Die Gehrmann'sche Glaubwürdigkeit wurde auch nicht infrage gestellt, nur ist es so, daß auf ein beauftragtes (also nicht ergebnisoffen angegangenes) Gutachten, wie es z.B. eine verhältnismäßig neutrale Institution wie ein sauber arbeitendes Hochschulinstitut liefern könnte, immer derart viele Einflußgrößen wirken, die das Ergebnis nachdrücklich beeinträchtigen (können). In dem in der Regel sehr engen Abstimmungsprozeß zwischen Auftraggeber und Gutachter finden sehr viele Arbeitssitzungen statt, in denen das Gutachterteam verschiedene, seit der letzten Sitzung entwickelte Facetten darstellt. Wenn es dann von seiten des Auftraggebers heißt, "das oder jenes brauchen Sie gar nicht weiter zu vertiefen, das ist für uns sowieso uninteressant", wird dieser oder jener Ansatz auch nicht weiter verfolgt, selbst wenn es vielleicht sinnvoll wäre.Westeifelbahner hat geschrieben:Da jetzt hier schon mehrfach Gutachter Gehrmann erwähnt wurde, will ich doch mal ergänzen, dass Gehrmann-Gutachten auf anderen Strecken durchaus zu dem Ergebnis einer Empfehlung der SPNV-Reaktivierung kamen. Zum Beispiel auf der Eifelquerbahn.
Konkret auf das Gehrmannsche Hunsrückbahngutachten bezogen:
Wenn man bei den Treffen im Morbacher Rathaus 2001/2002 auf Gutachterseite also erkannt hat, vielleicht auch das ÖPNV-Potential tiefer zu untersuchen, und von den kommunalen Auftraggebern ist der Einwand gekommen "darum geht's uns aber gar nicht, wir wollen etwas über die Tourismus- und Gelegenheitsgüterverkehrspotentiale erfahren", dann ist das Thema ÖPNV vom Tisch gewesen. Unabhängig von seiner tatsächlichen Relevanz.
Du verweist hier wohl auf das schlagzeilenträchtige Feuerwehrmuseum.Westeifelbahner hat geschrieben: Ansonsten denke ich auch, dass es auch im Hunsrück hinreichend Beispiele dafür gibt, dass selbst Kommunen durchaus noch mehr als genug Geld zum Ausgeben haben, wenn sie es denn wollen (In Hermeskeil findet sich dafür ja ein gutes Beispiel...).
Gruß Westeifelbahner
Obwohl ich als tief-liberaler Nationalökonom eine regelrechte Allergie habe gegen die leichtfertige Verschwendung in öffentlichen Haushalten - hier liegt die Sache etwas anders.
Von der kleinsten rheinland-pfälzischen Kommune (Dierfeld) bis hin zur größten (Mainz) - das Feuerwehrwesen hat eine derart große öffentliche Reputation, daß die Errichtung eines solchen Museums durchaus plausibel und legitim ist.
Da ergäben sich allein bei der Durchforstung der aufgeblähten kommunalen Wahlbeamtenlandschaft einschließlich ihrer noch viele Legislaturperioden wirksamen Belastung der Haushalte durch üppige Alimentationen allein im Landkreis Trier-Saarburg, zu dem Hermeskeil gehört, Einsparungspotentiale, da könnte man noch einige Feuerwehrmuseen errichten und es wäre noch Geld für die Reaktivierung der Hunsrück- und Hochwaldbahn übrig...
Schon im ersten Jahr verzeichnete man 10.000 Besucher - überwiegend Steuerzahler und ehrenamtliche Wehrleute, die dem Staat durch ihr freiwilliges Tun jährlich Millionenersparnisse bescheren.
Man könnte ja auch einige verstorbene Bürgermeister ausstopfen und in einem Museum präsentieren - fragt sich nur, ob sie einen solchen Zuspruch hätten...