Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Antworten
Benutzeravatar
Sebbel
Inspektor A9
Beiträge: 442
Registriert: Fr 25. Mär 2011, 15:12

Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Sebbel »

Servus zusammen,

mittlerweile sind die ersten Details zur Korridorstudie Mittelrheintal veröffentlicht:

Abschlussbericht PDF:
:arrow: http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage ... cationFile

BVMI Webseite - Beitrag zur Korridorstudie:
:arrow: http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artike ... rhein.html

Mein Fazit:
Sehr teuer und egal ob rechts oder links des Rheins, zu Steil für kostengünstigen Güterverkehr!!! Außerdem finde ich die Kapazität mit max. 180 Güterzügen täglich sehr schwach und nicht zielführend.

Eine Alternative könnte dieses Projekt sein:

:arrow: http://www.westerwald-taunus-tunnel.de/

Der Westerwald Taunus Tunnel ist eine Projektanmeldung zum Bundesverkehrswegeplan 2015. Unter der Nummer 307 in der PDF der Projektanmeldungen zu finden. Der Ingenieur der diese Idee hatte glänzt sogar mit der oben verlinkten Webseite. Mir gefällt die Idee. Wenn durch die Alpen gebohrt wird, warum nicht durch den Westerwald und Taunus? Die Mittelgebirge sind obenrum kostengünstig unüberwindbar.

Gruß
Bild
Weinkesselwagen von Lotras, Ermefer, Transfesa, Danzas, GATX, Vinirail ... sind suppa
Benutzeravatar
Dieselpower
Direktor A15
Beiträge: 2744
Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
Kontaktdaten:

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Dieselpower »

Na klar, weil wir ja auch so viel Kohle haben, in Deutschland alles termingenau fertig wird, perfekt funktioniert, und immer nur maximal die veranschlagten Kosten verschlingt.... :roll:

Ich hab jetzt schon die Ausreden für 2050 im Ohr, wenn der Tunnel dann tatsächlich für das dreifache fertig geworden ist:
Geologische Schwierigkeiten, Probleme bei den ausführenden Firmen, Einsprüche von Anliegern, das Auftauchen irgendwelcher seltenen Insekten und Frösche, Uneinigkeit bei Details.....

Ich glaube kaum, daß man die Alpen und die rechtsrheinischen Mittelgebirge miteinander vergleichen kann. Schon mal gar nicht von den politischen und wirtschaftlichen Strukturen des jeweiligen Landes her. Ich bin zwar kein Ingenieur, aber ich könnte mit dem nötigen Zeitaufwand auch mit einer Webseite "glänzen", ich habe nämlich gerade die Idee, den GESAMTEN Güterverkehr in Tunnels zu verlegen, damit sich die BIs ganz auf den fürchterlichen Schiffsverkehr konzentrieren können...LKWs scheinen hierzulande ja dank hervorragender Lobbyarbeit Narrenfreiheit zu haben.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
hochwald
Amtmann A11
Beiträge: 745
Registriert: Mo 7. Mär 2011, 11:50

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von hochwald »

Aber was soll den dieser Schwachsinn, ein 107 km langer Tunnel durch den Westerwald, wer soll das bezahlen wenn schon ein Tunnel mit 30 km mindestens 12-15 Milliarden kostet??? Und wer verbuddelt dann endlcih mal Autobahnen unter die Erde, das wäre dann eine echte Entlastung für Leute und Landschaft. Zwar ist die Grafik mit den Höhenunterschieden beeindruckend ja und es stimmt die Eifel ist eine Gebirgsstrecke aber wenn man die Eifel und Ruhr-Sieg ertüchtigen würde und die Züge dann quasi auf drei Routen aufsplittet ist das mit Sicherheit die kostengünstigste Lösung (da müsste man nichtmal auf der Eifel alles wieder 2gleisig aufbauen). Ok sehe grad dass Eifel, Mosel Saar soweiso überhaupt keine Rolle spielen in den Erwägungen, dann sollen se halt ihre Güterneubaustrecken in den Westerwald und Rheingau schlagen ...
Zuletzt geändert von hochwald am Mi 20. Mai 2015, 09:11, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Dieselpower
Direktor A15
Beiträge: 2744
Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
Kontaktdaten:

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Dieselpower »

Daß das natürlich BIs an Lenne und Kyll auf den Plan rufen würde, ist ja wohl auch logisch, nicht wahr? :lol:

Ansonsten meine volle Zustimmung! :wink:
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Benutzeravatar
Dieselpower
Direktor A15
Beiträge: 2744
Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
Kontaktdaten:

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Dieselpower »

Ach, da fällt mir noch was ein...

Wie viel Abraum entstand bei der zweiten Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels noch gleich? Wie lange fuhren die Abraumzüge nach Meudt bis zu 3x täglich? Ach ja, und ein Teil verblieb ja gleich auf einer Deponie in Wengerohr....Moment mal...107 geteilt durch 4,2...also etwa 25 mal so viel...ach nein, es müssen ja zwei Röhren gebuddelt werden - also 50 mal so viel.

Wo kommt der hin? Auch in ausgebeutete Tongruben? Dann wird die höchste Erhebung im WW die längste Zeit die Fuchskaute gewesen sein.... :lol:

Und wann werden sich BIs gegen die Abraumtransporte gründen?

Fragen über Fragen...
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Horst Heinrich »

Vor fast 40 Jahren betraten -auch im Zuge der Erkenntnisse des Club of Rome (Die Grenzen des Wachstums 1972)- Menschen die gesellschaftliche Bühne, die -bei aller fachlichen und politischen Divergenz- meine Sympathie schon dadurch erlangten, daß sie unsere krankhafte Gier nach immer mehr und einer zunehmenden Beschleunigung infrage stellten, dazwischen prägte der leider oft verkannte Joseph Kardinal Höffner den, in die gleiche Richtung gehenden Satz: Man muß nicht dem Leben mehr Jahre geben, sondern den Jahren mehr Leben.

Was ist aus diesen Ansätzen geworden?
Wird all das, was da jetzt technisch und ökonomisch äußerst kühn geplant wird, wirklich benötigt?

Als ich noch in Bingen wohnte, hatten meine Lebensgefährtin und ich einen schönen Platz auf den Rheinhöhen zwischen Bacharach und Langscheid in Hörweite der Rheinstrecken.
Damals wurde an den unzähligen Drehkreuzübergängen noch gepfiffen und man konnte die Zunahme des Güterverkehrs förmlich spüren.
Hier verbrachten wir manche Stunde, während unsere Zeitgenossen in den Warenhäusern und Supermärkten all dem hinterherjagten, was ihnen Bahn, Lkw und Flugzeug aus aller Herren Länder aufdringlich in die Regale verfrachteten.
Als wir den Tag dann abends in einer gemütlichen Weinstube beschlossen, war unseren Tischnachbarn der Konsumstreß noch ins Gesicht geschrieben, sie konnten nicht einmal nach einem feinherben Mittelrheinriesling abschalten und daß sie ihre Kühlschränke und Vorratskammern mit Produkten aus fünf Kontinenten gefüllt hatten oder abends um kurz vor 22 Uhr noch aus dem Discounter ein frisch aufgebackenes Brot holen konnten, schien sie nicht wirklich glücklich und zufrieden machen.

Leider ist dieses kritische Hinterfragen unserer krank- und kaputtmachenden Lebensweise heute vollkommen aus der Mode gekommen, auch die Enkel der einstigen Agitatoren fragen nicht mehr, sie sind salonfähig geworden und wissen die Segnungen des einst verhaßten Establishment trefflich für sich zu nutzen.
Unsere Kinder treiben wir in einen entfesselnden Konsumrausch hinein, der immer mehr Opfer kostet, nur damit allerorten die Kasse der "Investoren" stimmt.

Ich denke daher, man wird jetzt zumindest die Planungen voranbringen, denn ein Zurück gibt es ja bekanntlich bei solchen Projekten nicht mehr, zu groß ist die Gefahr, wegen Rücknahme des Auftrages verklagt zu werden.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Benutzeravatar
Markus Göttert
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 4830
Registriert: Sa 23. Jul 2005, 10:14
Kontaktdaten:

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Markus Göttert »

Naja, wer sich den Streckenverlauf der Neubaustrecke Coburg - Erfurt anschaut, wird feststellen, dass wir die Blöden sind, die sich sowas leisten können.

Ein Steuerzahler
Meine Facebookseite zum Thema Hunsrückbahn
Bild
Ruhri
Inspektor A9
Beiträge: 492
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 12:10

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Ruhri »

Markus Göttert hat geschrieben:Naja, wer sich den Streckenverlauf der Neubaustrecke Coburg - Erfurt anschaut, wird feststellen, dass wir die Blöden sind, die sich sowas leisten können.
Es ist nicht nur der Streckenverlauf dieser U-Bahn durch den Thüringer Wald. Da die Tunnelröhren 2-gleisig sind, dürfen sich hier Personen- und Güterzüge nicht begegnen. Das ganze soll dann mal durch ETCS geregelt werden. Ob da überhaupt Güterverkehr stattfindet, ist sowieso fraglich. Bei Vmax 300 km/h wird ein saftiger Trassenpreis fällig und Längsneigungen bis 20 ‰ erlauben nicht für jeden Zug eine Nutzung. Auf der NIM fährt bis heute nichts, obwohl es eigentlich vorgesehen war. Der Personenverkehr wird nicht annähernd die Werte der KRM erreichen.

Bei Tunnelprojekten darf nicht vergessen werden, dass die Errichtung bereits teuer und risikoreich ist (siehe Siegauentunnel) und sie irgendwann saniert werden müssen. Letzteres ist im Ruhrgebiet jetzt das große Problem. Die U-Bahntunnel in Duisburg und Essen stehen vor dem Aus.
Benutzeravatar
Dieselpower
Direktor A15
Beiträge: 2744
Registriert: Di 24. Dez 2013, 00:34
Kontaktdaten:

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Dieselpower »

Ich hoffe, das ist diesen ganzen Spinnern auch klar, oft genug gesagt wurde es ja (nicht nur) hier schon, daß das ein vorhersehbar unvorhersehbares Desaster gibt...
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer
Benutzeravatar
Sebbel
Inspektor A9
Beiträge: 442
Registriert: Fr 25. Mär 2011, 15:12

Re: Korridorstudie Mittelrhein vs. Westerwald-Taunus-Tunnel

Beitrag von Sebbel »

Moin!

Wir sehen ja dann in den kommenden Wochen, welches Ergebnis das KNV bei der BVWP Anmeldung erreicht hat. Das Projektinformationssystem soll ja noch vor Weihnachten online gehen. Mal sehen ob das BVMI das schafft.

Gruß
Bild
Weinkesselwagen von Lotras, Ermefer, Transfesa, Danzas, GATX, Vinirail ... sind suppa
Antworten