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Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Di 19. Apr 2011, 12:36
von Basaltlunkerschotter
Der Text war kürzlich in den Gießener Printmedien zeitnah zum 20-ten Jahrestag erschienen, war aber leider nicht verlinkbar. Hier jetzt ein Link zum Thema:

Kurz gefasst: mit der Einstellung des Güterverkehrs kam in 1991 die Stillegung von Mainzlar nach Londorf. Seit 2002 gibt es sogar ein Schwellenkreuz bei km 21,800

http://www.giessener-zeitung.de/allendo ... illgelegt/

Bei Gelegenheit werden aktuelle Vergleichsbilder nachgereicht. Die Trasse ist profilfrei.

Zur Einstellung des SPNV am 31.Mai 1981 wird ein separater Bericht erscheinen.

Hier noch die dazugehörige alte amtliche Streckenkarte.

Bild

schwarz markiert: der Abschnitt, der bereits in 1963 stillgelegt wurde und seit 1965 zurückgebaut ist.
rot markiert: der Abschnitt, der in 1991 stillgelegt wurde, bis heute aber verkehrlich gewidmet ist
gelb markiert: der Abschnitt, der bis heute als öffentliche Eisenbahn Infrastruktur nutzbar ist. seit Mai 1981 jedoch ohne SPNV; EIU = HLB Basis AG

In dem alten Plan ist die Autobahn A5 violett markiert. Sie wurde in den 1930er Jahren erbaut. Deswegen wurde die Station *Lumda* in den 1930er Jahren sogar betrieblich erweitert und aufgewertet. Vermutlich bestand in Lumda für die per Bahn angelieferten Güter zum Bau der Reichsautobahn ein Feldbahn Gleisanschluß.

Auch wenn es in dem alten Plan so aussieht, eine direkte Verbindung zur Kanonenbahn bzw ein nennenswertes Verkehrsbedürfnis in Richtung Wetzlar über Abendstern gab es nicht. Die Verkehre (ob Strasse und Schiene) orientieren sich überwiegend nach Gießen.
Fast alle Züge aus dem Lumdatal verkehrten über ehem. Gleis 3 in Lollar weiter nach Gießen. Wenige Züge endeten in Lollar mit Umsteigezwang.
Die Kanonenbahn hatte ein Stumpfgleis gegenüber Gleis 1 südlich des EG, bis etwa 1976 das Gleis 8, dann für wenige Jahre ab/bis Gleis 11.
Die heutigen Güterzüge können anders kreuzen, weil in den 1990er Jahren die Weichenverbindungen verändert wurden.
Die Gleise 3,4,5,6,7, und 9 sind um 1999 zurückgebaut worden.

Gleis 13 dient heute als Zufahrtsgleis im Güterverkehr nach Mainzlar (mit Fahrstrasse).
Gleis 11 als verbliebenes Ausweichgleis.


siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lumdatalbahn

Re: Lumdatalbahn, vor 30 Jahren befahren

Verfasst: So 24. Apr 2011, 14:49
von Basaltlunkerschotter
beim "Blick über den Zaun" ergibt sich eine aktuelle Bildberichtbestattung:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5353110

(wenn der Link nicht funktionieren sollte, es vom User M. Fischbach aus dem Jahre 1981)

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Sa 7. Mai 2011, 15:30
von Basaltlunkerschotter
weil es mindestens kreisweite Bedeutung hat:

http://www.giessener-anzeiger.de/lokale ... 704057.htm

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Mi 15. Jun 2011, 18:11
von Basaltlunkerschotter
wieder etwas aus der Presse:

zwanzig Jahre stillliegend ist das Eine, 30 Jahre ohne SPNV ist das Andere:

http://www.giessener-anzeiger.de/lokale ... 829906.htm




und dann noch ein paar einst/heute Vergleiche:

Lollar EG in 1981 Blick über die Gleise 1 und 2
Bild
Quelle: DSO M. Fischbach
2011
Bild

Treis/Lda. etwa km 20,000 in 1981
Bild
Quelle: DSO/M. Fischbach
desgl. seit 20 Jahren betreiberlose Infrastruktur bei km 20,0 in 2011
Bild

bei Daubringen etwa km 25.000 in 1986 (Bildautor: H.R. aus R.)
Bild
und Ende Mai 2011
Bild

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Fr 26. Aug 2011, 10:44
von Basaltlunkerschotter

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Do 1. Dez 2011, 19:59
von Basaltlunkerschotter

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 22:04
von 212 096
Hallo Basaltlunkerschotter,

danke dür Deine stetige Dokumentation! Wahnsinn wie sauber diese Strecke ist. Ich drücke die Daumen auf jeden Fall!

Das aktuelle Bild mit V 100 gefällt mir sehr gut.

Gruß Peter

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Mo 21. Mai 2012, 14:02
von Basaltlunkerschotter
vor etwa 10 Jahren (Mai 2002) hat man den EIU Betreiber gewechselt (DB Netz an HLB Basis)

vor über 20 Jahren (01.April 1991) teilweise als Infrastruktur stillgelegt (Didierwerke - Londorf)

vor 25 Jahren (im Sommer 1987) wurde die Telegraphenleitung demontiert (Lollar -Londorf)

vor über 30 Jahren (30.Mai 1981) den SPNV "abbestellt" (Lollar - Londorf)

vor etwa 40 Jahren (um 1972) endete der Dampfbetrieb, der zuletzt mit 50ern aus dem Bw Limburg gefahren wurde

vor knapp 50 Jahren (im Mai 1963) wurde der Verkehr zwischen Grünberg und Londorf eingestellt

.......vor 110 Jahren wurde Lollar - Londorf eröffnet:
-->Link zum aktuellen Text in der Gießener Allgemeiner Ztg.
http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... id,59.html


der Link zum Gießener Anzeiger:
http://www.giessener-anzeiger.de/lokale ... 000941.htm

aktuell und etwas ausführlicher dann zur Gießener Online Zeitung:
http://www.giessener-zeitung.de/allendo ... m-londorf/

was auch das offzielle Plakat enthält:

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch Bewegung

Verfasst: Mo 4. Jun 2012, 15:46
von Basaltlunkerschotter
Betreff Sonderausstellung zum 110 jährigen:
die Bürgermeister gaben sich zur Vernissage die Ehre:

http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... id,59.html

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahre

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 11:29
von Basaltlunkerschotter
wieder eine Ergänzung, diesmal nicht als Link, sondern in Beitragsform:


Im Zusammenhang mit der Sonderausstellung „110 Jahre Lumdatalbahnstrecke Lollar-Londorf“ im Museum der Rabenau in Londorf (Brodbachstraße 2) werden am Mittwoch, 11.07.2012 um 19.00 Uhr im Bürgersaal am Bahnhof Londorf drei historische Filme vorgeführt.

Bild
hier die Situation am Bf. Londorf am 01.Mai 1933. Aus der Sammlung von Wilma Opper. Bildautor Unbekannt.
Das hier sichtbare Empfangsgebäude in Londorf wurde in der ersten Hälfte der 1990er Jahre von der Gemeinde gekauft. Der völlig marode Güterschuppen abgerissen, und stattdessen der Bürgersaal errichtet. Er passt zur Architektur des Stationsgebäudes. Der Saal bietet etwa 80 Personen Platz.
Bild
Situation im März 2012

Folgende Filme sollen gezeigt werden:

1) -Bau der Reichsautobahn, Abschnitt Lumda- Reinhardshain, Aufnahmen aus den Jahren 1936 bis 1938; die ehemalige Deutsche Reichsbahn Gesellschaft war via Lumdatalbahn am Aufbau der Reichsautobahn massgeblich beteiligt. Der Autobahnbau wird in dem historischen Film dokumentiert. In einer kurzen Szene wird auch das Geschehen am damaligen Bahnhof Lumda gezeigt.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0104134632

2) als "Welturaufführung": Einmal Gießen-Londorf und zurück mit Personenzug bespannt mit Dampflokomotive der Baureihe 65, aufgenommen in den Jahren 1967 und 1968 von Kurt Burlein (ev. Pfarrer in Grünberg von 1958 bis1978)

Bild
Bildbeschreibung: Bildautor Kurt Burlein als "Trainspotter" am 21.Juni 1967 am Unterwegsbahnhof Allendorf/Lda. bei der Ausfahrt des P 3706 in Richtung Gießen. Quelle: aus dem Buch: die Neubaulokomotiven der DB; Kohlhammer Verlag; erschienen in 1984; Seite 68. Planmässige Abfahrt laut Sommerfahrplan 1967 für KBS 196f war um 14.24 Uhr.
Bild
Bild



3) -Sonderfahrt am 31.Oktober 1993 von Gießen bis Allendorf/Lumda mit Triebwagen der
Baureihe VT 628
von Horst Reinsberg. Diese personenbesetzten Sonderfahrten fanden teilweise auf der seit 01.April 1991 stillliegenden Trasse (ab km 21,800) mit "Netzzugangsgenehmigung" statt.


Im Anschluss an die Filmvorführungen können Fragen zur Lumdatalbahn bzw den Filmen fachkundig beantwortet werden. Die ehemaligen "Trainspotter" (aus 1967 und 1993) werden vsl. anwesend sein, sind seit längerer Zeit im Ruhestand.

Der Eintritt ist frei, zur Erinnerung werden die Interessierten eine Jubiläumsfahrkarte erhalten.

An diesem Abend wird das aktuell erschienene Sonderheft „110 Jahre Schienen im Lumdatal – Zur Geschichte der Bahnlinie von Lollar nach Londorf und Grünberg“ angeboten.

Die nächsten Ausstellungstermine im Museum der Rabenau (Brodbachstrasse 2) sind am Sonntag, 22.07.2012 von 15.00 bis 17.00 Uhr.
Im August am 05.08. und am 19.08. sowie letztmalig im September am 08.+09.09.
Jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei.

Besucher die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen:
Die RMV Buslinie 520 bedient die Linie Gießen - Londorf. Sie wird seit wenigen Jahren eigenwirtschaftlich von einem im Landkreis Gießen ansässigen Busunternehmer mit modernen Linienbussen und stets freundlichen Fahrern gefahren. Tageskarte Erwachsene 2.Klasse Gießen-Londorf = 8 Euro.
http://www.rmv.de/
Bild
aktuelle Fahrkarte in etwa in Originalgröße (82 x 56 mm) für Lollar (Tarifwabennummer 1558) - Londorf (Tarifwabennummer 1434) gezogen am Automat am Bf. Lollar. Tageskarten sind hier preiswerter als 2 Einzelfahrscheine.


Bild
Am Bahnhofsvorplatz hat sich ansonsten in den letzten 30 Jahren wenig verändert. Zwecks Vergrößerung des Radiuses der Buswendeschleife wurde eine Basaltschotterverfüllung an Gleis 1 vorgenommen. Situation im März 2012. Rechts, bzw hinter dem Bus befindet sich das Bushaltestellenschild Londorf/Bahnhof und eine zeitgenössische überdachte Wartehalte.


und hier die Gleisseite in Londorf im März 2012
Bild

Der letzte Güterzug ist hier im Spätsommer 1990 abgefahren. Das hat dann am 21.Feb. 1989 so ausgesehen: ÜG 67668 mit 212 249-7 will mit nur einem Wagen nach Gießen.
Bild
Bildautor: Egbert von Steuber; Quelle: Archiv der Lumdatalbahn AG

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 12:08
von Florstädter
Moin Michael

einen der 80 Plätze bitte für mich , meinst du die 80 reichen ??

Gruß Uwe

Re: Lumdatalbahn, vor 20 Jahren stillgelegt und doch befahren

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 12:24
von Basaltlunkerschotter
florstädter hat geschrieben:meinst du die 80 reichen ??
Weiss ich nicht :!:
Wenn es gelänge, mit einem Sonderzug dort hin zu fahren, bestimmt nicht...-)
Sollte erkennbar der Andrang zu groß werden, wird kurzfristig ein weiterer Vorführtag anberaumt. Das ist zwar ärgerlich für diejenigen, die dafür extra anreisen. Dann muss man sich irgendwie mit Ortsansässigen arrangieren. Die Beteiligung ist nicht vorhersagbar oder planbar. Ansonsten wird nur in den lokalen Medien darauf aufmerksam gemacht.