Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

eta176
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Techn. Sicherungen lassen sich instandsetzen ...

Beitrag von eta176 »

ecki76 hat geschrieben: Mo 16. Nov 2020, 15:44 Da funktioniert nichts mehr. Auch der in LaLo nicht.
Zumindest bei der Testfahrt der 215 und den Trafotransporten war er nicht in Betrieb.
Ob der einfach so wieder zum funktionieren gebracht werden kann, keine Ahnung.
Hallo Ecki,
von der Bü-Anlage in Langenlonsheim (Naheweinstraße/Mainzer Str. B48)
habe ich gerade die Tage ein aktuelles Video bekommen, auf dem die ein-
wandfreie Funktion (aber ohne Zugfahrt) dokumentiert war. Das wäre ja
immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung. Solange die Schran-
kenbäume und der Kurbelantrieb an den Vollschranken noch vorhanden ist,
lässt sich auch das wieder in Betrieb nehmen. Möglicherweise hat man zur
Sicherung des Schrankenbaums vor unbefugter Schließung (wie an der Aar-
talbahn) eine Gewindestange/Stabeisen montiert. Das ist schnell wieder
weg und auch Seilzüge lassen sich wieder einziehen, sofern kein Schneid-
brenner irgendwo im Einsatz war. :roll:
Gruß HaPe
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eta176
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von eta176 »

In dem offenbar noch recht neuen Nachrichten-Portal HunsrückNews hat Dirk Eikhorst einen
lesenwerten Beitrag mit einer Stellungnahme von Alexander Neubauer (WRS) veröffentlicht:

WRS: Wir haben das Projekt noch nicht beerdigt
https://www.hunsrueck-news.de/wrs-wir-h ... -beerdigt/

Man muss ein bisschen aufpassen mit den verschiedenen Popup-Fenstern, bevor man den
Artikel (noch offen) lesen kann.

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Lw
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von Lw »

Zwischen Lalo und Stromberg sieht die Strecke wie "geleckt" aus - überall ist großzügiger Freischnitt erkennbar. An etlichen BÜs wurden die Andreaskreuze offenbar erneuert.
Heute Morgen steht in Bingerbrück eine Gleisbaumaschine (konnte sie nur von weitem sehen), vielleicht für Lalo-Stromberg gedacht?
kurvenneiger
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von kurvenneiger »

Abschnittsweise ja, dort dann durchaus "wie geleckt". Aber das sind überwiegend noch die Ergebnisse der umfangreichen, von Amprion bezahlten Sanierungsmaßnahmen für die Trafotransporte. Besonders im Bereich der Ortslagen ist es aber leider noch erschreckend wie ungepflegt sich der erst vor zwei Jahren durchgängig überholte Oberbau hier darstellt. Da ist man mit der Vegetationspflegemachinerie wohl höchstens mal schnell dran vorbeigefahren. Von regelmäßiger Plege oder wenigstens mal der Betätigung einer einfachen Motorsense keine Spur.
Direkt in Langenlonsheim-Kloningersmühle sind zudem deutliche Unebenheiten in der Gleislage erkennbar die noch auf ein tiefergehendes Problem dort hinweisen dürften.

Den Gehölzrückschnitt würde ich überschlägig bislang eher als Mindestmaß ansehen. Gerade so, dass man derzeit wieder ohne Lackschäden durchfahren kann. Aber schon im Sommer dürften die Zweige wohl wieder die Fahrzeuge erreichen. Warum man den Gleisbereich abweichend von der sonst üblichen Rückschnittbreite nur minimal, und was die stark wuchernde Vegetation in und an den Gräben nur halbherzig geräumt hat bleibt wohl ein Betriebsgeheimnis des Infrastrukturbetreibers.
Aber was nicht ist kann ja noch werden... :wink:

Jetzt sollen sie erstmal zusehen dass insbesondere alle vorgesehenen technischen Sicherungsanlagen an den Bahnübergängen wieder vollständig und wie vorgesehen funktionieren und die Sichtbereiche frei sind. Wenn man zudem wie im Planfeststellungsverfahren schon selbst vorgeschlagenen und mit den Nutzern abgestimmt die Anzahl der Übergänge auf das notwendige Mindestmaß reduzieren würde ständen bis auf die noch verbliebenen ortsbedienten Schrankenanlagen zügigen und damit deutlich nerven-, material- und umweltschonenderen Zugfahren nichts mehr im Wege.

Aber - immerhin tun sich jetzt mal endlich was! :roll:
ecki76
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von ecki76 »

kurvenneiger hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 14:30

Den Gehölzrückschnitt würde ich überschlägig bislang eher als Mindestmaß ansehen. Gerade so, dass man derzeit wieder ohne Lackschäden durchfahren kann. Aber schon im Sommer dürften die Zweige wohl wieder die Fahrzeuge erreichen. Warum man den Gleisbereich abweichend von der sonst üblichen Rückschnittbreite nur minimal, und was die stark wuchernde Vegetation in und an den Gräben nur halbherzig geräumt hat bleibt wohl ein Betriebsgeheimnis des Infrastrukturbetreibers.
Aber was nicht ist kann ja noch werden... :wink:

Man braucht ja auch noch etwas Arbeit für das ganze nächste Jahr. :wink:
eta176
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Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn > PM der Grünen

Beitrag von eta176 »

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Pressemitteilung aus der Landtags-Fraktion von Bündnis90 / Die Grünen vom 1. Dezember 2020

Reaktivierung der Hunsrückbahn für den Personenverkehr:
Bei den Kosten ist der Bund in der Pflicht

Zur Antwort auf ihre Kleine Anfrage zum Planfeststellungsverfahren zur Reaktivierung der Hunsrückbahn
erklärt Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Im Zusammenhang mit der für die Region dringend notwendigen Reaktivierung der Hunsrückbahn für den
Personennahverkehr bleibt zu klären, wer die Kosten übernimmt. Die Landesregierung verweist darauf, dass
die Kostenübernahme durch den Bund erst nach dem Planfeststellungsverfahren verhandelt werden kann.
Die zu erwartenden Kosten für die Reaktivierung sind mittlerweile gestiegen. Ich halte es auch im Hinblick
darauf für geboten, dass der Bund die Kosten wie ursprünglich zugesagt vollständig übernimmt.

Dass die Kosten des Projekts nun steigen, ist nicht zuletzt Folge einer bis heute völlig inkonsequenten Bahn-
politik der Bundesregierung. Der Bund hat jahrzehntelang dem Rückzug der Schiene aus der Fläche tatenlos
zugesehen. Nichtsdestotrotz haben sich die Bundesregierung und die Deutsche Bahn vorgenommen, bis zum
Jahr 2030 die Anzahl der Fahrgäste in den Fernverbindungen auf 280 Millionen gegenüber 2019 nahezu zu
verdoppeln. Dieses Ziel wird aber nur dann erreicht, wenn die Anbindung des ländlichen Raumes gewährlei-
stet ist. Durch einen vorgesehenen Stundentakt zwischen dem Flughafen Hahn und Bingen sowie eine zwei-
stündliche Anbindung nach Mainz und Frankfurt kann das für den Hunsrück gelingen.

Waren wir GRÜNEN lange die einsamen Rufer, hat unser jahrelanges Kämpfen für die Reaktivierung der Huns-
rückbahn in den letzten Monaten neuen Rückenwind erhalten. Allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass
es mit der Bahnreaktivierung nur Gewinner geben kann: das Klima, die Menschen in der Region und die Wirt-
schaft. Die Landkreise Bad Kreuznach, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Rhein-Hunsrück und Trier-Saarburg
haben in einer gemeinsamen Resolution deutlich gemacht, dass sie in der Schienenverbindung von Langen-
lonsheim bis Hermeskeil einen wichtigen Beitrag zur infrastrukturellen Stärkung des ländlichen Raumes so-
wie zum Klimaschutz sehen. Die Landesregierung hat ebenfalls großes :?: Interesse an der Reaktivierung der
Hunsrückbahn, das ergab meine Kleine Anfrage. Der Nahverkehr per Bahn mit gut ausgebauten Mobilitäts-
punkten gewinnt auch im ländlichen Raum zunehmend an Bedeutung. Bahnhöfe oder Bahn-Haltepunkte vor
Ort erhöhen nachweislich die Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort.“

https://www.gruene-fraktion-rlp.de/pres ... r-pflicht/
-------------------------------------------------------------
Leider habe ich die Kleine Anfrage und die Antwort der Landesregierung noch nicht im Netz gefunden, daher
auch meine Unterstreichung und Einfügung des Fragezeichens.
Gruß HaPe
Rolf
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn > PM der Grünen

Beitrag von Rolf »

eta176 hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 15:46 .
Pressemitteilung aus der Landtags-Fraktion von Bündnis90 / Die Grünen vom 1. Dezember 2020

...Der Bund hat jahrzehntelang dem Rückzug der Schiene aus der Fläche tatenlos
zugesehen.
In der Tat. Und von 1998 bis 2005 saßen die Grünen in der Bundesregierung und haben die Privatisierung bzw. den irrwitzigen Plan eines Börsengangs sowie den "Brutalo-Sanierer" Mehdorn zu Höchstleistungen angetrieben. Wer im Glashaus sitzt...
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Steffen
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von Steffen »

Leider wahr - was umweltfreundliche Verkehrspolitik angeht hat mich genau eine Partei am meisten enttäuscht: die Grünen!

Die einzige Partei, die wirklich etwas geleistet hat (zumindest in RLP) ist die FDP. Klingt komisch, ist aber so...

Die schlimmsten Jahre mit dem größten Kahlschlag im Bereich bundesweiter Stilllegungen und Abbau von Anschlussgleisen gab es ab 1998. Traurige Wahrheit - da sollte man als damals maßgeblich beteiligte Partei den Ball flach halten.
Viele Grüße
Steffen
kurvenneiger
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von kurvenneiger »

Diese Zeiten sind bei der FDP aber auch lange vorbei.
Der amtierende Verkehrsminister musste ja u. a. schon (erfolgreich) wegen Untätigkeit in Sachen Bahn-Betriebsgenehmigungen verklagt werden.
Und dass das Planfeststellungsverfahren für den ÖPNV auf der HQB "einfach so" mal so lange dauert und das Verkehrsministerium daran völlig unbeteiligt bzw. darauf auch nicht unterstützend und beschleunigend einwirken könnte wenn ein Wille oder Interesse dazu da wäre ist wenig glaubhaft.
Obwohl, vielleicht passt das ja zur Programmatik der FDP: In RLP übernehmen nun die Privatwirtschaft und private Initiativen Aufgaben bei denen die Landespolitik und die zuständigen staatlichen Institutionen schlichtweg versagen. Aber selbst die werden im Zweifelsfall durch Passivität ausgebremst. Und dazu noch ein "Landesbetrieb Mobilität" der sich aber nur um Straßen kümmert und selbst dort seinen Aufgaben z. B. im Bereich der Pflege und Verkehrssicherung von Eisenbahn-Straßenkreuzungen nicht freiwillig nachkommt.

Eisenbahnverkehrsinfrastruktur interessiert keinen und es gibt auch niemanden der dazu eine durchdachte, qualifizierte Position dazu hat oder zumindest eine politische Line oder eigenes ungekünsteltes Engagement erkennen lässt. Politiker aller Parteien reden und aktionieren wild und unqualifiziert durcheinander wie es ihnen gerade in den Sinn kommt.
:arrow: Dem Land Rheinland-Pfalz und den politischen Aktueuren auf Landesebene ist die Eisenbahninfrastruktur schlichtweg egal.

Wen soll man da wählen wenn einem Themen wie Klimawandel, Energie- und Verkehrspolitik auf Landesebene wichtig sind?
ecki76
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von ecki76 »

In Zeiten der Klimadebatte steht die Landesregierung offiziell natürlich voll hinter der Reaktivierung.
Wenn dem tatsächlich so wäre, hätte sich in der langen Zeit wo darüber jetzt schon diskutiert wird, längst was getan. Aber außer immer neue Gutachten zu beauftragen, ist da noch nicht viel passiert.
Ich glaube nicht das man in Mainz so glücklich über das Vorhaben von WRS war, jetzt die Strecke wieder nutzen zu wollen.
Bislang hatte man die Geschichte ja erfolgreich ausgesessen, die Diskussion der Reaktivierung ist etwas eingeschlafen, die BI und die Anwohner haben auch wieder Ruhe gegeben.
Ich denke man hat in der Landesregierung ein bisschen Angst vor einem zweiten Nürburgring und möchte keinen dreistelligen Millionenbetrag in eine Nebenstrecke in den Hunsrück investieren.
Vor allem weil der eigentliche Reaktivierungsgrund, mit den immer weiter zurückgehenden Fluggastzahlen, ja mittlerweile hinfällig geworden ist.
Hunsrücker
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Re: Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von Hunsrücker »

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https://www.hunsrueck-news.de/hunsrueck ... FajBQjqVek
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