Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Sicherlich ist die Investition von Haitec am Hahn für die Frage der Bahnanbindung ohne Relevanz. Auch besteht kein Zusammenhang mit etwaig oder etwaig nicht entfallenden Arbeitsplätzen in der Holzindustrie.
Horst Heinrich hat geschrieben:.... zumindest Fruytier in Hochscheid würde sich auch weiterhin gerne per Bahn beliefern lassen.
Dem muss ich widersprechen. Trotz massiver Bemühungen und Preisangeboten, die auf dem Abschnitt Langenlonsheim - Büchenbeuren 50 km/h zugrunde gelegt hatten, kam es noch nicht einmal zu einem einzigen Zug. Die Kosten sind einfach zu hoch. Man muss mit großen, starken (also teuren) Loks kalkulieren. Interessant ist nur der Ganzzug. Der ist logistisch auf dem, was die DB an Gleisanlagen übriggelassen hat, schwer zu produzieren - sprich es wird unweigerlich teurer. Also die Sache mit den SGV ist durchaus kritisch zu hinterfragen. Das, was wir früher über Hermeskeil abgefahren haben, machen wir nun über Ehrang. Der Kunde ist zufriedener als zuvor, weil er durchgehend elektrisch fahren kann.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Horst Heinrich
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Horst Heinrich »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben: Also die Sache mit den SGV ist durchaus kritisch zu hinterfragen.
Natürlich meinte ich, daß man optimiertere Verhältnisse voraussetzen muß, d.h. mindestens eine notdürftig instand gesetzte
Strecke, auf der man einen Kunden langfristig zuverlässig bedienen kann.
SGV auf der Querbahn ist natürlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Utopie.

Aus der heutigen Ryanair-Pressekonferenz wäre ergänzend zu berichten, daß das Unternehmen Wachstum nur noch auf großen Flughäfen erwartet und dementsprechend auch dort ansetzen will, z.B. um Air Berlin zu überholen.

Für den Hahn bleiben im künftigen Sommerflugplan 160 Flüge, das sind rund 7 pro Woche.

Jeder kann sich ausrechnen, daß das keine Argumente für eine Streckenreaktivierung sind.
Diese könnten aber -wie hier schon oft dargestellt- sein
- eine bessere Bahnanbindung des gesamten Hunsrückes, z.B. ans Rhein-Main-Gebiet,
- eine ökologisch stimmige Erschließung des Nationalparkes,
- das Vorhalten der Strecke für Güterverkehr, hier insbesondere (s.o.) zugunsten der Holzindustrie.

Der Flughafen als Motor einer Hunsrückbahnreaktivierung - das ist für mich erst recht nach der heutigen Pressekonferenz passé.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Rolf
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Rolf »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Für den Hahn ist das m.M. eine recht gute Nachricht. Wenn man sich als Werftstandort positionieren und ausbauen kann, stärkt das zum einen die Bedeutung als Flughafen, es erschwert es jedoch auch der Politik, dem Hahn das Licht auszudrehen. Denn dann würden die Arbeitsplätze entfallen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass mal sich vor der erneuten Investition am Hahn seitens Haitec eine Standortgarantie hat geben lassen. Schöne Sache, zumal dadurch auch das Flugfeld bunter wird.
Ganz meiner Meinung. Die Bahn wird zwar vielleicht nicht unmittelbar profitieren, wenn es am Hahn besser läuft, aber mittelbar mit Sicherheit. Wenn es mehr Jobs am Hahn gibt, ist das gut für die Region, denn dann gibt es auch mehr Menschen, die man damit in den Hunsrück locken und ansiedeln bzw. dort halten kann. Mehr Jobs, mehr Menschen in der Region, mehr Nachfrage, und somit auch mehr Nachfrage nach Transportleistungen. Wenn es dem Hahn gut geht, steigen auch die Chancen für die Bahn. Am wichtigsten für die Bahn wären natürlich neue Passagier-Verbindungen am Hahn. Derer zwei hat Michael O'Leary (MOL) heute immerhin angekündigt. Und er will auch am Hahn wieder expandieren (wenn er denn endlich wieder genügend Flugzeuge hat). So hieß es heute auf der PK am Hahn:
...Wachsen möchte Ryanair in Zukunft auch am Hunsrück-Airport - dank zusätzlicher, bestellter Maschinen...
Die Auslieferung der Maschinen aus der aktuellen Großbestellung hat erst vor wenigen Wochen begonnen (m. W. ist gerade erst ein gutes Dutzend ausgeliefert). Es werden in den nächsten Jahren 280 neue Jets an Ryanair übergeben, womöglich sogar 380 (wegen einer Option auf weitere 100 Jets). Ich verstehe MOLs Aussage dahingehend, dass auch Hahn davon profitieren wird. Es spricht einiges dafür, dass es auch so kommt, obwohl es gerade im Fluggeschäft besonders viele Unwägbarkeiten gibt. Mit mehr Verkehr auf dem Hahn steigen auch die Chancen für eine Reaktivierung der Bahnstrecke. Der Hahn wird zwar nicht so wachsen wie vor Jahren noch erhofft, und er kann so sicher auch nicht der alleine antreibende Motor für eine Bahnreaktivierung sein, aber er wird sehr wohl ein Hilfsmotor dafür bleiben. Und je stärker der Hilfsmotor, desto besser für die Bahn.

Hier der Bericht zur heutigen PK am Hahn:
... Im Sommerflugplan 2015 werden 44 Ziele vom Hahn aus angesteuert, genauso viele wie im Vorjahr. Stationieren will Ryanair im Hunsrück in diesem Sommer sechs Maschinen.

Michael O'Leary, Chef des irischen Billigfliegers, betonte einmal mehr, klassischen Fluggesellschaften Geschäftsreisende abspenstig machen zu wollen. Das sei aber keine Gefahr für den Hahn, denn auch dort starteten zahlreiche solche Kunden, etwa aus den Regionen Mainz, Koblenz oder auch Luxemburg, sagte er am Dienstag bei einem Besuch am Flughafen Hahn. ...
Hier der ganze Text:
http://www.airliners.de/flughafen-hahn- ... iere/34619
Horst Heinrich
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Horst Heinrich »

Rolf hat geschrieben:[Die Bahn wird zwar vielleicht nicht unmittelbar profitieren, wenn es am Hahn besser läuft, aber mittelbar mit Sicherheit. Wenn es mehr Jobs am Hahn gibt, ist das gut für die Region, denn dann gibt es auch mehr Menschen, die man damit in den Hunsrück locken und ansiedeln bzw. dort halten kann. Mehr Jobs, mehr Menschen in der Region, mehr Nachfrage, und somit auch mehr Nachfrage nach Transportleistungen. Wenn es dem Hahn gut geht, steigen auch die Chancen für die Bahn.
Einen weitergehenden Kommentar zu diesem, in schönster Pressesprechermanier verfaßten Lobgesang auf "MOL" und seine nahezu uneigennützigen Bemühungen um das Hunsrücker Bruttoinlandprodukt sowie die Beschäftigungsstruktur verkneife ich mir jetzt.
Nur soviel:
Das alles hören wir Hunsrücker nun schon im 21.Jahr und ob wirklich mehr Menschen und Nachfrage hier landen, so daß sich die Bundesrepublik Deutschland zu einer 120-Millionen-Euro-Investition in eine heruntergewirtschaftete Bahnstrecke veranlaßt sieht, glaube ich erst, wenn sich ein moderner Umbauzug von Gleis 3 in Langenlonsheim in Richtung Hunsrück in Bewegung setzt.
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Horst Heinrich hat geschrieben: ... glaube ich erst, wenn sich ein moderner Umbauzug von Gleis 3 in Langenlonsheim in Richtung Hunsrück in Bewegung setzt.
Hmm, also Horst, dann kostet es 200 Mio. ;-). Ich hoffe doch, man macht es in konventioneller Bauweise, erst das alte Zeug weg, Planum herstellen, neuen Oberbau drauf ... .
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Horst Heinrich »

Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:[Ich hoffe doch, man macht es in konventioneller Bauweise, erst das alte Zeug weg, Planum herstellen, neuen Oberbau drauf ... .
Erst das alte Zeug weg, Planum herstellen, Asphaltschicht drauf. Der neue Hans-Dunger-Fernradweg, benannt nach dem größten Hunsrücker Fahrradpionier seit dem Freiherrn von Drais.
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jojo54
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von jojo54 »

saarepi hat geschrieben:
Erst das alte Zeug weg, Planum herstellen, Asphaltschicht drauf. Der neue Hans-Dunger-Fernradweg, benannt nach dem größten Hunsrücker Fahrradpionier seit dem Freiherrn von Drais.
Hmm, also Horst, dann kostet es 200 Mio. ;-). Ich hoffe doch, man macht es in konventioneller Bauweise, erst das alte Zeug weg, Planum herstellen, neuen Oberbau drauf .


Ich denke und das ist wirklich mein Ernst, das was Ihr hier macht, nannte man in der DDR und bei der Stasi "ZERSETZUNG"!

Anstatt Alternativen und Möglichkeiten aufzuzeigen verpasst ihr den Befürwortern der Strecke einen Arschtritt nach dem andern!

Weiter will ich mich nicht über diese Vorgehensweise äußern, die ist es nämlich nicht wert noch weiter erwähnt zu werden!

Gruß Erhard
Es wird Zeit, dass dieser Thread geschlossen wird. Es dreht sich alles nur noch im Kreis und das hilft keinem weiter.

Erhard hat Recht.

MfG
jojo54
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

saarepi hat geschrieben: Ich denke und das ist wirklich mein Ernst, das was Ihr hier macht, nannte man in der DDR und bei der Stasi "ZERSETZUNG"!
Die klassische Wehrkraftzersetzung oder Widerstand gegen die Staatsmacht. Ja, kenne ich noch alles. Habe auch mal in Stasi U-Haft gesessen.

Ich versuche, den Wahnsinn unserer Zeit mit Humor zu nehmen. Das ist mein Versuch, bei alle dem Sch.... auf dieser Welt nicht wahnsinnig zu werden und eben nicht mit der MG über der Schulter loszuziehen. Muss jeder halten, wie er/sie es will. Jedenfalls zersetzen wir nichts. Ein Umbauzug wäre teurer als klassischer Umbau, das sind simple Fakten. Umbauzug ist nur sinnvoll, wenn es schnell gehen muss und Teile der alte Unterbau erhalten wird. Und ein kleiner ironischer Witz sagt oft mehr als 1000 Worte.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Horst Heinrich »

saarepi hat geschrieben: Ich denke und das ist wirklich mein Ernst, das was Ihr hier macht, nannte man in der DDR und bei der Stasi "ZERSETZUNG"!

Anstatt Alternativen und Möglichkeiten aufzuzeigen verpasst ihr den Befürwortern der Strecke einen Arschtritt nach dem andern!

Weiter will ich mich nicht über diese Vorgehensweise äußern, die ist es nämlich nicht wert noch weiter erwähnt zu werden!

Gruß Erhard
Gemach, gemach, Erhard, ich bin zwar kein Fan von Roberto Blanco, aber da hat er recht:
Ein bißchen Spaß muß sein...

Mit Zersetzung hat das nichts zu tun und ich denke, wir verpassen eher den Gegnern der Reaktivierung einen Arschtritt, allein dadurch, daß man sie nicht ernst nimmt.
Eine intakte Bahninfrastruktur herauszureißen um sie durch einen Radweg zu ersetzen, so wie es Hans Dunger favorisiert, -und er hat die politischen Connections, das auch ernsthaft zu betreiben- das kann man oft nur noch mit Humor und Satire ertragen und ich hoffe, die hier mitlesenden Bahngegner erkennen, daß man sie mit einem solchen Ansinnen nicht für voll nimmt und sie eigentlich nur belächeln kann.

Alternativen und Möglichkeiten wurden weiß Gott hier zur Genüge gewälzt und Anlaß der jüngsten Diskussion waren die neuen Entwicklungen auf dem Hahn, die -ich denke da besteht Einigkeit- nicht dazu angetan sind, den Bahnverkehr im Hunsrück zu beflügeln.

Ich hätte sicherlich ein paar stimmige Ansätze, die Reaktivierung der Hunsrückbahn nicht nur zu finanzieren, sondern sie auch politisch zu rechtfertigen und die habe ich hier auch schon dargelegt.
Nun war es halt mal an der Zeit, Bernds Ball aufzunehmen und einen Scherz zu machen.
Das tut aber der Ernsthaftigkeit mit der ich das ganze Thema insgesamt betrachte, keinen Abbruch.
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Markus Göttert
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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Beitrag von Markus Göttert »

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