Dunkle Wolken über dem Aartal

eta176
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von eta176 »

.
Die aktuellen Angaben in der NNP widersprechen allem, was ich bisher zu den Planungen in Hahnstätten gehört habe.
Mit dem Rückbau (und einer evtl. Entwidmung) spielt man der Firma Schaefer Kalk geradezu in die Hände, nie wieder
einen Güterwagen aus ihrem Anschluss auf die Strecke zu schicken. Nach meinem Wissensstand sollten die Neben-
gleise im ehem. Bahnhof Hahnstätten maximal in Stumpfgleise bis zum BÜ der B54 umgewandelt werden, damit in
dem - vorerst nur als Stichstreckenblock ab Diez - reaktivierten "Teilabschnitt" direkt nach der Freigabe der Strecke
(mit Ankunft der RB in Diez) sich der Güterzug in Bewegung setzen kann, ohne zunächst mühsam und zeitaufwendig
aus der 'Awanst SchaeferKalk' herauszurangieren.
Umgekehrt könnte sich ein aus Diez kommender Gz in einem der ehem. Nebengleise einschließen. bevor in der näch-
sten Zugpause die Anschlussbedienung möglich wird.
Viel einfacher würde das Ganze, wenn man aus einem der ehem. Nebengleise ein direktes Gleis parallel zum Strecken-
gleis über den BÜ Lohrheimer Str. errichten könnte. Der Platz für ein bergseitig verlegtes Gleis müsste eigentlich vor-
handen sein ...
Aber ohne den "unerträglichen Lkw-Verkehr" wäre auch die Rechtfertigung für eine unbedingt erforderliche Umgehungs-
straße nicht mehr gegeben. Also lässt man lieber alles beim Alten, ... und den Kalkverkehr auf der Straße ... !?!
jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Hallo zusammen,

eta176 hat mit seinen Ausführungen vollkommen recht. Güterverkehr wird praktisch unmöglich.

Hier ein aktuelles Bild von Hahnstätten vom 09.08.2014.

Ganz links die bereits zugewachsene Ladestraße und die ehemalige Raiffeisen-Lagerhalle könn(t)en schon jetzt nicht mehr angefahren werden, weil das Zufahrtsgleis am Bahnübergang (auf dem Bild nicht sichtbar) entfernt wurde und das Gelände eingezäunt und verpachtet ist. Das Betriebsgleis daneben und Bahnsteiggleis 2 würden bei den Planungen der Verbandsgemeinde aufgegeben.

Es bliebe nur noch das Gleis direkt vor dem Bahnhofsgebäude liegen, welches auch die Draisinen nutzen.

MfG
jojo54

Zum besseren Verständnis: Das ehemalige Ladegleis ist schon jetzt nicht mehr zu sehen und unter dem Buschwerk verschwunden.
Dateianhänge
Bahnof Hahnstätten am 09.08.2014.JPG
jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Hallo zusammen,

als "Dunkle Wolken über dem Aartal" kann man auch das bezeichnen, was die SPD Hohenstein plant.

Hier ein Link zu einem Beitrag aus dem Aarboten (Wiesbadener Tagblatt) vom 09.10.2014.

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/loka ... 677755.htm

Bei meinen Fahrten zu stillgelegten Bahnstrecken im Einzugsbereich des Mittelrhein-Forums musste ich in diesem Jahr folgenden Sachverhalt feststellen:

Sind solche Strecken zu lange außer Betrieb, kommt die Lokalpolitik auf die abenteuerlichsten Gedanken und die Anwohner haben keinerlei Interesse daran, dass dort nochmals Züge fahren. Es sind nur noch Eisenbahnfreunde und einige ganz wenige Lokalpolitiker , die das wollen.

MfG
jojo54
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Dieselpower
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von Dieselpower »

Das schlimmste sagt er ja sogar selbst - zwischen zwei Stichstrecken die Gleise rausroppen für einen weiteren völlig überflüssigen Radweg....anstelle einer Option auf eine durchgehende Verbindung...wie krank und dekadent sind manche Menschen?
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jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Der Arbeitskreis Aartalbahn nimmt am 17.10.2014 Stellung zu den Planungen der SPD Hohenstein, wonach die Gleise im Bereich der Großgemeinde Hohenstein für einen Rad- und Wanderweg abgebaut werden sollen.

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/loka ... 699772.htm

Ein ähnlicher Beitrag steht auch in der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Aartal und Diez, hier aber nur im E.Papier

MfG
jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Hallo zusammen !

Nun soll es vsl. 2017 werden, bis erste Züge fahren.....

So sehen es zumindest grüne Politiker.

Aus der Nassauischen Neuen Presse (Limburg) vom 28.10.2014.

http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_u ... 80,1100292

Hoffentlich fahren überhaupt mal Züge. Das ganze Projekt wird mehr und mehr kaputtgemacht.

MfG
jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Hallo zusammen !

Dunkle Wolken waren auch am 08.11.2014 unterwegs, als ich auf dem Heimweg von den Limburger Modellbautagen einen Abstecher zur Aartalbahn zwischen Hahnstätten und Kettenbach machte.

Deshalb habe ich versucht, bei den drei Aufnahmen aus Hahnstätten, Zollhaus und Kettenbach die Wolkenlücken auszunutzen.

Es sieht überall ein wenig unschön aus.

MfG
jojo54
Dateianhänge
Kettenbach am 08.11.2014.jpg
Zollhaus am 08.11.2014.jpg
Hahnstätten am 08.11.2014.jpg
jojo54
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von jojo54 »

Hallo zusammen,

in der E-Papier-Ausgabe der Rhein-Zeitung, Teilausgabe Aartal und Diez, vom 07.11.2014, ist ein Beitrag zu den Problemen bezüglich einer Reaktivierung oder Nicht-Reaktivierung der Aartalbahn und die damit verbundenen Gründen zu lesen.

Dies als Hinweis für Abonnenten der Rhein-Zeitung.

Leider lässt sich der Link zu diesem Artikel hier nicht einstellen.

MfG
jojo54
eta176
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von eta176 »

Dieser Artikel ist keine sachliche Darstellung von Fakten, sondern ein weiterer Versuch, die Reaktivierung zum Scheitern zu bringen :evil:

Von der Gründung einer "Interessengemeinschaft Stopp Reaktivierung Aartalbahn" und einer Berufung der Holzheimer Bürger Alexander Ettlich und Bernd
Felten als deren Sprecher ist bislang nirgendwo etwas veröffentlicht worden, eine entsprechende Suche im Internet bringt kein Ergebnis. Aus welchem Grund
die Redaktion dieses, an die Redaktion gerichtete Schreiben offenbar ungeprüft veröffentlicht, ist mir vollkommen rätselhaft. [Nachtrag: Eine Telefonat
brachte Klarheit, denn es ist bewusst als gewisse 'Provokation' erfolgt, da es bislang von Seiten der Verantwortlichen (ZV SPNV-Nord, VG Diez/Hahnstätten)
keierlei Klarstellungen und Informationen gab, sondern alles im Raum stehen blieb. Das wurde von vielen als 'Eingeständnis der Wahrheit' gedeutet :evil:
Ich bin sehr gespannt, ob es diesmal offizielle Stellungnahmen gibt. Die entsprechenden Fragen wurden dem ZV SPNV/VRM gerade gestellt ...
]

Eine Reihe der dort aufgestellten Behauptungen sind die Unwahrheit. Der bewusst im Hintergrund bleibende Initiator ist der gemeinsame Nachbar der beiden
Herren, der ehem. Orts-Bürgermeister von Holzheim, Helmut Weimar (SPD), vor dessen Haus zukünftig die Züge halten sollen. Obwohl der Verbandsbürger-
meister von Hahnstätten der Meinung war, das nach einem mehrstündigen Gespräch mit Weimar jetzt Ruhe einkehrt, haben sich seine "Mitkämpfer" der-
maßen in die Gegnerschaft verrannt, dass sie zu einem echten Problem werden. Sie hatten damals auch das Schreiben an den Landesrechnungshof formu-
liert, woraufhin das SPD-Innen-, Sport- und Infraministerium unter Roger Lewentz (SPD) sofort eine 3. NKU in Auftrag gegeben haben. deren Sinnhaftigkeit
und Notwendigkeit vom neuen Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Frank Puchtler (SPD) zu keinem Moment in Frage gestellt wurde.

Die im Artikel aufgestellte Behauptung, dass das Planungsbüro des 2. NKU von seinem Auftrag entbunden worden sei, ist Nonsens – und das ein 3. NKU noch
bis Oktober 2015 dauern soll, ebenfalls.
Zuletzt geändert von eta176 am Di 11. Nov 2014, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
Horst Heinrich
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von Horst Heinrich »

eta176 hat geschrieben: Der bewusst im Hintergrund bleibende Initiator ist der gemeinsame Nachbar der beiden
Herren, der ehem. Orts-Bürgermeister von Holzheim, Helmut Weimar (SPD), vor dessen Haus zukünftig die Züge halten sollen.
1991 ist die rheinland-pfälzische SPD mit dem klaren Ziel angetreten, den Filz aus 44 CDU-Jahren zu beseitigen, das Land durchzulüften und alles transparenter zu machen.
Stattdessen haben wir nun ein rot dominiertes Meinungsdiktat inclusive frühkindlicher (Um-)Erziehungsanstalten á lá DDR, anstelle des Filzes, durch den ab und zu doch etwas "durchging" einen rot-grünen Gummibelag und eine noch nie dagewesene Vetternwirtschaft.
Von Helmut Kohl wird berichtet, er habe auch als Kanzler in jedem bundesdeutschen CDU-Kreisverband mindestens einen gehabt, mit dem er per Du war.
Das Netz der Landes-SPD reicht in jeden Ortsverband, was dafür sorgt, daß linientreue Genossen das bekommen, was sie wollen und nicht linientreue leer ausgehen.
Leider haben wir im Lande derzeit keine überzeugende Opposition, so können rot-grün unbehelligt weitermachen, Landesfinanzen, die Schulen, das Landschaftsbild (Windräder) und nicht zuletzt die Eisenbahnen unserer Mittelgebirge ruinieren, seit gestern gewissermaßen noch mit päpstlichem Segen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
eta176
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von eta176 »

Hallo Horst,

in diesem Fall kann man nur bedingt von "SPD-Filz" reden, denn ein ehem. Ortsfürst (der aus Überzeugung - oder vielleicht auch
nur aus "beruflichen Gründen" - SPDler ist) lässt aus purem Eigeninteresse ("Keine Haltestelle vor meinem Haus") eine ganze Region
zum "Zonenrandgebiet" verkommen.
Die gesamte ÖPNV-Versorgung des Aartals in den kommenden Jahren steht und fällt mit der Reaktivierung. Die derzeitige Bus-Ver-
bindung (Linie 567) von Limburg bis Rückershausen wird momentan noch vom DB Busverkehr aus Limburg (meist mit Bussen von
Sub-Unternehmen) betrieben und wurde an den Wochenenden bereits reduziert.
Für die im nördlichen Teil von RLP (nach hessischem Modell) geplante Linien-Ausschreibung und Führung des Regio-Busses, der an-
fangs ab St. Goarshausen, heute ab Nastätten, Katzenelnbogen, Diez und Limburg (ICE-Bahnhof) verbindet, muss entschieden sein,
ob es einen SPNV zwischen Limburg, Diez und Zollhaus gibt.
Die Verbünde in Hessen (RMV) und RLP (VRM) müssen sich endlich auf ein Übergangs-Tarifgebiet für den Bereich Aartal verständigen.

Gruß HaPe
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Dunkle Wolken über dem Aartal

Beitrag von Horst Heinrich »

Hier wird einem noch einmal der ganze Verbund- und Privatisierungswahnsinn vor Augen geführt.
Der Nahverkehr wird nicht von einer zwei Bundesländer sowie mehrere Gebietskörperschaften verbindenden Bahnstrecke aus entwickelt, sondern um die Strecke herum.
Es fehlt der gesamtgesellschaftliche Ansatz, es gibt kein Gesamtkonzept, nur Partikularinteressen.
Von Wiesbaden bis Diez müßten zunächst einmal auf der alten Strecke im Stundentakt wieder Züge fahren.
Alsdann könnte man ergänzend einen Busverkehr in die verschiedenen Richtungen etablieren, gewissermaßen von den Bahnhaltepunkten und Bahnhöfen aus.
Stattdessen kommt eine viel zu teure Teilreaktivierung (13 Millionen Euro), die bei der Bevölkerung nicht ankommt, weil entweder Busse durch Züge ersetzt werden oder Busse neben den Zügen herfahren und ab Zollhaus schaut man dann auf unbestimmte Zeit weiterhin in eisenbahnverkehrliches Niemandsland.
Daß sich unsere viel zu hoch bezahlten Verkehrsverbunds- und Zweckverbandsfunktionäre und die entsprechenden Landes- und Kommunalpolitiker nicht schämen, mit solch unausgegorenen Konzepten in die Öffentlichkeit zu treten!

Beschämend ist aber auch, daß sich ein Volk das alles gefallen läßt und hier nicht eingreift.
Das liegt aber auch daran, daß in diesem Chaos nur der noch durchblickt, der sich mit der Materie auch beschäftigt, der
"Normalbürger" hat sich doch schon längst ausgeklinkt.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
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