City-Bahn Wiesbaden

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Bad Camberger
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Re: City-Bahn Wiesbaden

Beitrag von Bad Camberger »

Mit dem Bau der Citybahn verschwindet eine Eisenbahnstrecke, dem muss man sich auch bewusst sein. Ich bin absolut dagegen. Was nützt es, von Mainz mit der Straßenbahn nach Wiesbaden zu fahren, wenn dadurch die Möglichkeit der durchgehenden Verbindung durchs Aartal nach Frankfurt, Mainz, Flughafen etc. abgeschafft wird?

Bad Camberger
Carsten Frank
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Re: City-Bahn Wiesbaden

Beitrag von Carsten Frank »

Ja vor 100 Jahren war man so schlau überall Schmalspur auf Normalspur umzuspulen.
Die Wiesbadener Schildbürger machen es genau anders rum...
Wie wird denn die Fahrzeit in die Mainzer Innenstadt und wie sähe es im Vergleich ab Wiesbaden über DB aus?
Eine Stadtbahn Mainz - Wiesbaden kann es ja gerne unabhängig davon geben ohne die durchgängigkeit der Ahrtalbahn kurzsichtig zu zerstören...
Bahnie
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Re: City-Bahn Wiesbaden

Beitrag von Bahnie »

Naja, aber die Strecke ins Aartal hätte es doch schon längst wieder geben müssen! - Deswegen ist die Citybahn zwar nicht die beste Lösung (besser wäre eine Straßenbahn zwischen Wiesbaden und Mainz, sowie weiteren Straßenbahnstrecken, die es historisch auch mal gegeben hat. zB. nach Bierstadt etc. UND eine Artalbahn ), aber wenigsten eine, die auch einigermaßen zeitnah umgesetzt werden kann. Die gängigen Argumente gegen die Citybahn sind allgemein gegen die Schiene gerichtet und von daher sehr fragwürdig.
eta176
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Taunusstein informiert zur City-Bahn [Link]

Beitrag von eta176 »

Die Citybahn bewegt Taunusstein
Am 21. Oktober 2020, 19 Uhr, fand eine Infoveranstaltung in Taunusstein statt,
die wegen des aktuellen Infektionsgeschehens per Livestream übertragen wurde.
Dieser soll auch anschließend dort abzurufen sein:
:arrow: https://www.taunusstein.de/citybahn

Auf der verlinkten Seite möchte die Stadt Taunusstein "möglichst allen einen ersten Ein-
blick in den Stand der Planungen und Antworten auf die drängendsten Fragen geben."
In einem 9:21 Minuten langen Videobeitrag gibt Bürgermeister Sandro Zehner Antworten
auf oft gestellte Fragen. Zahlreiche weitere Fragestellungen werden textlich beantwortet.
.
eta176
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DUH warnt vor CityBahn-Ablehnung

Beitrag von eta176 »

Artikel der Frankfurter Rundschau vom 22.10.2020:

Ein Entscheid für die Citybahn könnte Einschränkungen für Autofahrer verhindern.
Gelenkbusse sind wegen Lieferengpässen kein Ersatz für das Schienenprojekt.

Umwelthilfe droht Wiesbaden mit Fahrverboten
Sollte die Straßenbahn nicht gebaut werden können, könnte dies drastische Einschnitte
in den Autoverkehr und ein Dieselfahrverbot zur Folge haben.
https://www.fr.de/rhein-main/wiesbaden/ ... 77868.html
eta176
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CityBahn Wiesbaden: Weniger Fake - mehr Fakten !?

Beitrag von eta176 »

Auf der Homepage der CityBahn gibt es diese Rubrik: https://www.citybahn-verbindet.de/wenig ... akten.html
Unter verschiedenen Rubriken werden eine Vielzahl von Fragen beantwortet, von denen ich ein paar
im Bezug zur Aartalbahn nachfolgend zitiere. Bei einigen Antworten entstehen für mich aber wieder
neue Fragen :roll:

Meterspur & Fahrzeugbreite
Könnten mit einer Normalspur andere Verkehrsmittel wie zum Beispiel die Museumsbahn auch auf
der Aartalstrecke unterwegs sein? Eine Meterspur verhindert dies – oder etwa nicht?

Das würde auch bei einer Normalspur nicht funktionieren. Dagegen sprechen zwei Aspekte: Wenn
unterschiedliche Fahrzeuge auf derselben Strecke unterwegs sind, dann müssen diese so gebaut
sein, dass ein Abprall gewährleistet ist. Da es sich bei der CityBahn, S-Bahn/Regionalbahn und
Museumsbahn um unterschiedliche Fahrzeugtypen handelt (eine Straßenbahn ist nur etwa halb so
schwer, wie eine Regionalbahn), wäre dieses Kriterium nicht gewährleistet.
Zudem ist auf der Aartalbahn ein 15-Minutentakt vorgesehen – würden sich noch mehr Fahrzeuge
die Strecke teilen, kann die Taktung nicht mehr gewährleistet werden.

Muss die Aartal-Trasse aufwändig umgespurt werden? Und was sagt der Denkmalschutz dazu?
Es ist davon auszugehen, dass die bestehende Strecke ohne umfangreiche Sanierungsmaßnahmen seitens
der Deutschen Bahn
auch für den Betrieb auf der Normalspur nicht betrieben werden kann und ebenso
grundhaft erneuert werden muss. Diese Umbaumaßnahmen der CityBahn wurden jedoch in der Nutzen-
Kosten-Untersuchung berücksichtigt – die CityBahn ist daher trotz dieser Maßnahme förderfähig. Die
Abstimmungen mit dem Denkmalschutz laufen – auch steht die CityBahn GmbH im Zuge der Stadtge-
staltung eng mit dem Stadtplanungsamt Wiesbaden und dem Gestaltungsbeirat im Austausch.

Die geplante Meterspur verhindert, dass die CityBahn später einmal auf vorhandenen Trassen nach z.B.
Niedernhausen oder Kostheim fahren kann. Warum wird die CityBahn nicht in Normalspur ausgeführt mit
einer Übergabe-Haltestelle an die Mainzer Straßenbahn?

Warum mit einer Meterspur geplant wird, wurde bereits mehrfach beantwortet. Gleichzeitig ist es so,
dass die derzeit nicht befahrene Bahntrassen für einen modernen Regionalverkehr ohnehin grundhaft
erneuert werden müsste – egal ob man mit einer Meterspur oder Normalspur plant.

Wäre ein Dreischienengleis nicht eine alternative Lösung?
Die aktuelle Planung der Aartalbahn sieht einen 15-Minuten-Takt vor. Für einen Parallelbetrieb der City
Bahn muss die Strecke auf rund 6,5 Kilometern zweigleisig ausgebaut werden und ein Dreischienengleis
würde die Kapazität der Strecke übersteigen. Außerdem könnte ein Normalspurgleis Güterverkehr auf
der Strecke seitens der Deutschen Bahn ermöglichen.
Zudem: Wenn unterschiedliche Fahrzeuge auf
derselben Strecke unterwegs sind, dann müssen diese so gebaut sein, dass ein Abprall gewährleistet ist.

Trassenführung
Warum wird die Aartalbahn nicht als schnelle Verbindung zum Wiesbadener Hbf reaktiviert und eine
Übergabe-Haltestelle an die CityBahn gebaut? Und ist eine Trasse von Bad Schwalbach über WI-Innen-
stadt zum Hbf wegen der Fahrzeit überhaupt attraktiv?

Die Fahrzeit der Strecke Bad Schwalbach – Wiesbaden Hbf entspricht mit etwa 37 Minuten exakt der
Fahrzeit der letzten Personenzüge auf der Aartalbahn – und das obwohl fast doppelt so viele Halte-
stellen bedient werden. Die Modellrechnung prognostiziert die größte Nachfrage im Bereich zwischen
der Hochschule Rhein Main und dem Hauptbahnhof Wiesbaden. Sollte sich die Nachfrage der Pendler
aus dem Rheingau Taunus Kreis derart verändern, dass nicht mehr der Großteil der Pendler die Landes-
hauptstadt Wiesbaden als Ziel hat, sondern lediglich den Wiesbadener Hbf, besteht die Möglichkeit
Expressverbindungen einzurichten, die die Strecke in weniger als 30 Minuten zurücklegen.
.
eta176
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Bürgerentscheid: Es ist gekommen, wie es kommen musste ...

Beitrag von eta176 »

Der Wunsch: "Herr wirf Hirn vom Himmel" wurde ganz offensichtlich nicht erhört - oder "der Herr"
wusste schon vorher, dass selbst zusätzliche Rationen von Intelligenz nicht auf fruchtbaren Boden
fallen würden - und hat die Aktion wegen "Sinnlosigkeit" gar nicht erst begonnen :roll: :o :shock:

Landeshauptstadt Wiesbaden
Endergebnis von 20:35 Uhr

Ausgezählt: 260 von 260
Wahlberechtigt: 209.204
Wahlbeteiligung: 46,2 %
gültig: 99,7 %
Pro CityBahn: 37,9 %
Gegen CityBahn: 62,1 %


Hier geht es zu den detaillierten Ergebnissen aller Stadtbezirke und Ortsteile:
https://votemanager-wi.ekom21cdn.de/011 ... ortst.html

Positiv haben nur die Ortsbezirke Mitte (53,4% JA). Rheingauvietel, Hollerborn (51,1 % JA) und
Westend, Bleichstraße (63,0 % JA) abgestimmt.

Man fragt sich, weshalb selbst die Bürger von Auringen, Medenbach, Igstadt, Naurod etc. mit oft
fast 70 % dagegen votiert haben, aber die eigentlich von einer CityBahn partizipierenden Kommunen
ausgeschlossen waren. Versteht man das heutzutage als "Demokratie"?

Ich wünsche der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eine erfolgreiche Klage und den Wiesbadenern ein um-
fassendes Diesel-Fahrverbot - ohne eine Vielzahl von Ausnahmegenehmigungen :!:
.
Zuletzt geändert von eta176 am So 1. Nov 2020, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
eta176
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Reaktion zum Bürgerentscheid (VCD, Pro Bahn ...)

Beitrag von eta176 »

Gemeinsame Pressemeldung der Regionalgruppe Westhessen/Rheinhessen der Verbände VCD, PRO BAHN
und des Verein zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs in Rheinhessen (ÖPNV-Verein) vom
1. November 2020:

Fahrgastvertreter bedauern die Entscheidung der Wiesbadener Bürger –
Die Schienenwege um Wiesbaden müssen jetzt weiter ausgebaut werden

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verein zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs in
Rheinhessen (ÖPNV-Verein) und der Fahrgastverband PRO BAHN bedauern die rückwärtsgewandte Ent-
scheidung vieler Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die sich gegen den Bau der Citybahn ausgespro-
chen haben. Die Citybahn ist nun erstmal auf Eis gelegt. Schienenverbindungen um Wiesbaden müssen
nun umso mehr ausgebaut werden.

Die Citybahn wird so schnell also nicht fahren, dass haben die Wiesbadener Bürger entschieden.
Um die Ziele einer Mobilitätswende jedoch zu erreichen, müssen die bereits vorhandenen Schienenverbin-
dungen rund um die Landeshauptstadt nun weiter ausgebaut werden.

Aartalbahn:
Die Citybahn hätte bis über Wiesbaden hinaus bis nach Bad Schwalbach auf der immer noch gewidmeten
Bahnstrecke der Aartalbahn verkehren sollen. Nun müssen weiterhin die Pläne zur Reaktivierung der Aar-
talbahn auf ihrer gesamten Strecke verfolgt werden. Es bedarf einer Verknüpfung der im oberen Teil be-
reits weit fortgeschrittenen Reaktivierungspläne des Landes Rheinland-Pfalz mit den Städten Bad Schwal-
bach, Taunusstein und der direkten Anbindung an Mainz und das Rhein-Main-Gebiet zur Entlastung der
vielen tausend Berufspendler.

Ländchesbahn:
Zur Taktverdichtung und einer Durchbindung der Ländchesbahn an das Rhein-Main-Gebiet ist die Strecke
zu elektrifizieren und mit längeren zweigleisigen „Begegnungsinseln“ auszustatten. Darüber hinaus ist
die Verbindungskurve nach Wiesbaden Ost zu reaktivieren. Diese Verbindungskurve ermöglicht es direkt
nach Mainz oder Frankfurt verkehren zu können, ohne am Wiesbadener Hauptbahnhof zeitaufwendig die
Fahrtrichtung wechseln zu müssen.

(Aus-)bau Bahnhaltepunkte:
Um für Pendlerinnen und Pendler attraktiver zu erscheinen, müssen die bisherigen Bahnstationen im
Wiesbadener Stadtgebiet umfassend ausgebaut, modernisiert und barrierefrei gestaltet werden. Der
Neubau einer S-Bahnstation in Kostheim ist zwingend vorzunehmen.
Auch in Mainz muss für Pendlerinnen und Pendler nun die neue Station Mainz-Schott realisiert werden.
Durch den Bau dieser Verkehrsstation werden sich Reisezeiten für Pendlerinnen und Pendler aus Wies-
baden in Richtung Bingen/Koblenz oder Alzey massiv verkürzen lassen.
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Bad Camberger
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Re: City-Bahn Wiesbaden

Beitrag von Bad Camberger »

Moin,

ich bin froh, dass es genau so ausgegangen ist, wie es ausgegangen ist. Damit hat die Aartalbahn als Eisenbahn wieder eine Chance. Es wirft uns jetzt zwar in der Reaktivierung zurück aber damit ist zumindest dieses Bullshit-Meterbahnprojekt als Fuzzelbahn zwischen Wi und Bad Schwalbach vom Tisch.

Erleichterte Grüße

Bad Camberger
jojo54
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Es freut mich, dass das Projekt in dieser Form gescheitert ist.

Beitrag von jojo54 »

Für mich ist es eine Freude, dass es "so" gekommen ist. Nichts gegen das von den Planern angedachte Konzept für eine schmalspurige (Strassen- oder City-) Bahnverbindung von Mainz nach Wiesbaden und weiter durch die Landeshauptstadt, aber ein hierzu erforderlicher Abbruch der regelspurigen Gleise der Aartalbahn und Ersatz durch eine Schmalspurbahn kann nicht akzeptiert werden.

Hier gehören andere schienengebundene Nahverkehrskonzepte her mit durchgehenden Verbindungen bis ins Rhein-Main-Gebiet oder nach Mainz.
Nur wird es diese auf absehbare Zeit nicht geben, zumal man im unteren Aartal ab Ende 2021 bis Dezember 2028 auf ein deutlich verbessertes Busangebot setzt. Siehe hierzu auch einen Beitrag in der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Aartal und Diez, von Anfang Oktober 2020.

Wichtig wäre nach dem Ausgang des Bürgerentscheids auch, dass die Nassauische Touristikbahn endlich ein Konzept vorlegt, wie es dort weiter geht und deren wertvolles Fahrzeugmaterial in Wiesbaden-Dotzheim nicht weiter verrottet. Die Situation dort dürfte in Zukunft für keine Seite (Stadtverwaltung und Verein) förderlich sein.

Bleibt alle gesund und ebenfalls erleichterte Grüße
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Bad Camberger
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Re: Es freut mich, dass das Projekt in dieser Form gescheitert ist.

Beitrag von Bad Camberger »

jojo54 hat geschrieben: Mo 2. Nov 2020, 10:06
[...] aber ein hierzu erforderlicher Abbruch der regelspurigen Gleise der Aartalbahn und Ersatz durch eine Schmalspurbahn kann nicht akzeptiert werden.
Genau so sehe ich das auch!

jojo54 hat geschrieben: Mo 2. Nov 2020, 10:06 Wichtig wäre nach dem Ausgang des Bürgerentscheids auch, dass die Nassauische Touristikbahn endlich ein Konzept vorlegt, wie es dort weiter geht und deren wertvolles Fahrzeugmaterial in Wiesbaden-Dotzheim nicht weiter verrottet. Die Situation dort dürfte in Zukunft für keine Seite (Stadtverwaltung und Verein) förderlich sein.
Die NTB mit ihrer Aartalbahn Infrastruktur GmbH ist in den Mühlen des Wirrwars und der Politik längst kaputt gegangen. Lediglich ein Schlussstrich fehlt noch. Machen wir uns nichts vor. Mittlerweile stehen die Fahrzeuge seit 2009, also 11 Jahre Stillstand. Als die Aktiven noch mit Durchhaltevermögen strotzen, gab es kein Geld. Und als es dann Geld gab, gab es keine Aktiven mehr. Ich habe selbst 10 Jahre Geld und Freizeit in den Verein investiert- mit der traurigen Gewissheit, dass es zwar nicht umsonst war, jedoch ohne Zukunft für den Verein. Am Erhalt der Aartalbahn als Strecke- wer auch immer auf ihr fahren möge- bin ich weiter interessiert und würde mir wünschen, dass man sich von Diez als Gesamtprojekt Mainz und Frankfurt zum Ziel macht, mit Umsteigemöglichkeit an der Biebricher Allee. Da ich die Strecke kenne wie kaum jemand anderes, weiß ich auch, dass es sich hierbei um Investitionen im Millionenbereich handelt, die in die Infrastruktur investiert werden müssten. Billiger als die CityBahn kommen wir aber allemal.

Viele Grüße vom Bad Camberger
eta176
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Es gibt tatsächlich keinen Plan B ...

Beitrag von eta176 »

Wer gehofft hatte, dass es bei beispielsweise bei den Aufgabenträgern in RLP oder HE oder den Kreisen
zumindest ansatzweise einen Plan B "in der Hinterhand" gegeben hat, muss jetzt feststellen, dass man
dort offenbar so sicher war, dass die CityBahn gar nicht scheitern kann - und man jetzt "mit leeren Hän-
den" da steht :roll: Zumindest vermittelt die offizielle Pressemeldung Nr. 325 des Rheingau-Taunus-Kreises
"Stellungnahme zu CityBahn Bürgerentscheid" genau diesen Eindruck (und führt zu Fehlern in der Überschrift):

Die Enttäuschungen über Ergebnis sitzt tief
Landrat Kilian und ÖPNV-Dezernent Döring: Nach dem Aus für die CityBahn braucht es Diskussionen
mit den Bürgern über die Verkehrswende und Alternativen


Mit Enttäuschung reagierten Landrat Frank Kilian und ÖPNV-Dezernent Günter F. Döring auf das Ergebnis
des Bürgerentscheides zur CityBahn in Wiesbaden. „Der Bürgerwille ist anzuerkennen, dies verlangt das
demokratische Verständnis“, so Landrat Frank Kilian, der bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung
des Endergebnisses des Bürgerentscheides von „einer vertanen Chance“ gesprochen hatte. Gleichzeitig
weisen Kilian und Döring darauf hin, dass mit dem Ergebnis eine große, fast schon einmalige Chance ver-
tan wurde, um für die gesamte Region den individuellen Privatverkehr und den öffentlichen Personennah-
verkehr zukunftsfähig und unter ökologischen Gesichtspunkten neu aufzustellen. „Der Kreis hatte ein gro-
ßes Interesse daran, dass die CityBahn kommt und die Städte Taunusstein und Bad Schwalbach an die Tras-
se angebunden werden“, betonen beide Kommunalpolitiker unisono, weshalb sie in vielen Veranstaltungen
für diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme für den Kreis wie die gesamte Region geworben haben.

Kilian: „Der Kreis setzte immer auf den Plan A, die Realisierung des CityBahn-Projektes. In den letzten
Tagen und Wochen konzentrierten wir uns darauf, den Menschen auch außerhalb von Wiesbaden die Be-
deutung dieses wichtigen Verkehrsprojektes näher zu bringen. Deshalb sitzt die Enttäuschung natürlich
nun besonders tief und muss erst verdaut werden.“ Es wäre unredlich gewesen, wenn der Rheingau-Tau-
nus-Kreis schon einen Plan B vorbereitet hätte, den „wir jetzt aus der Schublade ziehen können.“ Es gehe
jetzt um eine exakte Analyse und dann muss die Region gemeinsam an die Lösung der akuten Verkehrs-
probleme gehen.

„Der Kreis muss nun auch mit unseren Partnern in Wiesbaden, Mainz und dem Rhein-Lahn-Kreis - hier
mit Blick auf die Aartalbahn-Strecke - Gespräche führen, welche Alternativen es für einen modernen,
schienengebundenen ÖPNV gibt“, sagt der Landrat. „Schnellschüsse bringen uns jetzt gar nichts. Des-
halb muss werden wir jetzt besonnen reagieren“, erklärt der ÖPNV-Dezernent, der auch darauf ver-
weist, dass der Rheingau-Taunus-Kreis den Ankauf der Aartalbahn-Strecke beabsichtigt und dafür auch
„grünes Licht“ vom Verkehrsministerium in Hessen erhalten hat.

Alle vorliegenden Zahlen und Statistiken untermauern die Tatsache, dass es einer Verkehrswende bedarf,
damit Städte - gerade wie Wiesbaden - nicht zu Stauzonen mit unzähligen Autos verkommen und die Luft
verschmutzt wird. Das bedeutet auch, zu klären, wie Pendler - auch mit dem ÖPNV - beispielsweise zu
ihrem Arbeitsplatz in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet kommen können, ohne dabei stun-
denlange Anfahrtszeiten zu haben. „Wir hoffen nun auf konstruktive Debatten - gerade auch mit jenen,
die gegen die CityBahn votierten“, betont Günter F. Döring abschließend.
.
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