Was passiert in Hermeskeil ?

Erwin
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Erwin »

...um doch noch eine Meinung von mir los zu werden:

Hier in der Region gibt es/gab es die Ostertalbahn, das Kuckucksbähnle, die Losheimer und die Hochwaldbahn als Firma und Verein (?).

Man muß sich an einen Tisch setzen um die vorhandene Technik, Know How und Eisenbahntechnisches wissen und betriebswissen zu bündeln, das diese 4 Betreiber der gleichen Dienstleistung und des gleichen Kundenkreises durch Überschneidung in Fahrplangestaltung und Streckenbelegung Abwechslung zu schaffen.

Zum Beispiel hätten die Losheimer als auch Ostertalbahn als auch Kuckucksbähnle "Fahrzeugtausch" durchführen können, um regelmäßig Abwechslung des Fahrzeugparkes anbieten zu können. Charterfahrten mit Ziel auf den Strecken der Kollegen wäre ebenfalls sinnvoll, da mehr Nutzung nach Aussen sinnvolle Argumente bietet, das Anreiner-Gemeinden sich mitengagieren.

Wer weiterhin für sich selbst sein Süppchen kocht wird bald vor unlösbaren Problemen stehen.

Ich hatte das hier schon angedacht, als Türkismühle-Hermeskeil noch aktuell war, aber leider hast man "die zeichen der Zeit" nicht erkannt....für mich ein Unding.
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Pablo
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Pablo »

Erwin hat geschrieben: Man muß sich an einen Tisch setzen um die vorhandene Technik, Know How und Eisenbahntechnisches wissen und betriebswissen zu bündeln, das diese 4 Betreiber der gleichen Dienstleistung und des gleichen Kundenkreises durch Überschneidung in Fahrplangestaltung und Streckenbelegung Abwechslung zu schaffen.
So eine "Vereinsgemeinschaft" wäre wohl nicht unbedingt das Schlechteste gewesen...


Mal ein Wort zur Strecke:

Eigentlich müssten die Landesregierungen RLP und SL doch stark an einer touristischen Nutzung der Strecke Türkismühle-Hermeskeil(-Morbach-Büchenbeuren) interessiert sein. Hier soll 2015 der Nationalpark entstehen. Otzenhausen soll auf saarländischer Seite als Tor zum Park fungieren. Der Park liegt dort direkt vor der Haustür. Ebenso in Nonnweiler. Am Bostalsee ist ein Center Parks Urlaubspark entstanden, auch nur einen Katzensprung zur Strecke.
Weiter Richtung Morbach verläuft die Strecke zwar nicht direkt an der Grenze zum Park, jedoch mit etwa 5 km Entfernung auch nicht gerade in weiter Ferne. In Deuselbach sind es wieder nur 2 km.
In Mainz spricht man immer noch von der Reaktivierung der Bahn zum Hahn. Vor genau einer Woche schrieb die Nahe-Zeitung noch vom Spatenstich 2016 (ja, ich glaube es auch erst wenn's richtig los geht und brauche keine Kommentare wie "...der Zug ist abgefahren"). :wink:
Genaugenommen kann man inzwischen ja fast behaupten, dass der Flughafen ohne Bahnanschluss fast keine Chance mehr hat. :mrgreen: :mrgreen:
Bei diesen Projekten würde ein Eisenbahn-Konzept durchaus Sinn machen. Regulärer Verkehr Langenlonsheim-Büchenbeuren-Flughafen und als Ergänzung Freizeitverkehr Büchenbeuren-Morbach-Hermeskeil-Türkismühle.
Sollte der Nationalpark wirklich so ankommen, wie es sich die Landesregierungen versprechen und die Bewohner erhoffen, führt kein Weg an einem anständigen ÖPNV-Konzept vorbei. Wobei die Schiene durchaus Potenzial hat.

Hier der Lageplan des geplanten Nationalparks. Die Eisenbahnstrecke ist zu erkennen:
http://www.rlp.de/fileadmin/staatskanzl ... 062013.pdf
Erwin
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Erwin »

..man muß der Kommunalpolitik die Entscheidung leichter machen, eine Strecke die befahren wird, das zieht.

Hätte man Fahrten nach Hermeskeil organisiert auch ausserhalb der HWB..ich habe das damals sinngemäß geschrieben..hätte man mit "gefahrenen kilometern und deren Statistik" argumentieren können, von Hermeskeil den schritt Richtung Simmern zu waagen. Den Tourismus mit Fahrkunden ankurbeln. Das wäre der beste Versuch gewesen, die Entscheidungsträger der Politik zu sensibilisieren, hier Geld in die Hand zu nehmen.

Man muß als Touristikbahn über den eigenen tellerrand hinaus mehr Leute einbeziehen, das alle was davon haben.
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Es hätte jedem EVU frei gestanden, Trassen auf der Strecke Hermeskeil - Türkismühle anzumelden. Und das zu sehr günstigen, nicht kostendeckenden Trassenpreisen. Es hat aber, sehen wir vom Güterverkehr ab, niemand getan. Und das sind wirtschaftliche Gründe. Ein Zusammenwerfen von Fuhrparks und Konzeptideen ist nicht das Allheilmittel. Zumal die Logistik, diese oft nur bedingt hauptstreckenfähigen Fahrzeuge zu überführen, sehr kosten- und zeitintensiv ist.

In den letzten 3 Betriebsjahren sind wir an jedem 2. Wochenende in der warmen Jahreszeit gefahren. Das war ein sehr gutes und dichtes Angebot. Zusammen mit der Strecken Büchenbeuren - Morbach betrachtet konnte man jeden Sonntag mit uns fahren. Die Uerdinger sind auch ungebrochen sehr beliebt bei den Fahrgästen.
Aber: Dennoch konnten die Fahrgastzahlen gerade einmal den Diesel und die Trasse erwirtschaften. Der Rest war Subvention. Subventionen sind aber Sache der öffentlichen Hand - nicht von Privatunternehmen. Man kann nicht einfach privat finanzierte Züge fahren lassen und hoffen, dass der Markt darauf anspringt. So ist mein Vorgänger im Ruwertal heran gegangen mit dem Ergebnis, dass es 1997 fast den Hochwaldbahn e.V. die Existenz gekostet hätte.

Pablo hat Recht: Die öffentliche Hand muss ran, wenn die Bahnverbindung bleiben soll. Gründe für den Erhalt gibt es genug.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Erwin
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Erwin »

Halt!!!!

wenn es absolut kein Interesse an einer Bahnstrecke gibt und nur einige "Freaks" dies wollen...es wäre Idiotie der Öffentlichen Hand hier Geld zu "verbrennen".

Ich hatte angeregt, was nun Herr Heinrichsmeyer dankenswerter Weise kommentiert hat, das eben andere Touristikbahnen diese Strecke und Hermeskeil und den Bostalsee zum Charterziel erklären und die Züge dann auch fahren, wenn sie dies kostendeckend können. Darum ging es, zu zeigen, die Bahnstrecke nutz vielen, zumindest dem Tourismus in einer Gegend, wo die Jugendlichen abhauen für immer, wenns irgendwie geht.
Das die anderen Bahnen dies nicht aufgegriffen...wahrscheibnlich der Runde Tisch dafür... nie zustande kam, liegt an dem Kriterium, was auch mich aus dem Aktivendasein vergrault hat: irgendwelche Profilneurotiker, die mit "Großkopferten" beruflich einen saufen dürfen, ihre Imagepflege betreiben und ein Scheißdreck drum kümmern, was aus der Sache wird.

Soll ich hier auch mit dem Begriff "Proll" und seiner Definition anfangen, was das Deutsche Heidentum in tiefste Sinnkriese gestürzt hat...???

Dann laßt lieber die Butterblumen im Schotterbett ungehindert wachsen statt nur "Privat-Täume" von anderen erfüllt zu bekommen, das geht nun wirklich nicht!!!!!
Patrick
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Patrick »

Hallo zusammen,

weiß jemand welche Fahrzeuge des Museums aus Hermeskeil fortgefahren wurden?

Gruß
Patrick
Reiner
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Reiner »

Vermutlich gar keine Fahrzeuge vom Museum.
Irgendwann wird das da wohl mal ein Festival für Schrotthändler.
Wenn man an so Loks wie 01 204, 44 1106 oder die DB 50er denkt, die schon Jahrzehnte im Lokschuppen stehen, ist das alles sehr bitter.

Gruß Reiner
hochwald
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von hochwald »

Es bleibt bei dem Problem dass die Strecken lang und durchaus pflegeintensiv sind, das habe ich schon damals an der Ruwertalbahn erlebt (53 km) die lange nur durch die Nato noch fahrfähig erhalten wurde (trotzdem mit dem Abbau von Trier hat man natürlich auch Hermeskeil amputiert). Mit der jetzigen Aufgabe und wenns mit Simmern nix wird ist der Hunsrück dann endgültig "bahnfrei" und wenn man abgebaut ist auch schienenfrei, sehen ja schrecklich aus die Bilder aus Stromberg...
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

es wurden weitgehend Fahrzeuge fremder Eigentümer abgefahren, nur eine Diesellok des Museums und einige ex. HWB-Fahrzeuge. Zumindest die restlichen ex.HWB Fahrzeuge werden vor Ort zerlegt oder teilweise auf der Straße direkt in ein AW abgefahren, da sie nicht mehr lauffähig waren. Es steht nun nach meiner Einschätzung in Hermeskeil nichts mehr, das nochmals dem Bahnbetrieb zugeführt werden soll.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

schöne Bilder aus dem Dunkel der Nacht. Natürlich sind alle Fahrzeuge ordnungsgemäß roll- und lauffähig. Hier ein Zitat von mir aus einem anderen Beitrag zu den WEG-Wagen:

"Die drei bunten 2-Achser sind in der Tat ex WEG Wagen und waren dort bis ca. 1999 im Einsatz. Ich hatte damals die verrückte Idee, dass diese (5 hatten wir insgesamt) einen tollen Nebenbahnzug der 50er Jahre darstellen würden gemeinsam mit unserer Diesellok Emma, einer R30C von Jung. Nun - es blieb beim Ansatz. Die Schienenbusse waren einfach praktischer, weil nicht umfahren werden musste und so wurden die Wagen, die mit Restfristen aus Neuffen kamen, nur noch sporadisch genutzt. Der blaue (Wagen 202) kam mit neuer Frist zu uns. 2008 würde er als Verstärker für die Mandaubahn in Zittau hergerichtet. Er sollte mit den ex. Akku-Triebwagen im Berufsverkehr Zittau - Liberec fahren. Da die Wendezeiten in Liberec zu knapp und die ex.Akku Wagen ohnehin etwas mimosenhaft waren, kam er nicht zum Einsatz. Er ist einmal mit nach Prag gelaufen."

Der ohne Fenster ist der 101, der grün-beige mit Fenster der 104 und der blaue wie gesagt 202. Es gab noch den 102, der wurde bei uns 2008 verschrottet und den 105, der ist nicht lauffähig und steht noch in Hermeskeil.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Was passiert in Hermeskeil ?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Diverse Güterwagen, Ersatzteilspender VT und TVT .... was halt nach 22 Jahren so übrig bleibt.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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