Radler: Angebot und Nachfrage

eta176
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von eta176 »

LVT771 hat geschrieben:jaja und im Himmel ist Jahrmarkt, wieso ungünstig ????
Hallo Volker,
dann lies noch mal den Text eines Arbeitskollegen, der schon weiter vorne im Thread was dazu geschrieben hat:
Die acht Radzüge die als zusätzliche Leistung im Fahrplan eingebaut wurden, sind von unserer Seite
( Personal vor Ort ) ein Witz. Sie werden von den Radfahrern gar nicht wirklich angenommen, da sie
zu den Regelzügen kommen und der Radzug eine halbe Stunde dahinter liegt.
Man müsste in der Zeit 15:30 Uhr bis 18:30 Uhr einfach Stundentakt fahren und dies mit doppelter
Einheit. Dann hätten wir keine Verspätung, die Triebfahrzeugführer würden sich am Wochenende
im Dienst sicherer fühlen und am Ende noch zufriedene Kunden.
Wer »A« sagt, muß auch »B« sagen ...
Yellowcard
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Yellowcard »

Ich muss mal was loswerden:

Wozu fährt man mit dem Fahrrad überhaupt Zug?? Ich mein ok wenn es weite Strecken sind und man das Fahrrad dort braucht ist das ja völlig ok , aber wenn ich dann welche sehe , die jetzt mal als Beispiel in Nassau einsteigen und dann in Obernhof wieder aussteigen dann ist das einfach nur Faulheit die 6km noch mit dem Fahrrad zu fahren.
Ich finde es ist ein Service des jeweiligem EVU oder auch der Bahn überhaupt Fahrräder mitnehmen , sie könnten doch eigentlich genau so sagen wir nehmen überhaupt keine Räder mit :!:
Das Lahntal ist so schön mit dem Fahrrad zu fahren , kaum Steigungen und man fährt eigentlich immer schön an der Lahn , da ist es doch wohl nicht zuviel verlang auch mal Strecken mit dem Fahrrad zu fahren :wink:

Also das ist jetzt mal meine Meinung :roll:

Ich kann auch die Tf's wirklich verstehen die es aufgregt , dass sie durch Fahrräder immer Verspätung haben :?

Ich hoffe ich werd nich allzu gesteinigt :lol:

Schönen Pfingstmontag Abend noch
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eta176
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von eta176 »

110 348 hat geschrieben:Ich finde es ist ein Service des jeweiligem EVU oder auch der Bahn überhaupt Fahrräder mitnehmen,
sie könnten doch eigentlich genau so sagen wir nehmen überhaupt keine Räder mit :!:
Das Lahntal ist so schön mit dem Fahrrad zu fahren , kaum Steigungen und man fährt eigentlich immer schön
an der Lahn , da ist es doch wohl nicht zuviel verlang auch mal Strecken mit dem Fahrrad zu fahren :wink:
Hallo Sascha,
na super :roll: Wir möchten, dass die Leute ihr blödes Auto mal in der Garage stehen lassen und das Rad
nehmen und dann soll man dankbar sein und einen Kotau vor dem ach so großzügigen EVU machen, dass
es die Gnade hat, mich und mein Rad wieder nach Hause zu befördern ...

Da ich gestern Abend am Limburger Bahnhof mal mit den Radlern gesprochen habe, die auf die Rückfahr-
möglichkeit lahnaufwärts warteten, kann ich Deinen Beitrag nur zum Teil bestätigen.

1. Die waren nicht "faul" nur mal eben 6 km unterwegs, sondern hatten an dem Tag schon eine Tour von
Marburg bis Nassau (rd. 135 km) hinter sich und wollten gerne wieder nach Hause.

2. Man fährt auch nur "eigentlich" immer schön an der Lahn. Glücklicherweise ist der kräftezehrende Umweg
zwischen Aumenau und Villmar inzwischen Geschichte, aber zwischen Geilnau und Laurenburg ist und bleibt
es (mit bis zu 10% Steigung bzw. Gefälle) übel.

Die 612 mögen für einen schnellen Regionalverkehr auf nicht elektrifizerten Hauptstrecken im Berufsverkehr
zwar recht geeignet sein (z.B. Saarbrücken-Bad Kreuznach-Mainz) - für eine Strecke, die hauptsächlich tou-
ristisch befahren wird, sind sie allenfalls 2. Wahl.
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Yellowcard
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Yellowcard »

1. Die waren nicht "faul" nur mal eben 6 km unterwegs, sondern hatten an dem Tag schon eine Tour von
Marburg bis Nassau (rd. 135 km) hinter sich und wollten gerne wieder nach Hause.
Ja , das sehe ich ja ein. Was mich halt manchmal aufregt sind nunmal die , die dann einfach das Fahrrad nur mitschleppen und mal eben 6 km fahren...
für eine Strecke, die hauptsächlich touristisch befahren wird, sind sie allenfalls 2. Wahl.
Da stimm ich dir auch zu :!:
Nur was hat man den für Alternativen ? Die schönen großen 614 aus Nürnberg hat man alle abgestellt und nach Polen verfrachtet und mir fällt keine "richtige" Alternative ein. Ok die Bahn könnte dort auch mit Lint fahren...

Alles in Allem : Nix für Ungut für Fahrradfahrer :)
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Horlofftalbahner
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Horlofftalbahner »

110 348 hat geschrieben:Nur was hat man den für Alternativen ? Die schönen großen 614 aus Nürnberg hat man alle abgestellt und nach Polen verfrachtet und mir fällt keine "richtige" Alternative ein.
Die einzige Alternative ist und bleibt die Radlerzüge wieder lokbespannt mit einem Dduu zu fahren und dies auch bei den Plan-RBs anzuwenden. Zusätzlich sollte im Sommerhalbjahr zwischen Gießen und Limburg an Sonn- und Feiertagen statt diesem komischen "Hinketakt" endlich im Stundentakt gefahren werden!!! Und wenn kein Dduu zur Verfügung steht,könnte man auch einem Bn-Wagen sämtliche Sitze klauen und durch Klappsitze quer zur Fahrtrichtung ersetzen, dann würde man i einem Zug auch locker 50 Fahrräder fort bekommen. Davon mal abgesehen, dass im Steuerwagen generell mehr Platz für Fahrräder vorhanden ist als im 628. Zur Not tut es auch ein Fahrradtransport freundlicher Umbau analog zu den drei 628ern der Kurhessenbahn und der generelle Einsatz von Doppeltraktionen an Sonn- und Feiertagen.

Nur so lange seitens der Kommunen oder der Landkreise keiner gegen diese Mißstände protestiert, wird seitens des RMVs wenig passieren.
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Bad Camberger
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Bad Camberger »

110 348 hat geschrieben: Ok die Bahn könnte dort auch mit Lint fahren...
Was aber auch keine wirkliche Alternative ist. Gestern konnt eich in Diez gegen 17:09 einen vectus beobachten, der ca. 4-5min Bahnsteig stand, weil Radfahrer weder rein noch rauskamen.
Letztendlich quetschten sich dann irgendwie alle Radfahrer vom Diezer Bahnhof in den vectus und der Zug fuhr mit +5min weiter Richtung Koblenz.

Eine echte Alternative sehe ich echt nur, wie oben angesprochen, in einem Stundentakt mit Fahrradwagen.

Gruß Bad Camberger
Doc
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Doc »

Hallo Gemeinde,

auch ich möchte zum Thema meinen "Senf" dazugeben:
Grundsätzlich ist für die Bestellung von Verkehrslesitungen auf der (oberen) Lahntalbahn
der RMV zuständig, der auch als Ansprechpartner für alle disbezüglichen Probleme fungiert; übrigens ist die Mitnahme von Fahrrädern dort explizit geregelt.
Die hier angesprochenen Fahrzeugalternativen sind aus meiner Sicht keine, da sie entweder nicht zur Verfügung stehen oder nur mit wesentlichen Mehrkosten des EVU zum Einsatz gebracht werden können, die vom Aufgabneträger nicht erstattet werden.
Welches EVU würde auf eigene Kosten Fahrzeuge umbauen bzw. für Saisonverkehre
umbeheimaten (mit all den damit verbundenen Problematiken) ohne eine entsprechende Erstattung bzw. längerfristige Perspektive dafür ?
Als mittelfristige Lösung sehe ich nur die Ausschreibung, die diese Belang entsprechend berücksichtigen könnte. Allerdings stellt sich die Frage ob der Aufgabenträger bereit ist, dafür
zusätzlich zu bezahlen....

Gruß
Doc
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von eta176 »

Hallo Doc,

wo ist das wirkliche Problem, bei einer sowieso anstehenden HU eine Fahrzeughälfte eines 628 in
ähnlicher Weise umzubauen, wie es jetzt bei den 628.2 von Kurhessenbahn und WestFrankenBahn
vorgemacht wurde? Die Sitzplatzanzahl hat sich damit nur unwesentlich verringert und die Klapp-
sitze parallel zur Fahrtrichtung werden in den Schülerzügen, bei den sie am häufigsten benötigt
werden, auch genutzt. Ob dabei unbedingt die 1. Klasse ausgebaut werden muss, oder auch die
Nutzung der anderen Wagenhälfte machbar ist, kann ich momentan nicht sagen. Allerdings wäre
ein 628.4 mit der Doppeltür in der Fahrzeugmitte für den schnelleren Fahrgastwechsel besser ge-
eignet. Die "Fahrrad-628" sind weder "Saisonfahrzeuge", noch müssten sie "umgesetzt" werden,
da sie im normalen Alltagsverkehr ganz normal mitlaufen können (sofern die 1.Klasse drin bleiben
kann.) - Jedenfalls dürfte sich die umfangreiche Beschaffung der 612 als ein erheblicher Fehler
herausstellen, denn bei zukünftigen Ausschreibungen werden einige Aufgabenträger - nach den
Pannenerfahrungen - keinen großen Wert mehr auf die übermotorisierten, lauten und nicht für
mobilitätseingeschränkte Reisenden geeigneten Fahrzeug legen.
Inwieweit Talente mit Neigetechnik in unseren Breiten besser funktionieren würden, wie die BM93
der NSB, bliebe auszuprobieren ... Zu Bundesbahnzeiten machten so etwas die Zentralämter :roll:
Der Kurhessen-628: http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=4&t=18362
Wer »A« sagt, muß auch »B« sagen ...
Horlofftalbahner
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Horlofftalbahner »

eta176 hat geschrieben:Die "Fahrrad-628" sind weder "Saisonfahrzeuge", noch müssten sie "umgesetzt" werden,
da sie im normalen Alltagsverkehr ganz normal mitlaufen können
Genau so ist es! Beispiel aus der Praxis: Die umgebauten Kurhessenbahn 628 (628 250, 252 und 255) schwimmen Mo - Sa im ganz normalen Umlauf mit und fahren ausschließlich an Sonntagen die zusätzlichen Radlerzüge von Marburg bis Feudingen. Da die Kurhessenbahn-628 bis auf einen Reservetriebwagen in Kassel alle auf den von Marburg ausgehenden Strecken nach Erndtebrück und Frankenberg eingesetzt werden, stehen diese immer schnell für die benötigten Zugleistungen zur Verfügung.
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Yellowcard »

Nun ist es auch bei drehscheibe-online ein "großes" Thema über die Mitnahme der Fahrräder an der Lahn
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?3,4298197
Bild
Doc
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Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von Doc »

Hallo,

also nun zunächst eine kurze Erwiderung: In der Tat sind die VT 628 keine "Saisonfahrzeuge", die umgesetzt werde müssen. Dies bezog sich auf die u.a. im Vorlauf gennanten VT 643 von denen die am nächsten beheimateten (RLP) m.W. nach alle vertraglich gebunden sind und nicht ohne weiteres / ohne Zustimmung anderweitig eingesetzt werden könnn.
Kommen wir nun zur Problematik des Umbaus der VT 628; es bleibt nach meiner Einschätzung dabei - kein EVU wird hierfür Geld in die Hand nehmen ohne Entgegenkommen. Das Fahrgeld ist Sache des RMV (Bruttovertrag), so dass sich mögliche Mehrerlöse (sofern es sich bei SWT, Hessenticket u.ä. um nennswerte Beträge handelt) auch nur dort wiederfinden; zusätzliches Bestellerentgelt (über die bestellte Verkehrsleistung) hinaus wird nicht gezahlt; ggf. wären Baukostenzuschüsse o.ä. durch den RMV ein gangbarer Weg. Hinzu kommt noch das Risiko für das EVU, dass die umgebauten Fahrzeuge bei einer Neuvergabe 2012 ggf. wegen des Ausschlusses von gebrauchten Fahrzeugen nicht mehr zugelassen sind.

Gruß
Doc
PaKu

Re: Radler: Angebot und Nachfrage

Beitrag von PaKu »

Hallo miteinander,
heute wieder ein Erlebnisreicher Samstag in Kerkerbach,Runkel,Villmar & weiter in Richtung Weilburg.
RB 25369 Plan 16:37 Uhr, erst 16:43 Uhr ab Villmar mit zwei Einheiten aber es hatte nicht ausgereicht, zum Ärgernis einiger Lahn Touristen die auf der Strecke blieben und zwei Stunden warten mussten auf dem nächsten Zug.
Der auch wieder auf Grund des hohen Andrangs der vielen Lahn Touristen verspätet eintraf.
RB 25373 Plan 18:37Uhr, erst18:58 Uhr in Villmar mit einer Einheit und Bundespolizei als Begleitschutz an Bord.
Eine Reisegruppe aus Stuttgart die mit Rädern unterwegs waren, hatte ich vorher sicherheitshalber nach Kerkerbach geschickt um die besseren Mitnahme Chance wahrzunehmen.
Der Kollege in Kerkerbach erkannte die Situation als der Zug verspätet gemeldet wurde und machte der Reisegruppe ein Angebot, die Räder unter Verschluss zunehmen um sie später mit dem Auto abzuholen. :idea:
Es konnten Glücklicherweise alle Reisenden ihre Fahrt antreten. :D
RB 25369
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RB 25369
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RB 25369
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RB 25373
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RB 25373
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Der Lahn - Radweg wurde in Hessen mit den 1. Platz Nummeriert, da muss nur der RMV mal nach legen.
http://www.lahntours.de/lahn_kanu_rad_wandern_lahn.html
Laut einer bundesweiten Untersuchung ist die Lahn der beliebteste Kanuwanderweg Deutschlands aufgrund der Ursprünglichkeit, der schönen Städte und Dörfer sowie der gut ausgebauten Kanu-Infrastruktur. Der Lahntal-Radwanderweg ist einer der zehn beliebtesten Radwander-wege Deutschlands und ist als einer der ersten Radwege Deutschlands mit 4 Sternen ausgezeichnet worden. Der Lahn-Höhenwanderweg ist gerade vor kurzem neu konzipiert worden und entspricht allen Anforderungen.
Grüße aus dem Lahntal
http://www.villmarer-nachrichten.de/index2.htm
Patrick
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