Montabaur: ICE- und Regionalbahnhof

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eta176
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Montabaur: ICE- und Regionalbahnhof

Beitrag von eta176 »

Bislang haben wir (auch im Archivbereich) offensichtlich keinen eigenständigen Beitragsbaum
zum Fern- und Regionalbahnhof Montabaur. Dafür finden sich zahlreiche Einzelmeldungen, wenn
interessante Baufahrzeuge und deren Zugloks in der Westerwälder Kreisstadt einen Halt einge-
legt haben.

Am neuen Regionalbahnhof Montabaur (FMTN) hat am 10. Juli 2000 um 5:41 Uhr erstmals eine
Regionalbahn gehalten, nachdem am 6. Juli 2000 die letzten Züge durch den alten Bahnhof Monta-
baur gefahren sind und dann im Laufe des WE der Umbau erfolgte.
Nach zahlreichen "Hochtastfahrten" im Rahmen der Inbetriebsetzung begann das ICE-Zeitalter am
Fernbahnhof (FMT) am 25. Juli 2002 mit dem Halt des "Promi-ICE" mit Hartmut Mehdorn und Doris
Schröder-Köpf an Bord, die zwischen 12:09 Uhr und 12:21 Uhr auf dem Weg von Frankfurt nach Köln
in Montabaur Station machten und mit Verkehrsminister Bauckhage die Fahrt fortsetzten.
Mit der Inbetriebnahme am 01.08.2002 wurde jedoch zunächst nur ein Shuttle-Betrieb realisiert,
die Integration in das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz begann erst zum 15.12.2002.
Das DB-Reisezentrum am Bahnhof Montabaur (als Außenstelle von Koblenz Hbf) war - im Gegen-
satz zu Limburg Süd - bis zum Beginn der Corona-Einschränkungen von Mo-Sa und über viele Jahre
auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet.
Wenig erfolgreich waren die Bemühungen, in der Fußgängerpassage unterhalb der Gleise dauerhafte
Vermietungen - für die dort vorgehaltenen 700 m² Vermarktungsflächen - zu bewerkstelligen.

Weitere Infos auch bei Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Montabaur
Die Zahl dort eingestellter Fotos beschränkt sich auf lediglich fünf Aufnahmen :roll:

So viel zur allgemeinen Einleitung ...
Zuletzt geändert von eta176 am Mo 23. Aug 2021, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
eta176
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Defekter Aufzug / Undichte Dächer / Neue Fahrtreppen ...

Beitrag von eta176 »

Nach 20 Jahren bereits neue Fahrtreppen
Von Ende Juni bis Ende Juli 2021 wurden an Bahnsteig 4/5 zu den ICE- und Regionalzügen
die Fahrtreppen ausgetauscht. Da während der Umbauarbeiten auch der Aufzug ausgefal-
len war, hatten mobilitätseingeschränkte Reisende erhebliche Probleme, die 48 Stufen zu
überwinden. Zwar sind die neuen Schindler-Fahrtreppen zwischenzeitlich in Betrieb, der
laut 3S-Zentrale der DB in Mainz - voraussichtlich noch bis in den August - „wegen fehlen-
der Ersatzteile“ außer Betrieb befindliche Aufzug war auch am 22. August noch nicht wie-
der in Funktion.
Bei den Fahrtreppen muss die Frage erlaubt sein, warum schon nach rund 20 Jahren ein
Austausch erforderlich ist, denn OTIS schreibt auf seiner Homepage: „Unsere Fahrtreppen
legen die Messlatte für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit höher. Von unseren Produkten
können Sie mindestens 20 Jahre effizienten und sicheren Service ohne Ausfallzeiten an
klassischen öffentlichen Hotspots erwarten.“ Und der Bahnhof von Montabaur ist – im
Gegensatz zu hoch beanspruchten U- und S-Bahn-Stationen – wahrlich kein „Hotspot“ mit
Millionen von Fahrgästen. Zwar kam es in der Vergangenheit häufiger zu Ausfällen der
Treppe, aber ob dies an techn. Mängeln oder fehlendem Personal lag, das die Anlage wie-
der in Betrieb setzen konnte, bleibt offen. Noch sind die neuen Fahrtreppen der schweize-
rischen Schindler AG für Bahnsteig 1 nicht angeliefert, aber die Baustellenabsperrungen
sind bereits vorbereitet. Mit dem angekündigten Abschluss der Arbeiten "voraussichtlich
bis September" dürfte es aber knapp werden.
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30 Jahre hat das „Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V.“ an der
TU Berlin für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“ als mittlere Nutzungsdauer von Fahr-
treppen ermittelt. In der 2008 veröffentlichten Aufstellung werden 20 Jahre als Minimum
und 35 Jahre als Maximum genannt.

Auf Nachfrage antwortete die DB-Pressestelle zu den Fahrtreppen:
Immer wieder vorkommender Vandalismus und auch Witterungseinflüsse zeigen, dass ein
präventiver Tausch der Anlage nach 15-20 Jahren sinnvoll und notwendig ist, damit wir
unseren Kunden eine hohe Verfügbarkeit bieten können.

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Seit Jahren ist das Dach undicht
Förderlich für eine längere Lebensdauer der Fahrtreppen wäre es, wenn es der zuständigen
DB Station&Service AG gelänge, die schon seit Jahren bestehende Undichtigkeit des Bahn-
steigdaches an Gleis 1 zu beheben. Bereits seit Dezember 2020 flankieren zwei aufwendige
Gerüsttürme den Eingangsbereich von der Stadtseite, ohne dass es bislang zu sichtbaren
Arbeiten gekommen ist, oder dass sich die Wassermenge reduziert hat, die nach jedem
Niederschlag aus den Lampen über dem oberen Ende der Fahrtreppe tropft. Bei Frost
haben sich dort immer wieder gefährliche Eisflächen gebildet.
Auf Nachfrage antwortete die DB-Pressestelle zu Gerüst und Dach:
Dort wurde Arbeiten auf dem Dach an Sicherheitseinrichtungen vorgenommen. Das von Ihnen
angesprochene Gerüst dient der Arbeitssicherheit für die Arbeiten auf dem Dach und wird vsl.
bis Ende September/Anfang Oktober zurückgebaut sein.
Die Beseitigung der Undichtigkeit ist beauftragt und wird vsl. noch in diesem Jahr abgearbeitet.

.
eta176
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ICE-Bahnhof Montabaur: 130.000 Euro aus Sofortprogramm

Beitrag von eta176 »

Am vorletzten Tag des Jahres schrieb die DB-Pressestelle Frankfurt [30.12.2021 - 13:12 Uhr]
[ Frage: Ob die Größe der bereitgestellten Fotos dem Umfang der Arbeiten entsprechen soll ? :lol: ]

Mehr Komfort für Fahrgäste: ICE-Bahnhof Montabaur profitiert vom Sofortprogramm
LED-Austausch und energetische Verbesserung der Energieversorgung • Erneuerung des Daches
• Neugestaltung des Warteraumes • Erneuerung der Bahnsteigabdeckung


(Frankfurt, 30. Dezember 2021) Umweltfreundlich, bequem und schön: Die Deutsche Bahn (DB) hat den
ICE-Bahnhof Montabaur mit über 130.000 Euro für Fahrgäste und Besucher:innen modernisiert. Die Hand-
werkerarbeiten gehören zum „Sofortprogramm attraktive Bahnhöfe“ der DB und des Bundesministeriums
für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Mit rund 19 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm reno-
viert die DB in diesem Jahr im Regionalbereich Mitte rund 60 Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz, über 20 im Saar-
land und gut 100 in Hessen.

Bild

Der Bahnhof Montabaur verfügt jetzt über einen neugestalteten, modernen Warteraum, der die Aufenthalts-
qualität deutlich verbessert. Neue Anstriche lassen die Station heller und freundlicher erstrahlen. Außerdem
wurde das Bahnsteigdach an Gleis 1 und Gleis 4/5 erneuert.
:?: Darüber hinaus hat die DB durch den Austausch
der Heizungsanlage den Startschuss für einen klima- und umweltfreundlichen Bahnhof gegeben.

Bild

Chris Kurztusch, Teamleiter Produktionsvorbereitung und -steuerung im Bahnhofsmanagement Koblenz,
freut sich „über die Investition des Konzerns in die Modernisierung unserer Bahnhöfe. Es ist wichtig, dass wir
das klimafreundliche Bahnfahren sowie die Aufenthaltsqualität an den Bahnhöfen noch attraktiver gestalten.
Das ist uns insbesondere mit der Neugestaltung des Warteraumes sowie mit der Modernisierung des Bahnsteig-
daches
bestens gelungen. In Montabaur haben wir dank des Konjunkturprogramms den Bahnhof nicht nur kom-
fortabler, sondern auch umweltfreundlicher gemacht. Ein deutliches Plus für alle Reisenden der Region.“

Gabi Wieland, Stadtbürgermeisterin der Stadt Montabaur „Der ICE-Bahnhof ist als Erscheinungsbild nicht nur
für die Bahn sehr wichtig, sondern genauso für die Stadt Montabaur dahinter. Die DB hat mit der Modernisie-
rung des Bahnhofs Montabaur eine Vorreiterrolle übernommen, wie man beispielhaft unsere regionalen und
lokalen Handwerksbetriebe in das Zukunftsprogramm integriert. Die bisher umgesetzten und noch geplanten
Maßnahmen im modernisierten Bahnhof tragen dazu bei, dass noch mehr Menschen auf den umwelt- und klima-
freundlichen ÖPNV umsteigen.“

Bundesweit stehen in diesem Jahr mit dem Konjunkturprogramm der DB und des BMVI 120 Mio. Euro für 1.000
Bahnhöfe in Deutschland bereit. Damit setzt die DB einerseits ihre Offensive für komfortablere und schönere
Stationen fort. Andererseits gewinnen kleine und mittlere regionale Handwerksbetriebe neue Aufträge. Das klare Ziel:
mehr Menschen für das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn zu gewinnen, um die Mobilitäts- und Klimawende weiter
voranzutreiben.
https://www.deutschebahn.com/pr-frankfu ... mm-7017528
.
Fragen: Wer hat etwas von der Erneuerung der Bahnsteigdächer mitbekommen? Was soll da verändert worden sein?
Ich bin sehr gespannt, ob die seit Jahren bestehende Undichtigkeit über dem oberen Ende der Fahrtreppen an Gleis 1
jetzt tatsächlich behoben wurde. Laut Teaser hat man jetzt schon LED-Lampen ausgetauscht ?!? Wichtiger wäre es ge-
wesen, die altersschwachen Natriumdampflampen endlich mal gegen energiesparende LED-Strahler auszutauschen :wink:
Da kaum noch eine Lampe die alle Gleis überspannende Dachkonstruktion angestrahlt hat, bestand vor dem Aufzug an
Gleis 1 meist dauerhafte Dunkelheit. Nur kurzzeitig leuchteten wenige Natriumdampflampen auf - ansonsten war es weit-
gehend finster im Mittelbereich .. Da werde ich doch in den nächsten Tagen mal eine Ortsbesichtigung vornehmen.
.
PS: Eigentlich hätte ich in der Jubelmeldung zumindest einen Hinweis auf die investierte Millionensumme für vier nigel-
nagelneue Fahrtreppen erwartet. Die beiden für Bahnsteig 1 waren Anfang September noch mitten in der Montage.

.
wostei
Schaffner A2
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Re: Montabaur: ICE- und Regionalbahnhof

Beitrag von wostei »

Hallo,
vor 4 Wochen war der ganze Eingangsbereich vom Busbahnhof her eingerüstet. Arbeitende Menschen konnte ich nicht beobachten.
Wolfgang
eta176
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Gerüste ohne arbeitende Menschen ;-)

Beitrag von eta176 »

wostei hat geschrieben: Di 4. Jan 2022, 09:06 Hallo,
vor 4 Wochen war der ganze Eingangsbereich vom Busbahnhof her eingerüstet.
Arbeitende Menschen konnte ich nicht beobachten.
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
besten Dank für den Hinweis. Auf den beiden seit Dez. 2020 links und rechts der
Glasfassade stehenden Gerüste habe ich auch nie jemand gesehen, ebensowenig
Fahrzeuge von Firmen, die dort Aufträge erfüllen sollten.

Alles Gute für 2022 wünscht Dir
HaPe
eta176
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Es tropft weiterhin - Dunkles Hallendach - Ausgetauschte Natriumdampflampen

Beitrag von eta176 »

.
Die DB-Meldung vom 30.12.2021 weckte durchaus Hoffnung auf Verbesserungen,
doch sorgt ein Besuch des abendlichen Bahnhofs schon schnell für Ernüchterung:
Den "neugestalteten, modernen Warteraum, der die Aufenthaltsqualität deutlich
verbessert", kann man sich nur hinter Glasscheiben ansehen. Auf dem an der ab-
geschlossenen Eingangstür u. weiteren Scheiben befestigten Aushang ist zu lesen:
[ Im Original sind es weiße Buchstaben auf rotem Untergrund ]

Aufgrund der derzeitigen Corona-
Lage sehen wir uns gezwungen, den
Warteraum weiterhin geschlossen zu
halten, um Sie und Ihre Gesundheit

- - . - . -. zu schützen.

Ihre DB Station&Service AG


Im Wartebereich stehen auch weiterhin nur die Metall-Sitzbänke, die normaler-
weise auf Bahnsteigen im Außenbereich installiert werden.
Im Bereich der dem Warteraum gegenüberliegenden WC-Anlage ist eine Rigips-
wand offenbar schon seit längerem durch einen Fußtritt erheblich beschädigt.
Klappen zu Absperrhähnen für Heizung oder Installationen fehlen.

Am Bahnsteig 1 tropft auch weiterhin Wasser am Ende der neuen Fahrtreppe
auf die Metallplatten, auf die man vorsichtshalber Salz gestreut hat, damit es
zu keiner gefährdenden Eisbildung kommt. Neue LED-Leuchten sind eigentlich
nur auf den Masten außerhalb der Bahnsteigüberdachungen und im Bereich des
Aufzugs an Gl. 1 zu erkennen. Bei den zahlreichen Leuchtstoffröhren an den
Bahnsteigdächern ist das schwer zu beurteilen. Bei den Strahlern an Gl. 4/5
sind definitiv alle Reserven an noch vorhandenen Natriumdampflampen ge-
tauscht worden - aber keine LED im Einsatz. Von den Strahlern, die das alle
Gleise der SFS überspannende Dach indirekt beleuchten sollen, funktioniert
gerade mal eine - auch diese ist keine LED. Welche Bahnsteigbedachungen
erneuert sein sollen, ist nicht zu erkennen.

Wenn Stadtbürgermeisterin Wieland sagt: "Die bisher umgesetzten und noch
geplanten Maßnahmen im modernisierten Bahnhof tragen dazu bei, dass noch
mehr Menschen auf den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV umsteigen.“
...
müsste es diesen dort erst mal geben. Mit den Zügen der RB29 nach Limburg
oder Siershahn ist kein Staat zu machen. Erst wenn man auf nahezu komplett
erneuertem Oberbau die Verbandsgemeinden (und Schulstandorte) Selters, Dier-
dorf, Raubach-Puderbach und Altenkirchen erreichen, oder mit direktem An-
schluss von Siershahn aus in die Städte Ransbach-Baumbach, Bendorf, Engers,
Neuwied und das Oberzentrum Koblenz kommt, könnte das etwas mit dem Um-
stieg werden (und ggf. die weit über 1000 Parkplätze entlasten).
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