Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

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bigboy4015
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Die Bibliothek geht in Richtung Autos und Eisenbahn.
Wie ich zum ersten Mal in Zwickau war kam das Interesse für Ost-Autos.

Wobei man schon bei Audi und DKW zwangsläufig zu Sachsenring kommt und bedingt über AWE zu BMW.

Ich kann bis heute nicht verstehen, warum die Staatsführung sich vom RGW so hat vorführen lassen.
Die Autobauer aus Zwickau, Eisenach und Chemnitz hatten vor dem Krieg einen 1a Ruf in der Welt.

Was damals Insidern aufgefallen ist: Vieles in den dicken Versandhaus-Katalogen war Made in GDR. Gegen Devisen war einiges möglich.
Der VW Golf I hatte als Bezahlung aus dem Golf Deal mit der DDR, Scheinwerfer die bei der FER Ruhla hergestellt waren. Hatte mein Einser von 1983 auch.
Es gab natürlich auch Industriezweige die einen Ruf hatten. Wie z.B. die TAKRAF.
Ulrich Wolf
Ansonsten sind die Diesel größer: Die im Westen der USA
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bigboy4015
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Da wir den Wartburg 311/5 Camping hatten, hier sein echtes Kombi Gegenstück, der dreitürige 311/9 Kombi in der bis 1964 gebauten Rundheckversion mit links angeschlagener Hecktür, 1964 kam die Eckheckversion mit Heckklappe. Gebaut wurde der Kombi im Karosseriewerk Halle.
Brekina Modell
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Und um zu zeigen was die Ingenieure in Eisenach konnten:
Der zweitschönste, Nummer 1 ist das Cabrio, Wartburg 311: Das Coupé 311/3. Ursprünglich im Karosseriewerk Meerane, nördlich von Zwickau, gebaut, ab 1960 im Karroseriewerk Dresden.
Das Brekina Modell entspricht einem ab 1959 gebauten Coupe, dass so noch kurz in Meerane und dann in Dresden gebaut wurde, wobei es für Brekina leicht wäre ein Modell nach dem ursprünglichen Meeraner Vorbild zu bauen da die Chromzierleisten, die bei der Ur-Version gerade waren, eh nur gedruckt sind.
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Hier ein Link zu einem Prospekt der Meeraner Version
Zuletzt geändert von bigboy4015 am Mo 3. Jul 2017, 17:18, insgesamt 2-mal geändert.
Ulrich Wolf
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

ein neuen Automodellen, die ich mit Bildern vorstellen kann. :D

@ Ulrich
Das Coupé ist wirklich schick und kann gefallen. :D

Tempo Matador 1400 Kasten

In Harburg, einem heutigen Stadtteil von Hamburg, wurden 1928 die Vidal & Sohn Tempo-Werke GmbH gegründet. Schon in den 30er Jahren waren die Tempo-Werke mit einem dreirädrigen Lieferwagen neben Goliath auf den Straßen besonders häufig zu sehen. Oscar Vidal soll sehr sozial eingestellt gewesen sein. Ihm war die Zufriedenheit der Arbeiter und Angestellten besonders wichtig. Nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich das Unternehmen weiter auf kleine Lieferwagen, die ohne Führerschein zu fahren waren. Dabei durfte das Fahrzeug keine vier Räder und einen Motor mit weniger als 200 ccm Hubraum haben. Das Tempo Dreirad konnte diese Bedingungen erfüllen.

Hier ein ähnliches Dreirad-Fahrzeug von Goliath

Modell von Wiking
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1953 hatten die Tempo-Werke rund 2000 Beschäftigte und mit den Kleinlastern so erfolgreich, dass sie Mitte der 50er Jahre zum Marktführer in dem Fahrzeugsegment aufstiegen. Es wuchsen mit VW und Ford jedoch große Konkurrenz im Marktsegment von Tempo. So verkaufte die Familie Vidal schon 1955 die Hälfte der Firma an Rheinstahl-Hanomag, die schließlich 1965 das Tempo-Werk ganz übernahmen.

Der Ruf nach größeren und leistungsfähigeren Kleinlastern wurde das Unternehmen durch den ab 1949 gebauten Matador gerecht, der durch eine ungewöhnliche Frontpartie auffiel. Der Matador hatte einen 25 PS-VW-Motor. Da ab 1952 VW keine Motoren an Konkurrenzunternehmen mehr lieferte, mussten sich die Tempo-Werke nach anderen Antrieb umschauen. Es kamen Zwei- und Viertakt-Motoren zu Einsatz, wobei die PS-Zahl auf bis zu 34 PS (25 kW) stieg.

Die Forderung nach weiteren Leistungssteigerungen führte ab September 1952 bis 1955 zum Bau des Matador 1400, der mit einem stärkeren Rahmen eine Nutzlast von 1400 kg ermöglichte. Der kleinere Bruder war der Matador 1000 mit einer Nutzlast von 1000 kg. Der Vierzylinder-Viertakt-Motor mit zunächst 1092 ccm Hubraum, bei Heinkel gebaut, lieferte eine Leistung von 25 kW (34 PS) und trieb die Vorderräder an. Der Motor war hinter der Vorderache angeordnet. Immerhin waren damit eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu erreichen. Der Heinkel-Motor war jedoch nicht von guter Qualität. Er wurde bei späteren Matador-Modellen gegen einen Motor aus englischer Produktion, der im Austin A 50 lief, ersetzt. Vom großen Matador 1400, der als Kastenwagen 1952 rund 8.500 DM kostete, wurden 5.724 Stück gebaut. Im folgte ab 1955 der Tempo Matador I.

Als Familienunternehmen waren die Tempo-Werke kaum in der Lage, neue Modelle im umkämpften Kleintransporter-Markt zu entwickeln. Die Familie Vidal verkaufte das Werk schließlich 1965 komplett an Rheinstahl-Hanomag, die wiederum 1971 in Daimler-Benz AG aufgingen. 1966 verschwand der Markenname Tempo von den Fahrzeugen.

Die Tempo-Dreiräder wurden übrigens bis ins Jahr 2000 hinein in Indien weiter gebaut. Die Produktionsanlagen verkauften die Vidals 1962 an die Firma Gajaj in Indien.

Modell Epoche Nr. 091195

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Den Matador ziert das Edeka-Logo der damaligen Zeit. Die Ursprünge der Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler (Edeka) geht in das Berlin des Jahres 1898 zurück. Ab 1947 wurde das Schleifen-Logo, wie es auf dem Fahrzeug zu sehen, eingesetzt. Es unterschied sich nur geringfügig vom Logo aus den dem Jahr 1922. Das heutige Edeka-Logo basiert auf dem 1965 eingeführten Streifen-Logo.

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Hier noch ein großer Konkurrent auf dem Kleinlaster-Markt der 50er Jahre:

Der Bulli von VW:

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Gruß aus Bielefeld

Gerhard Kutziewski
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

vielleicht freut sich ja wer über Infos zu folgenden Modellen aus den Jahren 1948 und 1955.

Aus dem Jahr 1948/1970:

Citroen H/HY Kleintransporter

Der Kleinlaster wurde von 1948 bis 1981 gebaut. Damit ergab sich eine extrem lange Bauzeit von weit über 30 Jahren. Die Typenbezeichnung hängt mit der Nutzlast zusammen. Beim Typ HZ lag sie bei 850 kg. Beim Typ H - der Urform von 1948 - bei 1200 kg. Ab 1958 gab es den Typ HY mit 1500 kg Zuladung. Die ersten Kleintransporter hatten einen Vierzylinder-Reihen-Ottomotor mit 1628 ccm Hubraum und einer Leistung von 26 kW (35 PS). Damit lag die Höchstgeschwindigkeit bei 90 km/h. 1964 waren dann 31 kW (42 PS) Motoren zu bekommen. 1968 war die höchste Motorisierung mit 43 kW (58 PS) erreicht. Es gab den Transporter auch mit Dieselmotoren. Sie hatten eine Leistung zwischen 30 und 42 kW.

Der Motor war vorne praktisch im Fußraum zwischen Fahrer- und Beifahrer untergebracht und trieb die Vorderachs an. Die Motorgeräusche machten ein Unterhaltung bei höheren Geschwindigkeiten kaum möglich.

Der überaus erfolgreiche Transporter mit einer gebauten Stückzahl von rund 473.000 Einheiten, bestach durch seine niedrige Ladekannte von nur 35 Zentimetern. Es wurde auf ein niedriges Eigengewicht geachtet. Daher waren die Blecke gesickt und nur 0,5 mm dick. Das Leergewicht des HY betrug 1350 kg bei einer Zuladung von zuletzt 1600 kg.

Ähnlich wie die "Ente" (Citroen 2CV) von Citroen entwickelte sich der Transporter zum Kultfahrzeug, der heute nur schwer in gutem Zustand zu bekommen ist. Die Technik ist immer noch relativ leicht zu ersetzten. Jedoch ist die Karosserie nur sehr schwer zu reparieren. Die Franzosen gaben dem Fahrzeug die Spitznamen "Schweinsnase" und "Salatkorb".

Das Vorbild für den gelben Servicewagen von Citroen hat das Baujahr 1970.

Modell Wiking Nr. 0262 03

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Der Servicewagen hilft einem Citroen 15 SIX auf der B 9

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Aus dem Jahr 1955:

Tempo Matador 1

Mit neuem Führerhaus kam der Tempo Matador 1 ab 1955 auf den Markt. Mit einer Nutzlasten von 1.300 kg oder 1.500 kg (ab 1958) kam er bei den Kunden gut an. Es konnten vorne drei Personen sitzen. Ärgerlich war für Fahrer und Werkstattpersonal die komplizierte Schaltung mit einem Schalthebel im Armaturenbrett. Das Schaltgestänge musste um mehrere Ecken geführt werden, was zu einer gewissen Anfälligkeit führte.

So ein Tempo Krankenwagen kam übrigens im Edgar-Wallace-Film "Der Zinker" aus dem Jahr 1963 vor, der in London spielt. Viele Aufnahmen wurden in Deutschland gedreht. Die Besetzung war mit den Schauspielern Heinz Drache, Barbara Rütting, Günter Pfitzmann und Klaus Kinski prominent besetzt.

Modell Epoche Nr. 102044

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Der Tempo Matador 1 bei Einsatz am Mittelrhein

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AWZ P70

Im VEB Automobilwerk Zwickau bzw. VEB Sachsenring Automobilwerk Zwickau wurde zwischen 1955 und 1959 der AWZ gebaut. Die Typenbezeichnung P70 steht für Personenwagen mit 700 ccm (genau 690 ccm) Hubraum. Die Kunststoffkarosserie in Pontonbauweise war damals eine Besonderheit. Der Wagen hatte einen Zweizylinder-Zweitakt-Motor mit einer Leistung von 16 kW (22 PS). Der Kofferraum war nur von innen zu erreichen, was bei den Käufern nicht gut ankam. Erst bei den letzten Limousinen gab es diese Klappe, weshalb der Kombi mit Hecktür schnell beliebt wurde. Ab 1956 gab es erste Verbesserungen bei der Limousine. So bekamen die Fahrer- und Beifahrertüren Schiebefenster. 1956 gab es neben der Limousine auch einen Kombi und ab 1957 auch ein Coupé aus Stahlblech. Davon wurden jedoch nur rund 1500 Stück gebaut. Immerhin war das Coupé trotz etwas höherem Gewicht mit bis zu 100 km/h unterwegs, während die Limousine 90 km/h schaffte. Nur 36.151 Stück wurden von allen Typen des P70 gebaut. Der Wagen war konstruktiv noch nicht voll ausgereift und in der Herstellung zu teuer. Deshalb wurde er nicht weiter gebaut. Die Erfahrungen flossen in das Nachfolgemodell, den Trabant P50, ein.

Modell Herpa Nr. 27649

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Von dem AWZ P70 wurden nur rund 36.000 Stück gebaut

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Hier noch ein Sommerbild der Loreley von der linken Rheinseite fotografiert, die zeigen: Darum ist es am Rhein so schön.

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Gerhard Kutziewski
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bigboy4015
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Gerhard, den AWZ gab es bewusst im Westdeutschland, anders wie den 311, nicht.
Er wurde zwar exportiert aber ich habe nie einen Importeur für Westdeutschland gefunden.

Der hätte wenig Chance gehabt. Was war der primitiv...
Ich war auch wegen dem schon zweimal im Zwickauer August-Horch-Museum. Sehr Sehenswert!

Wobei, wenn man sich mal den VW Ur-Polo ansieht und mit dem Audi 50, der gut ausgestatteten Basis vergleicht...
Der Polo war schon primitiv.

PS bis 1957 waren in Deutschland die Besatzungskennzeichen in schwarz mit weißer Schrift üblich!
Ulrich Wolf
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St. Goar
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

zum Wochenende habe ich noch etwas für die Modellbahnstraßen der 50er Jahre.

@ Ulrich
Der AWZ ist sicher ein Auto, dass in den 50er Jahren und natürlich auch danach wohl kaum in Westdeutschland zu sehen war. Da hast Du natürlich vollkommen recht.
Ich habe das Modell gekauf, um den Vorläufer des Trabbi in der Sammlung zu haben. Die Mühe mit einem passen Nummernschild habe ich mir nicht gemacht. Wäre ja so oder so am Rhein unpassend.
Beim Kennzeichen spielt auch der fehlende Kennzeichen-Generator eine Rolle. :wink:

VW 1200 Standard/Export Typ 1

Ab dem 10. März 1953 wurde das Brezel-Heckfenster durch eine ovales Fenster (Spitzname Ovali") ersetzt. Im Januar 1954 gab es ein leichte Leistungssteigerung beim Motor. Aus 1192 ccm Hubraum holte VW jetzt 22 kW (30 PS) heraus. Die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 110 km/h. Beim Export-Modell ersetzte eine hydraulische Bremsanlage die Seilzugbremse. Die Stoßstange hatte zusätzliche Bügel über der Grundstange. Der Schallschutz vom Motor zum Innenraum wurde verbessert und der Tacho kam direkt vor den Fahrersitz. Integrierte Bremslichter in den Rückleuchten war eine weitere Verbesserung.

1953 wurde der Käfer schon in 86 Länder exportiert. Ab 1956 bekam der Export-Käfer verchromte Auspuffrohre.

Heute kostet ein "Ovali" in gutem Zustand über 20.000 Euro.

Modell Busch Nr. 42720

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Das ovale Fenster im Heck gab dem Käfer seinen Namenszusatz "Ovali"

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Ich hoffe, die Bilder gefallen Euch.
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

ich zeige Euch noch etwas zum Thema Camper, dass mich zur Zeit beschäftigt. :D

@ Henry

Eriba Puck Wohnanhänger
Der Eriba Puck gehört zu den erfolgreichsten Wohnanhängern in Europa, wenn nicht sogar weltweit. 1957 musste der Camper so leicht sein, dass er von den damals weit verbreiteten Kleinwagen gezogen werden konnte. Dafür sorgten das leichte Stahlrohrgerippe und die Aluminiumbleche für die Außenverkleidung. Das Raumkonzept war zunächst nicht optimal, da es zum Schlafen viele Umbauen erforderte. Es wurde 1960 überarbeitet. Im Küchenbereich sorgte ein Hubdach für eine ausreichende Stehhöhe. Zunächst hatte der Puck nur seitliche Fenster. Ab 1961 gab es dann eine Rundum-Verglasung. 1960 hatte der Puck Luxus eine Länge von 3,38 Metern. Das Gesamtgewicht lag bei 400 kg. 3190 DM waren für das Modell zu zahlen. Der Puck L wurde mindestens bis 1997 gebaut.

Modell Schuco

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In den 70er Jahren waren die Pucks noch unterwegs

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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Modellbahnfreunde,

ein weites Fahrzeug aus den 50er Jahren. :D

Opel Kapitän P 2,5

Das Fahrzeug wurde im Juni 1958 vorgestellt. Nur bis Juni 1959 dauerte die Produktion von rund 35.000 Autos dieses Typs. Damit war der P 2,5 das Modell mit der kürzesten Produktionsphase aller Kapitän-Modelle. Nachfolgemodell war der Opel Kapitän 2,6, der von 1959 bis 1963 gefertigt wurde. Der Kapitän war stark am amerikanischen Stil orientiert. Das „P“ in der Bezeichnung steht übrigens für Panoramascheibe, die stark in die Seiten herumgezogen war. Weitere Ausstattungsmerkmale waren Dreiganggetriebe, Hinterrad-Antrieb und allerlei verchromter Zierrat. Das Dach war hinten weit nach unten gezogen. Daher hatten größere Mitfahrer Probleme mit dem Einstieg. Die Kopffreiheit zum Dach ließ keine hohe Kopfbedeckung zu. Auch die Sicht auf des Fahrers nach hinten war ziemlich eingeschränkt. Diese Kritikpunkte führten übrigens zur schnellen Ablösung des Modells. Der Sechszylinder-Reihenmotor mit 59 kW (80 PS) und einem Hubraum von 2473 ccm brachte den Kapitän auf eine Höchstgeschwindigkeit von 142 km/h. Der Verbrach lag bei deutlich über 12 Liter Benzin auf 100 km. Der Motor war offensichtlich sehr elastisch. So konnte wohl im dritten Gang schon ab 10 km/h beschleunigt werden, ohne das der Motor muckte.

Bei seiner Einführung kostete der P 2,5 etwas über 10.000 DM. Wegen der Schlüsselloch-förmigen Heckleuchten kam für den Wagen die Bezeichnung „Schlüsselloch-Kapitän" auf. Heute sind keine 100 Fahrzeuge mehr vorhanden.

Modell Brekina Nr. 208394

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Der "Schlüsselloch-Kapitän" von der Seite

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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Was hat der Opel denn für ein Kennzeichen?
Ulrich Wolf
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Hallo Ulrich,

eine falsches! :oops:
Muss ich austauschen, denn es soll kein Behördenfahrtzeug sein. Danke für den Hinweis. Gratuliere zu Deinen guten Augen.
Gruß aus Bielefeld

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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von bigboy4015 »

Wobei ich das Kennzeichen mit MZ so nicht kenne.

Diese Kennzeichen haben nur Zahlen hinter dem Buchstaben. Kommunale Behördenkennzeichen begannen z.B. immer mit 2.

Diese Zahl Strich Zahl Kombi haben nur Echte Behördenkennzeichen wie BP (bei Post und BuPo) BW (Bundeswasserstraßenverwaltung), RPL (RheinLand Pfalz Landesregierung) oder NRW (deren Landesregierung und somit Polizei)... Bis hin zu Y-Tours.

Da gibt es übrigens manchmal besonders. Die Frankfurter Feuerwehr hatte Fahrzeuge, die über den Katastrophenschutz Hessen beschafft wurden.
Statt F- hatten die ein WI-8xxx Kennzeichen. Waren aber im Frankfurter Look lackiert.
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Re: Modellautos der 50er Jahre bei St. Goar

Beitrag von St. Goar »

Liebe Modellbahnfreunde,

mal wieder etwas für die Straße oder in diesem Falle die Baustelle.

@ Ulich
Habe die Nummernschilder des Opel Kapitän P 2,5 endlich getauscht. Jetzt bin ich erst zufrieden mit dem Modell. :D

Fuchs Bagger Typ F 301 mit Hochkabine

Das Unternehmen Fuchs wurde 1888 in Hemmingen durch Johannes Fuchs gegründet. Zunächst baute die Firma landwirtschaftliche Ladegeräte. Die Fuchs Bagger traten 1950 ihren Siegeszug an. Der Kleinbaggern brachte großen Erfolg und war in den 50er und 60er Jahren der Standardbagger für kleinere Aufgaben beim Bau, in der Landwirtschaft und auf Schrottplätzen. Besonders für den Umschlag von Holz, Kohle und Schüttgut war der F 301 geeignet. Zunächst nahm die Deutsche Bundesbahn 200 Kleinbagger vom Typ D1 für die Bekohlung von Dampfloks ab. Ein 15 PS Motor trieb den Seilbagger an. Einen eigenen Antrieb zum Fahren bekam der D3-Typ ab 1952.

Als 1957 die Fuchs-Produktion in Bad Schönborn aufgenommen wurde, kam der Typ F 301 heraus. Es gab ihn in verschiedenen Varianten. Das Modell zeigt einen Bagger mit Gittermast und hochgesetzter Fahrerkabine (niedrige Kabine kann wahlweise gebaut werden), die besonders zum Entladen von Güterwagen geeignet war. Der hohe Sitz des Baggerfahrers bot einen Blick über die Bordwände von Waggons und Trennmauern im Kohlenhandel.

Der Typ F 301 hatte einen luftgekühlten Deutz Reihen-Zweizylinder-Motor mit 22 kW (30 PS) und wog rund 7 Tonnen. Auf der Straße lag die Höchstgeschwindigkeit bei 25 km/h. Rund 15.000 Stück der verschiedenen Varianten wurden davon bis 1970 verkauft. Anfang der 60er Jahre wurde bei der Firma Fuchs über hydraulische Antriebe nachgedacht und die Entwicklung in die neue Richtung vorangetrieben. Der erste Hydraulikbagger von Fuchs konnte 1965 auf der Hannover Messe vorgestellt werden. Aber noch bis 1967 gab es nur Seilbagger von Fuchs.

Lange konnte die Firma Fuchs sich auf dem Bagger-Markt behaupten. Doch 1985 übernahm die Firma Schaeff das Unternehmen. 1998 kam dann das Aus für die Baggerproduktion in Bad Schönborn und die Ausrichtung der Fertigung auf Lademaschinen. Nach weiteren vier Jahren gingen die Fuchswerke 2002 weiter in Terex-Gruppe über. Zur Gruppe gehören so bekannte ehemals eigenständige Unternehmen wie Atlas, Schaeff und Kaelble. Unter dem Markenname Terex-Fuchs werden wieder Bagger vertrieben, die sogar seit 2012 den "Fuchskopf" im Logo tragen.

Hier rollt ein Bagger mit Greifer oberhalb der Eisenbahnlinie in den Ulmenhof ein. Die ersten Häuser wurden dort Anfang der 50er Jahre gebaut. Die Bebauung wanderte dann weiter in südliche Richtung bis vor die alte Stadtmauer. 1959 steht ein weiterer Hausbau an. Der Bagger soll dafür den nötigen Abwasserkanal ausheben.

Modell Kibri Nr. 11281

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Der Bagger mit zusätzlichen Schildern

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Fuchs Bagger Typ F 301 mit niedriger Kabine

Dem Modell liegen Abschleppstangen und eine Abrissbirne bei.

Modell Wiking Nr. 0662 01

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Der Seilbagger soll in einem Bauzug eingesetzt werden

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Der Bagger muss noch vor der Abfahrt gesichert werden

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