Brexbachtalbahn

Reiner
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Reiner »

Noch ein Link dazu: http://www.swr.de/swraktuell/rp/koblenz ... index.html

Bendorfer "Brexit" - Finale Entscheidung über Brexbachtalbahn

Landet die Brex auf dem Abstellgleis? Der Stadtrat in Bendorf hat die Reaktivierung der Brexbachtalbahn abgelehnt. Das scheint das endgültige Aus zu sein.
Der Bendorfer Stadtrat hat mit großer Mehrheit eine Reaktivierung der so genannten “Brexbachtalbahnstrecke” zwischen Neuwied-Engers und Grenzau abgelehnt. Damit steht das seit Jahren von einem privaten Verein vorangetriebene Projekt vermutlich vor dem endgültigen Aus. Unter den Ratsmitgliedern herrschte große Einigkeit: Die hochverschuldete Stadt Bendorf könnte sich nicht leisten, eine Straßenunterführung zu bauen. Diese würde mehrere Millionen Euro kosten.
Genau das aber wäre an einer innerstädtischen Kreuzung der alten Bahnlinie an einem Kreisel nahe der Bundesstraße 42 zwingend. Das Verkehrsministerium in Mainz hatte kürzlich klargestellt, dass es an dieser Stelle aufgrund der relativ hohen Verkehrsdichte keine Ausnahmegenehmigung für einen Übergang mit Schranken geben werde. Bendorfs Bürgermeister Michael Kessler zeigte sich zufrieden mit dem Beschluss. Jetzt sei nach langer Diskussion Klarheit geschaffen worden.

Stand: 29.3.2017, 8.12 Uhr

Gruß Reiner
Ulrich Neumann
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Ulrich Neumann »

Auch in blick aktuell ist ein umfassender beitrag
http://www.blick-aktuell.de/Politik/Ent ... 57891.html
also zurück zum früheren betrieb grenzau-siershahn?
Seit 2013 Bildspender für die JS-Eisenbahnstiftung mit Schweizer Motiven und ab 2018 mit Deutschen Motiven u.a. Brohltalbahn, HzL und Donautal. Mein gesamtes Bildarchiv übergebe ich meinem Verein WEF 44508 e.V.
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KoLü Ksf
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von KoLü Ksf »

Ulrich Neumann hat geschrieben:Auch in blick aktuell ist ein umfassender beitrag
http://www.blick-aktuell.de/Politik/Ent ... 57891.html
also zurück zum früheren betrieb grenzau-siershahn?

Denkbar wäre es doch bis Sayn zu fahren, oder etwa nicht?
Knipser1
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Knipser1 »

KoLü Ksf hat geschrieben:
Ulrich Neumann hat geschrieben:Auch in blick aktuell ist ein umfassender beitrag
http://www.blick-aktuell.de/Politik/Ent ... 57891.html
also zurück zum früheren betrieb grenzau-siershahn?

Denkbar wäre es doch bis Sayn zu fahren, oder etwa nicht?
Da würde ja erstmal nichts dagegen sprechen.In Sayn gibt es ja auch Umsetzmöglichkeiten, Abstellmöglichkeiten etc.
Wenn man von einer "Insellösung" sprechen möchte wäre das ja eher der Abschnitt Sayn-Grenzau, das andere wäre ja eine Stichstrecke (Siershahn -Grenzau). Das Hauptpotential an Fahrgästen kommt aber nun mal (wie man schön am Beispiel Linz sieht) über die Rheinstrecke.
Daher wäre eigentlich die Anbindung von Neuwied her das sinnvollste gewesen und darauf hat der Verein ja auch gedrängt.
Aber elegant wie sich Bendorf hier aus der Verantwortung zieht. Schon als der Kreisel errichtet wurde war ja klar, dass es bei einer Wiederaufnahme des Schienenverkehrs zu Problemem kommen wird. Damals hat man das aber schön beseite gewischt - heute steht man vor dieser Tatsache und zuckt mit den Schultern - toll....
Sollte es zu einer Eröffnung Sayn-Grenzau kommen werden die Honoratioren, die nun den Daumen gesenkt haben wieder in der 1. Reihe auf dem Foto stehen wollen!
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Das Beharren auf die Durchfahrt nach Engers DB ist mir schon seit langem als Fehlentscheidung bewusst. Dass es daran scheitern kann, davon bin ich fest ausgegangen. Ich habe es wiederholt geäußert, aber dafür sowohl hier wie im Verein verbale Schelte bezogen. Ich habe deswegen auch schon den Austritt aus dem Verein erwogen.

Sorry, aber wie naiv muss man sein, wenn man glaubt, dass die Stadt Benndorf bau- und planungstechnisch an einen Kreisverkehr heran geht, der für sie stadtentwicklungstechnisch wichtig ist (und als Neuwieder sage ich, er ist nicht ganz unnützlich - also sicher sinnvoll).
Die Taktik "von hinten durch die Brust ins Auge" wäre viel klüger gewesen. Der Stadt erst mal Honig ums Maul geschmiert und Sayn - Siershahn in Betrieb genommen. Die Fahrgäste kommen ohnehin zu 98% mit dem Pkw. Und dann nach ein paar Jahren, wenn es richtig brummt, die Durchfahrt nach Engers durchgesetzt, wenn das eigentlich Projekt gar nicht mehr hätte in Frage gestellt werden können. Dann wären die Herrschaften im Zugzwang gewesen, so würgen sie das Kind noch vor der Geburt ab. Parallel die DB Netz am Ausbau der Weiche gehindert ... .

Und privates EIU in RLP: Na dann viel Spaß!!! Dank der Bahnfeinde in Mainz ist das fast schon Mission Impossible. Für 19 km ohne Kunstbauten wollten die am liebsten Millionensicherungen. Wie soll das bei einer Strecke funktionieren, die flapsig gesagt nur aus Brücken, Tunnel, Dämmen und Einschnitten besteht? Finanzielle Leistungsfähigkeit - ich höre jetzt schon die wohlbekannten Stimmen der Bahnverhinderer und angeblichen Beschützer des RLP-Steuervermögens aus Mainz. In den 15 anderen Bundesländern der BRD hätte das Aussicht auf Erfolg, denn dort schätzt man privates Engagement. In RLP - gute Nacht Marie.

Was jetzt benötigt wird, ist ein mittelgroßes Wunder. Und zwar schnell.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Reiner
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Reiner »

Dazu kommt noch, dass DB Netz nur noch bis Ende des Jahres die Anschlußweiche zur rechten Rheinstrecke liegen lässt. Falls der Verein bis dahin nicht noch ein Betriebskonzept vorlegt. Danach sieht es momentan nicht mehr aus.

Gruß Reiner
TroubadixRhenus
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von TroubadixRhenus »

Nach ein paar Jahren, wenn die Inselstrecke richtig brummt, weiter nach Engers? Bis dahin wäre die Weiche in Engers auch weg gewesen, möglicherweise auch neue Stellwerkstechnik installiert (Estw), was eine Anbindung nochmal unwahrscheinlicher macht. Und eine dann jahrelang "eingefahrene" Strasseninfrastruktur nochmal anpacken und alles für Millionen wieder Umbauen? Damit hätte man vermutlich gute Chancen in TV-Sendungen wie "Extra3 - der Irrsinn der Woche" zu landen. :wink:

Und der Inselverkehr kann auch wirklich nur ein absolutes Provisorium sein, auch schon wegen der fehlenden Infrastruktur zur Fahrzeugabstellung und -wartung ("viel Spass beim Schrauben im Freien oder im Zelt. Kann dann gerne machen wer will" - Zitat eines Kollegen).

Ich hänge nicht wirklich tief in der Thematik der Brex, bin da auch nicht Mitglied. Aber ich kann schon ein wenig nachvollziehen, dass man auf die Anbindung in Engers gesetzt hat.

Und irgendwie finde ich es auch schade, wenn Bahnstrecken nicht mal mehr theoretisch zu einem ernsten Transportmittel für Personen UND Güterverkehr werden können.

Meine private Meinung!
Reiner
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Reiner »

Dazu kommt ja auch noch ein weiterer Beschluß der im Stadtrat verabschiedet wurde:

Zitat:
"Die Verwaltung wird beauftragt, konsequent gegen alle Bestrebungen vorzugehen, die eine Kreuzungssituation gemäß Ziffer 1 herbeiführen können. Hierzu gehören erforderlichenfalls auch gerichtliche Maßnahmen."

Hier könnten je nach anderen Planungen des Vereins, also auch noch langwierige Gerichtsverfahren drohen.

Gruß Reiner
jojo54
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von jojo54 »

Ergänzende Informationen zum Thema "Brex" aus der Rhein-Zeitung vom 03.04.2017.

Der Beitrag ist nur gegen Bezahlung lesbar.

http://www.rhein-zeitung.de/region/loka ... 31876.html

MfG
jojo54
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

TroubadixRhenus hat geschrieben:Nach ein paar Jahren, wenn die Inselstrecke richtig brummt, weiter nach Engers? Bis dahin wäre die Weiche in Engers auch weg gewesen, möglicherweise auch neue Stellwerkstechnik installiert (Estw), was eine Anbindung nochmal unwahrscheinlicher macht.
Scheinbar wurde ich falsch verstanden. Ich will ja hier auch nicht den Klugscheißer spielen, habe jedoch seit 15 Jahren eigene Erfahrung im Betrieb von Eisenbahninfrastruktur, also sozusagen 1-Hand-Erfahrung. Und es gibt gute Gründe, warum wir 2014 das Handtuch für den Betrieb in RLP geschmissen haben (und diese waren nicht vorrangig finanzieller Natur).

Dass eine durchgehende Verbindung nach Engers sinnvoll ist, steht doch völlig außer Frage. Natürlich ist alles andere hinderlich und eine Stichstrecke, die dazu über Staffel - Siershahn nur sehr "hakelig" zu erreichen ist, ist nicht erstrebenswert.

Bei all diesen bahntechnisch völlig unstrittigen Fakten muss man doch immer die politischen Realitäten sehen. Natürlich kann man die Bahnkreuzung des Kreisverkehrs erzwingen und natürlich wird diese Sache kostenmäßig mit dem Straßenbaulastträger nach Hause gehen, denn die Bahn war vor der Straße da, aber genauso gut kann man vom amtierenden US Präsidenten erwarten, eine gemäßigte Politik zu machen ... .
Man kämpft doch dann gegen Behörden und öffentliche Institutionen wie z.B. den LBM, die vor allem finanziell einen kilometerlangen Atem haben. Denen ist das sch....egal, wenn sich das jahrelang hinzieht, im Gegenteil, man wird das sogar fördern, denn solange gibt es keine Rechtskraft und solange verhungert der Betreiber am ausgestreckten Arm.
Und selbst wenn man in 10 Jahren in letzter Instanz gewonnen hat und 1 Mio EUR ärmer ist, hat man im Rathaus erbitterte Feinde sitzen. Ein Tropfen Öl irgendwo, ein Hammerschlag nach 20 Uhr - schon steht das blau-silberne Auto mit den netten blau gekleideten Leuten vor der Tür. Es wäre ein Pyrrhussieg.

Lange Rede - kurzer Sinn: Wenn man 100% nicht bekommen kann, weil es politisch ein klarer Suizidversuch ist, dann solle man über einen Plan B nachdenken. Mir ist aus 1. Hand Informationen aus Bendorf bekannt, dass man die Brex Sayn - Grenzau oder - Siershahn sehr gerne hätte, aber dass man von Anfang an gegen die Wiederanbindung in Engers war (zumindest gegen die Kreuzung des Kreisels). 90% wären ja auch schon nicht schlecht. Das Dumme ist jetzt nur: Man hat den Rat und die Kommunalpolitik gänzlich gegen die Sache aufgebracht und Wohlwollen, das zumindest bei einigen politisch verantwortlichen Personen vorhanden war, verspielt.

Zur Anschlussweiche: Es steht nirgendwo, dass man diese nicht auch erhalten kann, ohne den Kreisel in Bendorf zu kreuzen. Man kann mit der DB Netz einen EIAV abschließen, auch wenn dieser dann bestenfalls als kurzes Stumpfgleis genutzt wird (im Raum Koblenz vmtl. sogar an private EVU durchaus als Abstellfläche vermarktbar). Klar - alles nicht toll und auch kostspielig, aber eine Politik ausgerichtet nach dem, was möglich und durchsetzbar ist.

Zum Thema "Brummen" des Betriebs: Wenn es im Hunsrück im "Outback" gelingt, in einem Jahr 30.000 Fahrgäste auf eine schöne, aber eigentlich recht unspektakuläre Ausflugsbahn zu ziehen, dann kann die Brex dank ihrer Lage im Rheintal im Ballungsraum Koblenz ein Vielfaches davon erreichen. Und solche Erfolge machen dann bei den Verantwortlichen vor Ort durchaus Eindruck, was wiederum den Denkprozess der Herrschaften ankurbelt.
TroubadixRhenus hat geschrieben:Und eine dann jahrelang "eingefahrene" Strasseninfrastruktur nochmal anpacken und alles für Millionen wieder Umbauen? Damit hätte man vermutlich gute Chancen in TV-Sendungen wie "Extra3 - der Irrsinn der Woche" zu landen. :wink:
Gut gemachte politische Satire ist klasse. Da bin ich dabei. In der Tat hätte diese Sache Chancen auf eine Aufarbeitung beim "Irrsinn der Woche", aber das wäre bei einem Umbau heute ebenso wie in einigen Jahren. Man müsste den Kreisel mit einer aufwendigen Ampelanlage ausrüsten. Das wird dann aber den Reichsbedenkenträgern in Mainz nicht passen, weil ja niveaugleiche Kreuzungen nicht mehr genehmigt werden sollen. Eine Brückenlösung ist vor Ort baulich kaum möglich, ganz von den Kosten abgesehen. Also doch niveaugleich mit Ausnahmegenehmigung, die man sich hätte erstreiten müssen. Ein ganz dickes und ganz hartes Brett, was da zu bohren ist.

Wissend um diese Umstände ist es um so unverständlicher, dass man diese Forderung nicht zunächst zurückgehalten hat um den Rest der Strecke in Betrieb zu nehmen. Nun wird es ein Mehrfrontenkrieg und die gehen meist nicht gut aus. Als fast-Anlieger der Strecke mit meinem Geburtsort Neuwied und meiner Verbundenheit zum Brexbachtal kommen mir beinahe die Tränen, wenn ich über das zerdepperte Porzellan nachdenke.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
http://www.heinrichsmeyer.com
Ulrich Neumann
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Ulrich Neumann »

Tja Leute, wenn das hier nix mehr wird - dann hilt nur AUSWANDERN nach Hessen!
Der Eisenbahnverein Werra-Fulda-Bahn in Schenklengsfeld will seine Bahnstrecke loswerden – über Ebay-Kleinanzeigen.
Die Preisvorstellung der Vereinsvertreter: Alles nach Vereinbarung. Wer zuschlägt, bekommt nicht nur zwölf Kilometer Gleise, sondern auch einen Triebwagen und einen Lokschuppen und Anschluß an das Netz der DB AG.

https://www.hersfelder-zeitung.de/lokal ... 80795.html

Ich bin zwar kein Bürger von Bendorf aber ich finde die Entscheidung des Stadtrates richtig! Wer Recht hat, muß es nicht zwingend kriegen.
In Ransbach hat es funktioniert, die haben jetzt einen vorschriftsmäßigen BÜ zum Fischerweg aber keinen Bahnverkehr.
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Der Mogendorfer
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Re: Brexbachtalbahn

Beitrag von Der Mogendorfer »

Ulrich Neumann hat geschrieben: Ich bin zwar kein Bürger von Bendorf aber ich finde die Entscheidung des Stadtrates richtig! Wer Recht hat, muß es nicht zwingend kriegen.
In Ransbach hat es funktioniert, die haben jetzt einen vorschriftsmäßigen BÜ zum Fischerweg aber keinen Bahnverkehr.
????? Verkehrte Welt Ulrich?????
RECHT IST RECHT-BASTA.
Ob und wie man es umsetzt ist etwas anderes.

Werde mich demnächst wieder mehr einbringen beim Thema Bahn und Brex.
Es lebe die Nebenbahn!

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