Rolf hat geschrieben:Zu 4: Es ist wohl eine Definitionsfrage, was "lange" ist. Die Strecke wurde 2001 gesperrt und 2002 zum Verkauf ausgeschrieben. Die EQB ist 2012 gesperrt worden und seither tut sich gar nichts. Das ist dann wohl "sehr lange".
Oder sehr, sehr lange!
Du hast vollkommen Recht, dass die Situation auf der Efq mindestens genau so unbefriedigend ist - und auch hier werden die Sanierungskosten leider nicht geringer, um so länger keinerlei Streckenpflege mehr erfolgt.
Rolf hat geschrieben:Teile der Aufgaben der EBM scheinen aber schon früher an die VEB abgetreten worden zu sein (...) Die EBM hat sich seinerzeit wohl schrittweise aus der Eifel zurück gezogen.
Nein, das ist so nicht richtig.
Schau mal hier:
http://www.veb.de/ueber-uns/
Rolf hat geschrieben:Ob eine Betriebsgenehmigung nach §6 AEG für die EBM Touristik als EIU der Strecke Jünkerath - Losheim und eine Erlaubnis zur Betriebsaufnahme nach § 7 AEG erteilt wurde, ist mir auch nicht bekannt. Es stand aber so im Netz zu lesen (was nicht stimmen muss).
Dann ist es falsch, soweit ich weiß. Hatte ich ja schon geschrieben, dass eine Übernahme meines Wissens nicht zu Stande kam.
Rolf hat geschrieben:Aber: Bis 2001 fanden noch Holztransporte statt. Ohne Betriebsgenehmigung wäre das wohl nicht möglich gewesen und irgendein Unternehmen muss dann doch wohl die Infrastruktur nach 2000 übernommen haben. Fragt sich nur welches, wenn es nicht die EBM war.
Wieso?
Die Antwort ist doch ganz einfach: DB Netz. Das Unternehmen, das daher auch 2002 ein Stilllegungsverfahren durchführte. Hatte ich auch schon in einem vorigen Beitrag geschrieben.
Rolf hat geschrieben:Dass die DB einer möglichen Draisinenstrecke durch schnellen Abbau zuvor gekommen ist, stand immerhin in der Kölnischen Rundschau: Marcus Sprung, Radfahrbeauftragter des Kreises Euskirchen, berichtete der Rundschau, Unterstetter habe dieses Projekt [Draisinenstrecke] schon längere Zeit favorisiert. Doch kurz bevor es zur Vertragsunterzeichnung mit der Bahn gekommen sei, ließ diese im Jahr 2004 die Gleise zurückbauen..
Weiß ich nicht, was da gelaufen ist.
Doch es nährt mal wieder meine Zweifel an der Presse. Denn die Strecke verläuft teilweise durch rheinland-pfälzisches Gebiet, auf welchem der Kreis Euskirchen gar nicht ohne weiteres die Strecke hätte kaufen können. Hier wäre also ein Einvernehmen mit einem rheinland-pfälzischen Partner nötig gewesen. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass es auf "meiner" Seite der Eifel irgendwelche ernsthaften Pläne in diese Richtung gegeben hat.
Rolf hat geschrieben:An anderer Stelle habe ich gelesen, dass die Bahn 20.000 Euro Pacht pro Jahr für die Draisinenstrecke verlangt hat, und dass der Kreis die Summe als zu hoch abgelehnt hat und ein neues Angebot abgeben wollte. Darauf hat die DB aber gar nicht erst gewartet, sondern sofort gehandelt. Das bestärkt mich in der Einschätzung, dass die Bahn die Strecke unbedingt loswerden wollte. Andernorts hat sie es nicht so eilig.
Also, bei mir in der Westeifel wollten seinerzeit einige CDUler ein Draisinenprojekt unter Federführung von MdL Weinandy realisieren. Über den Kaufpreis bestand Uneinigkeit. Die Bahn wollte Fakten schaffen und hat den Abbau beim EBA beantragt. Die Politik hat, wohl auch dank der Initiative einiger Eisenbahnfreunde, interveniert. Die Gleise liegen heute noch.
Es war seinerzeit landauf und landab nicht unüblich, dass dauerhaft stilllgelegte und gar im kommunalpolitischen Einvernehmen von Bahnbetriebszwecken nach §23 AEG freigestellte Strecken vom DB-Konzern zeitnah abgebaut werden. Hätte Interesse und Engagement bestanden, hätte man das sicher auch in Losheim verhindern können.
Rolf hat geschrieben:auf diesen verhängnisvollen Zeitbombeneffekt der Brücken habe ich im Zusammenhang mit der möglichen Reaktivierung der Westeifelbahn schon vor längerer Zeit hingewiesen.
Es hängt vom Einzelfall ab: Baujahr, Konstruktion und Zustand des Brückenbauwerks sind entscheidende Parameter. Es ist vor allem ein bestimmter "Brückentyp", der auf mehreren Strecken anzutreffen war. Ich will ihn mal nennen "Modell Weltkrieg". Das ist der "Brückentyp", für den man heute kaum mehr eine Betriebsgenehmigung bekommt.
Die Westeifelbahn steht bei den Brückenbauwerken insgesamt besser da als Efq oder Losheimer Strecke.
Rolf hat geschrieben:Welche Brücke Du mit der Brücke "vor Hallschlag" meinst, erschließt sich mir allerdings nicht.
Ähm... kann sein, dass ich mich da verschrieben hab. Weiß nicht genau, welche Textstelle du meinst. Ich nehme an, dass ich Stadtkyll und Hallschlag verdreht hab. Es wird Stadtkyll gemeint gewesen sein. Ich bleibe dabei, dass hier viel hätte investiert werden müssen, um eine dauerhafte Betriebsgenehmigung für schwere Güterzüge von der Landeseisenbahnaufsicht zu erhalten.
Rolf hat geschrieben: Ich bin jedoch ausgesprochen misstrauisch, dass es 2002 schon so weit war.
[/quote]
Warum wurde die Strecke dann - anders als Gerolstein - Kaisersesch und Gerolstein - Prüm - von heute auf morgen gesperrt, obwohl keine Stilllegungsgenehmigung vorlag?
Warum sollte die Übernahme durch eine Privatbahn dann gescheitert und der Güterverkehr eingestellt worden sein?
Gruß Westeifelbahner