weiter-
gehen mit unserem Tourismusort und der Deutschen Bahn! Wir als Stadt wollen unseren Teil für eine partner-
schaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit gerne beitragen. Die nächsten gemeinsamen Projekte sind bereits
in Planung – dazu gehört auch die Verlegung des Bahnhofs in den Osten von Rüdesheim am Rhein“, so Zapp weiter.

Innerhalb von 100 Stunden wurden die alten Brückenteile an der Eisenbahn-über- und Fußgängerunterführung Rott-
land im vergangenen Jahr abgerissen und die 337t schwere Eisenbahnüberführung trotz eines herausfordernden Bau-
grunds pünktlich eingesetzt. Während der Zugverkehr oben wieder rollte, wurde die Personenunterführung im An-
schluss präzise nach den umfassenden Auflagen des Landesamts für Denkmalpflege wiederhergestellt und kann nun
von Anwohnern und Touristen wieder genutzt werden.
„Auch in den kommenden Jahren werden weitere Modernisierungs- und Investitionsmaßnahmen in und um Rüdesheim
sukzessive vorangetrieben“, so Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter für das Land Hessen der DB AG. „Das
Erscheinungsbild des Bahndamms an der Uferfront von Rüdesheim wird sich in den kommenden Jahren erheblich weiter-
entwickeln und wir hoffen, gemeinsam mit der Stadt auch einen modernen Bahnhof an attraktiver Stelle errichten zu
können
. Bei allen Vorhaben wollen wir sehr eng mit der Stadt Rüdesheim zusammenarbeiten, sodass die neuen Anlagen
vor Ort Anklang finden.“

Bis voraussichtlich Ende 2021 werden drei Fußgängerunterführungen und eine Eisenbahnüberführung im Stadtgebiet
erneuert. Hierzu gehören unter anderem die Unterführungen Assmannshausen und Adlerturm. Eine deutliche Verbes-
serung der Schallemissionen für Anwohner entlang der Bahnstrecke bringt der für 2023 geplante Bau einer über 600 m
langen und zwei Meter hohen Schallschutzwand mit sich. Auch für den Bau eines neuen Rüdesheimer Bahnhofs soll
die Planung demnächst begonnen werden. Die Station am neuen Standort soll vollständig barrierefrei ausgebaut
werden und würde durch (seine) ihre unmittelbare Nähe zur Innenstadt, eine direkte Busanbindung und Parkmög-
lichkeiten allen Pendlern und Touristen deutliche Vorteile bieten.
Nach Fertigstellung der Entwurfsplanung soll diese
im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung allen Interessierten vorgestellt werden.

:arrow: https://www.deutschebahn.com/pr-frankfu ... m--5369954

Als "ziemlich dreist" empfinde ich die Überschrift der DB-Meldung - nachdem man den geplanten Rüdesheimer Tunnel
(unmittelbar vor Beginn des Planfeststellungsverfahren) sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden ließ ...

Zur Erinnerung ein Link auf den sehr ausführlichen FAZ-Artikel von Oliver Bock vom 01.01.2014:
Streit mit Bund um Lärmschutz
Rüdesheim klagt auf Bau des Bahntunnels
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 34007.html
.
eta176
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Vergabe von Planungsleistungen / Inbetriebn. vor Buga 2029

Beitrag von eta176 »

Der neue Haltepunkt soll nach den jetzt im Rahmen eines ausgeschriebenen EU-weiten "Verhandlungs-
verfahrens mit vorherigem Aufruf zum Wettbewerb für Architektur- und Ingenieurleistungen" geplant
werden.

Kurze Beschreibung:
Um Akzeptanz und Nutzung des SPNV-Angebots zu steigern sind für den Bahnhof Rüdesheim am Rhein der
barrierefreie Neubau eines Haltepunktes mit zwei Außenbahnsteigen inkl. Zugängen im Bereich Strecken-
km 64,200 bis 64,415 (derzeit freie Strecke) sowie der Rückbau der bestehenden Bahnsteiganlagen und
Anlagen der Verkehrsstation im Bereich des jetzigen Bahnhofes
vorgesehen.
Die Planungsleistungen erfolgen nach BIM-Methodik und beinhalten die Leistungsbilder Objektplanungen
Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke, Fachplanungen Tragwerksplanung und Technische Ausrüstung der
Lph. 1-2 sowie die planungsbegleitende Vermessung. Optional sind die Leistungen der Lph. 3-4 (Stufe 2)
und Lph. 5-9 (Stufe 3) vorgesehen.

IST-Zustand:
Der Bf. Rüdesheim liegt an der Strecke 3507 von Wiesbaden-Ost nachNiederlahnstein. Die Verkehrs-
station besteht aus einem Hausbahnsteig mit einer baulichen Länge von rd. 320,00m (SDB rd. 190m
Baulänge und Nutzlänge), sowie einem Zwischenbahnsteig (zw. Gleis 1 und 2) zum Gleis 2 mit einer
baulichen Länge von ebenfalls rd. 320,00m (SDB rd. 190m Baulänge und Nutzlänge). Die Breite des
Hausbahnsteiges beträgt zwischen 2,60 und 6,00m. Der Zwischenbahnsteig ist rd. 2,30m bis 2,50m
breit. Beide Bahnsteige haben eine Höhe von rd. 30cm und haben kein taktiles Leitsystem. Die Zu-
wegung zum Hausbahnsteig erfolgt ausschließlich über die Wartehalle des verkauften Empfangsge-
bäudes (EG ist nicht Eigentum von DB S&S). Zum Zwischenbahnsteig führt ein Reisendenüberweg
über Gleis 1. Aufgrund der betrieblichen Situation können die Reisenden die Bahnsteige erst betre-
ten, wenn der entsprechend haltende Zug einfährt (Sicherung durch DB Netz AG mit Reisendensi-
cherer). Aus diesem Grund haben beide Bahnsteige keinen Wetterschutz [... das große historische
Bahnsteigdach am EG zählt offenbar nicht als Wetterschutz
:roll: ], Bahnsteigausstattung und Wege-
leitung. Die Wartehalle im EG erreicht man über eine kleine Treppe (3 Stufen) und ist somit nicht
barrierefrei gem. DIN. Eine Bahnsteigbeleuchtung gibt es nur im Bereich des Hausbahnsteiges.
Diese hat keine Beleuchtungsmaste und ist zwischen den Oberleitungsmasten gespannt und am
Vordach EG angebracht.
Im Bereich der neu geplanten Verkehrsstation (km 64,200 bis 64,415) befindet sich die Bahn-
trasse in Dammlage und ist in diesem Abschnitt zweigleisig.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die beiden Außenbahnsteige sollen rund 170 m östlich des BÜ Adlerturm auf Höhe eines über beide Gleise
reichenden Signalauslegers beginnen und auf 210m Länge bis zur neu erbauten EÜ Kaiserstraße reichen.
Für spätestens 2028 (Ziel 2027) plant die DB Netz AG die Inbetriebnahme eines ESTW. Der Baubeginn für
den neuen Hp ist für das 2. Quartal 2027 vorgesehen und er soll 2029 - vor der „Bundesgartenschau im
Mittelrheintal“ - in Betrieb genommen werden.

Besondere Rahmenbedingungen
Der ausgewählte Standort für den neuen Haltepunkt hat in diesem Bereich einen Radius von 500 m und
eine Neigung von rd. 7 Promille. Dies ist bei der Bstg.-längs- und querneigung zu beachten.

:arrow: https://bieterportal.noncd.db.de/everga ... 77/details
Auf dieser Seite gibt es eine gezippte Dateisammlung "Anfrageunterlagen final" (38,8 MB), darin als
Anlage 19 auch eine Foto-Doku, aus der die Lage deutlich wird.
.
eta176
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Rüdesheim: Info-Veranstaltung am 24.05.2023 im Rathaus

Beitrag von eta176 »

Ich nehme den Hinweis von Gernot als Zitat noch mal in den bereits bestehenden Beitragsbaum auf:
Gerhor hat geschrieben: Do 18. Mai 2023, 12:08 Am 12. Mai 23 habe ich folgende Amtliche Bekanntmachung der Stadt Rüdesheim am Rhein im Wiesbadener Kurier gelesen:

Barrierefreier Neubau eines Haltepunktes in Rüdesheim am Rhein
Die DB Station&Service AG plant den barrierefreien Neubau eines Haltepunktes in Rüdesheim am Rhein
an einem neuen und zentralen Standort im Bereich der Stadtwaage (gegenüber ehemalige Rheinhalle).
Bestandteil des Projektes sind der Neubau zweier Außenbahnsteige mit einer Länge von 210 Metern und
einer Höhe von 55 cm über Schienenoberkante inklusive Rampen- und Treppenanlage. Zusätzlich wird die
Verkehrsstation mit einer neuen Beleuchtungsanlage und neuer Bahnsteigausstattung ausgerüstet. Nach
Fertigstellung des neuen Haltepunktes werden die Bahnsteige am bestehenden Bahnhof zurückgebaut.
Die Bauausführung für den Neubau findet ab dem Jahr 2026 statt. Im Anschluss an die Fertigstellung
erfolgt der Rückbau der Bahnsteige am bestehenden Bahnhof.
Vor dem Antrag auf eine planungsrechtliche Entscheidung beim Eisenbahn-Bundesamt wird ein Termin zur
frühen Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Diese besteht aus der öffentlichen Auslage von Planungs-
unterlagen und einer Informationsveranstaltung.
Die Informationsveranstaltung findet am Mittwoch, den 24.05.2023 um 18.30 Uhr im großen
Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Rüdesheim (Markt 6, 65385 Rüdesheim) statt.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen die Planungsunterlagen einzusehehn
und an der Informationsveranstaltung teilzunehmen.
Hoffentlich gelingt es auch in Rüdesheim eine vergleichbare Lösung wie am Empfangsgebäude von Balduinstein zu
finden. Dort wollte die DB den Hausbahnsteig komplett abreißen und sämtliche Türen zum Bahnsteig verschließen.
Damit hätte für die Eigentümer des denkmalgeschützten EG noch nicht mal das sog. "Leiterrecht" für die Aufstellung
eines Gerüstes bei erforderlichen Fassadenarbeiten bestanden. In Balduinstein blieb der Bahnsteig - nach Einspruch
der Denkmalpflege - weitgehend erhalten und die DB versetzte die Bahnsteigkanten auf den erforderlichen Abstand
vom Betriebsgleis und errichtete einen Zaun zur sicheren Abgrenzung gegen den Bahnverkehr. Auf dem verbliebenen
Streifen unter dem großen Bahnsteigdach stehen heute kleine Kaffeetische und Sitze.
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