Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

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St. Goar
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Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Mittelrhein- und Modellbahnfreunde,

in St. Goar waren in den späten 50er Jahren viele Touristen und Besucher mit ihren neuen Automobilen anzutreffen. Mit etwas Glück konnten die neuesten Fahrzeuge gesehen werden. Hier eine kleine Auswahl aus dem Jahr 1958.
Ich hoffe Euchs gefällts auch ohne Loks und Zügen.

Lloyd Alexander

Zunächst sehen wir gleich zwei Lloyd Alexander in der Nähe des Bettunnels. Die beiden Brüder haben seit einiger Zeit in Bingen eine gute Arbeitstelle. Jetzt machen Sie die erste Tour mit ihren neuen Wagen am Rhein entlang.

Wiking-Modelle

Lloyd Alexander
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Der von Borgward gebaute Lloyd wurde in der ersten Variante seit 1951 gebaut. Der Alexander-Typ ist allerdings viel moderner konstruiert und verfügt über einen 2 Zylinder-Viertakt-Motor. Knapp 600 Kubikzentimeter Hubraum bringen den Wagen auf 100 km/h Höchstgeschwindigkeit bei 19 PS. Das Modell hat eine Kofferraumklappe und Kurbelfenster.

Lloyd Alexander in beigen Lack
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Erwin hat die schickere Lackierung gewählt und auch noch einen neuen blauen Anzug angeschafft. Damit stehen seine Chancen bei Frauen, die auf Äußerlichkeiten großen Wert legen, wohl ganz gut.

Wiking Nr. 0806 3725
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Auto Union 1000

In der Nähe des Bahnhofs von St. Goar ist eine nagelneuer DKW. Wie bei seinen Vorgängern treibt ein Zweitakt-Motor das Auto an. Drei Zylinder mit einem Hubraum von 980 ccm leisten 44 PS. Mit 125 km/h könnte der Wagen die B9 entlang fahren.

Brekina-Modelle

Auto Union 1000
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Obwohl der Auto Union 1000 in Köln zugelassen ist, steht er auffällig häufig in St. Goar herum. Ob das dar Polizei aufgefallen ist, die ebenfalls diesen Wagen-Typ im Einsatz hatte?

Jedenfalls war der Auto Union 1000 mit seinen Varianten ein Erfolgsmodell. Über 187.000 Stück liefen im Düsseldorfer DKW-Werk vom Band. 1963 war damit Schluss. Mercedes übernahm das Werk und baute dort Nutzfahrzeuge.

Auto Union 1000 als Polizeiwagen
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Ford Taunus 17 M

Zwei Amerikaner am Rhein, möchte man meinen. Dabei handelt es sich um deutsche Produkte, die Ford-Deutschland produzierte. Die Karosserie macht schon einiges her. Der Wohlstandsbürger mochte die Formen und Farbe

Technisch gab es auch neues unter der Haube. Der Motor hatte 1698 ccm. Die 4 Zylinder leisteten 60 PS. Damit erreichte der 17 M eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

Zwei Pärchen haben sich aufgemacht, um sich am Rhein mit ihren neuen Ford 17 M zu treffen. Die Damen zeigen sich in ihren besten Kleidern, während die Männer wohl gerade zum Rheinufer unterwegs sind.

Brekina-Modelle

Ford Tausnus als Limousine und Kombi
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Nicht ganz hat die Dame den Farbton getroffen. das Kostüm geht etwas zu sehr ins Blau.

Ford Taunus 17 M
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Kein Handy - 1958 gab es Telefon allenfalls im Haus und dann mit Wählscheibe - sondern wohl nur die Hand am Ohr, um die Zurufe des Mannes besser zu hören.

Ford Taunus 17 M als Kombi
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Volvo PV 544

Zum vorläufigen Abschluss noch einen ausländischen Wagen. Die Limousine aus Schweden ist auf der Bundesstraße 9 unterwegs. Offensichtlich hat der Fahrer irgend ein Problem, denn er spricht intensiv mit dem Kradfahrer.

Der Vorläufer des PV 544 wurde von 1944 bis 1958 gebaut. Hier könnte es sich also um eines der ersten Fahrzeuge des PV 544 handeln, die von 1958 bis 1965 gebaut wurden. Die Form brachte ihm den Spitznamen Buckel-Volvo ein. Sicher war das Auto gut für lange Strecken geeignet. Beim Modell mit einem Hubraum von 1585 ccm und einer leistung von 66 PS konnte der Wagen 140 km/h erreichen.

Busch Nr. 43906

Volvo PV 544 Limousine
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Die Wagen stehen jetzt bereit, um die passenden Züge im Sommer 1958 zu begeiten.
Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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KoLü Ksf
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von KoLü Ksf »

Herrlich, da werden so manche Erinnerungen wach, toll.

Wie steht es mit Bussen aus dieser Epoche, schließlich ist ja, wie du in deinem Eröffnungssatz schreibst, reger Touristikverkehr.

Herzliche Grüße
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

KoLü Ksf hat geschrieben:Herrlich, da werden so manche Erinnerungen wach, toll.

Wie steht es mit Bussen aus dieser Epoche, schließlich ist ja, wie du in deinem Eröffnungssatz schreibst, reger Touristikverkehr.
Hallo Wolfgang,

hier wenigstens ein Bus, der als Reisebus gefahren sein wird. Sonst habe ich noch Modelle von Post- und Bahnbussen im Angebot.

Setra S 6

Ein etwa größerer Personentransporter hat sich im Güterbereich von St. Goar eingefunden. Der Setra-Bus wurde ab 1955 gebaut. Über 1100 Fahrzeuge dieses Typs wurden bis 1964 gebaut.

Der Fahrer wartet auf eine Reisegruppe, die mit der Bahn anreist. Mir etwas Glück hätte ein Fotograf hinter dem "Rheingold-Bus" auch den F-Zug "Rheingold" fotografieren können.

Setra S 6
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Die beiden folgenden Busse sind in Diensten der Post. Auch die DB hatte diese Typen im Beschaffungsprogramm. Sicher gabe es solche Busse auch in Reisebus-Varianten.

MAN MKN 630 mit Busanhänger mit Orion-Anhänger

In St. Goar begegnen wir noch einem Gespann aus MAN-Bus und einem Anhänger. Ich kann mich gerade noch so an solche Gespanne erinnern. Zwischen Löhne und Lübbecke bot sich die Möglichkeit, in einem Anhänger mitzufahren. Selbstverständlich waren sowohl im Bus als auch in Anhänger Fahrscheinkontrolleure zu finden.

1960 verbot die Straßenverkehrsordnung den Einsatz von Anhängern im Personenverkehr. Der ab 1954 gebaute Orion-Anhänger verschwand damit von deutschen Straßen.

In den letzten Jahren können wieder Anhänger mit einer Sondergenehmigung hinter Bussen zu Einsatz kommen.

MAN MKN 630
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Büssing 6500 T

Kommen wir zu einem großen Omnibus der Post, von dem zwischen 1954 und 1958 viele Fahrzeuge gebaut wurden. Typisch für die 50er Jahre waren die Dachgepäckträger auf den Bussen. Die Post-Busse hatten in der Regel einen Briefeinwurf. Da die Fahrer Beamte waren, stellte das Briefgeheimnis kein Problem dar.

Büssing 6500 T
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Die Deutsche Bundesbahn hatte selbstverständlich auch den Büssing 6500 T in seinen Diensten. Typisch war damals die Werbung für "Jägermeister" auf den Seiten. Das Unternehmen aus Wolfenbüttel nutzte gerne öffentliche Verkehrsmittel, um den Kräuterschnaps bekannt zu machen.

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Da auch heute auf der B 9 Linienbusse verkehren, gehe ich davon aus, dass immer Bus-Linienbetrieb parallel zur Schiene gefahren wurde. Da der Busverkehr nicht mein Hauptthema ist, habe ich mich damit aber noch nicht so beschäftigt.

Wer Infos zur Geschichte der Rheinstrecken bezogen auf den Busverkehr hat, möge sie mir nicht verheimlichen.
Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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KoLü Ksf
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von KoLü Ksf »

Klasse,
vielen Dank für den Nachtrag mit den historischen Bussen.

Herzliche Grüße
Der Schlosser
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von Der Schlosser »

Hallo Gerhard,

ich verfolge schon sehr lange Deine wunderbaren Beiträge hier im Modellbahnforum.
Ich erlaube mir hier, einen schon etwas älteren Beitrag von mir zur Verkehrsanbindung des Hunsrücks an den Rhein via Omnibus zu verlinken.

http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=31&t=18365

Leider kann ich zur Verbindung der Ortschaften entlang des Rheins mit Kraftomnibusen keine weiteren Bilder oder Infos liefern, hoffe aber, der "kleine Ausflug" in den Hunsrück findet Dein gefallen.

Beste Grüße
Franz
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Wolfgang und Franz für Eure Rückmeldungen.

Ja die Busse. Ein schönes Thema. Was ich an Modell habe, zeige ich hier gerne.

Den von Dir dokumentierten Bus, lieber Franz, habe ich, als Du ihn eingestellt hast, lange betrachtet. Bei dem Bild kommt viel an Atmosphäre rüber. Was die Personen auf dem Bild wohl alles erlebt haben? Ich gebe zu, dass bei mir etwas Wehmut aufkommt. Liegt wohl am Alter. Hatte das Bild aber wieder vergessen. Schön, es nochmals in Erinnerung zu rufen.
Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

heute mal wieder ein Modellauto aus den 50er Jahren:

1959 neu: DKW Junior

Hilde Strake muss noch eine Rechnung beim Kohlenhändler Baumann in St. Goar zahlen. Sie hatte nach dem Winter noch Geld übrig und sich davon einige Zentner Union-Briketts anliefern lassen. Jetzt steht sie vor ihrem neuen DKW und sucht nach der Geldbörse.

Der DKW Junior sollte dem VW Käfer Konkurrenz machen. Doch war mit einem Zweitraktmotor auf Dauer kein Start mehr zu machen. So blieb der Junior trotz moderner Technik auf der Strecke. Schon 1963 war mit der Produktion Schluss. Der Dreizylinder-Zweitaktmotor hatte einen Hubraum von 741 ccm und 34 PS. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei 115 km/h. Bei der letzten Variante mussten auf hundert Liter Benzin ein Liter Öl beigemischt werden. Dies geschah sogar automatisch.

Modell Brekina 28106

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Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

ein weiteres Straßen-Fahrzeug für die Epoche III.

Borgward B 611 Kastenwagen

Aus der Borgward-Niederlassung in Koblenz ist Kurt Langen nach St. Goar gekommen, um dort Ersatzteile zu übergeben. Er hat sein kleines Töchterchen mitgenommen. Im Güterbahnhof stellt er sie seinem Bekannten Jakob Knüppel vor. Der Hauptschaffner bei der Bundesbahn kommt gerade vom Dienst. Herr Langen ist mächtig stolz auf seine Tochter, denn er kam erst spät aus russischer Gefangenschaft zurück und hat lange nach einer Frau suchen müssen. Dadurch ist er erst sehr spät Vater geworden.

Der Borgward Kastenwagen mit der Typenbezeichnung B 611 wurde von 1957 bis 1962 gebaut. Bis zu 1,7 Tonnen konnten zugeladen werden. Der Ottomotor mit 1,5 Liter Hubraum leistete 44 kW oder 60 PS. Der Transporter war auch mit einem Dieselmotor mit 42 PS (30 kW) lieferbar.

Die legendäre Firma Borgward ging 1961/62 in Konkurs. An der Technik der Wagen kann es nicht gelegen haben. Der Inhaber der Firma und Konstrukteur Carl F.W. Borgward war wohl zu wenig Kaufmann.

Modell Wiking 0270 49 31

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Gerhard Kutziewski
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

heute, nach langer Pause mal wieder kleine Geschichten rund um Modellautos der Epoche III. Ich habe es endlich geschafft, die Masse meiner Modellautos einzusortieren und technische Daten zu erheben. Sicher ist nicht alles richtig. Da hoffe ich auf die Korrekturen hier im Forum.

Für Euch drei Fahrzeuge aus den 50er Jahren.

Morris Minor 1000

Ein Besatzungssoldat hat sich einen Morris Minor gekauft. Der Wagen ist sogar in Deutschland angemeldet. Vielleicht gab es eine amerikanisch-deutsche Liebe, die ein Mädchen hervor gebracht hat. Vater und Tochter machen auf der Fahrt von Koblenz nach Frankfurt (M) eine Pause am Rhein. Das Mädchen hat Hunger bekommen. Aus der großen Verpflegungstüte gibt es erst einmal ein Brötchen.

Der Morris Minor 1000 - das Urmodell stammte aus dem Jahr 1948 - kam durch britische Truppenangehörige nach Deutschland. Er wurde von 1956 bis 1971 gebaut. Der Motor mit 948 ccm Hubraum und einer Leistung von 28 kW. Ab 1962 wurde ein größerer Motor mit 1098 ccm Hubraum und 35 kW verbaut. Mit dem stärkeren Motor erreichte der Morris 124 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Modell Brekina 15201

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Zwei gewaltige Fahrzeuge der DB, die aus einer ganz anderen Welt zu sein scheinen. Welch ein Kühlergrill, welch lange Motorhaube. :shock:
Würde gerne mal einen davon im Original sehen. Fahren ließen die sich bestimmt nicht leicht.

Büssing LU 11/16 Pritsche Deutsche Bundesbahn

Zwei Lastwagen der Deutschen Bundesbahn sind im Güterbereich des Bahnhofs von St. Goar zu sehen. Beide Fahrzeuge sind von der Firma Büssing mit seinem Stammwerk in Braunschweig. Sicher werden sich beide Schwerlaster nur selten, wenn überhaupt, nach St. Goar verirrt haben.

Der Büssing LU 11 kam im Jahr 1956 auf den Markt und bis 1961 gebaut. Nachfolgemodell war der LU 11/16 Commodore, der von 1961 bis 1963 geliefert wurde. Der Schwerlastwagen hatte als LU 11 einen Unterflurmotor mit einem 10.870 ccm Sechszylinder-Vorkammer-Dieselmotor. Die Leistung betrug 170 PS. Der LU 11/16 hatte 22 PS mehr Leistung. Der Fahrer konnte sechs Vorwärtsgänge nutzten.

Modell Brekina/Post Collection Set Nr. 018265

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Büssing 8000 Pritsche Deutsche Bundesbahn

Der Büssing 8000 wurde von 1950 bis 1957 produziert. Rund 2.800 Stück konnten verkauft werden. Der Sechszylinder Dieselmotor mit 13.539 ccm hatte zunächst 150 PS. Ab 1952 konnte die Leistung auf 180 PS erhöht werden. Das traditionsreiche Unternehmen, dass vor dem zweitem Weltkrieg ein Omnibuswerk im ostpreußischen Elbing – dem Eisenbahnfreund durch die Schichau-Werke bekannt - besaß, geriet Ende der 50er Jahre immer mehr in Schwierigkeiten. Ab 1962 wurden keine Gewinne mehr gemacht. Schließlich ging Büssing 1971 an MAN.
Eine Besonderheit des Fahrzeugs ist die Schlafkabine für den Fahrer über dem Laderaum. Es wird als Schwalbennest bezeichnet.

Modell Brekina/Post Collection Set Nr. 018265

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In einigen Wochen werde ich mich wohl auf mein eigentliches Thema, die Zugbildung stürzen können.
Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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bigboy4015
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Wobei das Logo von Büssing - der Braunschweiger Löwe - als MAN Logo bis heute verwendet wird.
Im Design etwas moderner aber im Prinzip noch so wie 1972.

Die Unterflurantriebstechnik konnte sich leier nicht durchsetzen: Der Motor sitzt unter der Pritsche und ist, wie z.B. beim Büssing BS16 oder dessen Nachfolger auf MAN F8 Frontlenker Basis, in der Länge um 90° nach links gedreht, der Zylinderkopf sitzt in Fahrtrichtung links.

Das Minor Modell ist der ab 1956, erkennbar an der einteiligen Frontscheibe.
Was ich nicht so ganz verstehe ist der Zusammenhang zwischen dem Minor und Amerika da der Minor ein britisches Auto war und der Mittelrhein rechts ab Lorchhausen und links durchgängig Französische Zone war.
Ulrich Wolf
Ansonsten sind die Diesel größer: Die im Westen der USA
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Ulrich,

schön, dass Dich die alten Lkw interessieren. :D

Die Geschichte mit dem Minor kam so zustande:

Ich habe einen Figurensatz gekauft, aus dem der Soldat und das Kind stammen. Es werden amerikanische Soldaten nachgebildet. Sie sollen die Nachkriegszeit symbolisieren, in der die Besatzungssoldaten den deutschen Kindern oft kleine Geschenke machten. Ich wollte nicht lange nachforschen, ob britische Soldaten eine ähnliche Uniform hatten. Ich bin davon ausgegangen, das englische Soldaten keine "Schiffchen" als Kopfbedeckung trugen. Daher fährt der Soldat auch nach Frankfurt. Dort gab es zumindest einen amerikanischen Standort am Flughafen - nur aus meiner Erinnerung heraus.
Warum sollte nicht ein Amerikaner ein britisches Auto gekauft haben? Ich kann mir das zumindest vorstellen. Und so habe ich mir dann die kleine Geschichte ausgedacht, die sicher nicht ganz überzeugen kann, aber auch nicht vollkommen an den Haaren herbei gezogen ist. :wink:

Werde mir aber bei weiteren Geschichten mehr Mühe geben. :D

Noch was zum anschauen: VW Bulli T1 mit Rössli-Werbung

Ein Handelvertreter ist mit seinem Bulli am Rhein unterwegs, um u.a. die Zigarren von Rössli an den Mann zu bringen. Frauen werden wohl weniger zu diesen Rauchwaren gegriffen haben.

Ich habe das Modell gekauft, weil es mich an meinen Opa erinnert. Er rauchte Zigarillos dieser Marke.


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Gerhard Kutziewski
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahn und Modellautofreunde,

mal wieder was aus den 50er Jahren rund um die B 9.

Porsche Junior K

Für Nebenerwerbs-Landwirte waren die kleinen Traktoren eine willkommene Erleichterung in der Feldarbeit. Viele Hersteller hatten solche Trecker im Angebot. Auch ein Bauer aus Biebernheim hat sich seinen lang ersehnten Porsche gekauft. Im Bahnhof von St. Goar will er ein einen Anhänger abholen, den er sich zusätzlich gebraucht erworben hat. Da noch etwas Zeit zur verabredeten Übergabe bleibt, schaut er sich ganz verzückt den Motor an und überprüft zum wiederholten Mal den Ölstand. Seinen Sohn Heinrich hat er mitgenommen. Damals hatten die Traktoren teilweise auf beiden Seiten auf den Kotflügeln einfache Sitzmöglichkeiten installiert.

1937 bekam Ferdinand Porsche den Auftrag zur Entwicklung eines Kleintraktors. Es sollte, wie beim VW Volkswagen (KDW-Auto) ein Volkstraktor sein.

Die Entwicklung wurde nach dem Krieg wieder aufgenommen. 1950 begann die Fertigung des Volksschleppers bei der Firma Allgaier mit dem AP 17. Das Fahrzeug hatte einen sehr günstigen Preis und verkaufte sich dadurch ausgesprochen gut. 1956 nahm Porsche die eigene Produktion von Traktoren in Friedrichshafen-Manzell auf. Das Modell des Porsche Junior K wurde ab 1957 gebaut und hatte einen Einzylinder-Motor mit 822 ccm Hubraum bei einer Leistung von 14 PS (10,2 kW). 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge standen dem Landwirt zur Verfügung. 19,9 km/h Höchstgeschwindigkeit lief der Traktor. Bis 1963 betrug die gebaute Stückzahl 23.000. Dann wurde die Traktorsparte bei Porsche durch den Verkauf an Renault beendet. Die Nachfrage an den Fahrzeugen war gesättigt, so dass die hohen Stückzahlen der 50er Jahre nicht mehr zu verkaufen waren.

Das Modell ist sehr fein detailliert und verfügt über eine aufklappbare Motorhaube, der den Blick auf farblich abgesetzten Motor frei gibt.
Modell Busch Nr. 50000

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Traktor Kramer KL 11

Ein Beispiel für die Sitze auf beiden Kotflügeln der Hinterräder.

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Fiat 600 Multipla

Eine Familie ist von Koblenz nach Mainz unterwegs, nicht ohne einen Zwischenstopp am Rheinufer zu machen. Der Sechssitzer war voll besetzt. Daher sind vier Personen etwas vorausgeeilt. Doch der kleine Junge musste noch Pipi machen. Nach dem Geschäft, geschützt vor fremden Augen hinter dem Auto, sind jetzt beide schnell unterwegs, um die anderen Familienangehörigen einzuholen.

Basierend auf dem Fiat 600 wurde der Vorläufer der heutigen Minivans ab 1956 gebaut. Es war ein viertüriger Sechssitzer mit 4 Zylindern-Reihenmotor und einem Hubraum von zunächst 633 ccm. Die Motorleistung lag bei 14 kW (19 PS), womit die Spitzengeschwindigkeit bei 100 km/h lag. Später gab es einen Motor mit 787 ccm Hubraum und 25 PS. Damit waren knapp 110 km/h Spitzengeschwindigkeit zu erreichen. 1969 wurde die Produktion eingestellt. In Spanien und dem ehemaligen Jugoslawien lief die Herstellung von Lizenzwagen bis 1973 bzw. 1986 weiter.

Modell Brekina Nr. 22452

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Buick 50 DeLuxe

Durch die amerikanische Besatzung nach 1945 kam sicher auch das eine oder andere Auto aus den USA nach Westdeutschland. So vielleicht auch der Buick 50.

Eine Koblenzer Autohändler hat sich einen Buick von einem Amerikaner gekauft und den Wagen neu lackieren lassen. Für seinen neuen Autohaus-Werbeprospekt lässt er Bilder am Rheinufer machen. Dabei soll die schöne Frau die Blicke potentieller Kunden anziehen. Die sollen dann folgende Gleichung aufmachen: Protziges Auto = Schöne Frau.

Die Automarke Buick gab es ab 1903. Der Gründer, ein Schotte, verlor schon 1904 den Einfluss auf die Firma. Um Buick entwickelte sich in der Folgezeit der General Motors-Konzern.

Ab 1946 wurden die Buick Series 40 gebaut. Es gab drei Modellreihen. Die Zahlen im Modellnamen beziehen sich auf unterschiedliche Karosserievarianten. Eine davon war der Buick 50. Ab 1950 wurden die Chromstäbe des Kühlergrills bis in die Stoßstange gezogen. Die Frontscheibe war einteilig. Solch eine Variante ist beim Modell von Busch nachgebaut. Der Buick verfügte über einen Reihenachtzylinder mit 4315 ccm Hubraum. Er leistete 91 kW. Die zweitürige Variante bekam den Zusatz „DeLuxe“.

Ein Bild, das dem Modellauto entspricht, habe ich bisher noch nicht gefunden.

Modell Busch Nr. 44720

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Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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