Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Carlo
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Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Carlo »

Diese Woche fand eine "Testverladung" von "Käferholz" im Bahnhof Ransbach statt.
Die wunderschöne 213 336 erledigte die notwendigen Rangieraufgaben. Fast wie früher, als die 213er auf der Brexbachtalbahn im Plandienst eingesetzt waren.

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Ruhezeit an der Tanke im ehemaligen BW Siershahn am 29.12.1988
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Schöne Osterlage,
Carlo
Zuletzt geändert von Carlo am Fr 2. Apr 2021, 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Dieselpower
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ranzbach

Beitrag von Dieselpower »

Heute um die Mittagszeit werden die restlichen Leerwagen aus Limburg nach Bad Hönningen abgefahren, da wohl netzseitig zunächst noch Probleme bestehen. Die Verladung hat jedoch zur vollsten Zufriedenheit funktioniert.

Himmel ist zwar verschlonzt, aber vielleicht legt sich der eine oder andere auf die Lauer.
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Ransbach: Vom Bgm. belogene Anwohner fühlen sich gestört

Beitrag von eta176 »

Es kam, was kommen musste, Redakteurin Katrin Maue-Klaeser widmet der Holzverladung und
den Anwohnern in der Samstagsausgabe der Westerwälder Zeitung fast eine komplette Seite:

Brex-Anliegern macht die Verladung Kopfschmerzen
Mit Güterverkehr auf der Strecke haben Bauherren nicht gerechnet
Erstmals wurde am Bahnhof Ransbach Holz verladen, da gibt es auch schon kritische Stimmen,
denn die Anwohner des Ransbacher Bahnhofs, im Erlengarten und der Bahnhofstraße fühlen sich
"regelrecht überrollt". Mit der Rückkehr des Güterverkehrs haben Anlieger beim damaligen Haus-
bau nicht gerechnet.

Sankt Florian lässt grüßen: „Da sollte es doch Verladestellen geben, die besser zu erreichen
sind und an denen sich weniger Anwohner gestört fühlen“
, äußert ein Anlieger. Zu Recht ent-
täuscht äußert sich eine andere Anwohnerin, "dass ihr zum Zeitpunkt des Grundstückskaufs von
der Stadtspitze glaubhaft versichert worden sei, dass auf der Strecke „nie wieder ein Zug
fahren würde“. Die Trasse sei im Flächennutzungsplan als Fuß- und Radweg ausgewiesen."

(Hinter Bezahlschranke): :arrow: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 44868.html

Jetzt fällt Stadtbürgermeister Michael Merz seine Verlogenheit vor die Füße, weil er immer
über die Aktivitäten des Vereins und die beabsichtigte Reaktivierung der Brex informiert war
und dennoch verkündet hat, dass es nie wieder Zugverkehr geben würde ....

.
Tatsächlich ist im - immer noch gültigen - FNP von 2012 die Trasse der dem Eisenbahnbetrieb
gewidmeten Brexbachtalbahn mit gelben Punkten und einem R kartiert. In der Legende heißt es:
Überregionaler Rad- und Fußweg (ehemalige Brexbachtalbahnstrecke)
Völlig unverständlich, dass die beauftragten "Karst Ingenieure GmbH" aus Nörtershausen,
https://karst-ingenieure.de/referenzen/ ... gsplanung/
die sich als Fachleute für "Städtebau / Verkehrswesen / Landschaftsplanung" bezeichnen, so etwas
mitgemacht haben. Ohne die vorherige Freistellung durch EBA oder LBM kann das doch nicht über-
plant werden. Eine Anfrage ist gestellt ... :roll:

Anlage zu a) Ortslagenblatt Stadt Ransbach-Baumbach
:arrow: https://www.ransbach-baumbach.de/wp-con ... hp?id=7293
Hinzugefügt am: 18. November 2016 8:34 // Dateigröße: 5 MB / Downloads: 1168

Anlage zu a) Ortslagenblätter Zeichenerklärung
:arrow: https://www.ransbach-baumbach.de/wp-con ... hp?id=7294
Hinzugefügt am: 18. November 2016 8:35 // Dateigröße: 395 kB Downloads: 826
.
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Dieselpower
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Dieselpower »

Tja, dumm gelaufen, würde ich sagen....

Zu ihrem Glück wird nur die Brex reaktiviert und kein neuer Autobahnzubringer gebaut.

Ob Neubaugebietsbewohner irgendwo in der Nähe stillgelegter Militärflughäfen auch so ein Theater machten, als diese als Billigfieger-Flughäfen eine Renaissance erlebten?
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Rolf »

Dieselpower hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 15:11Ob Neubaugebietsbewohner irgendwo in der Nähe stillgelegter Militärflughäfen auch so ein Theater machten, als diese als Billigfieger-Flughäfen eine Renaissance erlebten?
Oh ja, sehr sogar. Das habe ich in meiner Ur-Heimat Weeze erlebt. Da sind viele Neubürger zugezogen, die darauf spekuliert hatten, dass die zivile Folgenutzung des bis 1999 betriebenen britischen Militär-Flughafens scheitert, obwohl die Politik schon 1993 die wegbereitende Infrastrukturpflege-GmbH gegründet und keinen Zweifel an dem Ziel Umwandlung in einen Zivilflughafen gelassen hat. Als dann ab 2003 tatsächlich wieder (zivil) geflogen wurde, haben die Zugezogenen alle Register gezogen und eine Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm gegründet. Es ging vor Gericht und am Ende hat der niederländische Investor 200 Gegnern hohe Entschädigungen gezahlt, dem einen der Anführer die Villa vergoldet und der hat jetzt die Seiten gewechselt, weil die Weezer ihn ausgegrenzt hatten, dem anderen hat der Investor sogar den Bauernhof in der Einflugschneise abgekauft. Das war übrigens der einzige Anwohner, der schon unter den Briten permanent gegen den Flughafen protestiert hat. Die Briten hatten für solche Leute eine "Hotline" und dokumentierten die (wenigen) Beschwerden und die Antworten. Die Akten durfte ich mal einsehen und erinnere mich an eine süffisante Antwort der Briten aus dem Jahr 1998. Damals fanden oft große Partys auf dem Flughafen statt, zuletzt viele Abschiedspartys mit den deutschen Nachbarn, denn die Briten waren in Weeze ausgesprochen beliebt, und auf eine Beschwerde antworteten die Briten "Auf dem Flughafen fand ein Feier mit unseren deutschen Freunden statt. Sie gehören nicht dazu". Das sollte man mal mit den Bahngegnern der Brex machen. Man darf allerdings befürchten, dass die Betroffenen Bahngegner weiter Rabatz machen. In Weeze hat es Jahre gedauert, inclusive gerichtlicher Auseinandersetzungen, bis die Entschädigung für weitgehendes Stillhalten sorgte. Die Brex-Gegner dagegen sollten doch froh sein, dass nur gelegentlich ein Holzzug (und demnächst auch andere Züge) fährt und die Strecke nicht als Fahrradweg hinter (oder vor) dem Haus vorbei führt. In der Sommersaison dürfte das die Privatsphäre nämlich weit mehr beeinträchtigen.
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Knipser1 »

Hallo zusammen,

ich gehe davon aus, dass die Güterzüge nun noch nicht im Minutentakt im Höchsttempo durch Ransbach rollen, oder?

Wie viele Züge fahren da am Tag? Einer? Zwei?

Und dafür wird jetzt auf die Barrikaden gegangen? Das ist doch ein Witz.

Es kann ja nicht sein, dass sich in Deutschland inzwischen über jeden einzelnen verkehrenden Zug aufgeregt wird - und das Ganze auch noch in der Presse Öffentlichkeit in Form einer ganzen Seite bekommt.

Güter (und gerade solche Massengüter) gehören auf die Bahn - und man sollte doch froh sein, dass der Transport umweltverträglich erfolgt und nicht statt eines Zuges zig LKW durch die Lande rollen.


Grüße

Guido
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Dieselpower
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Dieselpower »

Ohne die jetzt in Schutz nehmen zu wollen...

Ich denke, es geht um den LKW-Verkehr zur Ladestraße und gar nicht mal so um die Züge selbst.

Aber selbst diese Beschwerden sind doch nur Gejammer auf hohem Niveau.

Sie können ja mal nach Höchstenbach kommen, wo sich die B 8 und die B 413 kreuzen, und ein regelrechtes "X" auf der Landkarte abbilden.

Demnächst soll ein Kreisverkehr zur Entschärfung (und natürlich um noch mehr LKWs anzulocken, die den Engpaß gerne meiden würden) gebaut werden.

Das wird (Wir sind ja in Deutschland) sicherlich wieder Jahre dauern, und durch unsere Wohnstraße wäre eine "Umfahrung der Baustelle" möglich. Wie die danach aussieht, und wer die Instandsetzung zahlt, ist klar, oder?

Wir werden dann wohl unsere Autos nicht mehr in den Hof fahren, sondern links und rechts parken....
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eta176
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Schon nahe an "arglistiger Täuschung" ...

Beitrag von eta176 »

Im Wortschatz der Verbandsgemeinde und Stadt Ransbach-Baumbach - bzw. deren
Rats-Info-System - kommen die Begriffe "Bahn, Eisenbahn, Brexbachtalbahn" nicht
vor. Lediglich der Begriff "Bahnhof" wird - einmalig - im Zusammenhang mit der Auf-
tragsvergabe zu einer Machbarkeitsuntersuchung erwähnt.

Allerdings habe ich in der Begründung für die Neuaufstellung des FNP auf S.23 f gefunden:

2.3.8 Überregionaler Radweg Brexbachtalstrecke der Bahn
Die ehemalige Brexbachtalstrecke der Bahn wird als geplanter überregionaler Radweg im
Flächennutzungsplan dargestellt
.
Die Bahnstrecke ist seit erheblicher Zeit nicht mehr in
Betrieb und von einer Wiederaufnahme ist nicht auszugehen
. So ist die Strecke von Ben-
dorf nach Siershahn seit rund 20 Jahren für den Personenverkehr stillgelegt. Seit rund
10 Jahren gänzlich. Im Hinblick auf touristische Entwicklungspotentiale der Verbands-
gemeinde und angrenzender Ortsgemeinden erfolgt über die Flächennutzungsplanung
eine Zielkonzeption als überregionaler Radweg
.


Diese Begründung für die 2012 über eine Betriebgenehmigung verfügende Brexbachtalbahn
(erinnert sei u.a. an die Sonderfahrten mit der pr. T20) ist hanebüchener Unsinn. Die Eintra-
gung eines überregionalen Rad- und Fußweges auf der Trasse ist daher falsch und irreführend.
Fragwürdig ist auch, wie dieser Flächennutzungsplan die gemäß § 6 des Baugesetzbuches er-
forderliche "Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde" erhalten hat?!

Wenn VG-Bürgermeister Merz gegenüber nachfragenden Bau-Interessenten zu diesem Zeitpunkt
noch behauptet hat, dass auf der Strecke garantiert keine Wiederaufnahme von Personen- oder
Güterverkehr zu erwarten sei, erfüllt das für mich den Tatbestand der arglistigen Täuschung.
.
eta176
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von eta176 »

Artikel der Westerwälder Zeitung aus Ransbach-Baumbach vom 26. April 2021:

Nach Kritik von Anwohnern: Stadtrat ist gegen Güterverkehr auf der Brex
Die Holztransporte über die Brexbachtalbahn waren Thema im Stadtrat von Ransbach-Baumbach.
Dessen Vorsitzender Bgm. Michael Merz erklärte, die Verwaltung habe "im Grunde aus der Zeitung"
von dem Vorhaben erfahren, größere Mengen an Stammholz über die Brex zu transportieren. Der
Stadtbürgermeister betonte, ihm sei stets gesagt worden, es sei „nur touristischer Personenverkehr“
auf der Strecke geplant, er selbst sei als „böser Bube hingestellt worden“, wenn er vor möglichem
Güterverkehr gewarnt habe.
"Dass die Strecke nie entwidmet wurde, ist nicht Schuld der Stadt", so Merz. Man habe im Gegenteil
immer alles versucht, dass dort keine Züge mehr fahren, aber diese Entscheidung sei im Ministerium
gefallen. Und wie gehabt: Jochen Ickenroth (CDU) vertrat die Meinung, dass eine Nutzung der Trasse
als Rad- und Wanderweg zielführender sei als für Bahnverkehr. Er rief dazu auf „eine Phalanx mit VGen
zu bilden, die sich ähnlich positionieren“ und verwies namentlich auf Bendorf und Höhr-Grenzhausen.
Bezahlschranke :!: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 51241.html
Als Auslagerung gibt es die Antwort auf die Ausweisung eines Rad- und Wanderwegs auf der Brex-Trasse
im Flächennutzungsplan: "An dieser Absichtserklärung, die nach wie vor Gegenstand des rechtskräftigen
Flächennutzungsplanes ist, besteht aktuell kein Änderungsbedarf."

.
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Dieselpower »

Oh heiliger Sankt Florian - verschon' mein Haus, zünd' and're an!

Die typisch deutsche Haltung zu all den ach so tollen "Wenden" im Land....
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Holzverladung im Bahnhof Ransbach

Beitrag von Holger Schäfer »

eta176 hat geschrieben: Di 27. Apr 2021, 01:29 Artikel der Westerwälder Zeitung aus Ransbach-Baumbach vom 26. April 2021:

".... Man habe im Gegenteil
immer alles versucht, dass dort keine Züge mehr fahren, aber diese Entscheidung sei im Ministerium
gefallen. Und wie gehabt: Jochen Ickenroth (CDU) vertrat die Meinung, dass eine Nutzung der Trasse
als Rad- und Wanderweg zielführender sei als für Bahnverkehr....... "[/i]

Was sind denn das für Politiker. Da reicht der Weitblick nicht mal bis zur nächsten Wand im Zimmer. Sehr zukunftsorientiert - klares Bekenntnis zum Verkehrsträgerwechsel.
Gruß aus dem Lahntal

Holger
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Nächste Holzverladung ab Bf Ransbach(Ww)

Beitrag von eta176 »

Jetzt wollen wir nicht hoffen, dass sich "militante Güterzuggegner" an die Gleise ketten,
wie wir es ja schon bei Castor-Transporten erleben mussten. Aktuell wird am Güterplatz
wieder Stammholz vorgestapelt, sodass in den kommenden Tagen ein zweiter Testzug
erwartet wird. In der Zwischenzeit wurden an mehreren Weichen in sehr anstrengender
Arbeit abgängige Weichenschwellen durch wesentlich besser erhaltene Holzschwellen er-
setzt. Die gewünschte Freilegung von Schwellen des Ladegleises brachte gut erhaltene
Stahlschwellen zum Vorschein, die einen sicheren Bahnbetrieb gewährleisten.
.
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