Eifelquerbahn

Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Horst Heinrich hat geschrieben:Schließlich handelte es sich nicht um einen Neubau.
s.u.
Rolf hat geschrieben:Es interessiert! Ich habe dazu aber nur das gefunden:
http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 29,1304067
Falls Du mehr weißt, @westeifelbahner, wäre es schön, uns an dem Wissen teilhaben zu lassen.
Wie lang hast du denn gesucht?
Ich brauche nicht lange, um beispielsweise zu finden:

7 Kilometer Neubau, 8km Sanierung
(Hier: http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... 29,1690133)

Finanzierungsvorschlag für die Sanierung Ulmen - Kaisersesch mit einem Landesanteil von 80%
unter http://www.fpuwg.de/index.php?option=co ... &Itemid=63

Durchführung zahlreicher Baumaßnahmen durch Spitzke:
http://spitzke.de/site/de/aktuelles/new ... _key_=2362

Demgegenüber gibt es bislang - auch bald 2 Jahre seit dem letzten Zug - keine einzige Aussage, dass der Gleiskörper Ulmen - Kaisersesch wieder sanierungsbedürftig sei. Ich erinnere daran: Der Abschnitt wurde nicht betrieblich wegen Gleismängeln gesperrt, sondern der Infrastrukturbetrieb nach Ablauf der Betriebsgenehmigung der Gesamtstrecke eingestellt.

Gruß Westeifelbahner
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
Beiträge: 4348
Registriert: Di 7. Aug 2012, 20:30

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von jojo54 »

Seitenweise Diskussionen und was geschieht letztendlich ???

Beste Grüße !

jojo54
Rolf
Oberamtsrat A13
Beiträge: 1583
Registriert: Do 1. Feb 2007, 21:39
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Rolf »

Westeifelbahner hat geschrieben:...Wie lang hast du denn gesucht?
Nicht so lange und vorzugsweise hier im Forum. Wer an Fotos von den Arbeiten interessiert ist, wird hier fündig. Über die Hintergründe weniger. Daher vielen Dank für die Links. Sehr aufschlussreich!
Westeifelbahner hat geschrieben:... Demgegenüber gibt es bislang - auch bald 2 Jahre seit dem letzten Zug - keine einzige Aussage, dass der Gleiskörper Ulmen - Kaisersesch wieder sanierungsbedürftig sei. Ich erinnere daran: Der Abschnitt wurde nicht betrieblich wegen Gleismängeln gesperrt, sondern der Infrastrukturbetrieb nach Ablauf der Betriebsgenehmigung der Gesamtstrecke eingestellt...
In der Tat. Wenn man sich die Bilder von den Sanierungsmaßnahmen in 2007 ansieht, kann man kaum glauben, dass der Abschnitt 2014 schon wieder sanierungsbedürftig sein soll. Hier ein paar Bilder von den Arbeiten bei Ulmen:
http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 33&t=16002
Man findet aber noch mehr im Forum, wenn es interessiert.
Oder hier:
http://eifelbahnforum.de/viewtopic.php?f=5&t=2292
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Horst Heinrich »

Westeifelbahner hat geschrieben:
Horst Heinrich hat geschrieben:"warum ein 2008 sanierter Streckenabschnitt nun erneut saniert werden muß, nun ja, es ist nun mal damals kein hochprofessioneller Umbauzug gefahren, hier wurde das Nötigste gemacht, das zur Wiederaufnahme des Tourismus- und Güterverkehrs erforderlich war.
Diese Behauptung finde ich ziemlich "dicke" und nahe an Rufschädigung!
Wer gesehen hat, was damals gemacht wurde, wäre da auch sicher mit der Wortwahl vorsichtiger.
Wir reden hier nicht von einem Minister, der auf den Bahngleisen Maulwurf Max gespielt hat, sondern von umfassenden Sanierungsarbeiten im Auftrag eines EIU, auf Grundlage europaweiter Ausschreibung und in der Durchführung durch etablierte Fachfirmen.

Gruß Westeifelbahner
Aus Kostengründen verbauen sie ausschließlich gebrauchtes Material, das aus der ganzen Bundesrepublik angefahren wurde und nun wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt werden muss.
Zitat aus dem Spitzke-Bericht
Das ist, was ich gemeint hatte und was jeder halbwegs bahntechnisch Gebildete damals auch erkennen konnte.
Aber der damalige Zweck heiligte die damaligen Mittel - es ging ja um eine möglichst zügige Wiederbefahrbarkeit mit Vmax 60 km/h und Touristikzügen.

Auch jetzt geht es ja um erst einmal dieses:
Die Wiederaufnahme des Tourismusbahnverkehrs.
Gegenüber damals veränderte Rahmenbedingungen:
- Höhere Material- und Lohnkosten
- zusätzliche Baustellen (acht Jahre sind eine lange Zeit)
- eine recht verbindliche Förderrichtlinie (85% : 15 %)
- Land und Kommunen stehen finanziell schlechter da

Das sind aber alles bekannte Fakten, jetzt müssen zunächst einmal die Kommunen überlegen, die Strecke zu kaufen oder zu pachten, erst dann kommt die Maschinerie ingang:
Beauftragung eines EIU, Festlegung des Instandsetzungsumfanges, Akquirierung diverser Eigenleistungen, z.B. durch Gemeinden und/oder Ehrenamtliche, Förderanträge an das Land, Ausschreibung der Arbeiten usw.
Allein für die Koordinierung dieses Procederes müßten die (künftigen) Eigentümer bzw. Besitzer eine sachkundige Person benennen oder ein Gremium schaffen, denn die Kommunen tragen ja als Eigentümer oder Pächter die Hauptverantwortung.
Aber ich denke, spätestens wenn der Grundsatzbeschluß zur Wiederinbetriebnahme bei allen Kommunen unter Dach und Fach ist, könnte man wieder auf die Kompetenz der VEB zurückgreifen.

Entscheidend ist aber jetzt -wie gesagt- eine kommunale Willensentscheidung.

Und die geht am besten auf eine seriöse Diskussion und Meinungsbildung -auch in einem Forum wie diesem- zurück.
Insofern, @jojo, hat das alles hier schon seine Berechtigung.

Ich persönlich kann den hier mitlesenden kommunal Verantwortlichen in der Eifel nur folgendes mit auf den Weg geben:
Bei allen berechtigten Bedenken gegen die Auswüchse der Bahnreform, bei aller Sorge um die kommunalen Finanzen und nicht zuletzt um Unwägbarkeiten und Unvorhersehbares sollte man diese Bahnstrecke erhalten.
Sie eröffnet einem für die Zukunft alle Optionen und stellt mit ihren Anschlüssen an das DB-Netz ein unschätzbares Infrastruktur-Faustpfand dar.
Wenn man in der Eifel ohne Bedenken dreistellige Millionenbeträge für A 1 und Hochmoselübergang bejaht (auch wenn die Kosten dafür die Kommunen und die hiesigen Bürger nur mittelbar belasten - Steuermittel sind es trotzdem) sollte man seinen Kindern und Kindeskindern zumindest auch eine Bahnoption hinterlassen und nicht nur abgebaute Strecken.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Horst Heinrich hat geschrieben:Aus Kostengründen verbauen sie ausschließlich gebrauchtes Material, das aus der ganzen Bundesrepublik angefahren wurde und nun wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt werden muss.
Zitat aus dem Spitzke-Bericht. Das ist, was ich gemeint hatte und was jeder halbwegs bahntechnisch Gebildete damals auch erkennen konnte.
Na und? Auch gebrauchtes Gleismaterial hält länger als von 2009 bis 2012.
Manch altes Material ist sogar von besserer Qualität als Neuware. Auf der Eifelquerbahn gibt oder gab es hinreichend Gleismaterial, das über ein Jahrhundert gute Dienste geleistet hat.
Gruß Westeifelbahner
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

jojo54 hat geschrieben:Seitenweise Diskussionen und was geschieht letztendlich ???

Beste Grüße !

jojo54
Wie kommst du drauf, dass das hier der Thread der Aktivisten ist, die dafür sorgen wollen, dass "endlich was geschieht"?
Das hier ist ein Eisenbahnforum. Hier schreiben Leute, weil sie etwas mitteilen oder diskutieren möchten. Und hier lesen Leute, weil sie sich dafür interessieren, was andere schreiben.
Und wer sich dafür nicht interessiert, findet in den Weiten des Internets hinreichend viele Alternativangebote.
Gruß Westeifelbahner
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Horst Heinrich hat geschrieben:Das sind aber alles bekannte Fakten, jetzt müssen zunächst einmal die Kommunen überlegen, die Strecke zu kaufen oder zu pachten, erst dann kommt die Maschinerie ingang:
Beauftragung eines EIU, Festlegung des Instandsetzungsumfanges, Akquirierung diverser Eigenleistungen, z.B. durch Gemeinden und/oder Ehrenamtliche, Förderanträge an das Land, Ausschreibung der Arbeiten usw.
Allein für die Koordinierung dieses Procederes müßten die (künftigen) Eigentümer bzw. Besitzer eine sachkundige Person benennen oder ein Gremium schaffen, denn die Kommunen tragen ja als Eigentümer oder Pächter die Hauptverantwortung.
Nein.
Die Eifelquerbahn ist verpachtet und nicht nach § 11 AEG stilllgelegt.
Folglich gibt es derzeit keine Rechtsgrundlage, auf deren Grundlage die Kommunen pachten und den Infrastrukturbetrieb Dritten anbieten könnten.
Gruß Westeifelbahner
Horst Heinrich
Oberrat A14
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 23:07

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Horst Heinrich »

Westeifelbahner hat geschrieben:Die Eifelquerbahn ist verpachtet und nicht nach § 11 AEG stilllgelegt.
Folglich gibt es derzeit keine Rechtsgrundlage, auf deren Grundlage die Kommunen pachten und den Infrastrukturbetrieb Dritten anbieten könnten.
Gruß Westeifelbahner
Das ist mir doch klar.
Es geht doch um das KÜNFTIGE Procedere.
Das Land Rheinland-Pfalz sieht in seiner Förderrichtlinie vor, eine nicht dem ÖPNV dienende Strecke zu bezuschussen, wenn die Kommunen sie gepachtet oder gekauft haben.
Es ist nicht vorgesehen, einen anderen Pächter zu bezuschussen, weder einen Verein, noch ein Unternehmen, was ich nebenbei bemerkt für eine von vielen Unzulänglichkeiten der Förderrichtlinie halte, denn warum sollte etwa nicht ein in der Bewirtschaftung einer Eisenbahnstruktur erfahrener Verein in den Genuß einer Förderung kommen?
Allerdings wissen wir auch, welches Problem gerade Rheinland-Pfalz damit hat, wenn Vereine als EIU auftreten.
Stichwort: Finanzielle Leistungsfähigkeit.
Die Förderung eines pachtenden Unternehmens ist aus anderen Gründen problematisch, Stichworte:
Wettbewerbsrecht, Gleichheitsgrundsatz, EU-Bedenken usw.
Man kann daher schon verstehen, wenn Rheinland-Pfalz hier auf die öffentliche Hand als Eigentümer oder Pächter setzt.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Horst Heinrich hat geschrieben: Das ist mir doch klar.
Es geht doch um das KÜNFTIGE Procedere.

Das Land Rheinland-Pfalz sieht in seiner Förderrichtlinie vor, eine nicht dem ÖPNV dienende Strecke zu bezuschussen, wenn die Kommunen sie gepachtet oder gekauft haben.
Es ist nicht vorgesehen, einen anderen Pächter zu bezuschussen, weder einen Verein, noch ein Unternehmen, was ich nebenbei bemerkt für eine von vielen Unzulänglichkeiten der Förderrichtlinie halte, denn warum sollte etwa nicht ein in der Bewirtschaftung einer Eisenbahnstruktur erfahrener Verein in den Genuß einer Förderung kommen?
Allerdings wissen wir auch, welches Problem gerade Rheinland-Pfalz damit hat, wenn Vereine als EIU auftreten.
Stichwort: Finanzielle Leistungsfähigkeit.
Die Förderung eines pachtenden Unternehmens ist aus anderen Gründen problematisch, Stichworte:
Wettbewerbsrecht, Gleichheitsgrundsatz, EU-Bedenken usw.
Man kann daher schon verstehen, wenn Rheinland-Pfalz hier auf die öffentliche Hand als Eigentümer oder Pächter setzt.
Alles richtig, aber trotzdem hat das Land keine Grundlage, um
a) in zivilrechtliche Vertragsverhältnisse zwischen Eigentümer und Pächter und
b) in eisenbahnrechtliche Vorgaben nach § 6 einzugreifen, wonach nur ein EIU eine nicht nach § 11 AEG stilllgelegte Strecke übernehmen darf.
Dies wird auch allen Beteiligten klar sein. Bei der Förderrichtlinie geht es ja, wie du richtig schreibst, auch primär um Sicherheiten zur finanziellen Leistungsfähigkeit und weniger darum, dass sich die Damen und Herren in Mainz unbedingt mehr Eisenbahninfrastruktur im öffentlichen Eigentum wünschen.

Für die Efq sind verschiedene Szenarien denkbar, aber ich warne davor zu unterstellen, dass die Kommunen hier nach Gutdünken so in der Betreiberfrage agieren könnten als sei die Strecke besitzlos.

Gruß Westeifelbahner
Bernd Heinrichsmeyer
Amtmann A11
Beiträge: 877
Registriert: Di 11. Jul 2006, 20:00
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Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Die Diskussion geht in die falsche Richtung. Ob die Gemeinden nun Eigentümer oder Pächter werden, ist egal und ein jetziger Pächter würde zugunsten des Streckenerhalts mit Sicherheit freiwillig zurücktreten.
Die Frage ist doch nur: kann in angemessener Zeit eine Lösung gefunden und kann auf diesem Wege ein Landeszuschuss abgerufen werden? Ohne einen solchen dürfte es keine Zukunft geben und ohne die Gemeinden als Mitbetreiber wird es wohl auch keine Genehmigung geben (finanzielle Leistungsfähigkeit). Zwar kann man die Genehmigung wohl gerichtlich erstreiten, wie man gesehen hat, aber was ist mit der Erlaubnis zur Betriebsaufnahme? Und man kann sich doch wunderbar das Schikanepotential aus Mainz vorstellen, welchem dann freien Lauf gewährt würde. Ich erinnere mich an einige eigene Erfahrungen in dieser Sache, die letztlich mitursächlich dafür waren, einen Antrag nach 11 AEG für die Hunsrückbahn zu stellen.

Wenn der jetzige Zustand nicht bald geklärt wird, dann wird irgendwann das Land auf ein Verfahren nach 11 AEG drängen, es im Zweifel erzwingen. Danach wird eine Wiederinbetriebnahme wieder ein Stück schwerer.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Lieber Saarepi,
wir könnten auch viele Seiten bei manchem Thread sparen, wenn dort nur Leute schreiben würden, die etwas zum Thema mitzuteilen haben. Und das Thema lautet: Eifelquerbahn.
Gruß Westeifelbahner
Westeifelbahner

Re: Hat die Eifel-Querbahn überhaupt noch eine Chance ?

Beitrag von Westeifelbahner »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Ob die Gemeinden nun Eigentümer oder Pächter werden, ist egal und ein jetziger Pächter würde zugunsten des Streckenerhalts mit Sicherheit freiwillig zurücktreten.
Ich denke wirklich nicht, dass ernsthaft irgendwo über ein neues Kauf- oder Pachtmodell für die Eifelquerbahn verhandelt wird, solange die Strecke verpachtet ist.
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Wenn der jetzige Zustand nicht bald geklärt wird, dann wird irgendwann das Land auf ein Verfahren nach 11 AEG drängen, es im Zweifel erzwingen. Danach wird eine Wiederinbetriebnahme wieder ein Stück schwerer
Warum?

Gruß Westeifelbahner
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