Eifelquerbahn

jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von jojo54 »

Hallo !

Danke für die korrekte Info.

Hier der Link:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... index.html

Ganz schön heftig die ganze Angelegenheit, vor allem die finanziellen Auflagen für die Kommunen.

MfG
jojo54

Ergänzung: Steht so auch im SWR-3-Videotext, Tafel 135, Sachstand um 11:30 Uhr.
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

... wobei die Frage ist, was unter "Reaktivierung" verstanden wird? Ich deute diese nebulöse Meldung so, dass sich die 24 Millionen EUR nicht auf die eigentlich vom ZSPNV Rlp Nord vor Jahren beschlossene Reaktivierung des SPNV bezieht, sondern "nur" auf die Wiederherstellung des Status Quo für Touristikverkehre.
Die Investitionskosten für den SPNV-Freizeitverkehre wären dann aber gar höher als seinerzeit (um 2010) für die Reaktivierung des SPNV geschätzt. Bei dem immer mal im Raum stehenden 20jährigen Betrachtungszeitraum kämen dann auf ein Jahr Touristikverkehr allein ein Anteil an den Investitionskosten in Höhe von über einer Millionen EUR. Und das noch ganz ohne Betriebs- und Instandhaltungskosten...
Einen kommunalen Anteil von 50% kommentiere ich noch nicht. Das finde ich derart realitätsfern, dass ich lieber mal noch abwarte, ob diese Meldung wirklich stimmt oder nur eine Presse-Ente ist.
Gruß Westeifelbahner
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Was die Kommunen, die Efq und die Bereitschaft zur Wiederinbetriebnahme angeht, bin ich auf der Suche nach einer weiteren Quelle für die heutige Meldung aus Mainz auf folgendes Sitzungsprotokoll aus Darscheid aufmerksam geworden (datiert vom 21.08.2014!!!):

"TOP 4: ANFRAGEN DES ARBEITSKREISES SCHIENENVERKEHR IM RHEINLAND ZUR REAKTIVIERUNG BZW. ZUR WIEDERINBETRIEBNAHME DER EIFELQUERBAHN

(...) Mit Ausnahme von einigen Dampflok betriebenen Sonderzügen wurde vor Ort eine sehr geringe Inanspruchnahme dieses touristischen Angebotes festgestellt, den fremdenverkehrsorientierten Einrichtungen im Ort brachte es bisher keinerlei Nutzen. Dem gegenüber standen jährliche Kosten der Gemeinde. Allein im vergangenen Jahr mussten mehrere Tausend Euro zur Herstellung und Erhaltung eines Sichtdreiecks im Bereich des Gewerbegebietes von der Gemeinde ausgegeben werden. (...) Ein möglicherweise ins Auge gefasster regulärer Personennahverkehr über die Schiene wird vom Rat abgelehnt. Er würde gegenüber dem derzeit funktionierenden Buskonzept für die Bürgerinnen und Bürger einen großen Rückschritt darstellen, weil die Bahnstation in Daun sehr ungünstig liegt und der Stadtkern nur schwer zu erreichen ist. Eine Beteiligung an den Kosten für eine Wiederinbetriebnahme lehnt die Ortsgemeinde ab. Die finanzielle Lage lässt dies nicht zu und andere Projekte wie Straßenbau, Dorfinnenentwicklung, die Unterstützung der örtlichen Vereine u. a. sind dringlicher. (...)."

Quelle: http://www.darscheid.de/daten/sitzung/S ... 1.htm#TOP4
Horst Heinrich
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Horst Heinrich »

Die Forderung nach kommunaler Beteiligung in Höhe von 50% an den Investitionen ist gewissermaßen der Anfang vom Ende, denn 12 Millionen Euro werden und können die Kommunen nicht aufbringen, selbst bei der üblichen Verteilung (85:15%) wäre der kommunale Anteil noch 3,6 Millionen Euro und damit für die Kommunen nicht zu stemmen.
Das Stimmungsbild hinsichtlich Bahn entlang der Querbahn gibt die Stellungnahme Darscheids wieder.
Man könnte dieses Votum als "downloadbare" Standardtextpassage anbieten, 90 % der streckenanliegenden Kommunen in den deutschen Mittelgebirgen würden ihn unterzeichnen.
Traurig, aber so ist nun mal die Realität.
Leider ist diesem Volk seine Bahn nichts mehr wert, man kann es täglich registrieren.

Andererseits muß jeder, der etwas von Eisenbahn versteht, erkennen, daß die Regionalisierung des einstigen Staatsbetriebes gescheitert ist. Erhalt und Betrieb des Netzes -gerade auf dem Land- ist unter den gegebenen Umständen über Kommunen und Bundesländer nicht zu finanzieren.

Bis dieser Fakt jedoch durch unser vielschichtiges Gesetzgebungsgeflecht gedrungen ist und wieder mehr Verantwortung an den Bund geht, weil eine Eisenbahnstrecke nicht an Länder- und Kreisgrenzen halt macht, wird manch ein Kilometer Schienenstrang verschwunden sein.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von jojo54 »

Horst Heinrich hat geschrieben:Bis dieser Fakt jedoch durch unser vielschichtiges Gesetzgebungsgeflecht gedrungen ist und wieder mehr Verantwortung an den Bund geht, weil eine Eisenbahnstrecke nicht an Länder- und Kreisgrenzen halt macht, wird manch ein Kilometer Schienenstrang verschwunden sein.
Lieber Horst Heinrich,

im Hunsrück kritisierst Du am 12.11.2014 (Mein Beitrag zum Besuch bei der Hochwaldbahn vom 24.10.2014), dass ein Eisenbahnforum Investitionen in den Schienenverkehr beginnt infrage zustellen und heute machst Du es mehr oder weniger selbst auch.

Wenn ich viele Deiner Beiträge nebeneinander lege, so fällt mir auf, dass einiges sehr widersprüchlich ist. Nicht nur hier, sondern auch an anderen Stellen.

Um was geht es denn eigentlich wirklich ?

Es müsste doch eigentlich jedem verständlich gewesen sein, dass es eine Reaktivierung der Eifelquerbahn für kleines Geld nicht geben wird, zumal gleichzeitig auch noch die Westeifelbahn irgendwann in Betrieb gehen soll, was den betroffenen Kommunen und dem Land gewaltig "aufstößt". Jeder, der ein wenig mitdenkt, hätte damit rechnen müssen, dass es irgendwann eine Retourkutsche des Landes wegen der Niederlage vor Gericht bezüglich der Westeifelbahn geben wird. So ist es leider auch mit der Brex und hier geht es nun weiter.
Westeifelbahner hat geschrieben:Was die Kommunen, die Efq und die Bereitschaft zur Wiederinbetriebnahme angeht, bin ich auf der Suche nach einer weiteren Quelle für die heutige Meldung aus Mainz auf folgendes Sitzungsprotokoll aus Darscheid aufmerksam geworden (datiert vom 21.08.2014!!!):

"TOP 4: ANFRAGEN DES ARBEITSKREISES SCHIENENVERKEHR IM RHEINLAND ZUR REAKTIVIERUNG BZW. ZUR WIEDERINBETRIEBNAHME DER EIFELQUERBAHN

(...) Mit Ausnahme von einigen Dampflok betriebenen Sonderzügen wurde vor Ort eine sehr geringe Inanspruchnahme dieses touristischen Angebotes festgestellt, den fremdenverkehrsorientierten Einrichtungen im Ort brachte es bisher keinerlei Nutzen. Dem gegenüber standen jährliche Kosten der Gemeinde. Allein im vergangenen Jahr mussten mehrere Tausend Euro zur Herstellung und Erhaltung eines Sichtdreiecks im Bereich des Gewerbegebietes von der Gemeinde ausgegeben werden. (...) Ein möglicherweise ins Auge gefasster regulärer Personennahverkehr über die Schiene wird vom Rat abgelehnt. Er würde gegenüber dem derzeit funktionierenden Buskonzept für die Bürgerinnen und Bürger einen großen Rückschritt darstellen, weil die Bahnstation in Daun sehr ungünstig liegt und der Stadtkern nur schwer zu erreichen ist. Eine Beteiligung an den Kosten für eine Wiederinbetriebnahme lehnt die Ortsgemeinde ab. Die finanzielle Lage lässt dies nicht zu und andere Projekte wie Straßenbau, Dorfinnenentwicklung, die Unterstützung der örtlichen Vereine u. a. sind dringlicher. (...)."

Quelle: http://www.darscheid.de/daten/sitzung/S ... 1.htm#TOP4
Verfasst: 14.11.2014 15:49
So Unrecht hat die Gemeinde Darscheid nicht. In den letzten Jahren bin ich mehrfach mit der Eifelquerbahn gefahren und einige Schienenbusse wiesen eine beängstigende Leere auf, wobei ich nach meinen Beobachtungen behaupten möchte, dass dies im letzten Betriebsjahr besonders auffällig war.

Und ich sage es an dieser Stelle auch deutlich: Wenn die Gemeinden entlang einer stillgelegten Bahnverbindung diese nicht mehr wollen, dann sollen sie halt mit anderen Dingen, z. B. Radwegen, glücklich werden. Die Zeiten sind vorbei, wo wir Eisenbahnfreunde, zu denen ich mich auch zähle, glauben, dass jeder Kilometer Bahnstrecke erhalten werden muss. Was nutzt denn das alles, wenn Gleistrassen jahrelang vergammeln und sich kaum einer drum kümmert und nur paar wenige glauben, hier den Retter spielen zu müssen ?

In 2014 war ich an einigen seit Jahren stillgelegten Bahnstrecken unterwegs und bei meinen Besuchen und Recherchen bin ich von Anwohnern und der Bevölkerung noch nie so angegangen worden, wie in diesem Jahr.

Diese Leute wollen nicht mehr, haben keinerlei Interesse an einem Zugverkehr und die Gemeindevertreter denken auch so.

Wie sagte ein Freund zu mir: Die Zeiten und Dinge ändern sich, kapiere das endlich mal.

Beste Grüße !

jojo54
Horst Heinrich
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Horst Heinrich »

jojo54 hat geschrieben:...
im Hunsrück kritisierst Du am 12.11.2014 (Mein Beitrag zum Besuch bei der Hochwaldbahn vom 24.10.2014), dass ein Eisenbahnforum Investitionen in den Schienenverkehr beginnt infrage zustellen und heute machst Du es mehr oder weniger selbst auch.
(...)
Diese Leute wollen nicht mehr, haben keinerlei Interesse an einem Zugverkehr und die Gemeindevertreter denken auch so.

Wie sagte ein Freund zu mir: Die Zeiten und Dinge ändern sich, kapiere das endlich mal.

Beste Grüße !

jojo54
Lieber Joachim, ich stelle die Investitionen in Schienenverkehr nicht infrage, ich gebe nur wieder, was die tägliche Realität ist.
Mein persönlicher Wunsch wäre, daß man -im Gegenteil zum derzeitigen "Mainstream"- in Schienenstrecken mehr investiert als etwa in Bundesstraßen und Autobahnen, aber, wie Du selbst sehr richtig feststellst, die Leute wollen nicht mehr und sie haben kein Interesse an ihrer Bahn.
Ich bin inzwischen ebenfalls soweit, daß ich jegliches Bemühen gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung für unglaublich mühsam, wenn nicht aussichtslos halte.
In der Eifel wird man sich weder zu einem 12-, noch einem 3,6-Millionen-Anteil durchringen.
Der Eifelaner tickt da nicht anders als der Hunsrücker und Westerwälder.
Dann ist mir immer noch nicht klar, wie -angenommen die Kreise und Verbandsgemeinden würden mitziehen- die ganze Investition, die man unzweifelhaft als freiwillige Ausgabe klassifizieren müßte, dieselbe wachsame Kommunalaufsicht passieren würde, die einst im Hunsrück 500.000 Euro für 50 km Nebenbahn abgelehnt hat.
Sollten etwa doch Recht und Gesetz vom Parteibuch abhängen?

Nun denn, ich bin gespannt.
Auf jeden Fall wächst eine Generation heran, die nicht einmal mehr weiß, wieviele Bundesländer es gibt, wie die derzeitige rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin heißt oder die nicht einmal mehr die Feiertage kennen, wegen denen sie schulfrei hat.
Alle Antworten dürfen höchstens 20 Zeichen haben, Effekte zählen mehr als Durchblick und mit dem strahlenden Smartphone
in der inzwischen schon fast verkrüppelten Hand tappt man hilflos von einer schnellen Bildfolge zur andern.
Inzwischen schafft eine eigentlich dilettantische politische Kaste vorwiegend unkontrolliert und von weniger als 40 % der Bürger gewählt in die eigene Tasche und betrügt unser Volk um seine Zukunft.
Da die Mehrheit dies offenbar so will, kann man sich mit dem Versuch, gute Argumente gegen die spätgermanische Dekadenz vorzubringen, nur das Maul verbrennen.

Wenigstens kann man in einem Forum wie diesem noch diese Entwicklung kritisch beklagen, etwas ändern wird man wohl nicht.

Heute Nachmittag befuhr ich mit einem Bekannten die B 50 bei Argenthal.
Hier wird z.Zt. die gerade einmal 10 Jahre alte Fahrbahn für einen Millionenbetrag saniert.
Das wird weder hinterfragt noch infrage gestellt, auch wenn sich die Kosten verdoppeln würden gäbe es keinen Aufschrei.
Der Gedanke an eine Reaktivierung der Hunsrückbahn indes sorgt für Unbehagen, hierfür gibt es kein Verständnis, man hält sie für herausgeworfenes Geld.

Ich kann dieses Denken weder verstehen noch gutheißen, ich kann es nur verständnislos wiedergeben.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Rolf
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Rolf »

jojo54 hat geschrieben:... In den letzten Jahren bin ich mehrfach mit der Eifelquerbahn gefahren und einige Schienenbusse wiesen eine beängstigende Leere auf, wobei ich nach meinen Beobachtungen behaupten möchte, dass dies im letzten Betriebsjahr besonders auffällig war.

Und ich sage es an dieser Stelle auch deutlich: Wenn die Gemeinden entlang einer stillgelegten Bahnverbindung diese nicht mehr wollen, dann sollen sie halt mit anderen Dingen, z. B. Radwegen, glücklich werden. Die Zeiten sind vorbei, wo wir Eisenbahnfreunde, zu denen ich mich auch zähle, glauben, dass jeder Kilometer Bahnstrecke erhalten werden muss. Was nutzt denn das alles, wenn Gleistrassen jahrelang vergammeln und sich kaum einer drum kümmert und nur paar wenige glauben, hier den Retter spielen zu müssen ?

In 2014 war ich an einigen seit Jahren stillgelegten Bahnstrecken unterwegs und bei meinen Besuchen und Recherchen bin ich von Anwohnern und der Bevölkerung noch nie so angegangen worden, wie in diesem Jahr.

Diese Leute wollen nicht mehr, haben keinerlei Interesse an einem Zugverkehr und die Gemeindevertreter denken auch so.

Wie sagte ein Freund zu mir: Die Zeiten und Dinge ändern sich, kapiere das endlich mal.

Beste Grüße !

jojo54
Am 25. August 2012 (oder am Wochenende danach, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher) bin ich letztmalig von Bonn kommend mit der EQB gefahren. In einer Kleingruppe mit 6 Personen. Es war ein brüllend heißer Tag und es schrie nach einem Ausflug in die Eifel, wo es immer ein paar Grad kühler ist als am Rhein. In Kaisersesch waren wir die einzigen, die in die EQB umgestiegen sind. Bis Daun, wo wir ausgestiegen sind, änderte sich daran nichts. Wir sind dann mit Fahrrädern/Skates zum Pulvermaar gefahren, um uns dort durch einen Sprung ins Wasser abzukühlen und um etwas zu essen. Das Freibad war aber dermaßen überfüllt, dass niemand mehr rein gelassen wurde. Die Parkplätze waren ebenfalls überfüllt, und im Umfeld wurde alles zugeparkt. Kurzum, das Maar war rappelvoll mit Besuchern/Badegästen, und das Umfeld war von Auto-Massen umgeben. Die Autokennzeichen verrieten Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung. Auch Bonner und Kölner waren dabei. Es hat mir einmal mehr vor Augen geführt, wie autofixiert die Deutschen sind. Kein Mensch (außer uns) kam offenbar auf die Idee, an diesem schönen Tag mit dem Zug nach Daun bzw. zum Pulvermaar zu fahren. Alle Maar-Besucher waren offensichtlich mit dem Auto angereist. Das war leider die traurige Realität an diesem wunderbaren Tag. Wir sind dann noch bis Wengerohr gefahren und von dort mit dem Zug zurück. Auch dort stiegen keine Touristen zu. Man fährt offensichtlich mit dem Auto in die Eifel. Oder in der Eifel. Die Bahn hat hier leider nur einen sehr geringen Stellenwert. Ich bedauere dies sehr, aber diese Beobachtung deckt sich mit der Einschätzung von @Jojo54.
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

jojo54 hat geschrieben:Jeder, der ein wenig mitdenkt, hätte damit rechnen müssen, dass es irgendwann eine Retourkutsche des Landes wegen der Niederlage vor Gericht bezüglich der Westeifelbahn geben wird. So ist es leider auch mit der Brex und hier geht es nun weiter.
Worin soll die Retourkutsche bestehen?
Darin, dass das Land eine Betriebsgenehmigung von Millioneninvestionen abhängig macht? Oder davon, dass immer wieder Gutachten kommen, die dann wieder höhere Zahlen zu Tage fördern?
Beides ist doch schon seit Jahren so. Auch lange vor dem Westeifelbahnurteil.
Zwischen dem Westeifelbahnurteil und einer möglichen Landesförderung der Efq in zweistelliger Millionenhöhe sehe ich keinen Zusammenhang. Die Efq ist einfach ein anderes Thema unter ganz anderen Vorzeichen.
Gruß Westeifelbahner
Horst Heinrich
Oberrat A14
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Horst Heinrich »

Westeifelbahner hat geschrieben: Die Efq ist einfach ein anderes Thema unter ganz anderen Vorzeichen.
Gruß Westeifelbahner
Das nun wieder glaube auch ich nicht.
Gemeinsam mit den übrigen Nebenstrecken hat die Efq, daß das Land im Prinzip gar nichts (mehr) investieren will, im Wissen um das kommunale Gedankengut bzw. die kommunale Finanzsituation de facto unrealistische Beteiligungen fordert, daß hier ein mitgeschleppter Unterhaltungsstau noch aus der Bundesbahnzeit zu beklagen ist aber vor allem daß der öffentliche "Druck" keiner ist, sondern aus Verlautbarungen zwar visionärer, aber als Spinner eingestufter Eisenbahnenthusiasten besteht.
Daß man uns Eisenbahnvisionären in 10, 20 Jahren mal recht geben und froh sein würde, eine unvergleichliche Infrastruktur nicht aus tausenden Kubikmetern wilder Vegetation herausschneiden und für ein Vielfaches der heute genannten Summen instandsetzen zu müssen, nutzt für den Augenblick gar nichts.
Ob in Daun, Prüm, Höhr-Grenzhausen oder Hermeskeil:
Das Land hat subsummiert und die Angelegenheit als zu kostspielig befunden, die Verweigerungshaltung der Menschen vor Ort tut ihr übriges.
Jetzt wird noch ein wenig durch Gutachten und Gegengutachten Geschäftigkeit simuliert ohne voranzukommen, dann wird man alles nach und nach begraben.
Beim Lückenschluß der A 1 sieht man sich dann wieder:
Schwarze, rote und grüne Prominenz aus Bund und Land, flankiert von den üblichen Provinzgroßen werden das Jahrhundertprojekt über den Klee loben und jeder war irgendwie schon immer dafür, auch die, die noch vor 20 Jahren dafür waren, erst einmal dagegen zu sein.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

@Horst Heinrich: Klar, aber darum ging es nicht. Das Zitat stammt aus dem Kontext, dass die Bezifferung der Instandsetzungskosten für die Efq auf 24 Millionen EUR eine Retourkutsche auf das Westeifelbahnurteil sei (s.o.). Und die Gründe, die du ja auch beschreibst, haben eben nix mit einer Retourkutsche auf ein Gerichtsurteil zu tun. Die Probleme der Nebenstrecken gab es schließlich schon lange vor dem Westeifelbahnurteil.
Ich finde es schon wichtig hier zwischen Ursachen und Folgen zu differenzieren: Die Notwendigkeit eines Gerichtsentscheids über realistische Infrastrukturkosten und über die Entscheidung einer Betriebsgenehmigung war die Folge des Problems und ist nicht dessen Ursache.

Gruß Westeifelbahner
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Nachdem zwei User über die Auslastung des Schienenbusses 2012 geschrieben haben: Wie viele Fahrgäste wurden nach Angaben des Betreibers 2012 befördert? Mir ist aufgefallen, dass ich dazu bislang nirgendwo etwas gelesen habe.

Ansonsten findet man im Übrigen hier Hinweise, was den zuständigen Minister an diesem Wochenende mehr zu beschäftigen scheint:
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 06,4055495
Stichwort: shitstorm auf Pumps

Gruß Westeifelbahner
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von jojo54 »

Westeifelbahner hat geschrieben:Nachdem zwei User über die Auslastung des Schienenbusses 2012 geschrieben haben: Wie viele Fahrgäste wurden nach Angaben des Betreibers 2012 befördert? Mir ist aufgefallen, dass ich dazu bislang nirgendwo etwas gelesen habe.
Hallo !

Über die tatsächliche Auslastung der Strecke im saisonalen Ausflugsverkehr und bei den Holztransporten wurde von Seiten der VEB nie etwas in der Öffentlichkeit kommuniziert. Auch ist mir keine Quelle bekannt, wo man fundierte Zahlen nachlesen kann.

Wie bereits erwähnt war mir bei den letzten Besuchen aufgefallen, dass die Besetzung einzelner Züge tagsüber auch bei guter Witterung sehr zu wünschen übrig ließ.

Was den Holztransport ab Ulmen und Daun betrifft, so hatte ich aus gegebenen Anlass im Herbst 2012 die Vermutung, dass nicht mehr so viel über die Schiene transportiert wird, wie in den Vorjahren. Zeitgleiche Recherchen meinerseits ergaben, dass zum damaligen Zeitpunkt die Situation im Holzverkehr gegenüber Eisenbahnfreunden wesentlich positiver dargestellt wurde, als sie tatsächlich war.

Die VEB wird schon gewusst haben, warum sie Ende 2012 den Betrieb (vorübergehend) eingestellt hat.

An anderer Stelle im Forum habe ich es schon mal gesagt und hier nochmals meine Meinung:

Mir hat der Aufschrei und die entsprechende(n) Reaktion(en) der Anwohner, der Kommunen und der Landkreise gefehlt, als die Betriebseinstellung publik wurde. Deshalb vertrete ich nach wie vor die Auffassung, dass an einem weiteren Betrieb kein wirkliches Interesse besteht.

MfG
jojo54
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