Nationalpark & Bahn

Horst Heinrich
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Horst Heinrich »

saarepi hat geschrieben:
Der finanzielle Aufwand für die komplette Sanierung beträgt rund 3,0 Millionen Euro.
http://www.saarbahn.de/weiterbau/lebach ... er_viadukt
Man kann es nicht glauben, wenn jemand der 3 eine 1 vorangestellt hätte, das hätte man bei einem solchen Bauwerk eher erwartet.
Es ist richtig, was hier schon vielfach angedeutet wurde: Man kann sich solche Projekte auch schlechtrechnen oder schönrechnen, je nach Intention.
Tatsache ist: Es gibt sicher für jede Reaktivierung einen günstigen und einen maximalen Preis - nicht zuletzt kommt es darauf an, ob man NE-Standard oder ÖPNV-Standard möchte.
Allerdings bleibe ich dabei:
Das entscheidende Signal muß jetzt von den Streckenanliegern kommen, denn am Mehrheitswillen der Bevölkerung vorbei wird es keine Reaktivierung geben.
Entscheidungsgrundlage wird aber hier auch der Preis sein, denn ob der 15%-Anteil nun 3,6 Millionen ausmacht oder vielleicht nur 1,8 Millionen ist für die klammen Kommunen schon entscheidend.
Ich kann nur hoffen, daß die anliegenden Kommunen kritisch genug sind, die dargebotenen Zahlen auch zu hinterfragen und notfalls noch mal eine neue Kalkulation anstellen, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Horst Heinrich »

Schon wieder der übliche Lobgesang auf den Nationalpark und schon wieder ist die Bahn mit keinem Wort erwähnt.
Ich bezeichne das inzwischen als Böswilligkeit, nach all dem, was rührige Leute wie Erhard, Ivie und Patrick -um nur drei Namen zu nennen- an Öffentlichkeitsarbeit geleistet haben.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 79,4095274

Kurz noch zur Info:
Der hier zitierte Dr. Harald Egidi war bis 2005 Leiter des Forstamtes Kempfeld, er wohnt in Langweiler und hat -nach sieben Jahren eines langen Arbeitsweges zum Forstministerium in Mainz- sich nun als Projektleiter Nationalpark in der Kreisverwaltung Birkenfeld einen wohnortnahen Arbeitsplatz geschaffen.
Ein weiterer "Macher" des Nationalparks, Dr.Erwin Manz, Büroleiter der Umweltministerin, stammt aus dem nicht weit entfernten Schwollen, und gehört mit dem leidenschaftlichen Bahngegner Dr.Hans Dunger zu den Grünen der ersten Stunde der Region.
Dieses Triumvirat wird es sicherlich nun nicht nur schaffen, Hunsrück- und Hochwaldbahn fleißig zu ignorieren, sondern auch ihrer endgültige Beseitigung beizuhelfen.
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jojo54
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von jojo54 »

Horst Heinrich hat geschrieben:Schon wieder der übliche Lobgesang auf den Nationalpark und schon wieder ist die Bahn mit keinem Wort erwähnt.
Ich bezeichne das inzwischen als Böswilligkeit, nach all dem, was rührige Leute wie Erhard, Ivie und Patrick -um nur drei Namen zu nennen- an Öffentlichkeitsarbeit geleistet haben.
Es ist für mich mittlerweile unverständlich, warum Du Dich, lieber Horst, immer gleich aufregst und losschimpfst. Auch mit Böswilligkeit bestimmter Institutionen oder Einzelpersonen gegenüber den sich bemühenden Personen hat die Situation um die Eisenbahn im Hunsrück sicherlich nichts zu tun.

Was ich an anderer Stelle bereits gesagt habe, auch hier nochmals klar und deutlich: Von der öffentlichen Verwaltung, gleich welcher Art und den Bewohnern entlang der Bahnstrecke will keiner mehr. Das sollte man endlich akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.

Zudem verweisen die Kommunen und die Landkreise mittlerweile auf den Rückzug der Hochwaldbahn-Gruppe, was aus Sicht des Bahnbetreiber (und nicht nur von dessen Seite) verständlich war und ist. Dem sich auch jetzt noch bemühenden Eisenbahnfreund, der immer ein wenig hofft, dass irgendwann wieder Züge fahren, hat man damit sicherlich keinen Gefallen getan.

Wenn ich Deine Kommentare im Forum "zwischen den Zeilen" lese, so gehe ich davon aus, dass Du alle diese Beiträge vom Schreibtisch aus fertigst, ohne Dich "vor Ort" zu informieren, wie es tatsächlich aussieht. Es würde mich mal interessieren, wann Du zuletzt in Ellern, Simmern oder Hermeskeil am Bahnhof warst.

In den letzten 15 Monaten konnte ich die gesamte Hunsrück- und Hochwaldbahn teilweise mehrfach bereisen, habe mir Informationen eingeholt, mich unwissend in Tourist-Informationen und Verbandsgemeinde-Verwaltungen gestellt und so eine Meinung bilden können. Es stimmt nachdenklich, welche Aussagen man dort bekommt.

Deshalb sollte man sich darauf konzentrieren, dass es zu einem Trassensicherungsvertrag kommt. Das ist die einzige Chance die man im Moment hat, alles andere sind Träumereien.

Bevor man mit mir jetzt losschimpft oder es zu wortgewaltigen Beiträgen kommt, empfehle ich jedem Bahnbefürworter, die gesamte Strecke von Langenlonsheim über Hermeskeil bis Türkismühle zu bereisen und sich eine Meinung über die aktuelle Situation vor Ort zu bilden.

Man sollte der Realität in die Augen schauen.

MfG
jojo54
Nils
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Nils »

Und das genau machen wir!

Deshalb beginnt mein Vortrag auch mit der Reihenfolge der Prioritäten.

1. Erhaltung und Sicherung der Infrastruktur
2. Tourismus
3. SPNV
4. Güterverkehr

Und nochmal mein Angebot, wer den Vortrag als PDF Datei haben möchte, einfach PN oder an mailen.
Dem können wir uns von seiten der HEH nur anschließen. Das sind die Prioritäten, die nun abgearbeitet werden müssen, wenn die Strecke noch eine Chance haben soll. Und da tut sich auch im öffentlichen Bewusstsein in letzter Zeit etwas.
In den letzten 15 Monaten konnte ich die gesamte Hunsrück- und Hochwaldbahn teilweise mehrfach bereisen, habe mir Informationen eingeholt, mich unwissend in Tourist-Informationen und Verbandsgemeinde-Verwaltungen gestellt und so eine Meinung bilden können. Es stimmt nachdenklich, welche Aussagen man dort bekommt.
Vor Ort erkennt mann zunächst einen Urwald, das war vor Beginn der Fahrten der HWB nicht anders und lässt sich recht einfach beheben, wir haben das damals bewiesen. Die wirklichen Problemstellen erkennt mann vor allem aus den Unterlagen und Gutachten zur Strecke.

Die Aussagen der Tourist-Infos waren leider auch zu Verkehrszeiten der HWB schon sehr verbesserungsbedürftig. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Touristik-Büros war schwierig und auch von Seiten der HWB nicht optimal. Aber durch die gemeinsame Vermarktung als Nationalpark sehe ich hier eine neue Chance.

Im Hunsrück schimpfen die hinterm Wald über die vorm Wald, die Idarer über die Obersteiner und natürlich die Hunsrücker über die Saarländer... Schwierig, da eine Bahnstrecke zu promoten, die alle verbindet :roll: .

Aber vielleicht erkennt man so langsam mal, dass es halt doch nur in Zusammenarbeit funktionieren kann. Wenn der Nationalpark dazu beiträgt, dann hat er schon viel geleistet.
Bild


www.ig-nationalparkbahn.de
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Axel kron
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Axel kron »

Deshalb beginnt mein Vortrag auch mit der Reihenfolge der Prioritäten.

1. Erhaltung und Sicherung der Infrastruktur
2. Tourismus
3. SPNV
4. Güterverkehr

Und nochmal mein Angebot, wer den Vortrag als PDF Datei haben möchte, einfach PN oder an mailen.

Also ich sehe Punkt 4 vor Punkt 3. Als erstes den Güterverkehr. Dann den SPNV.

Gruß Axel
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Pablo
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Pablo »

Ich stimme Axel zu!
Westeifelbahner

Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Ich habe die Welle der Trassensicherungsverträge in den 90er Jahren aktiv miterlebt. Und auch, wie sie fast alle wieder aufgehoben wurden...
Ein Trassensicherungsvertrag bedeutet, dass der Staat dafür zahlt, dass NICHTS geschieht (hier konkret: Dafür, dass der Eigentümer die Gleise nicht abbaut). Solche Modelle sind in unserer heutigen Gesellschaft schon mal grundsätzlich schwer vermittelbar.
Der Eisenbahnfreund mag das zweckmäßig findet, weil er daran glaubt, dass sich die Vernunft irgendwann durchsetzt und nach der großen Verkehrswende kundige Politiker kommen, welche der Bahn neuen Rahmenbedingungen wieder Leben einhauchen können. Doch in wie vielen Jahren soll das sein?
Was nach meiner Erfahrung viel früher geschieht: Bürger und Ratsmitglieder regen sich darüber auf, dass man das Geld doch andererorts sinnvoller einsetzen könne. Auf der Strecke, auf der die Bäume Jahr für Jahr größer würden, würde doch eh nie mehr was fahren können. Die Reaktivierungskosten würden doch mangels Instandhaltung ins Bodenlose steigen. Man solle doch den Trassensicherungsvertrag lieber kündigen...

Eine Infrastruktursicherung über ein Pachtmodell kann ich mir sinnvoll vorstellen, wenn es Leute gibt, die dafür sorgen, dass die Bahnstrecke noch irgendwie am Leben bleibt - und sei es über Draisinenfahrten oder ähnliches. Doch ein Trassensicherungsvertrag würde aus meiner Sicht nur ein Ende auf Raten bedeuten: Alle Seiten können sich einstweilen damit anfreunden, es würde Ruhe einkehren - und irgendwann doch der Todesstoß folgen...

Gruß Westeifelbahner
Horst Heinrich
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Horst Heinrich »

jojo54 hat geschrieben:Es ist für mich mittlerweile unverständlich, warum Du Dich, lieber Horst, immer gleich aufregst und losschimpfst. Auch mit Böswilligkeit bestimmter Institutionen oder Einzelpersonen gegenüber den sich bemühenden Personen hat die Situation um die Eisenbahn im Hunsrück sicherlich nichts zu tun.
Ich rege mich auf, weil allerorten die Nationalparkmacher den Begriff Nachhaltigkeit wie eine Monstranz vor sich hertragen, aber bei der nachhaltigen Erschließung "ihres" Vorzeigeparks kläglich versagen, obwohl ihnen mehr als einmal ein Steigbügel hingehalten wurde.
Und diese Ignoranz ist in der Tat auch ein Stück Böswilligkeit, denn es wäre eigentlich angesagt, z.B. die von Erhard vorgetragenen Konzepte zu kommentieren, sie zumindest einmal zu erwähnen, zunächst ohne Rücksicht darauf, ob sie realisiert werden können.
So aber wird die Bahnstrecke mit keinem Wort erwähnt, das ist es, was mich in der Tat aufregt.
Es ist auch die blanke Mißachtung der hervorragenden Arbeit von engagierten Menschen, die nicht gerade über das Gehalt eines Forstdirektors verfügen und die sich ohne Eigennutz dafür engagieren, daß der Nationalpark auch durch seine stimmige Verkehrserschließung zum Erfolg wird.

Alles weitere haben meine Vorredner schon gesagt und ich kenne auch den Zustand der Strecke, da brauche ich keinen Nachhilfeunterricht und ich kenne auch das überwiegend negative Votum der (kommunalen) Entscheidungsträger und mir ist auch die faktische Bedeutungslosigkeit von Trassensicherungsverträgen bewußt, die oft nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt sind.

Nicht zuletzt regt mich der durchschaubare Dilettantismus auf, der dem Nationalpark-Verkehrskonzept zugrunde liegt.
Der Gedanke an viele tausend Autos, die aus allen Himmelsrichtungen Hunsrück und Hochwald durchstreifen, währenddessen
eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur mit Netzanschlüssen unter Brombeeren und Birken verschwindet, ist gerade auch für einen Forstmann wie mich, der Hans Carl von Carlowitz glaubt durchdrungen zu haben, schwer oder gar nicht erträglich.
Auch deswegen melde ich mich hier kritisch zu Wort.
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Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

wie mehrmals hier genannt, muss die erste Priorität die Trassensicherung sein. Alle Diskutanten hier wollen den Erhalt der Bahnstrecke - Grundsatzdiskussionen sind daher aus meiner Sicht Unsinn.

Insbesondere im Saarland ist noch massive Überzeugungsarbeit zu leisten. Das ist auch gut verständlich, denn mit gleich 2 Brücken über Landstraßen, die kurzfristig Ärger machen werden, geht man ein hohes finanzielles Risiko ein und es ist noch nicht hinreichend klar ist, ob aus dem Invest in eine Trassensicherung langfristig ein Nutzen entsteht. Der Landrat WND ist dazu weniger relevant, entscheidend ist die Landesregierung.
Also: Erst mal im Saarland für ein JA sorgen, sonst macht der Abschnitt in Rh-P aus verkehrspolitischer Sicht keinen Sinn mehr (so stellt man sich in Mainz auch auf, macht Saarbrücken nicht mit, ist der Trassensicherungsvertrag durch) und was dann da bleibt, ist vielleicht eine Insellösung im Bereich Morbach. Selbst die ist fraglich, wenn die kommunale Familie sich weiter auf dem Rückzug befindet.

Trassensicherung bedeutet übrigens nur den Erhalt der Strecke und Verkehrssicherung. Also keine Instandhaltung.

Meinem ehemaligen Mitstreiter Nils muss ich in punkto Streckenbewuchs widersprechen und Horst in seinen Ausführungen dazu Recht geben. Es ist eben nicht egal, wenn die Strecke erneut zuwächst, zumindest dann nicht, wenn man die vorhandene Oberbaustruktur weiter nutzen möchte. Geht es nur um die Trasse und deren Widmung, auf der dann eh eine quasi-NBS gebaut wird, dann ist es natürlich egal.
Aber: Wir konnten am Beispiel Freischnitt 2008/2009 ---> Zustand 2013 sehr gut sehen, was der Bewuchs ausmacht: a) Gleislagefehler ohne Ende, b) Störung der Wasserabfuhr im Unterbau, c) Durchrostung der überwiegenden Stahlschwellen durch Stauwasser, d) Verschlammung der Durchlässe durch Bewuchs und Totholz - damit Durchnässung des Unterbaus - damit wiederum Gleislagefehler.
Es ist also ein Irrglaube, man könne dieses Husarenstück von 2008/2009 jederzeit problemlos wiederholen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man massiv in den Oberbau eingreifen muss. Das kann sicher teilweise über eine Bettungsreinigung passieren (ca. 20.000 EUR / km), teilweise wird man schlicht und einfach die Gleise umbauen müssen (neuer Schotter, ggf. neuer Unterbau (PSS), neue Schwellen, teilweise auch neue Schienen).

Das ist alles machbar und möglich, aber ich warne davor, vor dem Problem des Wiederbewuchses die Augen zu verschließen. Im Oberbau ist noch Altwurzelwerk, das verrotten wird. Nun kommen neue Pflanzen hinzu. Es wird also der Zustand, der 2014 wegen zu großen Mängeln am Oberbau zur Stilllegung geführt hat, verschärft. Klug wäre es, die Trasse weiter vom Bewuchs freizuhalten und die Wasserführung in Ordnung zu bringen. DB Netz hätte sicher keine Einwände.

Noch ein ganz anderes Thema: Dank des Unfalls in Hordorf ist die Eisenbahnwelt ja sehr verschreckt, was Strecken ohne PZB anbelangt. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass bei einer Reaktivierung die Ausrüstung mit PZB, zumindest einer TUZ gefordert wird. Auch machbar, aber einfach im Hinterkopf behalten. Eisenbahn wird insgesamt durch Unfälle, EBA-Verfügungen, EU-Recht usw. immer komplizierter. Dem muss man sich stellen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Nils »

Mal ein kleiner Vergleich: Direkt an der Strecke nach Baumholder wohnen ca. 6000 Menschen, die Reaktivierung der Strecke hat pro Anlieger ca. 500 € gekostet. Die Reaktivierung der Hochwaldbahn wäre mit ca 215€ pro Einwohner relativ günstig zu haben. Die Reaktivierung der Strecke Türkismühle - Morbach läge mit 400€ pro Einwohner auch unter der Westrichstrecke, wenn man die Zahlen aus Erhards Vortrag zugrunde legt. Die vollständige Rechnung dazu gibts auf unserer Homepage.
Bild


www.ig-nationalparkbahn.de
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Horst Heinrich
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Horst Heinrich »

Wenn wir schon einmal bei den Kosten sind:
Das rheinland-pfälzische Forstministerium rechnet mit 5 - 6 Millionen Euro jährlich für Personal und Unterhalt des Nationalparks.
Für einen solchen -allerdings einmaligen- Betrag wäre auch eine Herrichtung der Strecke realisierbar.
Wir reden hier also von vergleichsweise geringen Gesamtkosten.

Eigentlich unfaßbar, daß man hier nicht sofort zugreift.
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Re: Nationalpark & Bahn

Beitrag von Rolf »

jojo54 hat geschrieben:... Was ich an anderer Stelle bereits gesagt habe, auch hier nochmals klar und deutlich: Von der öffentlichen Verwaltung, gleich welcher Art und den Bewohnern entlang der Bahnstrecke will keiner mehr. Das sollte man endlich akzeptieren, auch wenn es schwer fällt. ...
Wenn man bedenkt, dass es seit Jahrzehnten keinen regulären Verkehr mehr auf der Strecke gibt, ist es absolut kein Wunder, dass die meisten Bürger in der betroffenen Region mit der still gelegten Bahn vor der Tür wenig oder eher gar nichts anfangen können. Es liegt daher sicher vielfach Unkenntnis und Desinteresse vor, aber Gegnerschaft nicht unbedingt. Ich denke, dieser Ignoranz ist mit Aufklärung über die Möglichkeiten einer Bahnstrecke auf allen Ebenen durchaus zu begegnen, was allerdings eine Herkulesaufgabe ist. Die Aktiven, die sich derzeit darum bemühen, die Strecke wieder ins Bewusstsein der Bürger und Politik zu bringen, gehen daher aus meiner Sicht genau den richtigen Weg. Wenn überhaupt noch etwas zu retten ist, dann genau so. Auch wenn die Hürden hoch sind, ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ich drücke den Aktiven daher fest die Daumen!
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