Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Nils
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Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Nils »

Hallo,

da gerade diese unselige Radwegsdiskussion wieder ausbricht, hier mal ein kurzen Bericht zu unserem aktuellen Vereinsgeschehen.

Wir stehen derzeit in Pachtverhandlungen mit DB-Netz bezüglich des Streckenteils Morbach- Thalfang. Sollte ein Trassensicherungsvertrag nicht zustande kommen, möchten wir über eine Pacht diesen Streckenteil sichern. Mehr als 15 Kilometer zu machten ist für uns finanziell nicht machbar. Schließlich bringt die Pacht auch noch nicht unerhebliche Folgekosten mit sich, die auch gestemmt werden müssen. Die Entscheidung für Morbach-Thalfang wurde innerhalb des Vereins nach umfangreichen Analysen und Diskussionen getroffen. Natürlich setzen wir uns zusammen mit dem Verein Pro Hochwald- und Hunsrückbahn auch für den Erhalt der Gesamtstrecke ein.

Zeitgleich gibt es erste Kontakte nach Mainz, um die Möglichkeiten zu eroieren, an die 85-prozentige Förderung für das Instandsetzen der Infrastruktur zu kommen. Dort hat man erkannt, dass ein 15-prozentiger Eigenenteil gerade für die Kommunen, die von der Förderung profitieren sollen, noch eine sehr hohe Hürde ist. Wir hoffen, dass wir mit der Landesregierung hier zu einer Lösung kommen können.

Erste Kontakte unsererseits mit dem Vorstand einer Regionalen Bank liefen sehr erfreulich. Der Bänker, der unser Projekt vorher nicht kannte, war sofort begeistert von unserer Idee. O-Ton: "Genau so ein Projekt braucht diese Region". Auf Anraten der Bank lassen wir nun einen Buisnesplan ausarbeiten. Dieser wird übrigens sowohl die Möglichkeit eines Verkehres mit Dampf wie auch die Möglichkeit von Verkehren mit Schienenbussen betrachten.

Die Infrastruktur ist also zu mindestens 85% zuschussfähig, die Finanzierung des rollenden Materials ist eine der Aufgaben unseres Vereins. Ein schlüssiges Konzept, eingebettet in das regionale Touristische Angebot, könnte hier eine Finanzierung über unseren Verein und unsere Kooperationspartner ermöglichen.

Wichtig ist, trotz des Namens "Historische Eisenbahn Hunsrück": Wir betrachten unser Projekt nicht als Privatvergnügen einiger Hobbyeisenbahner (es sind ja schließlich eine große Zahl erfahrener Berufseisenbahner im Verein :wink: ), wir möchten ein touristisches Produkt schaffen.

Gleichzeitig ist doch, vor allem bei einem Scheitern der Trassensicherung, die schnelle Betriebsaufnahme auf zumindest einem Teilstück die einzige Möglichkeit, Fakten zu schaffen die für einen Erhalt sprechen.

Vor diesem Hintergrund fanden auch erste Gespräche in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarbburg statt. In beiden Landkreisen wurde uns gesagt, es bestehe kein Interesse an einem Radweg. Für den Vorstoß des Landkreises Simmern sehe ich vor diesem Hintergrund zunächst keine große Resonanz.

Übrigens wird der beschrankte Bahnübergang in Morbach zeitnah durch die Bahn saniert. Hier haben wir einen ersten konkrtete Erfolg zu verbuchen: Ohne unser Einwirken wären Schrankenanlage und Gleisjoch im Bereich des Bahnübergangs entfernt worden.
Bild


www.ig-nationalparkbahn.de
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Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Horst Heinrich »

Ich lese aus dem hier vorgestellten Konzept vor allem heraus, daß die Historische Eisenbahn Hunsrück bereit ist, auf den Rest der Strecke Büchenbeuren-Türkismühle zu verzichten, wenn nur zwischen Morbach und Thalfang sich der Traum von einem Dampfzug oder Schienenbus realisieren läßt, wobei unter den aktuellen Voraussetzungen die Fahrt im Wald zwischen Deuselbach und Thalfang enden müßte, denn hier fehlen schon die ersten Meter Strecke und der Bf Thalfang -hier gibt es immerhin noch ein beidseitig angeschlossenes zweites Gleis- ist praktisch gar nicht mehr erreichbar.

Das ist aber genau das, was viele befürchtet haben:
Für die Liebhaberei einiger weniger wird eine 110 Jahre alte, so nie mehr wiederbringliche Infrastruktur notfalls aufgegeben. Klar daß sich das Land, die beteiligten Kommunen und letztlich die DB auf diesen Spar- und Minimalkonsens einlassen. Das Bimmelbahnkonzept ist überschaubar, eine disneylandähnliche Attraktion mitten im neuen Nationalpark, davor und dahinter kann man die Gleise notfalls auch abbauen und damit auch die Radwegfetischisten im Saarland und im Raum Büchenbeuren-Morbach befriedigen.
Am Ende scheinen alle zufrieden - fehlt nur der wichtige Blick für das Ganze.

Ich bin immer wieder enttäuscht, wie eng der Blick mancher Leute geworden ist, die den Wert der Gesamtstrecke kennen und ihn eigentlich bedingungslos verteidigen müßten. Natürlich kann kein Verein ohne Eigenkapital eine 73 Kilometer lange Mittelgebirgsbahn betreiben.
(Das Modell eines durch eine mittelständische Bank kreditfinanzierten Fuhrparks halte ich freilich für nicht minder abenteuerlich und ich bezweifle, daß es zwischen Mosel, Nahe und Saar einen Banker gibt, der weiß, auf was er sich da einläßt).
Die beiden Bundesländer wären mit der DB zusammen aber ohne weiteres in der Lage, den Bestand der Gesamtstrecke zu sichern.
Die Gesamtkosten von ca. 6 Millionen Euro für das Schließen der drei diebstahlbedingten Lücken, die Instandsetzung der Löstertalbrücke, die Instandsetzung des Bierfelder Tunnels und einiger weiterer, eher marginaler Arbeiten zur Realisierung des Status "Baugleis" wären durchaus von den Beteiligten aufzubringen.

Darauf aufbauend könnte man Zug um Zug -von Teilstrecken ausgehend- die Gesamtstrecke weiterentwickeln.

Das ganze wäre auch politisch und haushaltsrechtlich legitim und darstellbar, nämlich als Beitrag zur Vorhaltung einer wichtigen, zwei Bundesländer, mehrere Landkreise und sowohl den Flughafen Hahn als auch den Nationalpark andienenden Infrastruktur, nicht zuletzt als Sicherung einer grenzüberschreitenden Mobilität in einer von Überalterung und dem Wegzug junger Menschen geprägten Region.

Nun aber gibt es ein neues Paradigma. Die Eisenbahnbefürworter sind gespalten, einige sind käuflich, indem man ihnen eine Sparversion zugesteht: 15 Kilometer werden erhalten, an den restlichen 58 wird kein großes Interesse mehr bekundet.
Bald ist die Region um eine Museums-Inselbahn reicher, während schon ein paar Kilometer weiter -siehe MECL- eine andere ums Überleben kämpft.
Eine verrückte Welt - aber allzu typisch für die Szene: Jeder wurschtelt eitel vor sich hin, es fehlen Solidarität und überzeugende Konzepte und genau das kommt "draußen" beim Normalbürger -Stichwort Hobby mit Steuergeldern finanziert- an.

Apropos MECL.
Wir alle verfolgen ja mit Sorge das Geschehen rund um Losheim.
Warum kommt z.B. keiner auf die Idee, mit der MECL zu kooperieren? Wäre es so abwegig, vorausgesetzt die Hunsrückquerbahn hätte wieder einen funktionierenden Netzanschluß via Türkismühle, die MECL-Züge auch im Hunsrück einzusetzen? Oder ist der Gedanke unerträglich, daß hier andere als man selbst am Regler steht?
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Westeifelbahner

Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Westeifelbahner »

Auch wenn ich mich damit unbeliebt(er) mache, so erlaube ich mir hier noch mal an die schon in einem anderen Thread gemachte, grundsätzlichen Bedenken gegen einen Trassensicherungsvertrag aufmerksam zu machen. Denn ich persönlich glaube nicht daran, dass ein Trassensicherungsvertrag ernsthaft die Chancen für den Erhalt einer Bahnstrecke steigert. Denn hiermit ist keine Instandhaltung verbunden, sodass die objektiven Infrastrukturschäden zunehmen und sich der subjektive Eindruck (zuwachsende Gleise vs. Ordnungsliebe der Hunsrücker, wie von Horst Heinrich dargestellt) weiter verschlechtert. Dazu kommt, dass der Vertrag Geld kostet, aber in der heutigen, auf kurzfristigen Nutzen zielenden Zeit keinen erkennbaren Ertrag bringt. Sprich: Es dauert - so hat doch die Erfahrung gezeigt - nicht lange, bis auch ein Trassensicherungsvertrag wieder in Frage gestellt wird. Wie viele Strecken sind heute längst abgebaut, wofür in den 90er Jahren ein Trassensicherungsvertrag vereinbart wurde?

Vor diesem Hintergrund kann ich voll und ganz nachvollziehen, dass die Perspektive natürlich der Erhalt der Gesamtstrecke sein muss.

Ebenso jede Aktivität, die darauf abzielt, dass sich Landespolitiker ihrer Verantwortung für den Erhalt der Gesamtstrecke bewusst werden, der tatsächlich nur über Landesmittel zu stemmen sein kann.

Ich würde den hier aufkommenden Konflikt aber insofern gern entschärfen, dass nicht gesagt ist, dass mit einem Trassensicherungsvertrag hier tatsächlich mehr erreicht werden könnte als durch einen Museumsverkehr auf einem Teilabschnitt. Ich persönlich glaube eher an letzteres, andere vielleicht eher an ersteres. Um sich eben nicht gegenseitig das Leben schwer zu machen, schlage ich vor einzugestehen, dass beide Wege zum gleichen Ziel führen KÖNNTEN, aber auch dies auch bei beiden Wegen reichlich unsicher ist.

Hierzu noch ein Beispiel aus der Eifel: Was man in den Monaten nach der Einstellung der Efq (oder wie man das nennen soll...), schon fast parteiübergreifend gehört hat, dass war das Bedauern über das Aus der Museumsverkehre und das drohende Ausbleiben der Fahrgäste. Hier gab es tatsächlich ein gewisses Interesse. Wenn es heute um den Erhalt der Infrastruktur geht, nehme ich dieses schon längst nicht mehr so wahr. Die Gleise seien ja eh längst zugewuchert und ein Verkehr nicht absehbar - dann könne man sie auch gleich abbauen. Höre ich schon so hinter vorgehaltener Hand.

Gruß Westeifelbahner
Bernd Heinrichsmeyer
Amtmann A11
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Nils Zusammenfassung ist doch recht interessant. Danke dafür. Ich gehe mit Horsts Meinung nicht konform. Natürlich ist ein Gesamterhalt der Strecke richtig und sinnvoll. Für diesen gilt es sich auch einzusetzen.
Gleichzeit muss man sich nach der Decke strecken. Und 15 km sind schon sehr viel und die Decke ist ja immer zu kurz. Wenn diese 15km erhalten werden können, ist es besser als nichts und wenn man es aus dem Blickwinkel "Bewahrung von Kulturgut" sieht, ist es sicher der erhaltenswerteste Teil der Strecke.

Zu der Lücke vor Thalfang: die ist m.E. das kleinste Problem. Bei Deuselbach müssen ca. 1,1 km umgebaut werden, da die Schienenprofile zu weit abgefahren sind. Dann kann man die 100m auch gerade noch mitmachen. Daran scheitert das nicht.

Bleibt nun zu hoffen, dass die Länder die richtigen Entscheidungen treffen und dass man Zuschussmittel für die Infrastruktur akquirieren kann.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
Westeifelbahner

Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Westeifelbahner »

Warum hat sich der Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück" gegen die Pacht der Gesamtstrecke entschieden?

Nein, nein, mich nicht falsch verstehen: Mir geht es nicht darum, warum der Verein derzeit "nur" die Reaktivierung einer Teilstrecke anstrebt.

Mein Gedanke ist nur folgender: Die Infrastruktur ist ja komplett nach § 11 AEG stilllgelegt. Es besteht also keinerlei Betriebspflicht. Ein möglicher Pächter könnte also auch die gesamte Strecke pachten, obwohl er nur auf einem Teilabschnitt eine Instandsetzung und Reaktivierung anstrebt.

Für den übrigen Streckenteil blieben "nur" die Verkehrssicherungspflicht und die sonstigen Pflichten eines Immobilieneigentums.
Das ist auch eine Menge, keine Frage. Doch die DB AG würde diese ja auch bei einem Trassensicherungsvertrag nicht zu Lasten der eigenen Bilanz übernehmen wollen, weil sie die Bahn im Hunsrück so gerne mag. Die DB AG würde ja vielmehr einen kalkulatorischen Wert ansetzen, was sie diese Verpflichtungen kostet, und diese über den Trassensicherungsvertrag vom Land finanzieren lassen.

Da stellt sich für mich die Frage, ob diese "Leistung" nicht durch einen Verein übernommen werden könnte, wenn er denn freilich dafür das gleiche Geld bekommen würde, was auch die Trassensicherung beim roten Riesen kosten würde. Nach meiner Erfahrung ist es ja eben nicht so, dass für eine Trassensicherung enorm viele Arbeitsstunden auf der Strecke erbracht werden (was in den Verträgen üblicher Weise auch nicht gefordert ist). Die Frage ist, ob ein Verein das dann nicht kostengünstiger leisten bzw. für das Geld etwas mehr für die Strecke tun könnte als im anderen Falle? Es ist aber wirklich eine Frage von mir und sie soll auch nicht rhetorisch sein. Denn ich kann nicht abschätzen, ob es ggfs. um Logistik geht, die Vereinen fehlt, aber die DB AG ohnehin vorhanden hat (sprich: bspw. Brückengutachter o.ä.)? Oder geht es um das Risiko, weil die Kosten so schwer kalkulierbar sind, da bspw. durch einen Straßenausbau Kosten zum Bü-Ausbau entstehen könnten?

Gruß Westeifelbahner
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Horst Heinrich »

Ich hätte nicht gedacht, daß man einmal die Hunsrückquerbahn gegen "Eisenbahnfreunde" in Schutz nehmen müßte, denen jedes Mittel, jedes Zugeständnis recht ist, nur damit ihre persönlichen Abenteuer auf 15 Kilometern Strecke realisierbar sind.
Wie krank ist denn das?
Wo ist das erhabene Gefühl, wenn man den Bf Hermeskeil Richtung Simmern verläßt, die vielen interessanten und markanten Punkte passiert, aus denen sich etwas machen ließ, um dann irgendwann in Büchenbeuren einzulaufen?

Stattdessen kindliche Phantastereien von einem Dampfzug, wo schon die Tenderfüllung Kohle die finanziellen Möglichkeiten des Vereins übersteigt, ganz zu schweigen vom Know how und der Logistik, einen solchen "Dampfer" langfristig am Leben zu erhalten.

In der Zwischenzeit steht eine der interessantesten Strecken Deutschlands zur Disposition, einstige Akteure, früher mal voller Feuer, kapitulieren vor billigen und unausgegorenen Teilkonzepten und spielen Leuten in die Hände, die für jeden Meter abgebauten Gleises horrende Prämien kassieren, dabei nicht müde werden zu betonen, wie leid ihnen das ganze tut.

Kapieren denn die unkritischen Spielzeugeisenbahner nicht, daß man sie nur mißbraucht, um der Strecke endgültig den Todesstoß zu geben, gewissermaßen ein Abbau ohne Widerstand und mit dem Segen der Eisenbahnfreunde, von denen man ja weiß, daß sie ohnehin in einem Jahr am Ende sind?
Oder glaubt wirklich jemand, zwischen Morbach und Thalfang wird je ein Dampfzug fahren?

Ich kann nur hoffen, daß einige Kinder doch noch erwachsen werden und zum Tagesgeschäft zurückkehren, das da lautet:

Erhaltung der gesamten Hunsrückquerbahn.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
JK
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von JK »

Warum habe ich das Gefühl dass hier persönliche Kämpfe und Animositäten ausgetragen werden ?
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schimi
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von schimi »

Horst Heinrich hat geschrieben:Ich hätte nicht gedacht, daß man einmal die Hunsrückquerbahn gegen "Eisenbahnfreunde" in Schutz nehmen müßte, denen jedes Mittel, jedes Zugeständnis recht ist, nur damit ihre persönlichen Abenteuer auf 15 Kilometern Strecke realisierbar sind.
Wie krank ist denn das?
Wo ist das erhabene Gefühl, wenn man den Bf Hermeskeil Richtung Simmern verläßt, die vielen interessanten und markanten Punkte passiert, aus denen sich etwas machen ließ, um dann irgendwann in Büchenbeuren einzulaufen?

Stattdessen kindliche Phantastereien von einem Dampfzug, wo schon die Tenderfüllung Kohle die finanziellen Möglichkeiten des Vereins übersteigt, ganz zu schweigen vom Know how und der Logistik, einen solchen "Dampfer" langfristig am Leben zu erhalten.

In der Zwischenzeit steht eine der interessantesten Strecken Deutschlands zur Disposition, einstige Akteure, früher mal voller Feuer, kapitulieren vor billigen und unausgegorenen Teilkonzepten und spielen Leuten in die Hände, die für jeden Meter abgebauten Gleises horrende Prämien kassieren, dabei nicht müde werden zu betonen, wie leid ihnen das ganze tut.

Kapieren denn die unkritischen Spielzeugeisenbahner nicht, daß man sie nur mißbraucht, um der Strecke endgültig den Todesstoß zu geben, gewissermaßen ein Abbau ohne Widerstand und mit dem Segen der Eisenbahnfreunde, von denen man ja weiß, daß sie ohnehin in einem Jahr am Ende sind?
Oder glaubt wirklich jemand, zwischen Morbach und Thalfang wird je ein Dampfzug fahren?

Ich kann nur hoffen, daß einige Kinder doch noch erwachsen werden und zum Tagesgeschäft zurückkehren, das da lautet:

Erhaltung der gesamten Hunsrückquerbahn.
Ich frage mich, was hier diese persönlichen Beleidigungen gegen die Mitglieder eines ganzen Vereins sollen. Und um bei deinem Wortlaut zu bleiben, der einzige der hier anscheinend krank ist, der bist du. Mir gehen mittlerweile deine ganzen Parolen, die dur hier im Forum ständig schwingst einfach nur noch auf die Nerven.
Zu jedem Thema bist du anscheinend der alleinwissende, der die einzig richtige Meinung vertritt.
Gruß: Schimi
JK
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von JK »

Ich finde Horst's Kommentare und Hintergrundwissen immer sehr interressant zu lesen und würde seine Kommentare vermissen auch wenn er dieses Mal persönlich angerempelt hat, was ich nicht in Ordnung finde
Horst Heinrich
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Horst Heinrich »

schimi hat geschrieben:[Ich frage mich, was hier diese persönlichen Beleidigungen gegen die Mitglieder eines ganzen Vereins sollen. Und um bei deinem Wortlaut zu bleiben, der einzige der hier anscheinend krank ist, der bist du. Mir gehen mittlerweile deine ganzen Parolen, die dur hier im Forum ständig schwingst einfach nur noch auf die Nerven.
Zu jedem Thema bist du anscheinend der alleinwissende, der die einzig richtige Meinung vertritt.
Gerade von jemandem wie Du, Schimi,der sich 2009-2011 so engagiert in die Wiederinbetriebnahme der Gesamtstrecke eingebracht hat, hätte ich erwartet, daß er merkt, worum es hier und auch mir geht.
Mit -zugegeben- drastischen Worten reklamiere ich nicht weniger, als jetzt im Bemühen um die Gesamtstrecke sich nicht auf Teillösungen einzulassen, die am Ende doch nur ein Ergebnis bringen, nämlich daß in Büchenbeuren und Türkismühle auf Nimmerwiedersehen "abgeklemmt" und alles, was nicht für den 15 km langen Dampfloktraum gebraucht, aufgegeben wird.

Und das ist -denn ich weiß, was in den Köpfen der entsprechenden Leute vorgeht- das Ziel der jetzt eingeschlagenen Initiative. Das offen zu sagen hat nichts mit Beleidigung zu tun, sondern mit Seriosität und Ehrlichkeit.
Beleidigt müßten da eher die sein, die sich seit Jahren für den Erhalt der Gesamtstrecke einsetzen, weil sie ihren volkswirtschaftlichen Wert erkennen und deren Arbeit nun zunichte gemacht wird, weil einige -und da Hans Dunger recht- hier ihr Hobby betreiben wollen, am liebsten steuermittel- und kreditfinanziert, was schon für sich betrachtet unseriös ist.

Und um noch einmal darauf hinzuweisen -und das hat auch Erhard erwähnt- wenn die Netzanschlüsse erhalten bleiben und die seit 2011 klaffenden Lücken geschlossen sind, kann man alles mögliche auf die Strecke holen, vom modernen LINT bis zur 050er, denn in der ganzen Bundesrepublik gibt es entsprechende Ressourcen, die man in Kooperation nutzen könnte.

Aber darum geht es der Historischen Eisenbahn Hunsrück in Wahrheit nicht, sie will ihre Inselbahn, um selbst irgendwann am Regler stehen zu können und das sollte man hier auch einmal offen bekennen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

An der Diskussion will ich mich nicht beteiligen. Ich möchte zum Westeifelbahner anmerken, dass eine Anpachtung die Übernahme der Verkehrssicherheitslasten mit sich bringt. Die letzte Pacht der Gesamtstrecke betrug ungefähr 44 T€ im Jahr netto. Selbst wenn man es für ein Viertel pachten könnte und noch Mittel der Länder aus der Trassensicherung durchgeleitet würden, ist das ein finanzielles Himmelfahrtskommando. Jeder BÜ ist eine Gefahrstelle, auch ohne Bahnverkehr. Die Brücken über Straßen sind teilweise nicht mehr verkehrssicher (daher 2015 auch höhere Mittel im Etat). Jedem vernünftigen Menschen kann ich von diesen Risiken nur abraten.

Im Übrigen bin ich unsicher, ob man Verpachten und zugleich mit dem Ländern sichern kann. Könnte sein, dass es formal komplett bei DB Netz liegen muss.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"

Beitrag von Lochris »

Alles geht aber offensichtlich auch nicht, weil die Politik nicht dahinter steht und die Leute vor Ort keine richtige (Stundentakt mit modernen Fahrzeugen) Bahn haben wollen. Wenn man die Wahl hat zwischen garnichts und etwas, entscheidet sich der "Spielzeugeisenbahner" wohl für die Chance.

Ich frage mich: Warum sind wir denn eigentlich in der jetzigen Situation? Wann ist das passiert? Doch nicht "früher"?
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