Wieslauterbahn wird ertüchtigt / Förderbescheid über 8,7 Mio. Euro

Fotos von außerhalb unserer Region. Hier ist auch Platz für Sammelbeiträge, die mehrere Strecken umfassen (z. B. Rückblicke).
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eta176
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Wieslauterbahn wird ertüchtigt / Förderbescheid über 8,7 Mio. Euro

Beitrag von eta176 »

Ich beginne den neuen Beitragsbaum mit zwei Zitaten aus einem Beitrag von Marco Stahl aus dem Sommer 2019:
marco 218 151 hat geschrieben: Di 2. Jul 2019, 21:26 Hallo zusammen!
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Der RLP-Tag in Annweiler bescherte der Queichtalbahn einige zusätzliche Züge. Das hatte auch Auswirkungen auf den Tfz-Einsatz im Wieslautertal.
So pendelte dort ausnahmsweise ein Talent der Baureihe 643 auf dem "Bundenthaler". Aufnahme am ehem. NATO-Tanklager am 30.06.2019
Marco
Steffen hat geschrieben: Fr 5. Jul 2019, 09:33 Hallo Marco,
[...] Besonders das Bild im Anschluss Tanklager finde ich toll.
Von einem Bild des Regelbetriebs dort aus den 70ern werde ich wohl weiter träumen müssen.
Wenigstens wird die Strecke weiterhin befahren und der 643 in zumindest optisch schick im grünen Wieslautertal.
Ebenfalls mit einem Talent gab es jetzt eine Sonderfahrt aus - schon sehr lange erwartetem - Anlass (s. Link ganz am Ende)
mit anschließender Pressemeldung des MKUEM vom 08.01.2024:

Katrin Eder: „Wieslauterbahn leistet entscheidende Beiträge für die landespolitischen Klimaziele“
Schieneninfrastruktur der Wieslauterbahn wird ertüchtigt – Mobilitätsministerin überreicht Förderbescheid in Höhe von 8,7 Millionen Euro – Entscheidende Beiträge für die landespolitischen Klimaziele

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Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Förderbescheidübergabe Foto: MKUEM

„Die Förderung und Ertüchtigung der Wieslauterbahn stellt eine weitere Weiche in Richtung Verkehrswende und Klimaschutz. Die Wieslauterbahn ist eine der schönsten Bahnstrecken und der älteste Ausflugszug in Deutschland. Umso mehr freue ich mich, heute diesen Förderbescheid in Höhe von 8,7 Mio. Euro an die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, zur Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur der Wieslauterbahn, überreichen zu können“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei der feierlichen Übergabe in Dahn-Reichenbach. Das Land beteiligt sich mit 8,7 Mio. Euro und übernimmt somit 85 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Der Landkreis Südwestpfalz zahlt den Eigenanteil der Verbandsgemeinde von 1,5 Mio. Euro :!: .

Die Strecke der Wieslauterbahn verläuft auf einer Länge von gut 15 Kilometern zwischen Hinterweidenthal Ost und Bundenthal-Rumbach innerhalb des Landkreises Südwestpfalz. Als Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen (EIU) ist seit 2007 die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) für die Instandsetzung und den Erhalt der Streckeninfrastruktur verantwortlich. Bisher verkehrte auf der Strecke regelmäßiger, saisonaler Personenverkehr, von April bis Oktober mittwochs, samstags, sonn- und feiertags mit einem touristischen Schwerpunkt.

Der ursprüngliche Antrag aus dem Jahr 2020 wurde zuvor aufgrund des nur knapp positiven Nutzen-Kosten-Indexes (NKI) als nicht erfolgsversprechend gesehen. „Durch die Einbeziehung des Güterverkehrs konnten wir der Wieslauterbahn eine neue Perspektive und einen NKI von 2,88 verschaffen. Nun wird nicht nur eine Stilllegung aus Sicherheitsgründen verhindert, sondern die Strecke technisch ertüchtigt und neue Möglichkeiten für klimafreundlichen Transport geschaffen. Deswegen ist es besonders erfreulich, dass das ehemalige NATO-Tanklager Teil des Nachtrags zum Förderbescheid aus dem Jahr 2022 geworden ist. Auf dem Gelände sollen Holzverladeterminals gebaut und über ein Anschlussgleis mit der Strecke der Wieslauterbahn verbunden werden. So können bedeutende Transportleistungen auf die Schiene verlagert und im Zusammenspiel mit dem Personenverkehr entscheidende Beiträge für die landespolitischen Klimaziele erreicht werden“, erläuterte Eder die Bedeutung der Investition in die Schieneninfrastruktur im Dahner Felsenland.

„Seit Jahren verfolgen wir in der VG Dahner Felsenland eine nachhaltige Tourismusstrategie, die insbesondere auf eine intakte Naturlandschaft und den Naturgenuss setzt. Die Modernisierung und der Ausbau der Wieslauterstrecke unterstützt genau diese Strategie. Unser Bestreben ist es, möglichst viele unserer Gäste zur Nutzung der Strecke bewegen zu können. Mittelfristig sollte auch die Etablierung eines Taktverkehrs gelingen“, führte VG-Bürgermeister Michael Zwick aus.

„Die Sanierung und Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik wird nun aufs Gleis gesetzt, wofür wir uns als ZÖPNV Süd viele Jahre engagiert haben. Die Verlagerung von Gütertransporten und der Personenverkehr ergänzen sich gegenseitig und stärken die Wirtschaftlichkeit der Schiene. Bei der Wieslauterbahn reden wir über eine Eisenbahnstrecke, die, überregional bekannt, als Teil des Dahner Felsenlandes ein großes Potenzial für den touristisch orientierten Verkehr besitzt, aber als regionale Erschließungsachse auch das Potenzial für die Wiedereinführung des täglichen Verkehrs haben sollte. Deshalb wird im Auftrag des ZÖPNV Süd nun untersucht, ob und wie die Voll-Integration in den Rheinland-Pfalz-Takt auf eine volkswirtschaftliche Grundlage gestellt werden kann“, erklärte Verbandsdirektor Michael Heilmann.

:arrow: https://mkuem.rlp.de/service/pressemitt ... klimaziele

Etwas merkwürdig, dass
a) es beim Foto keine Angaben zu den abgebildeten Personen gibt,
b) keine/r den Fotografen des MKUEM anschaut :wink:
c) Die Ministerin immer wieder mit einer anderen Bezeichnung benannt wird ...
d) Das Unternehmen MERCER für die Holzterminals nicht genannt wird
:roll:
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Rückblick auf einen (ohne Bezahlschranke lesbaren) Artikel aus der RHEINPFALZ vom 21. Juni 2023, in dem
Mechthild Treusch über die "Hängepartie" mit dem Förderbescheid und der Kündigung der AVG berichtete:

Warten auf Förderbescheid: Wieslauterbahn unter Dampf
2023 sollte Baubeginn sein, doch noch immer fehlt das entscheidende Ja aus Mainz. Bei der Wieslauter-
Bahnstrecke ist weiterhin Geduld erforderlich. Allzu lange sollte der Entscheidungsprozess beim Land aber
nicht mehr dauern, mahnen Politiker vor Ort. Denn die Betreibergesellschaft [AVG] hat inzwischen den
Vertrag mit der Verbandsgemeinde [Dahner Felsenland] gekündigt.
:arrow: https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-s ... 20627.html
.
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Registriert: Di 7. Aug 2012, 20:30

Die Realität mit dem Holzverkehr sieht etwas anders aus.

Beitrag von jojo54 »

Es ist immer schön anzusehen, wenn Pressemitteilungen mit bunten Bildern und Selbstbeweihräucherung abgedruckt werden und die Realität sieht ein wenig anders aus.

Bereits seit der Jahrtausendwende werden im Wieslautertal Holztransporte angekündigt und ständig neue Verladestationen, Holzfirmen und Spediteure genannt. Auch bei einer Sonderfahrt am 16.11.2013 mit einer Schienenbus-Garnitur der Pfalzbahn berichteten örtliche Eisenbahnfreunde von baldigen Transporten. Nach mir vorliegenden Informationen hat es bis heute nicht einen gegeben. Jetzt soll alles besser werden?
Gründe sollen auch Infrastruktur-Probleme wegen Rückbauten zwischen Landau und Pirmasens sein.

Hier zwei Bildmotive aus Hinterweidenthal Ort und Dahn.

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MfG
jojo54
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