RMV: Ausschreibung Teilnetz Lahntal-Vogelsberg-Rhön

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eta176
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RMV: Ausschreibung Teilnetz Lahntal-Vogelsberg-Rhön

Beitrag von eta176 »

II.1.1)Bezeichnung des Auftrags:
Ausschreibung 2024-LVR
Referenznummer der Bekanntmachung: 2024-LVR

II.1.4)Kurze Beschreibung:
Gegenstand dieser Vergabe sind Verkehrsdienstleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Zuständigkeitsbereich des Auftraggebers.
Die zu vergebenden Leistungen sind im Teilnetz Lahntal-Vogelsberg-Rhön auf folgenden Strecken zu erbringen:

— RMV Linie RE44: Limburg (Lahn) – Weilburg – Wetzlar – Gießen;
— RMV Linie RB45: Limburg (Lahn) – Weilburg – Wetzlar – Gießen – Reiskirchen – Grünberg – Mücke – Nieder-Ohmen – Alsfeld – Fulda;
— RMV Linie RB52: Fulda – Gersfeld (Rhön);

Die zu vergebenden Leistungen umfassen im Fahrplanjahr 2024 insgesamt ca. 3,16 Mio. Zugkilometer/Jahr.
Das o. g. Teilnetz wird nur als Gesamtleistung vergeben.

II.1.6)Angaben zu den Losen
Aufteilung des Auftrags in Lose: nein

II.2.7)Laufzeit des Vertrags, der Rahmenvereinbarung oder des dynamischen Beschaffungssystems
Beginn: 10/12/2023
Ende: 11/12/2038


II.2.10)Angaben über Varianten/Alternativangebote

Varianten/Alternativangebote sind zulässig: nein

II.2.11)Angaben zu Optionen
Optionen: ja
Beschreibung der Optionen:
Die Gesamtmenge gemäß Ziffer II.1.4) kann im Rahmen eines Zu- und Abbestellkontingents über die Vertragslaufzeit nach
Kapitel 3.3.5 der Leistungsbeschreibung angepasst werden. Bei Abbestellungen darf die verbleibende jährliche Leistung 90%
der zum Zeitpunkt der Ausschreibung festgelegten Zugkilometer (vgl. Kapitel 1 der Leistungsbeschreibung) nicht unterschreiten.
Bei Zubestellungen darf die erhöhte jährliche Leistung 110 % der vorgenannten Zugkilometer nicht überschreiten. Leistungs-
änderungen führen zu einer Anpassung des Grundanspruchs (vgl. Kapitel 6.2 der Leistungsbeschreibung). Nähere Einzelheiten
sind der Leistungsbeschreibung zu entnehmen.

IV.2.1)Frühere Bekanntmachung zu diesem Verfahren
Bekanntmachungsnummer im ABl.: 2017/S 074-142149

IV.2.2)Schlusstermin für den Eingang der Angebote oder Teilnahmeanträge
Tag: 15/02/2021
Ortszeit: 12:00

IV.2.6)Bindefrist des Angebots
Das Angebot muss gültig bleiben bis: 14/06/2021

IV.2.7)Bedingungen für die Öffnung der Angebote
Tag: 15/02/2021
Ortszeit: 12:00
Angaben über befugte Personen und das Öffnungsverfahren:
Bei der Öffnung der Angebote sind Bieter nicht zugelassen, vgl. § 55 Absatz 2 VgV.

VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:
17/08/2020

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Die neu als RE44 bezeichnete Verbindung Limburg-Gießen soll den bestehenden RE25 auf einen Stundentakt verdichten
und wird auch wieder in Eschhofen halten.

Eine Diskussion gibt es dazu bereits bei DSO:
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 02,9422957

edit: Die Angaben zur gestaffelten ESTW-Inbetriebnahme und den geplanten baulichen Veränderungen nehme ich in den
nachfolgenden, neuen Eintrag.
Zuletzt geändert von eta176 am Di 1. Jun 2021, 22:00, insgesamt 2-mal geändert.
eta176
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Betriebsprogrammstudie zu ESTW-IBN "Obere Lahn" und Tunnel

Beitrag von eta176 »

In die Laufzeit des Ende 2023 beginnenden und bis 2038 andauernden Verkehrsvertrages fallen im Bereich der Lahntal-
bahn zwischen Limburg und Wetzlar sowohl die Umstellung der Leit- und Sicherungstechnik auf das ESTW in Diez, als
auch mehrere Tunnelsanierungen mit z.T. eingleisigem Betrieb (TiT-Bauweise) .

Dazu gibt es in den Vergabeunterlagen des RMV u.a. als Dokument E, Anlage 07a_3 eine Betriebsprogrammstudie von
DB Netz (Machbarkeit) - die vom RMV in der Leistungsbeschreibung aber als "unverbindlich" bezeichnet wird 8) :
Titel: E Anlage 07a_3 DB Netz AG_Betriebsprogrammstudie_Anh Machbarkeit_LVR.PDF
https://www.vergabe-rmv.de/browseVerdin ... 645,194461

ESTW Obere Lahn:
DIe Umstellung wird (im Gegensatz zum Abschnitt Friedrichssegen-Diez) in zahlreiche Einzel-Inbetriebnahmen aufgebröselt.

Ein erster Abschnitt (vsl. mit einem "abgesetzten" ESTW-Bedienplatz in Aumenau) ist für die Stationen Gräveneck und
Fürfurt für 2025 geplant. Der Neubau eines Außenbahnsteigs in Fürfurt hat dabei die höchste Priorität, da es dort regel-
mäßig zu Zugbegegnungen kommen wird, die mit der aktuellen Reisendenquerung und dem schmalen Mittelbahnsteig
undurchführbar sind.

In 2026 sollen dann Kerkerbach, Runkel, Villmar, Arfurt und Aumenau auf das ESTW umgestellt werden. Während der
Bahnsteigzugang in Kerkerbach unverändert bleibt, sollen bei den vier anderen Station die höhengleichen Bahnsteigzu-
gänge beseitigt werden. In Runkel und Villmar ist dazu jeweils ein neuer Außenbahnsteig erforderlich. Dieser ist in Arfurt
vorhanden, unklar ist mir die von der DB angestrebte Lösung für einen neuen, n i c h t höhengleichen Zugang.
Für Aumenau scheinen sich DB und Aufgabenträger auf die Lösung des zukünftig für beide Fahrtrichtungen zu nutzenden
barrierefreien Bahnsteig 1 geeinigt zu haben. Der Einbau von zwei vollwertigen Gleiswechseln (Weichenverbindungen) wäre
für den Betrieb zwischen Kerkerbach und Weilburg - bei entsprechender Signalisierung - ein großer Gewinn.
(Sollte es darüber hinaus gelingen in Aumenau ein möglichst langes Logistik- und Verladegleis wieder aufzubauen, was
sowohl der DB Netz für die Baustellenlogistik und die kommenden Tunnelbaustellen, als auch der regionalen Holzwirt-
schaft zu gute käme, dann könnte Aumenau wieder zu einem leistungsfähigen Bahnhof werden ...)


Erst 2028 sollen Löhnberg, Stockhausen, Leun-Braunfels und Solms die "Segnungen" des ESTW erhalten.

Für 2029 ist der Anschluss des Bahnhofs Weilburg geplant. (Hoffentlich dann wieder mit funktionierender DKW.)

Den Abschluss soll 2032 der letzte Abschnitt mit der Verkehrsstation Albshausen bis vor die Tore von Wetzlar bilden.
Dieser Abschnitt wird seit der Inbetriebnahme des Dr-Stellwerks im Bahnhof Wetzlar von dort aus fernbedient und ist
als bislang einziger Abschnitt der Lahntalbahn - aufgrund der Panzerverladeanlage - zwischen Albshausen und Wetzlar
im signalisierten Gleiswechselbetrieb befahrbar. Insofern könnte das auch so bleiben und wäre für mich kein Grund,
diesen Abschnitt zum Teil des "Lahntal-ESTW" zu machen.
(Bei einer Umstellung wird der signal. GWB bestimmt nicht 1:1 übertragen, sondern man wird bsplw. die vorhandenen
Signalbrücken gerne der Altmetallverwertung zuführen und die gesamte Panzerverladeanlage komplett zurückbauen, statt
sich Gedanken für eine betrieblich sinnvolle Alternativnutzung zu machen.
In Gießen werden die Hilfschen Langschwellen an der Holzrampe auch nicht bis in alle Ewigkeiten halten ... :roll: )


In der Machbarkeitstudie von DB Netz für das Betriebsprogramm heißt es auf Seite 7 (oben):
• Bauzustand eingleisiger Betrieb im Kirschhofener Tunnel (optionale Variante)
Zusätzlich zu der o.g. Infrastrukturbasis wurde als Variante die Infrastruktur des geplanten eingleisigen Betriebszustands
während der Erneuerung des Kirschhofener Tunnels betrachtet.
:arrow: Weitere relevante Infrastrukturmaßnahmen sind zurzeit nicht bekannt.
-------------------------------------------
Auf der Tunnelprojektseite von DB Netz finden sich die folgende Angaben, diese sind aber offenbar "nicht relevant" :roll: :

Kirschhofener Tunnel
Länge: 495 Meter
Lage: zwischen Weilburg und Gräveneck
* Planrecht: voraussichtlich 2021
* Baubeginn: voraussichtlich 2025
* Inbetriebnahme: voraussichtlich 2027


Grävenecker Tunnel
Länge: 127 Meter
Lage: zwischen Gräveneck und (Aumenau) Fürfurt
* Planrecht: voraussichtlich 2026
* Baubeginn: voraussichtlich 2027
* Inbetriebnahme: voraussichtlich 2029


Villmarer Tunnel
Länge: 228 Meter
Lage: zwischen Arfurt und Villmar
* Planrecht: voraussichtlich 2026
* Baubeginn: voraussichtlich 2029
* Inbetriebnahme: voraussichtlich 2031
.
eta176
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ESTW Obere Lahn soll schneller realisiert werden (bis 2025)

Beitrag von eta176 »

Laut DB Netz soll die Umstellung auf eine "ESTW Obere" Lahn jetzt doch deutlich schneller realisiert werden,
als in der Betriebsprogrammstudie für die LVR-Ausschreibung (Stand März 2020) noch angekündigt. Jetzt ist
das Ziel einer Komplettumstellung - inkl. neuer Bahnsteige - bereits für 2024/25 "in Arbeit".
Die NNP berichtet am 20.02.2021:

Modernisierung bei der Bahn
Oberlahn: Bahn plant moderne Signaltechnick
Elektronische Steuerung bis nach Wetzlar - Neue Bahnsteige erforderlich
https://www.fnp.de/lokales/limburg-weil ... 11576.html

(Vielleicht gelingt es online noch, aus der Signaltechnick das eine c zu "entnehmen" :wink: )
.
eta176
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RMV vergibt Teilnetz Lahntal-Vogelsberg-Rhön an HLB (01.06.2021)

Beitrag von eta176 »

Nachfolgend die - mit der Anzahl der neu zu beschaffenden Lint 41/54 - ergänzte PM aus Hofheim vom 1. Juni 2021:

Hessische Landesbahn betreibt weiter Lahntal-, Vogelsberg- und Rhönbahn
Vertrag über 15 Jahre / zusätzliche RE-Linie zwischen Limburg und Gießen / kostenloses WLAN
Eigentlich viel WICHTIGER: Sieben zusätzliche Lint 54 und drei weitere Lint 41


Die Linien RB45 Limburg – Gießen – Fulda und RB52 Fulda – Gersfeld bedient auch in Zukunft die HLB Hessenbahn GmbH.
Außerdem die neue Linie RE24 (hieß vorher RE44) zwischen Limburg und Gießen, welche die Bestandslinie RE25 ergänzt.
In einer europaweiten Ausschreibung hat sich die HLB durchgesetzt und führt den Betrieb ab dem Fahrplanwechsel am
10.12.2023 weitere 15 Jahre. Die HLB setzt zusätzlich zehn neue Fahrzeuge ein. Außerdem erhalten die Gebrauchtfahr-
zeuge in den ersten drei Jahren ein umfangreiches Redesign.
„Lahntalbahn, Vogelsbergbahn und Rhönbahn sind wichtige Strecken für die Verbindung von Stadt und Land“, so RMV-
Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Mit der geplanten zusätzlichen RegionalExpress-Linie steigt die Anzahl der schnellen
Verbindungen entlang der Lahn, wovon sowohl Pendlerinnen und Pendlern als auch Fahrgäste im Freizeitverkehr profitieren.“

Verstärkerzüge und Anschluss an IC 34
Bereits ab dem Fahrplanwechsel 2021 fährt die neue Linie RE24 [... aber nur zwischen Gießen und Wetzlar :!: ]
Diese bietet in Wetzlar Umsteigemöglichkeit von/zur neuen IC-Linie für Fahrgäste aus Gießen. Dieser Zubringer ist
erforderlich, da der IC in der Universitätsstadt nicht hält. Ab 2023 verkehrt die Linie RE24 dann bis nach Limburg mit
Halt in Eschhofen und stellt so einen Anschluss zur Linie RE20 Limburg–Frankfurt her.
Auf der Linie RB45 werden montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit einzelne zusätzliche Fahrten zum heutigen Fahrplan
ergänzt. Auf der RB52 ergeben sich keine größeren Änderungen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Leistung in unserem Bestandsnetz auch weiterhin erbringen dürfen, auch deshalb, weil wir
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern damit für die kommenden 15 Jahre einen sicheren Arbeitsplatz bieten können“, so
HLB-Geschäftsführer Veit Salzmann.

Fabrikneue Fahrzeuge für noch mehr Komfort
Zehn fabrikneue Fahrzeuge ergänzen 23 Bestandsfahrzeuge der HLB auf den Linien. Es kommen zusätzlich drei ALSTOM
Coradia Lint 41 und sieben Lint 54
zum Einsatz. Alle Fahrzeuge verfügen ab 2023 über kostenloses WLAN für alle Fahrgäste.

Hohe Standards für Fahrpersonal
Um die Attraktivität der ÖPNV-Branche als Arbeitgeber zu erhöhen, sowie verbindliche Sozialstandards und eine faire Entlohnung
auch unter wettbewerblichen Rahmenbedingungen zu sichern, wurde der Ausschreibungsgewinner verpflichtet, seine Beschäftigten
und seine Unterauftragnehmer auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes zur Gewährleistung von Tariftreue
und Mindestentgelt zu entlohnen. Dies wird durch die HLB Hessenbahn GmbH auch künftig gewährleistet.
:arrow: https://www.rmv.de/c/de/informationen-z ... -rhoenbahn
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