Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

jojo54
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Es gibt wohl neueste Informationen wonach Ryan-Air seine Aktivitäten am Flughafen Hahn bereits zum Sommerflugplan 2019 beenden könnte.

Hierzu ein Beitrag aus dem Wiesbadener Tagblatt.

https://www.wiesbadener-tagblatt.de/lok ... n_19135260

Auch das SWR.3-Fernsehen berichtet bereits davon.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... n-100.html

Für die Hunsrückbahn düfte sich das Thema "Flughafen" damit erledigt haben.

MfG
jojo54
Mattias
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Mattias »

Das wäre die (leider) logische Konsequenz von den Bemühungen, an den großen Drehscheiben anzudocken.
Gruß
Mattias
Rolf
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Rolf »

Die Gefahr ist real. Hintergrund ist die Streikwelle bei Ryanair; Piloten sind derzeit wieder sehr gefragt und jetzt wollen sie das ausnutzen und mehr Geld. Ryanair will die Streikenden in die Knie zwingen, indem das Angebot runter gefahren wird unter Inkaufnahme von erheblichen finanziellen Verlusten und weiterer Ramponierung der (ohnehin schwachen) Reputation. Die Streikenden werden von Ryanair mit dieser Strategie zum Sündenbock gemacht für einen möglichen Abzug vom Hahn und die daraus resultierenden fatalen Folgen für das Unternehmen, die Angestellten und die Region. Ryanair ist die Nummer 1 in Europa und ein kerngesundes Unternehmen; man glaubt sich die Holzhammerstrategie daher leisten zu können. Übrigens findet auch an den großen Flughäfen in Deutschland ein Kahlschlag statt! So wird etwa in Köln z. T. sehr drastisch gekürzt, die Strecke nach Berlin beispielsweise um 90 Prozent. Düsseldorf wird von Ryanair im Winter ganz aufgegeben. Vor diesem Hintergrund kann man die Widerspenstigen betriebsbedingt entlassen oder an einen unattraktiven Standort versetzen und gleichzeitig die Streikbrecher behalten. Das ist die Strategie, die in Irland und andernorts schon gefruchtet hat. Ob sie in Deutschland fruchten wird, bleibt abzuwarten. Die Ankündigungen von Ryanair haben aber erfahrungsgemäß nur eine geringe Halbwertszeit und es würde mich nicht wundern, wenn es nach einer Einigung ganz schnell wieder in die andere Richtung ginge. Kurzum, es bleibt abzuwarten, wie der Machtkampf ausgeht. Das Ende ist noch offen. Allerdings ruiniert Ryanair damit jedes noch vorhandene (Rest-)Vertrauen, dass der Hahn langfristig und zuverlässig wenigstens eine kleine Zahl Fahrgäste für die Hunsrückbahn beisteuern kann. Auf die Bereitschaft der Politik, den Bahnanschluss zum Flughafen zu bauen und damit die Strecke in Gänze zu reaktivieren, wirkt sich das natürlich verheerend aus. Alles sehr ärgerlich und deprimierend.
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Nach einem Beitrag in der St. Wendeler Zeitung vom 09.11.2018 hat die DB AG die Gleistrasse von Türkismühle nach Freisen und in Richtung Nonnweiler für den Bau eines Freizeitwegs verkauft. Somit dürfte ein Erhalt der Gleise für Ausflugsfahrten besonders in Richtung Hermeskeil kaum noch möglich sein.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saa ... d-34397859

Sogar der Bund beiteiligt sich an einer Finanzierung. Es ist interessant, für was alles Geld vorhanden ist.

MfG
jojo54
Westeifelbahner

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Westeifelbahner »

Entscheidend dürfte allerdings nicht das Zivilrecht sein, sondern die Frage der Freistellung von Bahnbetriebszwecken nach §23 AEG. Ist die Strecke freigestellt, fährt dort kein Zug mehr - egal, wem sie gehört. Ist sie es nicht, haben Fahrräder dort nix zu suchen (außer im Fahrradwagen des Zugs).
Gruß Westeifelbahner
jojo54
Präsident der Deutschen Bundesbahn B11
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Zur (immer noch) geplanten Reaktivierung des Teilstücks Langenlonsheim - Flughafen Hahn ist heute, 11.11.2018, dieser Beitrag in der SWR.3-Landesschau RLP eingestellt.

Für mich stellt sich mittlerweile die Frage, ob es sinnvoll ist, solche Links hier noch einzustellen, denn das, was die SWR-3-Redaktion schreibt,
stimmt so nicht.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... r-100.html

MfG
jojo54
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Gibt es Informationen, wann der Trafotransport über die Hunsrückquerbahn bis Stromberg fahren soll ? Die Strecke wurde ja bis dort hin "aufgehübscht".

Gruß
Karl
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Mal wieder ein Artikel in der Presse:
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokal ... n_19193638#

Immer wieder die gleichen Phrasen.. einzige Neuerung:

Zitat:
CDU-Kreisvorsitzender Michael Cyfka kündigte an, die Reaktivierung der Hunsrückbahn in das Wahlprogramm zur Kommunalwahl im Mai 2019 aufzunehmen. Allerdings müssten auch die berechtigten Bedenken der Anwohner ausgeräumt werden. Martin kündigte an, im nächsten Schritt das Gespräch mit der Bürgerinitiative „Hunsrückbahn – so nicht“ zu suchen.

Wie will er denn hier die Bedenken ausräumen ? Ich habe mich mit einigen unterhalten, deren Häuser direkt an der Strecke stehen. Hier wurden vom LBM nur wachsweiche Aussagen auf die Eingaben zum Planfeststellungsverfahren gemacht. Alles wurde mit Standardfloskeln beantwortet und nur in den wenigsten Fällen wurde man konkret. Ich bin absolut pro Bahn, aber die Anwohner, deren Vorfahren ihre Häuser teilweise schon vor der Inbetriebnahme der Hunsrückquerbahn im Jahre 1889 dort stehen hatten und die Bahn quasi am Wohnzimmer vorbeifährt fühlen sich - meiner Meinung nach zurecht - verarscht. Früher fuhren ein paar Güterzüge, Schienenbusse tuckerten gemächlich vorbei. An jedem Bahnübergang mussten, nach Abschaffung der Wärterhäuschen, die Züge anhalten und jemand von der Lok springen und hoch-/runterkurbeln. Das war man über Jahre gewöhnt. Nun soll hier eine Bahn mit erhöhter Taktung und mit 100 km/h vorbeiziehen. Das dies nicht zur puren Begeisterung führt liegt wohl auf der Hand. Wie gesagt.. ich bin absolut pro Bahn und pro Reaktivierung.. aber jede Medallie hat nun mal 2 Seiten und die Leute sollte man ernst nehmen.

Gruß
Karl
3021
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von 3021 »

Nun ja... da hast Du schon Recht (teilweise) :-)
Ich z.B. wohne in Schweppenhausen, arbeite in Mainz. Würde ich mit der reaktivierten Bahn fahren, müsste ich mit dem Auto nach Windesheim und dann mit der Bahn weiter über Langenlonsheim, Bingen (oder Bad Kreuznach), Mainz HBF. Von dort noch 15 min mit der Straßenbahn bis zur Arbeit. In Summe ca. 1.5 h Fahrtzeit. Derzeit habe ich eine Fahrgemeinschaft mit 3 anderen Kollegen und bin in ca 35 min auf der Arbeit. Wir fahren sehr früh, sodass ich die Staus umgehe. Das muss dazu gesagt sein. Beruflich bin ich min. 1x die Woche mit der Bahn in ganz Deutschland unterwegs, aber der Weg zur Arbeit rechnet sich nicht per ÖPNV. Und das man moderne Triebwagen kaum noch wahr nimmt kann ich leider so auch nicht bestätigen. Es ist laut und bleibt es auch. Vielleicht leiser als früher, aber nicht so das man ein AHA-Erlebnis hat.

Gruß
Karl
schotter
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von schotter »

Hier mal was vom Landtag.
https://www.landtag.rlp.de/landtag/druc ... 675-17.pdf
Gruß Schotter.
jojo54
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von jojo54 »

Das SWR.3-Fernsehen berichtet heute von einer Reduzierung der Flugziele ab dem Flughafen Hahn zum Sommerflugplan 2019.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... e-100.html

Über die (mögliche) Folgewirkung bezüglich einer Reaktivierung der Hunsrückbahn wurde oft genug diskutiert und hierzu möchte ich auch nichts mehr schreiben.

MfG
jojo54
Rolf
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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Beitrag von Rolf »

Es stimmt nicht, dass die Ryanair-Flüge nach Frankfut verlegt werden; die eingesparten Maschinen gehen ins Ausland. Auch in Frankfurt ist das Programm reduziert worden, wie an allen deutschen Ryanair-Standorten. Ryanair streitet sich immer noch mit den deutschen Piloten und versucht die Streikwilligen in die Knie zu zwingen, indem diese wegen mangelnden Bedarfs aufgrund der Angebots-Kürzungen versetzt oder betriebsbedingt gekündigt werden. Ob Ryanair nach einer Einigung wieder aufstocken wird, bleibt abzuwarten. Verlorene Marktanteile erobert man aber nicht so leicht zurück, vor allen Dingen dann nicht, wenn man demnächst höhere Löhne zahlen und höhere Preise verlangen muss. Die Wolken über dem Hahn werden in der Tat immer dunkler.
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