Technische Leistungsfähigkeit der Hochwaldbahn+HQB

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Sebbel
Inspektor A9
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Registriert: Fr 25. Mär 2011, 15:12

Technische Leistungsfähigkeit der Hochwaldbahn+HQB

Beitrag von Sebbel »

Moin,

da es in einem anderen Beitrag (viewtopic.php?f=8&t=48209) gerade angesprochen wurde, wo es um zukünftige Züge zum Hahn ab Saarbrücken ging, will ich es separieren. Dabei ging es um die Fahrzeit eines RE auf der Strecke Türkismühle - Hermeskeil - Büchenbeueren. Ich würde gerne technische Details dieser Strecke wissen.

Die Strecke ist ca. 75 Kilometer lang (bitte korrigieren, wenn stark abweichend). Wenn nach den aktuellen Plänen der "Pro Hochwaldbahn" Aktiven eine Reaktivierung folgt und die Infrastruktur nur soweit aufgepäppelt wird, das ein moderner Schienenbus ohne Probleme fahren kann, was kann man dann auf u.g. Fragen antworten? Denn dies geht aus aktuellen Präsentationen der Vereine teils noch nicht klar hervor!!!

- Höchstgeschwindigkeit auf der Gesamtstrecke?
- Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit?
- Anzahl der Haltestellen?
- Haltezeit pro Haltestelle?
- Haltezeit bei Fahrtrichtungswechsel?
- Wie viele Züge pro Tag verkraftet die Infrastruktur die ersten 5 bis 10 Jahre?
- realistische Fahrtzeit eines RE mit 5 Haltestellen auf der Gesamtsatrecke?
...

Nach den ersten Präsentationen der Vereine für den Erhalt der Hunsrückbahnen, wo ich erste Zahlen von 50 kmh bei ausgeprägter Fahrbahnsanierung gelesen habe, wird man hier nicht auf eine Fahrtzeit von 1:00 h kommen, sondern ca. 1:30 h. Mit den 0:40 h "Saarbrücken-Türkismühle" wären das auch 2:10 h ohne angehalten zu haben und ohne den Umstieg in Türkismühle. Am Ende stehen da auch ca. 2:25 h. Und wenn man unter die 2 h will, dann muss man für eine Geschwindigkeit von 80 kmh sanieren und das wird bei 1 Mio € pro neuem Gleiskilometer sehr teuer!!!

Wäre schön, wenn das mal jemand aus den Pro Vereinskreisen vorstellen könnte, wie die Leistung der Strecke nach deren Plänen aussieht.

Gruß
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Weinkesselwagen von Lotras, Ermefer, Transfesa, Danzas, GATX, Vinirail ... sind suppa
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Technische Leistungsfähigkeit der Hochwaldbahn+HQB

Beitrag von Horst Heinrich »

Sebbel hat geschrieben:Moin,

da es in einem anderen Beitrag (viewtopic.php?f=8&t=48209) gerade angesprochen wurde, wo es um zukünftige Züge zum Hahn ab Saarbrücken ging, will ich es separieren. Dabei ging es um die Fahrzeit eines RE auf der Strecke Türkismühle - Hermeskeil - Büchenbeueren. Ich würde gerne technische Details dieser Strecke wissen.

Die Strecke ist ca. 75 Kilometer lang (bitte korrigieren, wenn stark abweichend). Wenn nach den aktuellen Plänen der "Pro Hochwaldbahn" Aktiven eine Reaktivierung folgt und die Infrastruktur nur soweit aufgepäppelt wird, das ein moderner Schienenbus ohne Probleme fahren kann, was kann man dann auf u.g. Fragen antworten? Denn dies geht aus aktuellen Präsentationen der Vereine teils noch nicht klar hervor!!!

- Höchstgeschwindigkeit auf der Gesamtstrecke?
- Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit?
- Anzahl der Haltestellen?
- Haltezeit pro Haltestelle?
- Haltezeit bei Fahrtrichtungswechsel?
- Wie viele Züge pro Tag verkraftet die Infrastruktur die ersten 5 bis 10 Jahre?
- realistische Fahrtzeit eines RE mit 5 Haltestellen auf der Gesamtsatrecke?
...

Nach den ersten Präsentationen der Vereine für den Erhalt der Hunsrückbahnen, wo ich erste Zahlen von 50 kmh bei ausgeprägter Fahrbahnsanierung gelesen habe, wird man hier nicht auf eine Fahrtzeit von 1:00 h kommen, sondern ca. 1:30 h. Mit den 0:40 h "Saarbrücken-Türkismühle" wären das auch 2:10 h ohne angehalten zu haben und ohne den Umstieg in Türkismühle. Am Ende stehen da auch ca. 2:25 h. Und wenn man unter die 2 h will, dann muss man für eine Geschwindigkeit von 80 kmh sanieren und das wird bei 1 Mio € pro neuem Gleiskilometer sehr teuer!!!

Wäre schön, wenn das mal jemand aus den Pro Vereinskreisen vorstellen könnte, wie die Leistung der Strecke nach deren Plänen aussieht.

Gruß
Das sind alles Detailfragen, Sebbel, die natürlich auch in der erwähnten Hochschulstudie untersucht werden, die aber jetzt im Vorfeld von mir noch nicht diskutiert werden, auch der Verfasser -hier geht es ja um eine Magisterarbeit- soll ja erst einmal die entsprechenden Vorarbeiten erledigen und eigene Ansätze erkennen und einbringen. Meine wissenschaftliche Aufgabe sehe ich zunächst darin, Impulse und Anleitungen zu geben.
Ansonsten könnte ich die Arbeit ja auch selbst vorlegen :wink:

Grundsätzlich hat die ÖPNV-Anbindung aus dem Saarland aber mindestens das gleiche Potential wie die Reaktivierung Langenlonsheim-Hahn, das wurde ja bisher so noch gar nicht postuliert, weil beide Vereine, was ich ja immer kritisiert habe, ihre Museums- und Touristikbahn im Fokus haben.

Ein Schienenweg hat aber -so mein Ansatz- vorrangig eine erschließende und der Volkswirtschaft dienende Funktion, ein paar Kilometer Gleis verlegen, um darauf herumzufahren, das kann man auch abseits von nachhaltig nutzbaren Infrastrukturen.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Bernd Heinrichsmeyer
Amtmann A11
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Re: Technische Leistungsfähigkeit der Hochwaldbahn+HQB

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Eigentlich mag ich ja Gedankenspiele und man kann die Realität und das Verkehrsbedürfnis, sowie die Fließrichtung des Verkehrs außer acht lassen. Eine für SPNV ertüchtigte Strecke müsste zumindest einigermaßen durchgehend mit 50 km/h befahrbar sein. 60 km/h wären teilweise ohne große Maßnahmen machbar durch eine geänderte Genehmigung. Höhere Geschwindigkeiten erfordern Maßnahmen am Gleiskörper und den Bahnübergängen. Alle Bahnübergänge müssen technisch gesichert oder entfernt werden. Beide Tunnel müssten mit einem Rettungskonzept versehen werden. Alle Brücken benötigen breite Randwege und höhere Geländer. Haltepunkte und Zuwegungen müssen inkl. Beleuchtung komplett neu geschaffen werden. Und rein praktisch müssen über den Daumen ca. 5km Gleis umgebaut werden. Das ist aber alles noch im zweistelligen Mio-Bereich machbar. Einen späteren Betriebspreis z.B. mit einem LINT Triebwagen schätze ich auf 12 EUR / Zkm (das hängt stark vom Betriebskonzept ab). Technisch möglich ist das problemlos.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
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