Pressluftlokomotive auf Anschlussbahn Balduinstein-Geilnau?

[Helmut Reichelt]

Hallo Lahnfreunde,
zur Zeit recherchiere ich ?ber die Anschlussbahn, die bei Kilometer 62,4 von der Lahnstrecke, also kurz vor demr Ostportal des Cramberger Tunnels, abzweigte und etwa 3 km am linken Lahnufer entlang bis zu einer Umladestation gegen?ber dem ?rtchen Geilnau f?hrte. Dort wurden ab 1900 bis 1937 Basaltsteine von einer Schmalspurbahn auf Normalspurwagen umgeladen.Der Steinbruch befand sich auf dem rechten Lahnufer(Seit 1990 ist er wieder in Betrieb.) und die Loren gelangten ?ber einen Bremsberg und eine abenteuerliche Br?ckenkonstruktion ?ber die Lahn zu der Umladestation.
Herr Motz aus Geilnau, ein pensionierter Eisenbahner, berichtete mir, dass eine Pressluftlokomotive drei beladene Wagen auf dem Normalspurgleis bis zur ?bergabestelle gezogen h?tte. Ich kenne Pressluftlokomotiven bislang nur von schmalspurigen Bergwerksbahnen. Wer wei? da Genaueres?

An diesem Thema bin nicht nur ich interessiert, sondern es ist auch f?r die "Stadtarchivare" an der unteren Lahn von Interesse.

Bilder der Lahn?berbr?ckung findet man in den HP von Geilnau und Cramberg.

Alle Ergebnisse meiner Recherchen werde ich in diesem Forum ver?ffentlichen.

Vielen Dank f?r Euer Interesse und Eure Unterst?tzung.

Helmut Reichelt, Koblenz

[Gregor Schaab]

Klingt sehr interessant! Bin ich mal gespannt was da raus kommt! Danke f?r den Hinweis!

[Ulrich Neumann]

Sollten sich mal an Andreas Christopher oder Jens Merte wenden, vielleicht ist da was bekannt dar?ber. Kenne nur die Verladung in Laurenburg. Welche Firma war da t?tig?
Gru?
Ulrich

[eta176]

Historische Ansichten findet man hier, allerdings sind bei beiden Gemeinden die Aufnahmen recht dunkel dargestellt.

http://www.geilnau.de/history/postcards/post.htm
http://www.cramberg.de/ortsportrait/bil ... fault.html

In Cramberg muss man "Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen." anklicken, dann ?ffnet ein neues Fenster, auf Seite zwei ist dann ein sehr interessantes Bild der filigranen Lahnbr?cke mit den massiven Pfeilern und der Umladeeinrichtung auf Cramberger Seite zu sehen. Sie soll im Mai 1959 abgebrochen worden sein.
Auch eine Dampflok ist abgebildet, wobei ich glaube, dass die eher w?hrend der Bauzeit des Wasserkraftwerkes eingesetzt war, um das Ausbruchmaterial aus dem Stollen - der parallel des Eisenbahntunnels verl?uft - von der beengten Baustelle zu transportieren. (Jedenfalls habe ich mal ein Foto gesehen, auf dem Feldbahnen von der Baustelle weg f?hrten.)

Noch was zur zeitlichen Einordnung:
http://www.cramberg.de/ortsportrait/24a ... index.html

[pedro]

Hallo,

jm hat im Forum bei www.werkbahn.de breits geantwortet:

http://www.werkbahn.de/forum.htm

MFG

[Ulrich Neumann]

Meine BAG-Quelle belegt nur die Lahn-Basalt und Lava GmbH in Geilnau, an der die BAG 1919 schon Anteile besa?.
Das war ein hervorragender Pflastersteinbruch.
Die Antwort von Jens ist nat?rlich Klasse - besagt aber nichts ?ber die Bahn. Ein altes Me?tischblatt w?rde klarheit schaffen oder d?rfte ein Besuch im Bergamt koblenz von Vorteil sein?
Gru?
Ulrich

[eta176]

Zur Lage der Anschlußbahn - und ihrer schmalspurigen Verlängerung - zunächst mal ein Satellitenbild der Cramberger Schlinge.
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&ge ... 8&t=k&z=14

Über die Exkursion vom Rosenmontag ein kleiner Bericht mit Bildern von der ehemaligen Normalspur-Trasse.


Unmittelbar rechts neben dem schönen Tunnelportal des Cramberger Tunnels geht die Trasse der Anschlussbahn
ab. Der grüne Wagenkasten diente ehemals den Bahnmeistereien als Lager und ggf. den Streckengehern als Unter-
stand. Inzwischen ist das Dach eingestürzt.


Über das Einlauf-Bauwerk des Cramberger Kraftwerkstollens führte die Anschlussbahn mit einem Brückenträger,
der heute noch vorhanden ist. Die Befestigungen für die Schwellen sind deutlich erkennbar.


Der Bau des normalspurigen Anschlussgleises erforderte aufwendige Trassierungsarbeiten in den Lahnhängen.
Seit etlichen Jahren ist die Trasse wieder hergerichtet, damit das Treibgut vom Kraftwerkseinlauf abtranspor-
tiert werden kann. (Früher wurde das Material auf der Freifläche am Lahnufer verbrannt.)


Gegenüber von Geilnau befinden sich die Reste einer Umladeanlage mit Sturzgerüsten. Von den auf den Satel-
litenbildern zu erkennenden Hartsteinbrüchen wurden Basaltsteine (z.B. Pflaster) über Bremsberge ins Tal und
dann mit Loren über die ehem. Lahnbrücke transportiert.

Die auf längeren Abschnitten sehr aufwendig in den Fels geschlagene Schmalspurtrasse konnte nicht begangen
werden. Fotos sind am besten von der gegenüber liegenden Seite zu machen und fehlen noch.

Jetzt als Ergänzung eine historische Ansicht auf das Lahnkraftwerk während der Bauzeit (um 1926). Gut ist die
schmalspurige Anschlußbahn mit den zahlreichen Loren und der Dampflok erkennbar.