Keine Fahrten auf der Brex?

Horst Heinrich
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Horst Heinrich »

schimi hat geschrieben:Das eigenartige dabei ist, dass fast alle ehemals Beteiligten sich immer noch gemeinsam für dieses Ziel einsetzen, nur in einem neuen Verein eben.

Es ist immer wieder schön, wie du dich hier als Opfer darstellst, und sogar die ehemals Beteiligten als dumm hinstellst, obwohl du hier fast nur noch verbrannte Erde hinterlassen hast.
Das möchte ich so nicht stehen lassen, obwohl ich mit Bernd nicht immer einer Meinung war.

Es ist ein Unterschied, ob ein paar Enthusiasten in einem neuen Verein vor allem theoretisch für den Erhalt der Strecken gewissermaßen auf dem Papier kämpfen oder ob -wie es damals der Fall war- diese Enthusiasten auf das gesamte Equipment eines lizensierten EVU bzw. EIU einschließlich Fuhrpark, Arbeitsmaterial und finanzielle Ausstattung zurückgreifen können.

Bernd hat es 2009/10 nach unserem denkwürdigen Streckenspaziergang möglich gemacht, daß der damalige Verein -gestützt auf VT, Skl und TVT- innerhalb kürzester Zeit praktisch eine Bm-Vollausstattung zur Verfügung hatte, während die meisten Aktiven außer ein paar Gummistiefeln, einer Heckenschere aus dem Baumarkt und gutem Willen nicht viel einbrachten.
Dies gilt es mal als erstes zu würdigen.
Im Gegensatz zu heute, wo man immer noch von einem Dampfzug zwischen Morbach und Thalfang träumt, wurden damals mithilfe der HWB erreichbare Ziele definiert, zielstrebig angesteuert und auch realisiert.
Daß das ganze nicht bis dato mit dem anfänglichen "Drive" weitergegangen ist, hat -wie wir wissen- viele Ursachen, die nicht einem einzelnen angelastet werden können.

Ich habe damals -bei aller Euphorie- immer mit dem wachen Auge des Ökonomen auch die Kontostände der HWB im Auge gehabt, Bernd hat hier aus Sympathie zu Projekt und Mitstreitern vieles riskiert, was man hätte eigentlich hätte abbremsen müssen.
Gemeinsam hätte man dann vielleicht auch die anschließenden Krisenzeiten meistern können, aber da hatten sich die meisten schon "verdrückt", mich eingeschlossen.
Insofern haben wir schon eine Art Opfer zurückgelassen, dem man eigentlich hätte helfen müssen.
Ich mache mir bis heute darüber sehr viele Gedanken und bis es noch einmal so eine Truppe nebst "Sponsor" wie damals hier gibt, wachsen noch sehr viele Brombeeren über die Gleise der Hunsrückquerbahn.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
jojo54
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von jojo54 »

Man sollte Angelegenheiten aus der Hunsrück-Region dort diskutieren und nicht im Westerwald-Bereich.
Das geht ja wieder mal ins uferlose.

MfG
jojo54
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Lochris
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Lochris »

Sehe ich auch so. Bitte etwas runterkommen und bei Bedarf das ganze persönlich oder per Mail regeln. Danke.

Zum Thema Brex: Klar steht der Erhalt und der Betrieb der Strecke an erster Stelle. Das erreicht man aber nicht indem man den Eisenbahnfreunden auf die Füße tritt, bzw. diejenigen, die das tun, weiterhin unterstützt. Im Gegensatz zur Politik etc. haben wir zwar kaum Einfluss auf die weitere Entwicklung, den Ruf ruiniert man sich aber als Verein definitiv damit.
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Lochris hat geschrieben:Zum Thema Brex: Klar steht der Erhalt und der Betrieb der Strecke an erster Stelle. Das erreicht man aber nicht indem man den Eisenbahnfreunden auf die Füße tritt, bzw. diejenigen, die das tun, weiterhin unterstützt. Im Gegensatz zur Politik etc. haben wir zwar kaum Einfluss auf die weitere Entwicklung, den Ruf ruiniert man sich aber als Verein definitiv damit.
Auf dieses m.E. sich wiederholende Muster wollte ich eigentlich warnend hinweisen und keine Diskussion über die Hunsrückbahn auslösen. Ohne Kenntnis der internen Zusammenhänge kann ich nur raten, dem Dialog zu suchen und sich zusammenzusetzen. Scheinbar ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, man sollte daher schnell zusehen, dass es wieder raus kommt, bevor es ertrinkt.
Die Brex inmitten dem Ballungsgebiet rund um Koblenz hat optimale Voraussetzungen. Sie muss einfach wieder ans Laufen kommen. Es sollte nicht an vergleichsweisen Kleinigkeiten scheitern.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Noch eine Ergänzung: ich war mehrfach, zuletzt vor ein paar Wochen zu Tagungen im Hotel Zugbrücke in Grenzau. Ein riesiger Komplex mit mehreren 100 Betten, Restaurants, Sportstätten, Wellnessbereich, Schwimmbad usw.. Alles im herrlicher ruhiger Naturlandschaft. Von der Stadtgrenze Koblenz fährt man nur 10-15 min dorthin. Die Brex als Flüsschen fließt durch das Hotel, die Brex als Bahn ist einen Steinwurf von der Rezeption entfernt. Der Laden war immer richtig voll. Da muss doch bahnseitig was gehen! Von solch einer Anlage als Anziehungspunkt hätte man im Hunsrück geträumt.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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eta176
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von eta176 »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Hotel Zugbrücke in Grenzau.
Ein riesiger Komplex mit mehreren 100 Betten, Restaurants, Sportstätten, Wellnessbereich, Schwimmbad usw..
Alles in herrlicher ruhiger Naturlandschaft. Von der Stadtgrenze Koblenz fährt man nur 10-15 min dorthin.
Die Brex als Flüsschen fließt durch das Hotel, die Brex als Bahn ist einen Steinwurf von der Rezeption entfernt.
Da muss doch bahnseitig was gehen!
Von solch einer Anlage als Anziehungspunkt hätte man im Hunsrück geträumt.
Hallo Bernd,
jeder vernünftig denkende Mensch würde so denken, doch im Westerwald(-kreis) ist das leider anders.
Ich verbinde Deinen Beitrag mit einem Zitat des Landrats zur Vorstellung der neuen Fahrpläne aus der
Westerwälder Zeitung vom Montag:
Den Rückgang der Schülerzahlen durch die Gewinnung neuer Fahrgäste auszugleichen, sei bisher leider
nur eingeschränkt erfolgreich, denn: "Dies liege zum einen am hohen Stellenwert des komfortablen und
immer verfügbaren eigenen Fahrzeugs
im Flächenkreis. Zum anderen erfordere die Nutzung des ÖPNV-
Angebots ein hohes Maß an Flexibilität bei den Nutzern.

Den Leser bestätigten solche Aussagen doch nur, weiterhin auf die Familienkutsche zu setzen statt den
"beschwerlichen ÖPNV" auf sich zu nehmen. :roll:

Um die Kurve wieder zu bekommen: Das Hotel Zugbrücke hat eine viel größere Furcht vor eventuell vor
der Haustüre abbremsende oder anfahrenden Regionalzügen - oder vielleicht auch daraus aussteigenden
Fahrgästen? (... wer möchte denn schon 'Krethi und Plethi' oder 'Hinz und Kunz' in seinem noblen Hotel??)

Noch eine schöne Adventszeit und frohe Feiertag
Hans-Peter
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Die Aussagen des Landrates stimmen echt nachdenklich. Bei der Brex ginge es ja wohl eher um Ausflugsverkehr, den müsste doch ein kluger Politiker unabhängig von ÖPNV betrachten.

Zum Hotel: Also ich hatte da nicht den Eindruck, es sei zu etepetete ;-). Da sind Leute im T-Shirt und Jeans rumgelaufen. Die nette Empfangschefin, mit der wir länger gesprochen hatten, äußerte sich sehr positiv zur Brex. Aber klar - ist nur eine Momentaufnahme und nur die Meinung einer Mitarbeiterin des Hauses.

Wir haben früher immer wieder mal Seminare oder Teambuilding-Veranstaltungen im Zug gehabt. Das wäre sicher auch was für ein Tagungshotel ... neben dem "raupigen" sonstigen Klientel ;-).
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
Westeifelbahner

Re: Keine Fahrten auf der Brex?

Beitrag von Westeifelbahner »

Zur Sache: Liegt denn eine gültige Betriebsgenehmigung nach § 6 AEG für die Brex vor?
Wenn nicht, dann erübrigt sich doch jede weitere Diskussion, warum keine Fahrten stattfinden können.
Und wie schwierig es derzeit ist an eine Genehmigung nach § 6 AEG für eine Museumsbahn in RLP zu erhalten, dürfte doch auch außerhalb der Westeifel (leider) hinreichend bekannt sein. Das hat doch nix allein mit der Brex zu tun.

Wie schon an anderer Stelle hier mal diskutiert: Gefragt ist das Ministerium, dessen höchster Vertreter, der Herr Minister, seinerzeit in Grenzau stand, nachdem unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden fast Unmögliches geschafft hatten, um der Brex eine gute Zukunft zu versprechen. Darauf haben sich Menschen und Unternehmen verlassen - jetzt müssten auch Taten folgen (auch dann, wenn es nun ein anderer Minister mit gleichem Parteibuch ist...).

Im Übrigen will ich mich nicht daran beteiligen die Schuld für irgendetwas an Streitigkeiten unter Hobbykollegen zu suchen. Ich halte das für einen weit verbreiteten Irrglauben ("Reißt euch mal zusammen und alles wird gut - und wenn nicht, dann kann es ja auch nicht klappen...- seid ihr selbst Schuld"). In jedem Verein gibt es mal Differenzen. Insbesondere junge Vereine sind dafür sehr "anfällig": Am Anfang kommen viele Menschen zusammen, die ein gemeinsamer Traum verbindet - später folgt der Alltag und die Notwendigkeit Einzelentscheidungen zu treffen, wobei manch einer merkt, dass nicht jeder gleich träumt. Das ist ein Prozess, den alle Institutionen mehr oder weniger leidvoll kennen, bei denen Menschen mit einer gemeinsamen Idee zusammenfinden. Manche ziehen später, weil irgendwer ziehen muss, andere wollen nicht gezogen werden usw. So ist das nun mal. Zumeist liegt es aber NICHT daran, wenn ein Projekt stoppt oder scheitert.

Eher umgekehrt: Wenn die Steine schon in großen Brocken auf dem Weg liegen, dann ist der Frust da und der Streit nahe. Dann gibt es keine guten, sondern nur noch schlechte und sehr schlechte Lösungen. Und wie die Brocken heißen, ist doch bekannt: Gutachten, millionenschwere Investitionskalkulationen, kommunale Eigenbeteiligung, diverse weitere Bedigungen der Landesförderung usw.

Gruß Westeifelbahner
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