Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

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Dieselpower
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Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Dieselpower »

Heute wollte ich den freien Tag mal wieder nutzen, um das z.Zt. sehenswerteste Tfz im Westerwald noch einmal abzulichten. Der Himmel war jedoch schon morgens mal wieder derart verschlonzt, daß ich mich lieber in Anbetracht der drohenden 4 Frühschichten noch mal herumgedreht habe. Nachmittags jedoch rappelte ich mich auf, da ich sowieso wegen eines Sonderangebotes für Katzenfutter nach Altenkirchen mußte. Das Niedrigwasser in der Sieg wollte ich nutzen, und so packte ich gleich die Wathose mit ein. Da das jedoch wegen zahlreicher bemooster Brocken in der Sieg (Sprengreste der Siegbrücke 1945) kein völlig risikoloses Unterfangen ist, blieb die EOS60D daheim, und die 400er hatte beide Akkus leer - so wurde es dann meine Rucksackknipse, eine sog. "Bridgekamera" - wie passend. Diese Vorsichtsmaßnahme stellte sich als klug heraus, es kam nämlich zum Ausrutscher, bei dem die Kamera allerdings zum Glück trocken blieb.

Verzögert durch einen geschlossenen Bü bei Ingelbach, zahlreiche Trottel am Steuer, eine Baustelle mit einer "Ewigkeitsampel" und einen sturen Traktoristen, dem die hunderte Autos hinter ihm und der Gegenverkehr über km hinweg völlig wurscht waren, erreichte ich zu spät für den bergwärts fahrenden GTW die Brücke, der rumpelte beim Garderobenwechsel über meinen Kopf. Für die 215 jedoch kam ich noch früh genug - und auch der Sonnenspot war schon weg, was die Belichtung nicht ganz einfach machte. Auf digitalem Wege konnte man daheim dann doch noch lichttechnisch was retten:
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Dann wechselte ich die Brückenseite. Ein Unterfangen, das man wirklich nur bei Niedrigwasser wagen sollte, rund um den Brückenpfeiler unter dem Sechsachser ist der Grund durch Verwirbelungen sehr tief ausgewaschen, obwohl es gar nicht so aussieht. Ich fand bald eine schöne Stelle mit glatter Wasseroberfläche und einem schönen Stein in geringer Tiefe, auf den man sich bequem niederlassen und vom Wasser umspülen lassen konnte. Eine Spiegelung sollte es sein. Während der Wartezeit konnte ich die Tierwelt beobachten, da ich mich auf meinem Stein ganz still verhielt, und nicht nur die unangenehme Fauna (schwirrendes Vogelfutter, z.T. mit Appetit auf Blut) sich wieder hervortraute. Die allgegenwärtigen Nilgänse beäugten mich vom Brückengeländer, Greifvögel kreisten in großer Höhe über dem Fluß, sogar die wunderschönen schillernden Eisvögel konnte ich fasziniert bei der Jagd beobachten, leider waren sie viel zu schnell und zu klein, um sie mit dem Teleobjektiv zu verfolgen. Ganz anders hingegen dieser Graureiher, der in Reichweite der maximalen Brennweite auf Futter wartete:
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So langsam wurde es auch kühl unterhalb des Bauchnabels, so sitzend und wartend - wo blieb denn bloß dieser Vectus-VT aus Limburg? So langsam begann ich mich ob dieses Déjà-vus still vor mich hin zu ärgern, das war bei der letzten Wasser-Fuzzy-Aktion an eben dieser Stelle doch schon mal passiert. Es wurde 16:10 Uhr, es wurde 16:20...den konnte ich also abschreiben. Er kam nicht. Dafür viele winzige Fischlein, die die überraschende, offenbar willkommene Wärmequelle dankend nutzten. Ich konnte sie mit einer vorsichtigen Wischbewegung mit der Hand nur immer kurzzeitig vertreiben, Sekunden später wärmten sie sich wieder...schwierig, das auf so kurzer Distanz und mit spiegelndem Wasser festzuhalten:
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Endlich kam der Zwischentakt - pünktlich auf die Minute. Der grelle Himmel vertrug sich jedoch mit dem sauberen, silbernen GTW überhaupt nicht, umso erfreuter war ich, daß die Spiegelung umso besser gelungen war, und so zeige ich jetzt nur ein halbes Bild - die untere Hälfte nämlich - warum auch immer das selbe...? ;)
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Noch mal Stellungswechsel, hierbei geschah der Fauxpas mit dem glitschigen Felsbrocken, der Schlagseite und eindringendem Wasser. Allerdings hatte ich nur Wassereinbruch über der Kante der Hose und ein kapillar wirkendes Shirt. Die Kamera blieb unversehrt. Glücklicherweise war noch ein trockenes Sweatshirt im Auto, und so stieg ich nach Hemdwechsel doch noch mal ins Wasser, und schnappte mir den Zwischentakt auf dem letzten Rückweg noch mal, diesmal die Kamera dank schwenkbaren Monitors dicht über der Wasseroberfläche. Doch auch hier beachte man die kritischen Lichtverhältnisse an der Dachschräge und den Wagenenden...
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Danach ging es dann zum Freßnapf, wo ich ein wenig Zeit verbummelte, denn eine gute halbe Stunde vor dem WM-Spiel war eine unglaubliche Aggression und Hektik auf den Altenkirchener Straßen zu spüren. Mir war klar, daß gegen 18 Uhr eine total entspannte Heimfahrt möglich war....
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Lochris
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Re: Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Lochris »

Tolle Bilder aus ungewöhnlichen Perspektiven und herrlich geschrieben :)

Danke dafür und viele Grüße,
Christian
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Klaus aus FG
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Re: Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Klaus aus FG »

Dazu hätte ich noch eine Frage: Ist 215 086 auch in der kommenden Woche noch im Einsatz? Am Dienstag hätte ich nämlich Zeit, auch einmal vorbeizuschauen ...
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Dieselpower
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Re: Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Dieselpower »

Ich gehe davon aus - die Lok war zur Frist am Freitag auf der Bindweide, bzw. es wurde extra wegen der Frist nur ein Zug "über'n Berg" gefahren. Die Frist würde vermutlich nicht auf der Bindweide gemacht, wenn die Lok am Wochenende wieder zurück ginge.
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Klaus aus FG
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Re: Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Klaus aus FG »

Dieselpower hat geschrieben:Ich gehe davon aus - die Lok war zur Frist am Freitag auf der Bindweide, bzw. es wurde extra wegen der Frist nur ein Zug "über'n Berg" gefahren. Die Frist würde vermutlich nicht auf der Bindweide gemacht, wenn die Lok am Wochenende wieder zurück ginge.
Vielen Dank für die Info.
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Dieselpower
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Re: Schreckliches Licht an der Siegbrücke, aber....

Beitrag von Dieselpower »

215 086 ist übrigens nach wie vor auf der Bindweide - Planlok ist jedoch momentan die frisch HU-te WEBA 07...
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