Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

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Ruhri
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Ruhri »

Dieselpower hat geschrieben:Und wenn alles defizitäre bei der Bahn abgeschossen wird, dann gönnt Euch schnell noch mal eine Reise mit 300 km/h durch den Westerwald - diese Strecke wird NIE NIE NIE "ehrliche" schwarze Zahlen schreiben...weil die Wartungskosten viel höher sind, als das eingefahrene Ergebnis. Ach ja, und abgezahlt werden müssen die Milliarden, die der Bau verschlungen hat, trotzdem noch.
Keine deutsche Neubaustrecke ist wirtschaftlich. Im Vorfeld werden die Kosten heruntergerechnet und die Zugzahlen hoch angesetzt, um über die Wirtschaftlichkeitsschwelle zu kommen. Bei Nürnberg-Ingolstadt flossen zum Beispiel Güterzüge in die Rechnung ein. Die Strecke wurde über 1 Mrd. € teurer und hat bis heute keinen Güterverkehr gesehen. Die KRM war ursprünglich mit der Hälfte der tatsächlichen Kosten und der (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) doppelten Zugzahl gerechnet worden. Das eigentlich große Desaster ist hier die Verbindungsstrecke von Wiesbaden nach Breckenheim. Seit mittlerweile 7 Jahren fahren hier nur noch 2 Alibi-Zugpaare montags-freitags mit einer Durchschnittsauslastung von 20 %. Mit Nürnberg-Erfurt wartet schon der nächste Flop.

Die Kunst ist es, den technischen Fortschritt an den richtigen Stellen einzusetzen. Das Preis- und Buchungssystem der DB rechtfertigt allemal noch eine Präsenz der Reisezentren an Fernbahnhöfen, vor allem mit vernünftigen Öffnungszeiten. 7 Uhr bei einem Knotenbahnhof wie Dortmund halte ich für zu spät und 18 Uhr schließen an kleineren Fernbahnhöfen für zu früh. Am Automaten kann man, wie ich verärgert feststellen musste, für den IC keine Fahrradkarte ziehen. Das Personal am Schalter könnte sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie die Buchungstricks kennen und bestimmte Informationen sehen können, zum Beispiel, in welchem Streckenabschnitt ein bestimmter Zug teuer ist und welche preiswerteren Alternativen es gibt. Man kann es auch selbst herausfinden, indem man sich schrittweise in der Auskunft vom Start- zum jeweils nächsten Unterwegsbahnhof vorarbeitet, ist aber etwas mühsam.
Kai
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Kai »

Dieselpower hat geschrieben:Ich denke, es hat wenig Zweck, den modernen Kai mit seiner Onlineaffinität bekehren zu versuchen. Ich freue mich nur schon heute auf den ersten echten Blackout dank durch Windkraft instabiler Stromnetze, der auch den Mobilfunk betrifft. Denn dann wird sich zeigen, in welch kurzer Zeitspanne welche Menge an Menschen einfach nur so dahinstirbt, wenn sie ihre Apps für alle Lebenslagen nicht mehr nutzen können, und wenn es nur vorübergehend ist. Den guten alten "Einatmen-Ausatmen"-Blondinenwitz mit dem Walkman kann man nämlich auch sehr schön auf unsere onlineabhängigen und ansonsten meist lebensunfähigen humanoiden Minimalkonfigurationen ummünzen...

Ach so, ja - jetzt kommt sicher "Der Mobilfunk kann nicht ausfallen, und der Strom auch nicht" - na, dann kann ja nix passieren! :lol:
Heißt also man sollte besser jeden Fortschritt ablehnen, weil ja irgendwas schief gehen könnte? Mobilfunk abschaffen weil könnte ja ausfallen? Autos abschaffen wegen Unfallgefahr? Wo setzt Du denn die Grenze welche Neuerungen in Ordnung sind und welche nicht? Ist eine Neuerung nur in Ordnung, wenn man noch eine 100% sichere Rückfalloption hat?
Dieselpower hat geschrieben:Nochmal zum Thema: Mir ist der personenbediente Verkauf durchaus den (mittlerweile doch hier und da hineingemogelten) Zuschlag wert, so daß ich konsequent nach Möglichkeit meine Fahrkarten am Schalter löse...es ist also auch irgendwo eine Frage der Einstellung zu einer Sache, und nicht nur mit "Zeitgeist" zu entschuldigen. Aber wie gesagt, manche Menschen (s.o.) sind eben so, und da wird sich nichts dran ändern, die nehmen alle Entwicklungen - egal ob politisch, wirtschaftlich, technisch - ohne kritisches Hinterfragen einfach als gottgegeben (darf man das noch politisch korrekt sagen, ohne jemanden zu beleidigen?) hin. Nun ja, werdet glücklich damit. Einige wenige werden es eben nicht, die kehren zum Auto zurück (weil die Bahn trotz aller SB-Kacke immer schlechter und teurer wird), kaufen wieder im Einzelhandel (wo noch vorhanden), und sind auch nicht ständig im besten oder zweitbesten oder drittbesten (Scheißegal, immer wenn man es mal wirklich braucht, hat man eh keins!) Netz erreichbar!
Völlig in Ordnung, wenn Du am Schalter kaufst und auch den Zuschlag akzeptierst. Da sagt ja keiner was gegen. Aber von Vielen zu Verlangen enorme Kosten für Wenige zu bezahlen, nur weil sich diese jeder Neuerung verweigern, das ist halt nicht drin. Im Thread zur Schütz-Bedienung hast Du dich über die Kosten für "Sun-Tripods" beschwert. Völlig zu Recht! Wieso sollen die Bürger solch enorme Kosten tragen, nur damit einige Wenige im Schatten dösen können, den man auch deutlich billiger hätte haben können?
Dieselpower hat geschrieben:Nur eine Frage muß der Kai mir noch beantworten, wenn er schon meint "Die Bahn könne rechnen" - nämlich die, die oben stand: Wie viel muß denn eine Fka umsetzen, um zu überleben? Für 100.000 DM monatlich konnte man viele Beamte, viel Strom, viel Telefon und auch viel Fahrkartenpapier bezahlen. Mit allgemeingehaltenen Phrasen einer konkreten Frage auszuweichen ist nämlich auch ein probates Mittel dieser Zeit, Andere zu blenden...zieht nur nicht bei jedem! :wink:
Strom und Telefon? Was passiert, wenn da mal was ausfällt ;)? Mit DM könnte man heute übrigens garnichts mehr bezahlen. Zur Frage selbst: die Möglichkeiten des Kaufs am Automaten oder im Netz bestehen ohnehin. Wenn ich also den Fahrkartenschalter der fiktiverweise 100 Kunden am Tag bedient schließe, werden von den 100 Kunden aller Voraussicht nach 90 ihr Ticket dann eben am Automat oder online kaufen. Die Kosten für den Schalter fallen weg, die Kosten für den Automaten oder den Onlinekauf erhöhen sich wenn überhaupt nur marginal. Selbst wenn von den 100 Kunden dann nur noch 80 ein Ticket auf den alternativen Wegen kaufen, übersteigen die Ersparnisse immer noch den fehlenden Gewinn durch die 20 Kunden, die jetzt keine mehr sind. Die meisten Kunden akzeptieren ja offenbar die neuen Wege des Ticketkaufs, wieso sollte die Bahn also um jeden Preis die Schalter aufrecht erhalten?
Dieselpower hat geschrieben:Und zum Thema "Bequem aus der warmen Stube anstatt mit dem Auto herumzufahren" - die wichtigen Dinge des Lebens waren auch früher ohne Auto zu erreichen...bis die Infrastruktur bis auf Null heruntergefahren wurde, und das "Cocooning" wird von Forschung und Medizin als "gar nicht mal so gut" angesehen. Wir hatten in Höchstenbach schließlich auch mal Post, Volksbank, Sparkasse, Kaufmannsladen - und sieben Kneipen. Daß man dafür jetzt "mit dem Auto fahren" muß, ist auch nur eine Folge dieser entmenschenden Kahlschlagpolitik.
Das es heute in vielen kleinen Orten keine Post, keine Bank, keinen Tante-Emma-Laden mehr gibt ist also reine Bösartigkeit der Politik und der Gesellschaft? Oder haben sich diese Dinge aufgrund der neuen Alternativen einfach nicht mehr gerechnet? Wie soll sich der Tante-Emma-Laden denn halten, wenn die Kunden nicht mehr kommen? Offenbar haben die Kunden eine bessere Alternative gefunden, oder?
Dieselpower hat geschrieben:Und wenn man heute so viel mehr kann, als früher, frage ich mich, wie die Menschheit überhaupt bis heute überleben konnte.
Den Satz verstehe ich nicht. Lebewesen entwickeln sich weiter und passen sich neuen Gegebenheiten an. Das war schon immer so.
Dieselpower hat geschrieben:Als Schlußsatz gebe ich noch zu bedenken, daß die Geschichte aus Wiederholungen besteht. Im alten Rom gab es Wasserleitungen, Toiletten und Fußbodenheizungen, tausend Jahre später starb halb Europa hauptsächlich aufgrund von Hygienemängeln. Zwischen den Pharaonen und den Römern gab es jedoch auch ein "technisches Tal"...glaubt Ihr wirklich, daß es mit Eurer galoppierenden Technisierung immer so weiter geht? Kein einziger Baum wächst bis in den Himmel....Ihr kauft ein Handy oder einen Laptop, und er ist überholt, wenn Ihr ihn zum ersten mal einschaltet. Für die Öffnung einer Tür (welch komplexer Vorgang) braucht eine Plastikbahn 12 Rechner und einen Controller für die Rechner...Auf was läuft das bitte hinaus?
Jep, alles was der Menschheit Nutzen brachte bleibt und dient als Basis für neue Dinge. Das es Dinge gibt die dazwischen grätschen können ist klar. Auf Alles kann man nicht vorbereitet sein. Aber insgesamt gesehen ließ sich der Fortschritt NIE aufhalten. Nenn mir doch mal ein Argument, was dagegen spricht weiter zu forschen, Dinge zu erfinden, Abläufe zu optimieren usw.! Deinem Beispiel nach dürfte es ja auch keine Eisenbahn geben! Ich will von Dorf A nach Dorf B, welche komplexer Vorgang! Statt einfach zu Fuß zu gehen, wurde früher trotzdem irgendwo die Dampflok angeheizt, bedient, gewartet usw.
Zuletzt geändert von Kai am Di 22. Dez 2015, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Kai
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Kai »

Horst Heinrich hat geschrieben:Schon diese Antwort alleine disqualifiziert Dich, Kai, für solch eine Diskussion, denn Du müßtest wissen, daß man bei der Bahn -aber nicht nur hier- Leute an den entscheidenden Stellen sitzen hat, die darauf getrimmt und ausgerichtet sind, ein gewünschtes betriebswirtschaftliches Ergebnis herbeizurechnen, das zu der Konzernausrichtung paßt, unabhängig vom tatsächlichen buchhalterischen Saldo. Die entsprechenden Parameter angesetzt, wäre selbst die Fka von München Hbf defizitär. Nur leider will sich die DB nicht leisten, in der bayerischen Landeshauptstadt am Markt nicht aufzutreten, in Limburg hingegen hält man das unternehmerische Engagement für entbehrlich.
Tja, offenbar ist der Münchner Markt eben repräsentativer und erfüllt demnach noch eine zusätzliche wichtige Funktion für das Unternehmen (Werbung, Publicity) im Gegensatz zur Fahrkartenausgabe in Limburg. Ansonsten würde sich dieser Schalter angesichts der Alternativen vermutlich auch nicht rechnen, ja. Nebenbei: wie lautet denn die Konzernausrichtung bzw. das Konzernziel? Erhaltung des Status Quo um jeden Preis? Oder doch eher Gewinnmaximierung?

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Dieselpower hat geschrieben:Ach noch eins vergessen:
Leider kann man keine belastbaren Zahlen und Daten sammeln, wie viele Euro nicht umgesetzt werden, weil die Leute keinen Bock auf Internetkauf (und mittlerweile auch hier Gebühren je nach Zahlungsart) oder Automatenmist (mit den sattsam bekannten Problemen wie "nicht verfügbar" oder "passend zahlen" oder einfach verschlucktem Geld) haben, weil das rein hypothetisch wäre, daher ist dieser Beitrag auch rein konjunktivisch. So einen Glaskugel-Mist überlasse ich lieber den Verblödeten/-enden Medien.
Dennoch würde mich interessieren, was die Bahn umsetzen könnte, wenn sie wieder mehr auf den Menschen als auf blöde und oft schlechte bzw. unzuverlässige Technik wie Fahrkartenautomat, Blechelse & Co. setzen würde. Auf "meiner" Insel hat das geklappt. Da steigen seit Jahren wieder die Fahrgastzahlen kontinuierlich, nachdem man den Menschen wiederentdeckt hat! Das kostet zwar - eins der Länder mit den höchsten Ticketpreisen weltweit - aber dafür stimmt der Service. Ich freu mich schon wieder auf meine 2016er Exkursion!
Service kostet, ganz klar. Wenn die Leute bereit sind das zu bezahlen springen auch die Unternehmen auf den Zug auf, logisch. Die Bereitschaft sehe ich hierzulande aber eher nicht. Nicht umsonst gibt es den Fernbus-Boom oder die Billigflieger.
Dieselpower hat geschrieben:Aber das ist ja wie mit den anderen Themen (die jedoch nicht erwünscht sind): Nur wir Deutschen machen es richtig, die anderen Länder sind alle doof....

Und wenn alles defizitäre bei der Bahn abgeschossen wird, dann gönnt Euch schnell noch mal eine Reise mit 300 km/h durch den Westerwald - diese Strecke wird NIE NIE NIE "ehrliche" schwarze Zahlen schreiben...weil die Wartungskosten viel höher sind, als das eingefahrene Ergebnis. Ach ja, und abgezahlt werden müssen die Milliarden, die der Bau verschlungen hat, trotzdem noch.
Kann ich nicht beurteilen. Auch wenn es so ist wird sich da keiner der Verantwortlichen die Blöße geben. Bei einem Milliardenprojekt spielen aber auch noch ganz andere Dinge eine Rolle als beim Fahrkartenschalter in Hintertupfingen, von daher hinkt der Vergleich.
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Horst Heinrich
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Horst Heinrich »

Kai hat geschrieben:[Nebenbei: wie lautet denn die Konzernausrichtung bzw. das Konzernziel? Erhaltung des Status Quo um jeden Preis? Oder doch eher Gewinnmaximierung?
Ganz klar Gewinnmaximierung und Teilhabe an diversen staatlichen Umverteilungstöpfen bei gleichzeitigem Abbau von Kernproduktleistungen (Entlassungen, Schalterschließungen, Stillegungen) und Aufbau eines (zum größten Teil unnötigen und hoch bezahlten) administrativen Überbaus (vulgo: "Schlipse statt blauem Kittel" oder -noch einfacher-: "Verwalten statt arbeiten")

Ein Phänomen aber übrigens nicht nur im Bahnbereich, sondern im gesamten "Dienstleistungssektor".

Übrigens: Eine rühmliche Ausnahme: Das Unternehmen Aldi: Schlanke, aber effektive Strukturen von der Konzernspitze bis hinunter an die Kasse, gute Bezahlung, Verzicht auf administrative Mittel- und Überbauten, hervorragende Marktbeobachtung und -ausrichtung. Man könnte auch die Deutsche Bahn ähnlich aufbauen und führen, dann wären nicht nur -um an der Lahn zu bleiben- in Limburg, sondern auch in Oberlahnstein, Bad Ems und Balduinstein noch rentable Filialen möglich.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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Dieselpower
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Dieselpower »

@Kai:
Ich sagte ja bereits, das hat wenig Wert, dir mit Argumenten zu kommen, auch wenn man einige wieder entkräften kann, wie einen Luftballon mit einer Stecknadel:

a) Besser aufpassen in der Schule, für DM konnte man viel bezahlen, das ist der Imperfekt, nicht der Präsens. Und auch heute wüßte ich mit 100.000 DM viel anzufangen, wenn ich sie plötzlich ausgraben würde - daß Du meinst, die wären nichts mehr wert, zeigt, wie es um dein Verständnis bestimmt ist...wenn Du mal DM findest, immer her damit, ist ja nur Müll für dich, wie es scheint, ich entsorge ihn dir gern - und das umsonst!!! :)

b) Die Argumentation "jeden Fortschritt ablehnen" entbehrt ohne das Wörtchen "sinnvolle" jeder Grundlage, sonst könnte ich nicht hier schreiben, auch wenn mein Notebook uralt ist...und Eisenbahn ist eine der "sinnvollen" Erfindungen. Der Sinn einer App für Bahnübergänge erschließt sich mir hingegen gar nicht. Früher reichten da mal Warnschilder, die Sinne des Menschen (hören und sehen) und ein wenig Verstand...

c) Bei Billigfliegern ist ebenso wie bei den Fernbussen der Abwärtstrend zu erkennen, davon abgesehen finde ich mittlerweile über 200 Euro für einen Malle-Flug, um den ich im April leider nicht herumkomme, alles andere als billig - "Billig" sind nur Tickets für die Flüge, die man sonst nur als erforderliche "Leerflüge" losschicken dürfte - denn rechnen müssen die auch. Und daß der Fernbusmarkt sich wieder weiter bereinigt, und spätestens dann wieder abstürzt, wenn sich die ersten großen Unfälle mit übermüdeten und unterbezahlten Fahrern (Über Herkunft und Sprachkenntnisse fang ich lieber gar nicht an zu reden) ereignet haben - das ist bereits abzusehen! Fusionen und Betriebseinstellungen sind ja schon geschehen! Und die "Geiz-ist-geil-Mentalität" läßt zum Glück allgemein langsam nach. Wenn ich die Kohle nicht habe für eine bequeme Reise (Die die Bahn ja leider auch nicht mehr garantiert), bleibe ich mit dem Arsch daheim...fertig!

d) Du rechnest genauso komisch wie die anderen Manager - vermutlich bist Du sogar ein mehr oder weniger wichtiger in deiner Position. Ein Automat kostet also nur einmal in der Anschaffung, geht nie kaputt oder wird aufgebrochen, die unbemannten Stationen kosten kein Geld nach Vandalismusschäden, und ein Fahrgastverlust von 20% rechtfertigt also diese Servicewüste....soso...!
Überall liest man, wir würden eine Dienstleistungsgesellschaft, aber die Bahn automatisiert alles - wie paßt das zusammen? Und was bleibt den Menschen, die sich nicht von der Bahn abwenden, denn anders übrig, als die Vertriebswege zu akzeptieren - siehe meinen ersten Beitrag in diesem Thema, oder ist dir das zu kompliziert??? Hm, neee, vermutlich zu einfach für ein modernes Gehirn!

e) Und wieso "um jeden Preis"??? Bloß weil man geil drauf war, die Immobilie in AK zu verscherbeln, wurde der Laden dicht gemacht, so siehts doch aus - eine von tausenden Immobilien, die genau wie die restliche Infrastruktur (Auch die Grundausstattung deines Arbeitgebers - nur mal nebenbei) mal vom Steuerzahler bezahlt wurde!!!
Mit ihren 100.000 DM Monatsumsatz (Und die sind belegt, ich kenne Mitarbeiter des Bahnhofs - und habe selbst mal Buchhaltungs-Unterlagen im Keller gefunden, die dort ungeschützt herumlagen!!!) hätte die FKA in jedem Fall eine Daseinsberechtigung gehabt.

f) Die kaputte Infrastruktur der Dörfer wird ja - wo möglich - behutsam wieder aufgebaut, und der Dorfladen ist gar nicht viel teurer, als der Discounter, schon gar nicht, wenn man den Sprit mit einrechnet! Und wenn man die Schikanen, die u.a. die EU mit ihren bescheuerten Gesetzgebungen den Gastronomen und kleinen Ladenbesitzern aufhalste, mal bedenkt, ist tatsächlich die Bösartigkeit der Politik und Gesellschaft mit schuld! Diese kleinen Unternehmen waren oft familiengeführt und im bezahlten Eigentum untergebracht, so daß sie mit kleiner Marge leben konnten...aber wer konnte sich denn auf Dauer die Erfüllung diverser völlig schwachsinniger Hygiene-, Sicherheits- und sonstiger Vorschriften leisten? Von den stetig steigenden sonstigen Abzockereien mehr oder weniger überflüssiger Institutionen ganz abgesehen. Klar, daß der Bürohengst so was nicht kennt... :roll:
Frag jetzt nicht nach Beispielen, sonst scanne ich die ganzen Ordner, die meinem Vater in den letzten Jahren in seine Bäckerei flatterten, ein...und die von meinem Freund und Gastwirt Heino auch! Ja, so modern bin ich, ich muß das gar nicht abtippen!

g) "Beurteilen", ob das Milliardengrab "SFS KRM" defizitär ist, kannst Du tatsächlich gar nicht (Vermutlich würdest Du wieder die einzelnen Kostenstellen so geschickt und fortschrittlich gegeneinanderrechnen, daß wieder ne schwarze Null oder gar ne Zahl rauskommt, und die Minuszahlen untern Teppich kehren oder nach Rußland verkaufen, nur weg weg...) - brauchst Du auch gar nicht - kann man überall nachlesen. Und natürlich wird sich niemand die Blöße geben, gut erkannt. Sonst könnte man ja auf die Idee kommen, diesen oder jenen Fortschritt in Frage zu stellen, und das wollt Ihr "Fortschrittlichen" ja auf keinen Fall - außerdem geht es ja heutzutage viel weniger darum, der Daseinsfürsorge oder dem Kunden zu dienen, als möglichst viele halbschlau studierte Nichtsnutze zu alimentieren - wie sonst wären die zigtausend idiotischen Fehlentscheidungen in vielen Bereichen zu erklären? Das sage nicht nur ich, sondern auch ein Kumpel in einer führenden Position eines großen Königswinterer Unternehmens.

h) Und schließlich noch einmal: Komisch, daß sich Service in anderen europäischen Ländern (Wir vergleichen doch sonst so gern) rechnet, nur bei uns mal wieder nicht!

War doch klar, daß hier wieder keine argumentative Annäherung möglich ist...
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von JK »

Ich liebe diese Diskussionen mit gegensätzlichen Standpunktes, sie sind eine Bereicherung fürs Forum und geben ein gutes Bild der Gedankengänge der jeweiligen Generationen ab!
Kai
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Kai »

Dieselpower hat geschrieben:@Kai:
Ich sagte ja bereits, das hat wenig Wert, dir mit Argumenten zu kommen, auch wenn man einige wieder entkräften kann, wie einen Luftballon mit einer Stecknadel:

a) Besser aufpassen in der Schule, für DM konnte man viel bezahlen, das ist der Imperfekt, nicht der Präsens. Und auch heute wüßte ich mit 100.000 DM viel anzufangen, wenn ich sie plötzlich ausgraben würde - daß Du meinst, die wären nichts mehr wert, zeigt, wie es um dein Verständnis bestimmt ist...wenn Du mal DM findest, immer her damit, ist ja nur Müll für dich, wie es scheint, ich entsorge ihn dir gern - und das umsonst!!! :)
Ja, jeder kann seine Pfennigflasche noch umtauschen, schön. Ändert nichts daran, dass die DM Geschichte ist! Genau wie die Dampflok, das Wählscheibentelefon, die Schreibmaschine und vieles mehr! Die nächsten Kandidaten stehen schon für die Geschichtsbücher bereit: Fahrkartenschalter, Fax usw. Auch vieles was heute aktuell ist wird in einigen Jahrzehnten nur noch im Museum stehen, davon bin ich überzeugt!
Dieselpower hat geschrieben:b) Die Argumentation "jeden Fortschritt ablehnen" entbehrt ohne das Wörtchen "sinnvolle" jeder Grundlage, sonst könnte ich nicht hier schreiben, auch wenn mein Notebook uralt ist...und Eisenbahn ist eine der "sinnvollen" Erfindungen. Der Sinn einer App für Bahnübergänge erschließt sich mir hingegen gar nicht. Früher reichten da mal Warnschilder, die Sinne des Menschen (hören und sehen) und ein wenig Verstand...
Dann erkläre mir mal, WER entscheidet, welcher Fortschritt gut und welcher nicht gut ist. Du? Ich? Sicher nicht. Das was sinnvoll und/oder nützlich ist setzt sich von ganz alleine durch. Deshalb glaube ich auch nicht, dass sich eine App für Bahnübergänge durchsetzt. Gibt es die tatsächlich :D ? Durchgesetzt haben sich aber Onlineshopping, Onlinebanking, Email, Messenger und vieles mehr. Ob diese Dinge für den Einzelnen sinnvoll und nützlich sind muss er selbst entscheiden. Der Einzelne kann aber nicht erwarten, dass die Entwicklung auf ihn "wartet" oder seine wohlbekannten Dinge und Abläufe für den Rest seines Lebens konserviert.
Dieselpower hat geschrieben:c) Bei Billigfliegern ist ebenso wie bei den Fernbussen der Abwärtstrend zu erkennen, davon abgesehen finde ich mittlerweile über 200 Euro für einen Malle-Flug, um den ich im April leider nicht herumkomme, alles andere als billig - "Billig" sind nur Tickets für die Flüge, die man sonst nur als erforderliche "Leerflüge" losschicken dürfte - denn rechnen müssen die auch. Und daß der Fernbusmarkt sich wieder weiter bereinigt, und spätestens dann wieder abstürzt, wenn sich die ersten großen Unfälle mit übermüdeten und unterbezahlten Fahrern (Über Herkunft und Sprachkenntnisse fang ich lieber gar nicht an zu reden) ereignet haben - das ist bereits abzusehen! Fusionen und Betriebseinstellungen sind ja schon geschehen! Und die "Geiz-ist-geil-Mentalität" läßt zum Glück allgemein langsam nach. Wenn ich die Kohle nicht habe für eine bequeme Reise (Die die Bahn ja leider auch nicht mehr garantiert), bleibe ich mit dem Arsch daheim...fertig!
Auch diese Märkte bleiben von einer Marktbereinigung nicht verschont, logisch. Genauso ist es doch bei unserer Fahrtkartenausgabe! Die Gegebenheiten haben sich geändert, der Großteil kauft online oder am Automaten.
Dieselpower hat geschrieben:d) Du rechnest genauso komisch wie die anderen Manager - vermutlich bist Du sogar ein mehr oder weniger wichtiger in deiner Position. Ein Automat kostet also nur einmal in der Anschaffung, geht nie kaputt oder wird aufgebrochen, die unbemannten Stationen kosten kein Geld nach Vandalismusschäden, und ein Fahrgastverlust von 20% rechtfertigt also diese Servicewüste....soso...!
Überall liest man, wir würden eine Dienstleistungsgesellschaft, aber die Bahn automatisiert alles - wie paßt das zusammen? Und was bleibt den Menschen, die sich nicht von der Bahn abwenden, denn anders übrig, als die Vertriebswege zu akzeptieren - siehe meinen ersten Beitrag in diesem Thema, oder ist dir das zu kompliziert??? Hm, neee, vermutlich zu einfach für ein modernes Gehirn!
Natürlich haben auch Automaten und die IT-Systeme laufende Kosten. Aber Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass "die anderen Manager" alle nichts können, falsch rechnen und in Wahrheit Fahrkartenschalter an jeder Station, mit allem was dazu gehört, wirtschaftlicher sind? Würde die Bahn nicht ganz von selbst darauf kommen wieder Schalter zu eröffnen, wenn das der Schlüssel zu mehr Gewinn wäre? Wenn dein Gedanke aus dem ersten Beitrag zu dem Thema richtig wäre, dann müssten sich ja gerade die noch vorhandenen Schalter rechnen, da alle Leute im Einzugsbereich glücklich sind diese noch zu haben. Trotzdem stehen sie vor dem wirtschaftlichen Aus. Nebenbei: früher mussten die Leute auch den Gang zum Schalter akzeptieren, weil es einfach nicht Anderes gab! In Limburg bestehen NOCH beide Möglichkeiten, aber ich glaube kaum, dass sich die Zahl der Schalterkunden erhöhrt, im Gegensatz zu den Onlinebuchern.
Dieselpower hat geschrieben:e) Und wieso "um jeden Preis"??? Bloß weil man geil drauf war, die Immobilie in AK zu verscherbeln, wurde der Laden dicht gemacht, so siehts doch aus - eine von tausenden Immobilien, die genau wie die restliche Infrastruktur (Auch die Grundausstattung deines Arbeitgebers - nur mal nebenbei) mal vom Steuerzahler bezahlt wurde!!!
Mit ihren 100.000 DM Monatsumsatz (Und die sind belegt, ich kenne Mitarbeiter des Bahnhofs - und habe selbst mal Buchhaltungs-Unterlagen im Keller gefunden, die dort ungeschützt herumlagen!!!) hätte die FKA in jedem Fall eine Daseinsberechtigung gehabt.
Nunja, dann muss man sich eben fragen, wieso das so gemacht wurde. Aber vermutlich wird ja nur wieder irgendein Manager falsch gerechnet haben, oder hat aus Bösartigkeit gezielt falsch rechnen lassen ;). Die 100.000 DM Monatsumsatz sagen erstmal garnichts aus, wenn man nicht die Kosten dagegen stellt. Kannst Du die auch liefern? Selbst wenn da am Ende eine grüne Zahl heraus kam, herrschen heute einfach andere Bedingungen, die einen Vergleich mit der damaligen Zeit nahezu unmöglich machen.
Dieselpower hat geschrieben:f) Die kaputte Infrastruktur der Dörfer wird ja - wo möglich - behutsam wieder aufgebaut, und der Dorfladen ist gar nicht viel teurer, als der Discounter, schon gar nicht, wenn man den Sprit mit einrechnet! Und wenn man die Schikanen, die u.a. die EU mit ihren bescheuerten Gesetzgebungen den Gastronomen und kleinen Ladenbesitzern aufhalste, mal bedenkt, ist tatsächlich die Bösartigkeit der Politik und Gesellschaft mit schuld! Diese kleinen Unternehmen waren oft familiengeführt und im bezahlten Eigentum untergebracht, so daß sie mit kleiner Marge leben konnten...aber wer konnte sich denn auf Dauer die Erfüllung diverser völlig schwachsinniger Hygiene-, Sicherheits- und sonstiger Vorschriften leisten? Von den stetig steigenden sonstigen Abzockereien mehr oder weniger überflüssiger Institutionen ganz abgesehen. Klar, daß der Bürohengst so was nicht kennt... :roll:
Frag jetzt nicht nach Beispielen, sonst scanne ich die ganzen Ordner, die meinem Vater in den letzten Jahren in seine Bäckerei flatterten, ein...und die von meinem Freund und Gastwirt Heino auch! Ja, so modern bin ich, ich muß das gar nicht abtippen!
Bei uns im Ort gab es mehrere Inhaber, die versucht haben, den kleinen Dorfladen am Leben zu halten. Jetzt ist er dicht. Das Geschäftsmodell funktioniert offenbar einfach nicht mehr. Mag sein, dass da auch viele unsinnige Vorschriften und EU-Gedönse mit rein spielen. Ich kann da auch vieles nicht mehr nachvollziehen und sehe auch die ganzen Lobbyinteressen kritisch, die da reinfließen. Dennoch sind das Dinge, die nun mal da sind und mit denen man erstmal klarkommen muss. Es steht jedem frei Initiative zu ergreifen und zu versuchen etwas zu ändern.
Dieselpower hat geschrieben:g) "Beurteilen", ob das Milliardengrab "SFS KRM" defizitär ist, kannst Du tatsächlich gar nicht (Vermutlich würdest Du wieder die einzelnen Kostenstellen so geschickt und fortschrittlich gegeneinanderrechnen, daß wieder ne schwarze Null oder gar ne Zahl rauskommt, und die Minuszahlen untern Teppich kehren oder nach Rußland verkaufen, nur weg weg...) - brauchst Du auch gar nicht - kann man überall nachlesen. Und natürlich wird sich niemand die Blöße geben, gut erkannt. Sonst könnte man ja auf die Idee kommen, diesen oder jenen Fortschritt in Frage zu stellen, und das wollt Ihr "Fortschrittlichen" ja auf keinen Fall - außerdem geht es ja heutzutage viel weniger darum, der Daseinsfürsorge oder dem Kunden zu dienen, als möglichst viele halbschlau studierte Nichtsnutze zu alimentieren - wie sonst wären die zigtausend idiotischen Fehlentscheidungen in vielen Bereichen zu erklären? Das sage nicht nur ich, sondern auch ein Kumpel in einer führenden Position eines großen Königswinterer Unternehmens.
Klar, Dinge wie der SFS Abzweig nach Wiesbaden sind einfach lächerlich. Die restliche SFS ist für die Bahn aber wahrscheinlich mehr als nur Passagiere von A nach B befördern. Da geht es auch um Prestige und zeigen was man kann (mit 300km/h sicher durch die Gegend donnern). Solche Projekte haben eine Gewisse Strahlkraft, daher wird da sicher auch mal "Bezuschusst".
Dieselpower hat geschrieben:h) Und schließlich noch einmal: Komisch, daß sich Service in anderen europäischen Ländern (Wir vergleichen doch sonst so gern) rechnet, nur bei uns mal wieder nicht!
War doch klar, daß hier wieder keine argumentative Annäherung möglich ist...
Märkte sind eben unterschiedlich! In Land A herrscht große Nachfrage nach Produkt B, was in Land C aber keinen mehr juckt. Vielleicht ändern sich die Nachfrage der Kunden ja auch und es gibt bald wieder mehr Service bei uns, wer weiß das schon?
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von Dieselpower »

Dieselpower hat geschrieben:War doch klar, daß hier wieder keine argumentative Annäherung möglich ist...
Ergo: Zeitverschwendung - kommt ja eh immer das selbe bei raus...: Hier und heute ist das so, friß oder stirb!

Nur eins noch: Wer bei uns versucht, etwas zu ändern, wird doch eh gleich als ewiggestrig, N..i, fortschrittsfeindlich und so weiter abgestempelt...also weiter mit dem Strom (hinter den Ärschen her) schwimmen? Nein danke! Dann lieber ewig Kritik von den ach so modernen Mainstreamern einstecken... :lol:
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von TroubadixRhenus »

Dieselpower hat geschrieben:Als Schlußsatz gebe ich noch zu bedenken, daß die Geschichte aus Wiederholungen besteht. Im alten Rom gab es Wasserleitungen, Toiletten und Fußbodenheizungen, tausend Jahre später starb halb Europa hauptsächlich aufgrund von Hygienemängeln. Zwischen den Pharaonen und den Römern gab es jedoch auch ein "technisches Tal"...glaubt Ihr wirklich, daß es mit Eurer galoppierenden Technisierung immer so weiter geht? Kein einziger Baum wächst bis in den Himmel....Ihr kauft ein Handy oder einen Laptop, und er ist überholt, wenn Ihr ihn zum ersten mal einschaltet. Für die Öffnung einer Tür (welch komplexer Vorgang) braucht eine Plastikbahn 12 Rechner und einen Controller für die Rechner...Auf was läuft das bitte hinaus?
Diese Bedenken teile ich allerdings voll und ganz. Unsere Technik und damit auch die Wirtschaft läuft auch nach meinem Empfinden höchste Gefahr zu "überdrehen". Und weil immer dafür gesorgt war, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, macht mir das Ganze auch zunehmend Unbehagen! Und die Preisungen der Technik werden ja nicht auf den Markt gebracht, um uns einen Gefallen zu tun, sondern um damit Geld zu verdienen!

Ich bin absolut kein Technikfeind. Eigentlich eher ein Technikfreak! Bei mir in der Bude siehts aus wie bei Daniel Düsentrieb, aber neben z.B. einer DMX-gesteuerten LED-Lichtanlage, mit der ich mir im Wohnzimmer einen Sonnenuntergang programmieren kann, habe ich auch noch Glühlampen an der Decke hängen, die ich ohne einen einzigen Halbleiter mit einem elektromechanischen Schalter einschalten kann. Diese "Glühlampenrückfallebene" gibt es aber in der öffentlichen Infrastruktur offenbar nicht mehr!

Und man mag noch so sehr mit Wirtschaftsargumenten dagegen halten, von wegen, dass "analoge" Vertriebswege wie Fahrkartenschalter, Tante Emma-Läden, der Bäcker um die Ecke u.s.w. erhalten bleiben müssen. Aber Gnade uns allen, wenn diese ganze Cybertechnik mal im Dominoeffekt in sich zusammen fällt! Die Abhängigkeiten sind ja heute bereits besorgniserregend.

Ich habe übrigens mal vor einen Jahr zu dem Thema eine längere Korrespondenz mit dem BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) geführt. Natürlich sagte man es nicht so rundheraus, aber man muss sich schon bewusst sein, dass bereits ein längerer Stromausfall die Grundversorgung, nein, nicht nur die des Smartphoneakkus, sondern z.B. auch die des menschlichen Magens schnell zum Erliegen bringen kann. Und damit steht auch schnell die öffentliche Ordnung auf dem Spiel.

Mal ehrlich: Wer schert sich denn heute noch um sowas, solange das Mobilfunknetz funktioniert: http://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/Ratgeber.html
TroubadixRhenus
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von TroubadixRhenus »

Dieselpower hat geschrieben:
Dieselpower hat geschrieben:War doch klar, daß hier wieder keine argumentative Annäherung möglich ist...
Ergo: Zeitverschwendung - kommt ja eh immer das selbe bei raus...: Hier und heute ist das so, friß oder stirb!

Nur eins noch: Wer bei uns versucht, etwas zu ändern, wird doch eh gleich als ewiggestrig, N..i, fortschrittsfeindlich und so weiter abgestempelt...also weiter mit dem Strom (hinter den Ärschen her) schwimmen? Nein danke! Dann lieber ewig Kritik von den ach so modernen Mainstreamern einstecken... :lol:
Wie gesagt: Nichts gegen Technik und Fortschritt! Aber sie muss dem Menschen dienen, nicht dem Mammon. Das dies leider nicht so ist, sehe ich als die Wurzel allen Übels! Geld kann man nunmal nicht essen.
jojo54
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von jojo54 »

Neue Informationen aus der Nassauischen Neuen Presse (Limburg) vom 28.12.2015.

http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_u ... 80,1771928

MfG
jojo54
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Re: Reisezentrum Limburg vor dem "AUS" ?

Beitrag von jojo54 »

Von der Protestveranstaltung Informationen aus der Nassauischen Neuen Presse (Limburg) vom 31.12.2015.
Die Resonanz war wohl eher verhalten.

http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_u ... 80,1776771

MfG
jojo54
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