Re: Aktuelles vom Verein "Historische Eisenbahn Hunsrück"
Verfasst: Fr 31. Jul 2015, 13:06
Hallo zusammen !
Obwohl ich nicht im Hunsrück wohne, die Bahnstrecken in dieser Region aber regelmäßig seit 1981 besuche, gestatte man mir einige Anmerkungen.
Die Ausführungen von Nils zu den Gedankengängen des Morbacher Vereins und die daraus folgenden Diskussionen hätten im Hinblick auf die Radweg-Überlegungen zu einem ungünstigern Zeitpunkt wohl kaum kommen können.
Jeder Verein kann machen was er will und soll mit seinen Entscheidungen glücklich werden. Die Vergangenheit hat mir aber gezeigt, dass es auf Dauer nichts schlimmeres gibt, als einen Inselbetrieb. Das haben mir zwei Bahnbetreiber, die auf einer Inselstrecke fahren, in der Vergangenheit mehrfach zähneknirschend bestätigt. Hierbei darf man nicht vergessen, dass weder Thalfang, noch Morbach an den Wochenenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernünftig zu erreichen sind, geschweige denn deren Bahnhöfe. Wer einmal mit dem Auto zum Nationalpark anreist, wird wohl kaum eine Eisenbahnstrecke für paar Kilometer Hin- und Rückfahrt nutzen. Da wird gleich der Pkw genommen.
Mir persönlich fehlt der Glaube, dass es mit der Eisenbahn im Hunsrück nochmals aufwärts geht. Abgesehen von Boppard - Emmelshausen ist doch alles, was nach dem Rückzug der Bundesbahn, bzw. Deutschen Bahn in dieser Region in Sachen Bahnverkehr unternommen wurde, gescheitert.
Man denke an den Ausflugsverkehr auf der Birkenfelder Eisenbahn, sämtliche Projekte der Hochwaldbahngruppe, die kurzzeitigen Ausflugsfahrten des Reiseunternehmers Kissl mit einem Esslinger Triebwagen zwischen Langenlonsheim und Morbach und auch den Güterverkehr ab 01.06.1997 bis zu seinem unrühmlichen Ende am 01.10.2001.
An anderer Stelle habe ich es bereits gesagt und hier sage ich es nochmals: Der Rückzug der Hochwaldbahn-Gruppe aus dieser Region mag aus deren Sicht verständlich sein, für sämtliche sich um einen Erhalt der Bahnstrecke(n) bemühenden Vereine und Privatpersonen muß dies als herber Rückschlag angesehen werden. Man hat damit doch nur bewiesen, dass es finanziell nicht geht.
Weder die Bevölkerung, noch die Kommunen haben ein wirkliches Interesse an der Bahn. Das müssen "wir" Eisenbahnfreunde endlich akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.
Auch kann ich es als Außenstehender nicht nachvollziehen, warum es keinerlei Bemühungen gibt, z. B. zwischen Langenlonsheim und Simmern zu fahren, wo vermutlich die Infrastruktur nach einem anständigen Rückschnitt wesentlich besser sein dürfte, als anderswo im Hunsrück. Hier könnte man doch auf die Bahn(en) in dieser Region aufmerksam machen und vielleicht einige Einnahmen erzielen. Statt dessen verkricht man sich in den letzten Winkel vom Hunsrück und glaubt von dort aus die Eisenbahn-Welt retten zu können. Wer heute noch daran glaubt, dass das Land in Sachen Bahn wegen dem Flughafen aktiv wird, ist in meinen Augen weltfremd.
Was wird denn dann aus der Bahnstrecke von Langenlonsheim bis Büchenbeuren ?
Den Kommentar von Horst hier im Thread zum Morbacher Verein halte ich für überzogen. Aber so ist leider dieser Hunsrück-Spezialist. Und das hat er auch an anderer Stelle hier im Forum bereits mehrfach bewiesen. Keiner der Forenten schimpft oftmals so auf die Politik oder die Allgemeinheit.
Eigentlich schade.
Viele Grüße aus dem Taunus
jojo54
Obwohl ich nicht im Hunsrück wohne, die Bahnstrecken in dieser Region aber regelmäßig seit 1981 besuche, gestatte man mir einige Anmerkungen.
Die Ausführungen von Nils zu den Gedankengängen des Morbacher Vereins und die daraus folgenden Diskussionen hätten im Hinblick auf die Radweg-Überlegungen zu einem ungünstigern Zeitpunkt wohl kaum kommen können.
Jeder Verein kann machen was er will und soll mit seinen Entscheidungen glücklich werden. Die Vergangenheit hat mir aber gezeigt, dass es auf Dauer nichts schlimmeres gibt, als einen Inselbetrieb. Das haben mir zwei Bahnbetreiber, die auf einer Inselstrecke fahren, in der Vergangenheit mehrfach zähneknirschend bestätigt. Hierbei darf man nicht vergessen, dass weder Thalfang, noch Morbach an den Wochenenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernünftig zu erreichen sind, geschweige denn deren Bahnhöfe. Wer einmal mit dem Auto zum Nationalpark anreist, wird wohl kaum eine Eisenbahnstrecke für paar Kilometer Hin- und Rückfahrt nutzen. Da wird gleich der Pkw genommen.
Mir persönlich fehlt der Glaube, dass es mit der Eisenbahn im Hunsrück nochmals aufwärts geht. Abgesehen von Boppard - Emmelshausen ist doch alles, was nach dem Rückzug der Bundesbahn, bzw. Deutschen Bahn in dieser Region in Sachen Bahnverkehr unternommen wurde, gescheitert.
Man denke an den Ausflugsverkehr auf der Birkenfelder Eisenbahn, sämtliche Projekte der Hochwaldbahngruppe, die kurzzeitigen Ausflugsfahrten des Reiseunternehmers Kissl mit einem Esslinger Triebwagen zwischen Langenlonsheim und Morbach und auch den Güterverkehr ab 01.06.1997 bis zu seinem unrühmlichen Ende am 01.10.2001.
An anderer Stelle habe ich es bereits gesagt und hier sage ich es nochmals: Der Rückzug der Hochwaldbahn-Gruppe aus dieser Region mag aus deren Sicht verständlich sein, für sämtliche sich um einen Erhalt der Bahnstrecke(n) bemühenden Vereine und Privatpersonen muß dies als herber Rückschlag angesehen werden. Man hat damit doch nur bewiesen, dass es finanziell nicht geht.
Weder die Bevölkerung, noch die Kommunen haben ein wirkliches Interesse an der Bahn. Das müssen "wir" Eisenbahnfreunde endlich akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.
Auch kann ich es als Außenstehender nicht nachvollziehen, warum es keinerlei Bemühungen gibt, z. B. zwischen Langenlonsheim und Simmern zu fahren, wo vermutlich die Infrastruktur nach einem anständigen Rückschnitt wesentlich besser sein dürfte, als anderswo im Hunsrück. Hier könnte man doch auf die Bahn(en) in dieser Region aufmerksam machen und vielleicht einige Einnahmen erzielen. Statt dessen verkricht man sich in den letzten Winkel vom Hunsrück und glaubt von dort aus die Eisenbahn-Welt retten zu können. Wer heute noch daran glaubt, dass das Land in Sachen Bahn wegen dem Flughafen aktiv wird, ist in meinen Augen weltfremd.
Was wird denn dann aus der Bahnstrecke von Langenlonsheim bis Büchenbeuren ?
Den Kommentar von Horst hier im Thread zum Morbacher Verein halte ich für überzogen. Aber so ist leider dieser Hunsrück-Spezialist. Und das hat er auch an anderer Stelle hier im Forum bereits mehrfach bewiesen. Keiner der Forenten schimpft oftmals so auf die Politik oder die Allgemeinheit.
Eigentlich schade.
Viele Grüße aus dem Taunus
jojo54