Dresdner Niederflur-Straßenbahn

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bigboy4015
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Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von bigboy4015 »

Neben Eisenbahnen sind es bei mir die Straßenbahnen der Dresdner DVB.

Mit den Tatra T4D begann 1967 in Dresden das Ende der Zeit der Straßenbahnwagen aus Gotha. Fast 30 Jahre gehörten die vierachsigen Trieb- und Beiwagen zum Dresdner Stadtbild
Auch wenn der Tatra Betrieb offiziell in 2010 in Dresden beendet wurde, rund 15 modernisierte T4D-MT Wagen sind noch immer als Verstärker in Betrieb und aktuell werden Dresdner in Leipzig überholt.

1995 begann dann das Niederflurzeitalter.

Zwischen 1995 und 1998 lieferte DWA in Bautzen 60 der 30 Meter langen 4-Gelenk-Triebwagen des Typs NGT 6DD, DD für Dresden.
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Der 2546 wirbt in seiner Werbelackierung beim Original für die Dresdner Feuerwehr.
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Die DVB betreibt die Straßenbahn-Linien im Einrichtungsbetrieb, mit Wendeschleifen an den Endpunkten. Die Wagen fahren immer in eine Richtung und haben nur Türen in Fahrtrichtung rechts. Um bei z.B. Bauarbeiten den Betrieb trotz fehlender Schleifen aufrecht erhalten zu können wurden 13 der 60 Wagen der Baureihe 6DD als Zweirichtungswagen beschafft mit Fahrerstände und Türen an beiden Seiten.
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PS: Das erste Foto des 2589 zeigt die Seite, die beim Einrichtungs-6DD keine Türen hat.

2001 und 2002 lieferte die DWA 23 der 41 Meter langen 6-Gelenk-Triebwagen des Typs NGT 8DD, die auf den 6DD basieren.
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2003 war DWA in Bautzen schon Bombardier geworden, so kam die Folgegeneration von Bombardier.
Der neue Typ wurde ein Drehgestellwagen, weniger Gelenke. Zwischen 2003 und 2005 sowie von 2009 bis 2010 wurden 43 Wagen des 4-gelenkigen NGT D12DD geliefert, damals mit 45,09 Metern die längsten Straßenbahnwagen weltweit.
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Zwiaschen den beiden D12DD Serien, 2006 bis 2009, lieferte Bombardier 40 Wagen des 30 Meter langen 2-gelenkigen NGT D8DD, die kleinste NGT Baureihe in Dresden.
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Der D8DD 2625 bekam 2017 eine Sonderlackierung in der übernommenen Prager Farbgebung Beige/Rot. Der als historisches Fahrzeug bei der DVB erhaltene T4D 2000 ist der erste Wagen dieser Bauart überhaupt. 1967 wurde dieser von ČKD Tatra in Prag-Smichov geliefert, in Prag getestet und 1969 nach Dresden geliefert.
Zweiter Anlass für die Lackierung, dass 25 jährige Jubiläum des Museums.
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Der 2,20 Meter breite T4D wurde aus dem 2,50 Meter breiten T3D entwickelt, bei Testfahrten 1964 und 1965 in Dresden erwies sich diese Baureihe als zu breit. Einzig die Straßenbahnen in Karl-Marx-Stadt und Schwerin setzten in der DDR planmäßig die breiten T3D mit den Beiwagen B3D ein.

Der schmale T4D kam in der DDR neben Dresden in Halle, Leipzig und Magdeburg zum Einsatz, die letzte Lieferung von T4D in die DDR war 1986, Leipzig bekam 1987 noch einige B4 Beiwagen.
Dresden hatte in Spitzenzeiten 572 T4D Triebwagen und 250 B4D Beiwagen, getoppt von Leipzig wo 597 T4D und 273 B4D im Einsatz standen, im Gegensatz zu Dresden gehören die modernisierten T4D-M2 noch mehr zum Stadtbild..

Neben dem T4D 2000 beherbergt das Museum einen zweiten Prototypen: Den ersten Wagen der Nachfolgebauart des T4, den kantigen T6A2 226 001. Dresden erhielt davon 1983 einen Zug aus zwei T6A2 und einem Beiwagen B6A2. Obwohl sich die Wagen bewährten erfolgte keine Beschaffung in Dresden, 1988 kam ein zweiter Zug in gleicher Ausführung nach Dresden, entnommen der Lieferung von T6 Zügen nach Berlin.
Kuriosum der beiden T6 Züge war das diese wegen unterschiedlicher Technik nicht gemischt werden konnten.
Als Einzelgänger wurden die T6 Züge später für Stadtrundfahrten genutzt.

Vom Vorbild her hat Dresden 15mm mehr Spurweite wie die Normalspur: 1.450mm. (Die Leipziger Straßenbahn hat mit 1.458mm nochmals 8mm mehr) Die Differenz bei Dresden zu H0 ist mit 0,1mm sicher zu vernachlässigen
Modelle der DWA Typen sind von Linie 8 / Hödl, deren Hersteller Rietze ist, die Modelle der Bombardier sind von Halling.
Wobei die Modelle zum Teil über das Museum der DVB oder den Modellstraßenbahnverein der DVB bezogen werden können.
Zuletzt geändert von bigboy4015 am Mi 26. Dez 2018, 21:17, insgesamt 3-mal geändert.
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Chemnitztaler
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Re: Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von Chemnitztaler »

Antwort aus Garnsdorf b. Chemnitz!

Sehr schön gelungene Modelle!

Ich sebst habe leider keine Modelle von Straßenbahnfahrzeugen, dafür beschäftige ich mit dem Zugbetrieb auf
unseren Heimatsrecken in Sachsen.

Ich bilde viele Züge aus dem Zeitraum zwischen 1970 bis jetzt als Modellzug nach, welche dann auch auf H0- Gleisen unterwegs sind.
Gefahren wird Fahrzeugen von Piko, Güzold, Sachsen Modelle, ROCO und Fleischmann im annalogem Betrieb, da auch viele in der DDR Produzierte Fahrzeuge mittlaufen.

Gruß Jan. Euer Chemnitztaler.

P. S.:

Den Mittgliedern des Forums wünsche ich ein schönes Weinachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
Bleibt gesund, macht weiterhin schöne Aufnahmen und viele interessante Sichtungs- und Streckenmeldungen!
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bigboy4015
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Re: Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von bigboy4015 »

Neben dem Betriebshof Trachenberge befindet sich der zweite große DVB Betriebshof der Straßenbahn im westlichen Stadtteil Gorbitz.
Der Betriebshof Gorbitz ist der deutlich modernere der beiden.

Auf der Gorbitzer Wache der Feuerwehr Dresden ist der MAN Dekon-P stationiert.

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bigboy4015
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Re: Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von bigboy4015 »

Ich habe die Zeit genutzt und mit einem Hermann & Partner Bausatz angefangen. Fahrwerk bin ich noch dran, das Fahrwerk des Bausatzes ist Standmodell. Das Museum der DVB in Dresden hatte einen Bausatz plus einem einzelnen Triebwagen im Angebot.

Dresden hatte zu Glanzzeiten hunderte Trieb- und Beiwagen der Tatra Bauarten T4D und B4D im Einsatz. EInige ab 1990 modernisierte T4 und B4 sind bis heute als Reserve und Verstärker im Bestand.

Ab 1982 entwickelte CKD Tatra einen neue etwas größere Bauart, deren Prototyp Großzug aus 2 Triebwagen T6A2 und einem Beiwagen B6A2 ab 1985 in Prag und ab 1986 in Dresden getestet wurde.

Obwohl sich der Zug bewährte erfolgte aus Dresden keine Serienbestellung, Berlin, Magdeburg, Leipzig oder Rostock erhielten T6.

Einzig 1988 kam, aus der Lieferung an Berlin abgezweigt, ein zweiter T6 Großzug in gleicher Reihung nach Dresden.

Die Elektrik der beiden Großzüge war soweit unterschiedlich das die Fahrzeuge nur Baujahr-Rein gefahren werden konnten.

Unterscheidungsmerkmal war: Der Zug von 1986 hatte Liniennummernwürfel auf dem Dach, diese fehlten dem 1988er.

1991, nach der Wende war klar, die kommende Generation sind Niederflurgelenkwagen, wurde der erste T6 Zug zum Stadtrundfahrt-Zug umgebaut, mit veränderter Innenausstattung und weiß-silbernen Wagenkästen mit gelbem Streifen.

1993 wurde der Zug erneut umlackiert. Die Wagenkästen wurden komplett Weiß und bekamen Gelbe und Antrazitfarbene Streifen, die Lackierung des Beiwagens war dabei spiegelbildlich.

Und genau mit dieser Version des T6 habe ich angefangen:

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Nur in dieser Lackierung hat der 1986er Großzug keine Linienwürfel und Einholm-Stromabnehmer.

So blieb der 1986er Zug bis 2000 im Einsatz, der zweite Zug von 1988 behielt die ganze Zeit seine cremeweiß-rote Lackierung, bekam in den 1990 auch Einholm-Stromabnehmer.

Die abgestellten T6 und B6 wurden 2002 in Dresden verschrottet. Nur der allererste Triebwagen, der 226 001, wurde bis 2005 in den Ursprungszustand restauriert, hat also wieder die Linienwürfel und Scherenstromabnehmer und ist bis heute im Bestand des Museums Dresden.
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Re: Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von bigboy4015 »

Meine kleine Dresdner Straßenbahnflotte hat in den letzten Monaten Zuwachs mit zwei neuen Triebwagen bekommen.

Der erste ist einer der 2001/2002 gebauten NGT 8DD. In der Werbelackierung für die Bundeswehr.
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Hersteller des Modells ist Rietze / Linie 8.

Der zweite einer der ab 2006 gebauten NGT D8DD in Werbelackierung des Radiosenders Radio Dresden.
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Hersteller ist Halling im Auftrag des Modellstraßenbahnclub der DVB AG e.V.
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Re: Dresdner Niederflur-Straßenbahn

Beitrag von bigboy4015 »

Bei meinen Dresdner Straßenbahnen gab es auch zwei Neuzugänge. Die brandneuen DX DD, die dritte Niederflur Generation der DVB, gibt es ja noch nicht als Modell, könnten, da sie auch im Vorbild deutlich breiter sind, bei mancher Straßenbahnanlage für etwas Probleme sorgen

Beide Modelle haben Vorbilder der ersten Niederflur Generation, den Von DWA und später Bombardier gebauten NGT 6DD

Das Vorbild des ersten hat eine Werbung für das Dresdner Straßenbahnmuseum im Betriebshof Trachenberge. Quasi der Nachfolger des D8DD von 2017 in der rot-beigen Tatra Lackierung.
(Der Termin im April 2020 musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Die entsprechenden Aufkleber liegen dem Modell bei...)
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Der zweite komplett rot beklebte Wagen trägt Werbung für das Unternehmen KIM, welches in Dresden Hotels, ein Einkaufscenter und Immobiliengeschäfte betreibt.
Der Triebwagen gehört zur Unterserie der Baureihe 6DD. Dieser ist einer der Zweirichtungstriebwagen, mit zwei Fahrerständen und beidseitigen Türen um bei Baustellen den Verkehr aufrecht erhalten zu können.
Dresdner Straßenbahnlinien haben im Normalbetrieb Wendeschleifen an den Enden, die Wagen fahren im Einrichtungsbetrieb.
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Gekauft wurden beide Modelle über das Museum. Hersteller ist Rietze / Linie 8.
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