Prüm - Gerolstein

[Westeifelbahner]

Der Fahrradweg kann dann ja parallel gebaut werden.

Wer dafür ein paar Millionen mehr übrig hat... - vgl. Kosten des Modells Radweg + Schiene!

Bis Gerolstein komme ich ja gut mit dem Zug. Danach wird es sehr unbequem (der vorhandene Fahrradweg bis Prüm ist Mist; einmal und nie wieder). Bei den Bussen hat man gegenwärtig jedoch keine Garantie, nach Prüm mitzukommen (es hängt nach Auskunft der Webseite des Verkehrsverbundes von der Auslastung und vom Busfahrer ab, ob er noch Fahrräder mitnimmt).

Normal klappt das. Vielleicht nicht unbedingt im Schülerbus, aber mir ist bislang noch kein Fall bekannt, in welchem ein Radler + Fahrrad nicht mitgenommen wurde.

Der Transport wäre also verlässlich und planbar. Das spricht für eine Bahnreaktivierung. Die Alternative wäre ein Fahrradweg auf der Trasse. So wie es sich jetzt darstellt, ist die Lücke zwischen Prüm und Gerolstein für mich ein Grund, die Tour (noch) nicht zu machen.

Immer diese Unlogik, dass die Zukunft der Westeifelbahn von der Fahrradnutzung abhängen soll......
Die Verlässlichkeit, Planbarkeit und Kapazität des Fahrradtransfers wäre auch jetzt jederzeit optimal möglich. Es müsste nur gewollt werden... Für sehr geringe Kosten könnte die schwach frequentierte RegioLinie zum Fahrradbus mit Hänger umgebaut werden. So wie seit Jahren die Radler auch zum Maare-Mosel-Radweg kommen - ohne Fahrradweg und auch außerhalb der Verkehrstage des Schienenbusses. Doch die heimische Politik interessiert sich dafür anscheinend doch nicht so sehr, weil der Prümer ja schließlich keine Fahrradmitnahme von Gerolstein braucht. Oder besser gesagt: Erst dann, wenn der Radweg auf der Trasse liegt und man irgendwie auch wieder müde von der Radtour zurück kommen möchte.
Erstaunlicher Weise ist diese Unlogik offenbar für die Westeifelbahn reserviert - bei der Efq ist zum Glück noch keiner auf die Idee gekommen zu fordern, dass diese dringend zum Radweglückenschluss zwischen Maare-Mosel-Radweg und Kylltalradweg umgebaut werden muss, weil jetzt kein Schienenbus fährt.

Durch den gegenwärtigen Stillstand dürften auch andere Touristen angeschreckt werden

Da müsste man die Touristen mal befragen. Ich habe erheblich Zweifel, dass das viele "Touristen" interessiert oder gar abschreckt. Das interessiert Leute aus dem Köln-Bonner-Raum, die morgens in die Eifel wollen, dann ein paar Stündchen radeln und abends wieder zu Hause im Wohnzimmer sitzen. Eine Zielgruppe, die touristisch - sorry! - zu vernachlässigen ist.
Gruß aus der Westeifel

[Rolf]

Ich kann ja nur für mich und meine Frau sprechen. Seit die EQB nicht mehr fährt, fahren wir nicht mehr nach Daun, um von dort mit dem Fahrrad weiter zu fahren. Der Bus ist uns zu unsicher und unbequem. Ist er voll, wird man nicht mehr mitgenommen. Die EQB war dagegen sehr verlässlich; selbst bei starkem Andrang ging es immer irgendwie. Nach Prüm sind wir nur einmal gefahren. Mit dem Fahrrad von Gerolstein hin, mit einem Bürgerbus (nach zwei Übernachtungen übrigens) zurück. Wir hatten viel Glück, dass wir überhaupt mitgenommen wurden. Das Theater machen wir nicht noch mal mit. Wir würden daher von einer Westeifelbahn profitieren. Je früher, desto besser.

Die Westeifelbahn ist nur noch für touristische Zwecke interessant, da für nennenswerten Güterverkehr kein Bedarf besteht. Die wenigen Bürger in der zunehmend dünner besiedelten Provinz fahren nun mal lieber mit dem Auto. Und wenn das Öl alle ist, dann fährt man eben mit Gas. Das reicht noch 500 Jahre. Vielleicht auch mit Strom, wer weiß. Möglichkeiten gibt es genug. Aber bestimmt werden die letzten Eifelaner nicht mit der Bahn fahren wollen. Weil das Auto bequemer, schneller und individueller ist, hat die Bahn in der dünn besiedelten Provinz keine Chance mehr. Alles andere ist Träumerei.

[TroubadixRhenus]

Hallo Rolf,

ich weis ja auch nicht wer recht hat, und ich bin auch weit davon entfernt, meine Einschätzung als unumstösslich anzusehen. Ich gebe da offen zu, dass ich keine Glaskugel habe.

Ich sehe den Ausflugsverkehr per Bahn auch eher als eine Übergangslösung, um erstmal für den Erhalt der Infrastruktur zu sorgen. In der Eifel bekamen solche Strecken allerdings selten Gelegenheit, zu zeigen welchens Potential für einen ECHTEN ÖPNV in ihnen steckt(e). Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass diese Strecken über Jahrzehnte derartig vernachlässigt wurden, dass ein immenser Investitionsstau entstanden ist. Überall wären sehr hohe Kosten zu bewältigen, wollte man auf den Strecken "ernsthaften" ÖPNV anbieten. Mit einer Bahn die gerade mal eine Reisegeschwindigkeit von vielleicht 20 - 30km/h erreicht (wenn überhaupt), lockt man natürlich keinen Berufspendler auf die Schienen.

Aber man schaue sich doch mal Nebenbahnen an wie Düren - Heimbach oder die Westerwaldpisten Limburg - Westerburg oder Limburg - Siershahn an. Da stehen sich die Pendler zu Stoßzeiten auf den Füßen! O.K. Diese Strecken beginnen an größeren Kreisstädten, aber auch dort gab es seinerzeit ellerlei Unkenrufe, die ein Stilllegung forderten. Auch da wurde man seinerzeit als "Spinner" und "Träumer" abgetan, wenn man genau davon sprach, was heute Realität ist!

Und wenn ich das mal etwas stereotyp wiederholen darf (kann ich auch! ):

Fahrradwege wie Bahnstrecken kosten BEIDE gutes Geld in Bau (beim Fahrradweg) und Unterhaltung.
Ein touristischer Fahrradweg ist allerdings in erster Linie wohl als Luxusgut zu sehen, während eine Bahnstrecke mit ÖPNV (und am besten auch mit Güterverkehr) eher soetwas wie eine "Daseinsfürsorge" sein kann. Daran sollte man auch denken.

[Rolf]

Hallo @TrobadixRhenus,

ich gebe dir in vielem Recht. Aber: Eisenbahnen lohnen nur dort, wo man Züge voll bekommen kann. In Prüm wohnen gerade mal 6000 Menschen. Tendenz stark sinkend. Die Westeifelbahn erschließt ansonsten kaum Potential, da sie an den anderen Orten neben der Strecke weitgehend vorbei führt. Dafür lohnt sich keine 22 km lange Bahnlinie. Die von dir genannten Referenzprojekte haben sehr viel größeres Potential und sind daher m. E. absolut nicht vergleichbar mit der Westeifelbahn.

Aber ich habe natürlich auch keine Glaskugel. Deswegen machen Farradwege auf Bahntassen im Allgemein insofern Sinn, als dass sie eine Vorsorge in Form einer Trassensicherung darstellen. Eine Bahnstrecke, die Jahrzehnte stillgelegt war, muss ohnehin neu gebaut werden. Dann ist es egal, ob da ein verrottetes Gleis oder ein Farradweg die Trasse "reserviert". Sollte in einigen Jahrzehnten wieder Bedarf bestehen, was ich für die Westeifelbahn jedoch nicht glaube, kann eine Trasse ja wieder in eine Bahnstrecke umgewandelt werden.

Für die Westeifelbahn sehe ich nur eine (kleine) Chance für touristischen Verkehr. Deswegen finde ich die Idee gut, die RSE jetzt einfach mal machen zu lassen. Alles weitere wird man dann später im Lichte künftiger Erfahrungen entscheiden können.

Gruß
Rolf

[jojo54]

Hallo zusammen,

hier aktuelle Informationen aus dem Trierischen Volksfreund, Teilausgabe Prümer Zeitung, zur weiteren Vorgehensweise bezüglich der Strecke Gerolstein - Prüm.

Ein Urteil wird das Oberverwaltungsgericht demnach erst dann fällen, wenn das gewünschte Gutachten vorliegt.


http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 11,3604944


MfG
jojo54

[jojo54]

Hallo zusammen,

am 18.12.2013 gab es eine erneute Verhandlung zur Sache vor dem Oberverwaltungsgericht in Koblenz.
Hierzu ein Beitrag im Trierischen Volksfreund, Teilausgabe Prüm, vom 19.12.2013.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 11,3736974

MfG
jojo54

[Knipser1]

Hallo zusammen,

schade, das es noch keine Einigung gibt.

Der vom Gericht gemachte Vorschlag war doch echt fair- so kann die RSE beweisen das man den Verkehr zu den vom Unternehmen genannten günstigen Konditionen durchführen kann und man kann den Zuspruch der Fahrgäste über die 2 Jahre testen.

Es ist aber schon sehr interessant zu sehen, wir weit die Berechnungen des Landes mit über 1 Mio und die des Gutachters mit 350.000 schon auseinanderliegen. Kann es sein, das das Land das ganze extra schlecht rechnet? Naja, ein Schelm wer Böses dabei denkt...

Viele Grüße

Guido

[Westeifelbahner]

Nu, wie mag das Gericht nun entscheiden???
Bei "Der Preis ist heiß" hatte immer jeder Spieler verloren, der überboten hat. Schlecht für Mainzer Spieler.
Gewinnt der, der näher dran liegt, dürfte auch klar sein, wer dieses Spiel gewonnen hat.
Verlieren alle, die unterboten haben, dürfte es aber das letzte Spiel für die Westeifelbahn gewesen sein.
Gruß Westeifelbahner

[jojo54]

Hallo zusammen,

egal wie das OVG in Koblenz entscheiden wird - beide Parteien hatten schon im Vorfeld angekündigt, bis vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ziehen zu wollen. Dem dürfte auch so sein.

Von einem zweijährigen Betriebsversuch halte ich persönlich nichts. Zu Anfang haben solche Bahnen immer einen regen Zuspruch, dann lässt das Interesse nach. Auch ist die Herrichtung der Gleisanlagen für den kurzen Zeitraum viel zu arbeitsintensiv, zumal wohl vieles ehrenamtlich geschehen soll.

Was mich interessieren würde ist, ob in die Berechnung auch denkbarer Güterverkehr nach Gondelsheim (angeblich soll dort das Interesse für eine Rohholzverladung bestehen, so die IGW) mit eingeflossen ist, oder nur für saisonale Schienenbusfahrten. Dementsprechend müsste auch der Oberbau ertüchtigt werden.

MfG
jojo54

[Westeifelbahner]

egal wie das OVG in Koblenz entscheiden wird - beide Parteien hatten schon im Vorfeld angekündigt, bis vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ziehen zu wollen. Dem dürfte auch so sein.

Ich bin KEIN Jurist, aber...
das dürfte auch von den Kosten,
den Erfolgsaussichten
und der Zulässigkeit eines Gangs vor der Bundesverwaltungsgericht abhängen.

Bspw. das bekannte "Wiehltal-Urteil" ging auch in keine höhere Instanz.

Von einem zweijährigen Betriebsversuch halte ich persönlich nichts. Zu Anfang haben solche Bahnen immer einen regen Zuspruch, dann lässt das Interesse nach.

Der Vorschlag des Probebetriebes dürfte sich auf die Infrastrukturkosten bezogen haben, nicht auf die Frequentierung.
Sollte die Strecke befahrbar sein, wird es SPNV-Freizeitverkehr geben, wenn und solange der ZSPNV bestellt.
Von dieser Bestellung ist derzeit auszugehen.
Ob ein paar Leute mehr oder weniger mitfahren, dürfte daran nicht viel ändern.

Was mich interessieren würde ist, ob in die Berechnung auch denkbarer Güterverkehr nach Gondelsheim (angeblich soll dort das Interesse für eine Rohholzverladung bestehen, so die IGW) mit eingeflossen ist, oder nur für saisonale Schienenbusfahrten. Dementsprechend müsste auch der Oberbau ertüchtigt werden.

Ja, und nicht nur im Oberbau Gondelsheim - Gerolstein inkl. Brückenbauwerke Lissingen. Weitere mögliche Kostenfaktoren:
- Reaktivierung der Laderampe (vgl. Kosten zur Sanierung der Laderampe in Gerolstein vor Jahren)
- Weichen und Rangiergleis in Gondelsheim
- ggfs. Sicherungstechnik

Und unterm Strich bleibt die wohl derzeit nur vom Ministerium zu beantwortende Frage, warum der SPNV-Freizeitverkehr Gerolstein - Kaisersesch demnach über 12,5 Millionen EUR teurer in der Investition sein soll als der SPNV-Freizeitverkehr Gerolstein - Prüm lt. Gutachten sein würde.

Gruß Westeifelbahner

[Poppenspäler]

Laut SWR 1 Nachrichten um 14:30Uhr wurde die Betriebsgenehmigung für die Strecke Gerolstein-Prüm der RSE erteilt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

[Torsten R.]

Bahnstrecke zwischen Gerolstein und Prüm darf genutzt werden

Auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Prüm und Gerolstein dürfen wieder Züge rollen. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Koblenz im Berufungsverfahren entschieden. Damit geht ein langer Rechtsstreit zu Ende. Die private Rhein-Sieg-Eisenbahn will auf der alten Bahnstrecke Touristenfahrten anbieten. Das Landesverkehrsministerium verweigerte aber dazu die Betriebserlaubnis. Dagegen hatte die Rhein-Sieg-Eisenbahn geklagt und zunächst verloren. Im Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Koblenz bekam das Bahnunternehmen jetzt jedoch Recht. Welche Folgen das Urteil für die Verbandsgemeinde Prüm und die Stadt Gerolstein hat, ist noch unklar. Sie hatten die Bahnstrecke vor einigen Jahren für 400.000 Euro gekauft, um auf der Trasse einen Radweg zu bauen.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... index.html