Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

eta176
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Aktuelles zur Hunsrück-Querbahn

Beitrag von eta176 »

Der Oeffentliche Anzeiger, Bad Kreuznach, berichtet am 11.10.2020 vorab online und am
Mo. 12.10. in der Printausgabe über eine abstruse Ankündigung:
Kein Witz, sondern bitterer Ernst:
Langenlonsheimer lassen sich
(notfalls) an Hunsrückbahn-Gleise festketten

Der Langenlonsheimer Ortsbürgermeister Bernhard Wolf (FL) und mehrere Gleichgesinnte
angekettet an die Gleise der Hunsrückbahn? Das sei kein Witz, sondern bitterer Ernst, die
Wolf in der Sitzung des Gemeinderates jetzt ankündigte. Als Grund wird angegeben, dass
Züge laut WRS bereits ab 3:30 Uhr fahren sollen und vor jedem der 30 BÜ gepfiffen wird,
sodass es dann mit der Nachtruhe vorbei wäre. Dagegen habe es vor wenigen Tagen eine
"einhellig" verabschiedete Resolution des Stadtrates Stromberg gegeben.

(hinter Bezahlschranke)
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 75166.html

EDIT: Ich habe dem Beitragsbaum mal einen neuen Titel gegeben, damit nach der abstrusen
Meldung zum Anketten auch andere aktuelle Themen ergänzt werden können. 24.11.2020
Zuletzt geändert von eta176 am Di 24. Nov 2020, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Dieselpower
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von Dieselpower »

Krank - wie so vieles in diesem Lande derzeit....

Komisch - LKWs brettern die ganze Nacht durch die Dörfer - da beschwert sich keiner drüber....
Wie wäre es mit ner nächtlichen Sitzblockade auf Bundesstraßenasphalt?
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
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Bürgermeister will sich an Gleise ketten ...

Beitrag von eta176 »

Die Redaktion der Rhein-Hunsrück-Zeitung hat eine etwas sinnvollere
Überschrift und Unterzeile (über den ansonsten inhaltsgleichen Artikel)
gesetzt. Dort heißt es:

Bürgermeister will sich an Hunsrückbahn-Gleise ketten
Bürger protestieren in Langenlonsheim gegen die Art der Reaktivierung

... ein echtes Vorbild in diesem Amt :? :shock: :|

Zusätzliche Forderungen:
- An die Fertighausfirma im Hunsrück, dass es ökologischer sei, das Holz im Hunsrück sägen zu lassen statt in Mailand.
- An die Firma, die fahren will. Sie soll nur tagsüber fahren und bis das Fenster für den Zug nach Mailand offen ist, den
--jeweiligen Zug in Bingerbrück parken.
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Dieselpower
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von Dieselpower »

Alles Verkehrs- und Bahnexperten.....

Wenn man auf jedes Partikularinteresse wie z.B. zu nah an Bebauung gepflanzte Windmonster so viel Rücksicht nehmen würde....aber die kann man jedem zumuten - 24 h am Tag, 365 Tage im Jahr...
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Re: Bürgermeister will sich an Gleise ketten ...

Beitrag von Rolf »

eta176 hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 12:56 Zusätzliche Forderungen:
- An die Fertighausfirma im Hunsrück, dass es ökologischer sei, das Holz im Hunsrück sägen zu lassen statt in Mailand...
Wenn es wirklich so wäre, dass das Holz im Hunsrück geerntet, in Mailand gesägt und dann wieder in den Hunsrück transportiert wird, wäre der Einwand berechtigt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Verarbeitungskosten in Mailand so viel niedriger sind, dass es sich lohnt, das Material so weit hin- und her zu kutschieren. Wenn es allerdings in Mailand weiterverarbeitet wird, macht es kaum einen Unterschied, ob die Bretter und Balken hier oder in Mailand gesägt werden, denn Verschnitt gibt es heutzutage nur noch sehr wenig und der wird auch weiter verarbeitet. Das Transportvolumen würde sich nur wenig verringern. Es scheint daher ein sehr dürftiges "Argument" zu sein, das an den Haaren herbei gezogen wird, um den Güterverkehr zu verhindern. Wenn es so ist, wie ich vermute, dürfte sich das "Argument" allerdings als Rohrkrepierer erweisen, mit dem sich die Bahngegner selbst diskreditieren.
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VG-Rat Kirchberg macht sich für die Bahn stark

Beitrag von eta176 »

Die Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 15.10.2020 berichtet über eine positive Resolution:

VG-Rat Kirchberg macht sich für die Bahn stark
An die DB-Netz AG geht die Aufforderung, Finanzmittel für die Erneuerung und Ertüchtigung sowie
die Inbetriebnahme der HQB vorzusehen. Die Resolution verweist auf die Zuschüsse des GVFG von
bis zu 90% zwischen Bund, der DB sowie aus weiteren Fördertöpfen.
Die Landesregierung in Mainz wird dringend um Unterstützung für dieses Vorhaben auf allen Ebenen
aufgefordert. Der VG-Rat beauftragte Bgm Harald Rosenbaum, Landrat Marlon Bröhr und alle betrof-
fenen Gebietskörperschaften entlang der Strecke, sich für eine konzertierte Aktion zu Gunsten des
Neubaus der HQB abzustimmen.
Sprecher von CDU, SPD und Grünen begrüßten die schon vorab intensiv diskutierte Bahnresolution.
Die FDP war mehrheitlich dagegen. Mit fünf Gegenstimmen, unter anderem auch von Altbürger-
meister Hans Dunger (FWG), sowie einer Enthaltung wurde die Resolution verabschiedet.
.
hochwald
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von hochwald »

Na da gehts ja mal wieder ab ... "ich denke über ein "Nachtfahrverbot" ließe sich doch reden weil einfach "durchbrettern" könnte dann schmerzhaft werden ... Spaß bei Seite, man wird doch wohl hoffentlich irgendeinen kompromissvollen Weg finden, sollen doch mal die ersten Züge fahren und dann sieht man weiter, tja "verkehrte Welt" damals gind die Bahn oft im Bogen um die Siedlungen, heute ists teilweise dicht bebaut und die Autobahn wurde soweiso gleich im Wald fernab gebaut, das ist schon bitter :twisted: :twisted: :twisted:
hochwald
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von hochwald »

Na da gehts ja mal wieder ab ... "ich denke über ein "Nachtfahrverbot" ließe sich doch reden weil einfach "durchbrettern" könnte dann schmerzhaft werden :twisted: ... Spaß bei Seite, man wird doch wohl hoffentlich irgendeinen kompromissvollen Weg finden, sollen doch mal die ersten Züge fahren und dann sieht man weiter, tja "verkehrte Welt" damals gind die Bahn oft im Bogen um die Siedlungen, heute ists teilweise dicht bebaut und die Autobahn wurde soweiso gleich im Wald fernab gebaut, das ist schon bitter. :cry:
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von 212 096 »

Es ist ein "Unding", das es Bahngegner in dieser Form gibt...ich verstehe und werde es nie verstehen......

Warum ist nicht jeder froh, um jeden LKW der von der Strasse kommt? Und es ist ja speziell hier keine 300 km/h Hochgeschwindigskeits Trasse....

Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel........
sflori
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von sflori »

eta176 hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 22:06 Als Grund wird angegeben, dass Züge laut WRS bereits ab 3:30 Uhr fahren sollen und vor jedem der 30 BÜ gepfiffen wird, sodass es dann mit der Nachtruhe vorbei wäre.
Maßnahme und Aussage halte ich für daneben. Das klingt recht populistisch.

Aber wenn ich dort wohnen würde, hätte ich auch etwas dagegen, dass nachts an 30 BÜs gepfiffen wird.

Wenn man nun mal die BÜs nicht technisch gesichert bekommt (wovon ich ausgehe), wäre hier eine sinnvolle Lösung, die Strecke soweit zu ertüchtigen, dass der Zug mit höherer Geschwindigkeit verkehren kann und dann die Fahrplanlage in den Tagesbereich zu verschieben.


Bye. Flo.
eta176
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30 BÜ verteilen sich auf viele Kilometer ...

Beitrag von eta176 »

sflori hat geschrieben: Sa 14. Nov 2020, 18:50 Aber wenn ich dort wohnen würde, hätte ich auch etwas dagegen, dass nachts an 30 BÜs gepfiffen wird.
Bye. Flo.

Hallo Flo,
nur wenn man z.B. mit einem Wohnmobil parallel zum Zug unterwegs ist,
bekommt man mit, dass an 30 Bahnübergängen gepfiffen wird. :wink:

Wenn die Abstände zwischen einzelnen BÜ sehr dicht sind und es bahn-
parallele Feldwege heute schon gibt, dann könnten die Gemeinden ja
auch die ein oder andere Querung sperren, ohne dass für die Nutzer
(Winzer, Bauern) gleich die Welt zusammenbricht oder die Insolvenz
droht. In der Ortslage Windesheim dürfte DB Netz die beiden handbe-
dienten Vollschranken wieder betriebsbereit machen können, so dass
- wie bei den BASF-Kalkzügen jahrelang praktiziert - ein BüP/Rangie-
rer parallel zum Zug mit dem Pkw unterwegs ist und für die "leise Ab-
sicherung" sorgen kann.

Dazu habe ich zwei Fragen:

Sind nach dem Ende des Kalkverkehrs von DB Netz alle technischen Sicherungen bis Stromberg außer Betrieb genommen worden?
Ist aktuell nur der BÜ in Langenlonsheim (Naheweinstraße/Mainzer Str. B48) - wieder - in Funktion?

Gruß und Danke für Infos
HaPe
ecki76
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Re: Hunsrückbahn-Gegner wollen sich an Gleise ketten ...

Beitrag von ecki76 »

Da funktioniert nichts mehr. Auch der in LaLo nicht. Zumindest bei der Testfahrt der 215 und den Trafotransporten war er nicht in Betrieb.
Ob der einfach so wieder zum funktionieren gebracht werden kann, keine Ahnung.
Da wir ja in Deutschland sind, gibt es bestimmt wieder eine Vorschrift die das untersagt. 8)
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