Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Westeifelbahner

Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Westeifelbahner »

Heiner Neumann hat geschrieben:Nach vorliegenden Informationen haben...
Wer hat diese Informationen denn wem vorgelegt? Leider enthält der verlinkte Text auf der Homepage des Eifelbahn e.V. keine Quelle (und selbst das Impressum gibt nicht mal eine natürliche Person als Autor her). Ist denn der Eifelbahn e.V. in dieser Angelegenheit überhaupt aktiv? Leider war von diesem Verein, der maßgeblich durch die Eifelquerbahn geprägt wurde, zu diesem Thema seit Jahren nichts mehr zu lesen oder zu hören.
Gruß Westeifelbahner
jwiessner
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Pressemitteilung Eifelquerbahn e.V. vom 22.05.2019

Beitrag von jwiessner »

Signal auf Fahrt stellen – Positive Impulse für die Eifelquerbahn nutzen

Eifelquerbahn e.V. nimmt offiziell die Arbeit auf

Gut einen Monat nach der erfolgreichen Gründungsversammlung kann der Eifelquerbahn e.V. offiziell seine Arbeit aufnehmen. Am Montag, den 20.05.2019 erfolgte durch das Amtsgericht Wittlich die Eintragung ins Vereinsregister; die Anerkennung als gemeinnütziger Verein erhielt der Verein bereits am 03.05.2019 durch das Finanzamt Wittlich. „Wir freuen uns sehr, dass alles so reibungslos funktioniert hat, hier hat sich die entsprechende Vorarbeit bezahlt gemacht“, so Eifelquerbahn e.V. Vorsitzender Jens Wießner.

Es gilt nun noch in den nächsten Tagen die letzten Formalitäten zu erledigen, danach gehen die Beitrittsunterlagen per Mail an die bereits mehr als 100 registrierten Interessenten und werden für alle anderen auf der Vereinshomepage ( http://www.eifelquerbahn.com ) veröffentlicht.


Erste Kontakte und Aktivitäten geplant

Die vergangenen Wochen wurden durch den Vereinsvorstand bereits intensiv dazu genutzt, um Kontakt zur örtlichen Politik aufzunehmen und die Planung der ersten Aktivitäten voranzutreiben. Dazu ging Anfang Mai ein Schreiben an die Landräte, die Landtagsabgeordneten und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, in denen der Verein sich und seine Pläne näher vorstellt sowie die Unterstützung bei den Bemühungen zur Reaktivierung der Eifelquerbahn anbietet. Hieraus haben sich bereits erste Gespräche in den Kommunen sowie in der Landespolitik ergeben.

Bereits weit fortgeschritten sind die Planungen zur ersten öffentlichen Veranstaltung, der Teilnahme des Eifelquerbahn e.V. an der 4. Auflage von „Daun spielt!“ am 16.06.2019 in Daun. Ab 11:30 Uhr ist der Verein mit einem Infostand vor Ort. Getreu dem Motto der Veranstaltung wird es am Stand auch eine Spielmöglichkeit für Jung und Alt geben.


Reaktivierung der Eifelquerbahn

Die hohe Bedeutung der Eifelquerbahn für die Region Vulkaneifel zeigen die zahlreichen weiteren Aktivitäten in den letzten Tagen und Wochen. So wird die Eifelquerbahn in einer gerade vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der „Allianz pro Schiene“ veröffentlichten Broschüre zur Reaktivierung im Schienenpersonenverkehr empfohlen. Hierbei wird der Abschnitt Kaisersesch – Ulmen mit der Priorität „dringlich“, sowie der Abschnitt „Ulmen – Gerolstein“ mit der Priorität „hoch“ eingestuft.

Hierzu gilt es auch, die veranschlagten Kosten zur Reaktivierung neu zu bewerten. Einige der im Rahmen der Reaktivierungsbemühungen erstellten Gutachten liegen dem Verein seit Kurzem vor. Diese legen nah, dass die bisher veranschlagten Kosten zur Reaktivierung im regulären SPNV, zumindest in wichtigen Teilbereichen, deutlich zu hoch angesetzt wurden.

Ein Fachgespräch zur „Zukunft der Eifelquerbahn“ findet am 03. Juni 2019 um 19:00 Uhr im Forum Daun statt. Im Mittelpunkt wird hierbei ein Vortrag von Dr. jur. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. zur „Perspektive der Reaktivierung von Bahnstrecken“ stehen.

Kötterichen, 22.05.2019
Rolf
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Re: Pressemitteilung Eifelquerbahn e.V. vom 22.05.2019

Beitrag von Rolf »

jwiessner hat geschrieben:... Hierzu gilt es auch, die veranschlagten Kosten zur Reaktivierung neu zu bewerten. Einige der im Rahmen der Reaktivierungsbemühungen erstellten Gutachten liegen dem Verein seit Kurzem vor. Diese legen nah, dass die bisher veranschlagten Kosten zur Reaktivierung im regulären SPNV, zumindest in wichtigen Teilbereichen, deutlich zu hoch angesetzt wurden. ...
Das überrascht mich jetzt überhaupt nicht. Im Gegenteil (s. o.)! Wie gut, dass es jetzt den Verein gibt, der solche Unstimmigkeiten ans Licht bringt und so verhindert, dass die Politik unkontrolliert mauscheln kann. Sehr gut. Weiter so und viel Erfolg dem neuen Verein!
Westeifelbahner

Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Westeifelbahner »

Von "mauscheln" war nicht die Rede und ein solcher Vorwurf würde den erwähnten Bemühungen des Vereins um eine konstruktive Zusammenarbeit mit den betreffenden Gebietskörperschaften auch sicher nicht dienlich sein. Also, bitte Ball flach halten und den Verein sachlich seine offenbar sehr erfolgreiche Arbeit weiter machen lassen. Hierzu auch von mir mein Kompliment, was bislang schon in der kurzen Zeit geleistet wurde!
Gruß Westeifelbahner
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reinout
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Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von reinout »

Gute Nachrichten!
Es freut mich das es überhaupt Nachrichten gibt: die Stille der vorgehende Jahre war ohrenbetaubend. Das es dazu noch positive Nachrichten sind... :D :D

Reinout
Rolf
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Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Rolf »

Westeifelbahner hat geschrieben:Von "mauscheln" war nicht die Rede und ein solcher Vorwurf würde den erwähnten Bemühungen des Vereins um eine konstruktive Zusammenarbeit mit den betreffenden Gebietskörperschaften auch sicher nicht dienlich sein. Also, bitte Ball flach halten und den Verein sachlich seine offenbar sehr erfolgreiche Arbeit weiter machen lassen. Hierzu auch von mir mein Kompliment, was bislang schon in der kurzen Zeit geleistet wurde!
Gruß Westeifelbahner
Es ist richtig, dass es für den Verein und die zukünftige Zusammenarbeit mit den kommunalen Verantwortungsträgern nichts bringt und sogar kontraproduktiv wäre, auf den (aus meiner Sicht von Anfang an) zweifelhaften Kostenschätzungen der Vergangenheit herumzureiten. Die Unstimmigkeiten sollten von den Beteiligten stattdessen in aller Sachlichkeit aufgearbeitet werden. Aber ich bin nicht der Verein und erlaube mir als Privatperson an dieser Stelle eine etwas nuanciertere Bewertung.
jojo54
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Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von jojo54 »

Mit voreiligen Aussagen, Vermutungen und ggf. auch Spekulationen zu Dingen aus der Vergangenheit sollten ALLE sehr vorsichtig sein.

Das wichtigste ist doch, dass der neu gegründete Verein jetzt seine Arbeit aufnehmen kann und möglichst zeitnah ein Verkehrsunternehmen die Bahnstrecke pachtet oder käuft, damit die entsprechenden Planungen für eine erneute Inbetriebnahme eines ersten Teilabschnitts beginnen (können).

Hierbei unterstelle ich, dass dieses Bahnunternehmen die Kompetenz hat, zu wissen, welche Gelder und Zeitfenster hierfür erforderlich sind. Eine Hinhaltetaktik, nur um den Freizeitweg zumindest vorerst zu verhinden, sollte es nicht geben. Das schadet anderen Vereinen, die auf Fördergelder für ihre Projekte angewiesen sind.

Deshalb ist es mein Wunsch, dass der jetzt eingetragene Verein in Zusammenarbeit mit dem bald ausgewählten Eisenbahnunternehmen das Vorhaben zu einer Reaktivierung der Eifelquerbahn umsetzen kann.

MfG
jojo54
jwiessner
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Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von jwiessner »

Rolf hat geschrieben:Die Unstimmigkeiten sollten von den Beteiligten stattdessen in aller Sachlichkeit aufgearbeitet werden.
jojo54 hat geschrieben:Mit voreiligen Aussagen, Vermutungen und ggf. auch Spekulationen zu Dingen aus der Vergangenheit sollten ALLE sehr vorsichtig sein.
Dem kann ich nur zustimmen. Es geht darum belastbare Fakten zu erhalten, um in einen sachlichen Dialog zur Zukunft der Eifelquerbahn eintreten zu können. Am Ende muss ein tragfähiges Konzept stehen, nur so lässt sich die Eifelquerbahn auch langfristig erhalten.

Gruß
Jens
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Einladung zum Fachgespräch "Zukunft der Eifelquerbahn" in Daun

Beitrag von jwiessner »

Aus dem Amtsblätje vom 24.05.2019:


Astrid Schmitt (SPD) lädt zum Fachgespräch

Leider sind bisher alle Bemühungen zur Reaktierung der Eifelquerbahn zwischen Kaisersesch und Gerolstein gescheitert. Inzwischen wurde seitens der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) und der DB Netz AG ein Verfahren zur „Übernahme der Infrastruktur durch Dritte“ nach §11 AEG (Stillegungsververfahren) eingeleitet. Nach heutigem Stand gibt es zwei Interessenten für die Strecke. Gleichzeitig will der Bund insbesondere zur Erreichung des Klimaschutzziels 2030 erhebliche zusätzliche Mittel in die Schieneninfrastruktur investieren. „Vor diesem Hintergrund hat der VDV (Verband der Verkehrsunternehmen e.V.) die Eifelquerbahn als ein besonders zu förderndes Projekt beim Bund gemeldet“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt.

Nach den Mehrheitsbeschlüssen der anliegenden Kreise und Verbandsgemeinden, die Trasse zu kaufen und einen Radweg zu bauen, sollen zukünftig statt Zügen Fahrräder auf der Eifelquerbahn rollen. Astrid Schmitt: „Dies wäre vor dem Hintergrund der aktuellen verkehrs- und klimapolitischen Debatten, auch mit Blick auf die kommenden Generationen, ein schwerwiegender Schritt. Auch der ländliche Raum sollte auf die Mobilitätswende vorbereitet sein. Die reaktivierte Eifelquerbahn könnte hier zu einer wichtigen Alternative für den Individual- und Schienengüterverkehr werden.

Daher lade ich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich zu einem Fachgespräch „Zukunft der Eifelquerbahn“ am

3. Juni 2019 um 19:00 Uhr in das Forum Daun, Leopoldstraße 4 in 54550 Daun ein.“

Im Mittelpunkt wird ein Impulsreferat von Dr. jur. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) zu „Perspektiven der Reaktivierung von Bahnstrecken“ stehen.

„Ich würde mich freuen, viele Bürgerinnen und Bürger bei der Veranstaltung zu diesem wichtigen Zukunftsthema für unsere Region begrüßen zu können“, so Astrid Schmitt.
Westeifelbahner

Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Westeifelbahner »

Mich verwundert immer (oder wundert auch nicht mehr), dass Politiker unter einer "Einladung zum Fachgespräch" eine Veranstaltung verstehen, bei der im Mittelpunkt stehen soll, dass das Publikum dem Referat eines für kundig befundenen Geschäftsführers lauschen soll. Laut den Angaben zu seiner "Vita" auf der Homepage des VDV ein promovierter Jurist, der vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des VDV zunächst als Rechtsdezernent in der Wasser- und Schiffsverwaltung und dann im Bundesministerium für Verkehr arbeitete. Es ist keine Kritik an Herrn Dr. Henke, aber ich hätte für eine Einladung von Frau Schmitt weitaus passender ein offenes Bürgergespräch gefunden, in welcher sie und/oder Parteifreunde den Bürger/innen erklären, warum die Reaktivierung der Eifelquerbahn in all den Jahren der SPD-Regierung in Mainz am Land Rheinland-Pfalz scheiterte, aber ausgerechnet die SPD vor Ort mit deren Reaktivierung nun wieder wirbt. Vielleicht wäre das passendere Publikum die nächste Koalitionssitzung.
Seit vielen Jahren wird hier der Sündenbock zwischen Landes- und Kommunalpolitik hin- und hergeschoben, aber es war das Land, welches die Reaktivierung des SPNV erst 2017 wiederum ablehnte und aus der Eifelquerbahn "nur" eine Touristenbahn machen wollte, nicht die interkommunale Arbeitsgruppe vor Ort.
Gruß Westeifelbahner
Welche Relevanz das ernsthaft haben soll, wenn der VDV ein Projekt beim Bund "meldet", braucht allerdings womöglich tatsächlich einen Fachvortrag, wenn es nicht nur um einen weiteren Einwand gegen Freistellung nach §23 AEG gehen soll.
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Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Poppenspäler »

jojo54 hat geschrieben:Eine Hinhaltetaktik, nur um den Freizeitweg zumindest vorerst zu verhinden, sollte es nicht geben.
Nein, selbst wenn es nur eine Hinhaltetaktik ist, alles ist besser als ein Freizeitweg. Die Eifelquerbahn ist nicht die Westeifelbahn und eine Strecke, die noch vor wenigen Jahren voll reaktiviert werden sollte! Nach dem politischen Auf und Ab der leltzten Jahre, ist es durchaus auch möglich, dass eine SPNV-Reaktivierung doch noch kommt - solange denn die Strecke noch da ist.
Westeifelbahner

Re: Eifelquerbahn - Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Beitrag von Westeifelbahner »

Es braucht aber auch gar keine "Hinhaltetaktik", da die Beschlusslage der kommunalen Gebietskörperschaften schon ausreichen würde, um die Strecke in einen jahrelangen (oder gar jahrzehntelangen) Stillstand zu versetzen, wenn die Herren Landräte einen Kauf der Strecke vorbehaltlich einer Freistellung von Bahnbetriebszwecken nach §23 AEG aushandeln sollten. Denn dann würde die Strecke niemandem mehr angeboten, obwohl mit einer Freistellung aus dem von "Poppenspäler" genannten Grund auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist. Es gibt Unternehmen, welche die Strecke betreiben wollen. Eine Resolution aller Kreise und Verbandsgemeinden der Strecke, dass man die Infrastruktur noch 2017 als bedeutend für die Entwicklung der Region gesehen hat. Eine Beschlusslage im ZSPNV zur Reaktivierung der Strecke. Ein Gutachten aus 2009 über Fahrgastpotenziale, die zur Reaktivierung ausgereicht hätten und auch durch die anderen Gutachten hinsichtlich der Nachfrage nicht widerlegt wurde. Usw.
Wie soll da ein Freistellungsverfahren juristisch widerspruchsfrei zum Ergebnis kommen, dass ein Verkehrsbedürfnis nicht absehbar sei? Das ist doch schlichtweg realitätsfern oder reiner Zweckoptimismus derer, die sich doch so sehr einen Radweg wünschen würden.
Die Westeifelbahn haben sie sicher jetzt früher oder später über einen "nur" rund 20jährigen Kampf gegen die Bahn tot bekommen, die Efq wird man "so schnell" aber nicht tot kriegen. Es ist reiner Aktionismus derzeitiger politischer Akteure, die so tun, als ob sie hier etwas ausrichten könnten.
Gruß Westeifelbahner
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