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Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 08:38
von Pablo
Bürger für die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn Langenlonsheim-Simmern-Flughafen Hahn

Im Hunsrück gibt es sehr viele Befürworter der Bahnstrecke. Diese sind jedoch nicht organisiert, sodass öffentlich fast nur der Bahngegner-Club Windesheim wahrgenommen wird. Möglicherweise ändert sich das in absehbarer Zeit. Zumindest wurde jetzt eine Petition gestartet.
Bitte mitzeichnen und verbreiten.

https://www.change.org/p/bundesminister ... -zugfahren

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 21:24
von Rolf
Gute Sache. Ich habe abgestimmt!

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Mi 29. Aug 2018, 10:36
von Bernd Heinrichsmeyer
hochwald hat geschrieben:Die Straßenbrücke konnte offenbar ohne ohen große Proteste gebaut werden (abgesehen von ein paar Natur- und Landschaftsschützern), die Planungsverfahren für die Bahn dauern mittlerweile eher Jahrzehnte als ein paar Jahre so kommt es einem vor.
Hmm, ich glaube, das ist subjektiv so wahrgenommen und falsch. Die Verfahren für Straßen- oder Schienenwegebau sind rechtlich gleich. Im Zuge der Planfeststellung kann halt jeder Betroffene Entwände erheben. Und beim Hochmoselübergang hagelte es an Einwänden, weswegen die Umsetzung dann auch so lange auf sich hat warten lassen.
Ich sehe eher das Problem darin, dass zu wenige Aus- und Neubauten für die Eisenbahn geplant werden. Also - dass diese erst gar nicht in den Bürgerbeteiligungsprozess gelangen, weil sie nicht voran gebracht werden. Und da liegt m.M. der Hase im Pfeffer. Die meisten anderen EU Staaten investieren nach ihren Möglichkeiten in den Ausbau der Bahn. Im reichsten Flächenland der EU mit dem höchsten Transitaufkommen und Haushaltsüberschüssen in Milliardenhöhe kommt man nicht aus dem Quark. Siehe das unseelige Projekt Oberrheintalbahn. Die soll von Karlsruhe bis Basel viergleisig sein als wichtiger TEN Korridor. Während sich die Schweizer durch den ganzen Gotthard gebuddelt haben, bringen wir es nicht hin, diese Bahnstrecke durchgehend 4-gleisig auszubauen. Traurig.
hochwald hat geschrieben:Der Flughafen Hahn der immer als die große Hoffnung verkauft wurde ist in Wirklichkeit ein Millionengrab für die öffentliche Hand, es funktioniert einfach nicht …
Der Hahn macht auch alles dafür, immer unattraktiver zu werden. Die Parkgebühren sind dort so hoch wie in Frankfurt/Main oder Findel. Es gibt für mich kaum noch einen Anreiz, von Hahn zu fliegen. Die räumliche Nähe zu Trier ist nett, aber Findel ist noch näher und die Preise der Tickets gleichen sich an. Der Airport kann nur über die Luftfracht gehalten werden. Und dazu braucht es keine Hunsrückbahn, also fällt das Hahn-Argument für die Bahnreaktivierung weg.
Nebenbei: Der ganze Plan mit den Umbauten und der teilweisen 2-gleisigkeit ist m.M. eine Totgeburt. Man hätte die Strecke mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit und neuen BÜ-Sicherungsanlagen (Einzelgenehmigung, keiner wird ernsthaft Einwendungen gegen bessere Sicherheit an BÜ vorbringen, also leicht durchsetzbar) in Betrieb setzen müssen. So ist sie genehmigt und genießt Bestandsschutz. Und im 2. Schritt dann das Tempo durch Ausbauten und Einzelmaßnahmen in einer Salamitaktik erhöhen. So hätte man die ganze Gegnerschaft umgangen.

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Mi 29. Aug 2018, 13:32
von jojo54
Habe die Petition auch unterstützt.

MfG
jojo54

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 22:16
von Wolfgang Riedel
Hallo zusammen,

ich habe auch die Petition unterstützt.

Viele Grüße

Wolfgang Riedel

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 6. Sep 2018, 10:58
von Rolf
jojo54 hat geschrieben:Die Fluggäste werden mehr und mehr "vom Hahn" nach Frankfurt verschoben. Künftig werden vermutlich weitere Maschinen wegen der knappen Umlaufpläne dieser Fluggesellschaft in der Main-Metropole verspätet landen und gleichzeitig das Nachtflugverbot (ab 23:00 Uhr) unterlaufen. Schaut euch mal den Videotext von Hessen 3 ab Tafel 564 abends an, wie oft Ryanair-Flieger (Kennung: FR) verspätet landen.

Bei diesen Reduzierungen "am Hahn" muss man sich fragen, welche Bedeutung eine Bahnstrecke zum Flughafen noch haben kann und ob die Landespolitik überhaupt noch Interesse an einer Reaktivierung hat..

MfG
jojo54
In Frankfurt/M. zieht Ryanair sogar 3 Maschinen ab. In Köln wird ebenfalls drastisch gekürzt. Andere Standorte verlieren ebenfalls. Nur mein "Heimartflughafen" Weeze bleibt ungeschoren (dort hat man einen langfristigen Vertrag mit Ryanair). Die aktuellen Kürzungen dürften eher damit zusammenhängen, dass die letzte Großbestellung Ryanairs bei Boeing (300 Boeing 737-800) in Kürze ausläuft und der Anschluss-Auftrag (200 Stück fix plus Option für weitere 100) für die neue Boeing 737-MAX erst im Jahr 2020 startet. Es besteht eine somit eine Bestandslücke, die daraus resultiert, dass Ryanair kontinuierlich ältere Jets ausflottet (verkauft) und dafür langfristige Verträge mit den Abnehmern hat. Weil Ryanair durch seine Mega-Bestellungen (vorletzte Bestellung: 300 Stück) bei Boeing gewaltige Rabatte bekommt, zumal die aktuell ausgelieferte B 737-800 mittlerweile schon ein etwas älteres Modell ist, das sonst schwer verkäuflich wäre, zahlt Ryanair, so Insider, für die Jets nur noch gut den halben Listenpreis. Boeing kann dafür ein Auslaufmodell ein paar Jahre länger produzieren, was natürlich erheblich billiger ist, und so verdient auch Seattle an dem Deal. Die Ryanair-Jets werden dann ein paar Jahre geflogen und weiter verkauft. Dabei zahlten die Kunden jahrelang mehr, als Ryanair für den neuen Jet ursprünglich bezahlt hat. Mittlerweile soll sich die Lücke zwar etwas geschlossen haben, aber nach wie vor fliegt Ryanair die nagelneuen Jets ein paar Jahre mindestens umsonst, wenn nicht sogar immer noch mit etwas Gewinn. Insider nennen Ryanair daher "Flugzeuggroßhändler mit angeschlossenem Flugbetrieb". Dieses sehr clevere Geschäftsmodell ist einer der entscheidenden Gründe, warum Ryanair so günstig fliegt bzw. so gute Gewinne erwirtschaftet. Hier geht es um Milliarden. Für Hahn heißt das aus meiner Sicht, dass der Zug noch nicht ganz abgefahren ist und dass die aktuellen Kürzungen vorübergehender Natur sein könnten, zumal Hahn einige Standortbedingungen aufweist, die einen Verbleib von Ryanair, wenn auch mit geringerem Angebot als zu den besten Zeiten, nach wie vor wahrscheinlich erscheinen lässt. Für die Bahn heißt das nach meiner Einschätzung, dass der Hahn weiterhin einen kleinen Beitrag leisten kann, um die Züge im Hunsrück voll zu bekommen. Als Bahnbefürworter würde ich daher immer so argumentieren, dass die Reaktivierung in erster Linie für die Bevölkerung im Hunsrück (Simmern und Umgebung) erfolgen sollte, in zweiter Linie aber auch (immer noch) für den Hahn, der weiterhin Fahrgäste beisteuern kann. Und seien es nur Werktätige, die mit der Bahn zur Arbeit fahren, denn im Frachtsektor läuft es am Hahn ja ganz passabel und mit steigender Tendenz.

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 6. Sep 2018, 14:50
von Mattias
Deine Durchhalteparolen in allen Ehren, aber der Hahn wird bezüglich Reaktivierung keine Rolle mehr spielen.
Gruß
Mattias

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 6. Sep 2018, 17:14
von jojo54
Mattias hat geschrieben:Deine Durchhalteparolen in allen Ehren, aber der Hahn wird bezüglich Reaktivierung keine Rolle mehr spielen.
Gruß
Mattias
Das sehe ich auch so, zumal WIZZ-Air sein Angebot ebenfalls kürzt.

MfG
jojo54

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 6. Sep 2018, 21:26
von Rolf
Mattias hat geschrieben:Deine Durchhalteparolen in allen Ehren, aber der Hahn wird bezüglich Reaktivierung keine Rolle mehr spielen.
Gruß
Mattias
Das sind keine Durchhalteparolen. Ich habe mich lediglich bemüht, die aktuelle Situation bei Ryanair darzulegen und daraus Schlussfolgerungen für die Bahn zu ziehen. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass der Flugbetrieb am Hahn weitergehen wird, zumal alles andere für die Landesregierung eine gewaltige Blamage wäre. Man wird den Hahn daher im Zweifelsfall weiter finanziell stützen. Und damit wird sich, wenn auch vorerst nur in bescheidenem Maße, Passagierbetrieb halten. Und wie sich der Flugverkehr langfristig entwickelt, ist ohnehin gänzlich offen. Die Prognosen gehen weiter nach oben, und auf den großen Flughäfen wird es immer enger. In Düsseldorf etwa hat Ryanair die begehrten Slots nur bekommen, indem Lauda Motion übernommen wurde. Und wenn man sich darüber hinaus mal die Preise für bestimmte Flüge anschaut, dann fällt auf, dass Ryanair bestimmte Ziele aus der Provinz (Hahn, Weeze) teurer anbieten kann als aus den Metropolen. Warum? Weil Ryanair Marktanteile gewinnen will, auf Teufel komm raus. Und dafür werden vorübergehend sogar Defizite in Kauf genommen. Man kann es sich leisten. Ein Beispiel ist die Rennstrecke Köln/Bonn - Berlin. Die wurde fast 60x pro Woche geflogen, teilweise für 9,99 Euro. So macht selbst Ryanair sicher keinen Gewinn. Hier ging es einzig um die Marktanteile. Und Ryanair testet traditionell seine Marktchancen durch Kampfpreise. Und ändert dann auch mal ganz schnell die Strategie, wenn der Erfolg ausbleibt. Und derzeit testet Ryanair gerade den Markt an den großen Flughäfen. Und so ganz zufrieden ist man dort offensichtlich nicht. Jetzt wird die Strecke Köln/Bonn - Berlin übrigens auf 9 Flüge pro Woche reduziert. Das sagt doch alles. Im Augenblick läuft es auf dem Passagiersektor schlecht für den Hahn. Das muss aber nicht so bleiben. Und eine begrenzte Zahl Passagiere wird der Hahn für die Eisenbahn weiter beisteuern können. Davon bin ich überzeugt.
jojo54 hat geschrieben:
Mattias hat geschrieben:Deine Durchhalteparolen in allen Ehren, aber der Hahn wird bezüglich Reaktivierung keine Rolle mehr spielen.
Gruß
Mattias
Das sehe ich auch so, zumal WIZZ-Air sein Angebot ebenfalls kürzt.

MfG
jojo54
Das ist zweifellos kein gutes Zeichen, aber entscheidend ist Ryanair. Keine Airline transportiert mehr Passagiere in Europa. Dagegen ist Wizz ein kleiner Krauter. Und, derzeit gibt's noch Slots in Frankfurt. Aber wie lange noch? Wenn man dort am Limit ist, wird die Provinz schnell wieder attraktiv. Weeze jedenfalls profitiert davon, dass Ryanair in Düsseldorf nicht mehr expandieren kann. Wer weiß, wie es im Hunsrück weiter geht. Ich würde den Hahn daher weiterhin als Argument für eine Reaktivierung der Bahn anführen, wenn auch an zweiter Stelle. Hauptargument muss in der Tat der Bedarf der Region sein.

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Di 18. Sep 2018, 17:07
von hochwald
Auch wenn es etwas offtopic ist ... darf man fragen wo eigentlich die phantastischen Webseiten zur Hunsrück-, Hunsrückquerbahn, Hochwaldbahn und Nahebahn hingekommen sind? Habe völlig entsetzt gemerkt dass da alles aus dem Netz verschwunden ist, gabs da mit den Bildrechten Probleme, ist zu hoffen dass dafür eventuell doch noch eine richtige "Hunsrück" Bibliographie noch zu Lebzeiten erscheinen wird (vergl. zahlreiche Publikationen zur Eifel, bald gr. zweibändiges Ek Buch, die Jünkerather sind äußerst rührig, im Nov kommt schon das nächste Buch heraus)?

Danke für die Info

PS: Im HIFO war mittlerweile was zu lesen wegen Datenschutzverodnung und dass die Seiten nur pausieren und wiederkommen. Hoffentlich!

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Do 11. Okt 2018, 15:42
von jojo54
Bahngelände von Kirchberg (Hunsrück) am 09.10.2018.

Am Dienstag, 09.10.2018, war ich mit einer Reisegruppe aus meinem Wohnort im Hunsrück und im Moseltal. Bei der Mittagspause in Nähe des Bahnhofs Kirchberg bin ich mal rasch zu den Gleisen gelaufen und habe "auf die schnelle" einige Fotos angefertigt, die ich den Lesern des Forums nicht vorenthalten möchte. Alle Aufnahmen Blickrichtung Morbach.

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MfG
jojo54

Re: Hunsrückquer- und Hochwaldbahn

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 19:12
von jojo54
Mit der unbefriedigenden Situation der Hunsrückbahn und im Bahnhof Simmern befasst sich die Rhein-Zeitung in ihrer Teilausgabe für Simmern und Umgebung in einem zahlungspflichtigen Beitrag vom 19.10.2018.

https://www.rhein-zeitung.de/region/lok ... 85620.html

MfG
jojo54